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Y-DNA - mtDNA - Haplogruppen

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Y-DNA -  mtDNA - Haplogruppen Empty Y-DNA - mtDNA - Haplogruppen

Beitrag  Jochanan 11/4/2013, 14:12



Y-DNA -  mtDNA - Haplogruppen 694px-10


Haplogruppen

Haplogruppen kann man sich als grosse Äste des Homo Sapiens Stammbaumes vorstellen. Jede Haplogruppe fasst Menschen zusammen, deren genetisches Profil ähnlich ist und die einen gemeinsamen Vorfahren teilen.

Einer Haplogruppe des Y-Chromosoms gehören Männer an, die über einen gemeinsamen Vorfahren in rein männlicher Linie verfügen. Das Y-Chromosom wird immer vom Vater an den Sohn weitergegeben.

Einer Haplogruppe der mtDNA gehören Männer und Frauen an, die über eine gemeinsame Vorfahrin in rein weibliche Linie verfügen. Die mtDNA wird immer von der Mutter an deren Kinder weitergegeben.

Diese Haplogruppen-Äste zeigen, wie sich Bevölkerungsgruppen auf der Erde bewegt haben. Haplogruppen definieren also auch ein geographisches Gebiet. Ältere Haplogruppen sind grösser und weiter verbreitet, von Ihnen stammen zahlreiche jüngere Untergruppen ab.

Um die Haplogruppe zu bestimmen, analysiert man die SNPs. SNPs (Single Nucleotide Polymorphism) sind Variationen von einzelnen Basenpaaren in einem DNA-Strang. Ca. 90% aller genetischen Varianten basieren auf SNPs. Ihre wissenschaftliche Bedeutung liegt im häufigen Auftreten und der hohen Variabilität. Ausserdem sind sie sehr schnell und einfach zu bestimmen. SNP-Tests gibt es für mtDNA und Y-Chromosomen. Anhand dieser Tests lässt sich die Zugehörigkeit einer Person zu einer Haplogruppe bestätigen. Haplogruppen spielen zwar aus genealogischer Sicht (nähere Vergangenheit bis 1.000 Jahre) derzeit noch keine wichtige Rolle, sind aber aus anthropologischer und historischer Sicht (Antike und frühzeitliche Vergangenheit) von Bedeutung. Bei dieser Art der Analyse lassen sich die Verzweigungen von Haplogruppen und Untergruppen seit unserem afrikanischen Ursprung verfolgen und es lässt sich Interessantes über Wanderungsbewegungen unserer frühzeitlichen Vorfahren feststellen. SNPs des Y-chromosoms tragen immer einen Buchstaben und eine Nummer als Kennzeichnung. Die Buchstaben definiert das Labor, das dieses SNP entdeckt hat, die Nummer die Reihenfolge.

Es gibt eine zweite Methode, die Haplogruppe des Y-Chromosoms zu bestimmen: Dank der Studie und des Algorithmus von With Athey kann die Haupt-Haplogruppe auch durch DYS-Marker untersucht werden, indem man die Allele vergleicht. Diese Methode ist zwar in 99% der Fälle richtig, für eine 100%ige Bestimmung ist jedoch die SNP-Analyse erforderlich. iGENEA garantiert die korrekte Bestimmung der Haupt-Haplogruppe. In unsicheren Fällen wird eine kostenlose SNP-Analyse durchgeführt, um die Haupt-Haplogruppe absolut sicher bestimmen zu können.

Urvater / Adam des Y-Chromosoms

Dieser Mann ist zwar nicht der Urvater aller Menschen, aber er ist der historisch letzte Mann, der mit allen zu einem bestimmten Zeitpunkt lebenden Männern über eine ununterbrochene Linie ausschliesslich männlicher Nachkommen verwandt ist. Nach heutigen Schätzungen lebte dieser Mann vor ca. 60.000 bis 90.000 Jahren in Afrika. Dieser Mann vererbte sein Y-Chromosom weiter, aber im Laufe der Generationen kamen immer mehr Mutationen hinzu, so dass sich das Profil immer weiter veränderte. So entstanden die Haplogruppen, an deren Anfang immer ein einziger Urvater steht, also der erste Mann, der diese Mutation trug. Mit der Zeit wird der genetische Stammbaum immer grösser und komplexer. Es kommen immer neue SNPs dazu, die neue Untergruppen bestimmen.

Urmutter / Die mitochondriale Eva

Die Mitochondriale Eva ist die Frau, aus derer mitochondrialen DNA (mtDNA) die mtDNA aller heute lebenden Menschen hervorgegangen ist. Analog zum Adam des Y-Chromosoms ist sie sozusagen die Urmutter aller Menschen in der rein mütterlichen Linie. Sie lebte vor ca. 175.000 Jahren ebenfalls in Afrika. Von dieser mitochondrialen Eva stammen zahlreiche Urmütter ab, die am Anfang einer Haplogruppe stehen und somit die erste Frau repräsentieren, die diese eine Mutation trug.
Quelle Igenea

http://de.wikipedia.org/wiki/Haplogruppe


Landesgrenzen an Genen ablesbar? http://sciencev1.orf.at/science/news/152435.html


Hartmut Zänder

über die Entstehung und Verbreitung der europäischen mitochondrialen Haplogruppen

Wer sich eine aufsteigende Linie seiner Ahnenreihe vorstellt, kann sich leicht ausmalen, wieviele Vorfahren an seiner eigenen genetischen Ausstattung beteiligt waren, wenn man nur einige Generationen zurückrechnet. Zwei Eltern, vier Großeltern, acht Urgroßeltern, sechzehn Ururgroßeltern und so weiter haben mehr oder weniger große Schnipsel in unseren mehr als 3 Milliarden Basenpaaren hinterlassen. Das komplette Genom ist inzwischen aufgeschrieben, wenn auch noch nicht vollständig verstanden und in wenigen Jahren wird sich jeder für unter 1000 Euro sein ganzes Erbgut sequenzieren lassen können. Die Spuren der autosomalen Gene, also dasjenige, das in jeder neuen Generation rekombiniert und neu gemischt wird, verblassen sehr schnell. Es bräuchte eine riesige Menge von Tests an möglichst allen Verwandten, um einzelne Genschnipsel zu identifizieren und ihre Weitergabe zu verfolgen. Um also an langfristige Bestandteile unseres evolutionären Logbuchs zu kommen, war die Humangenetik schon lange auf der Suche nach etwas, das ausserhalb der rekombinierenden Gene liegen musste und stabile Informationen über unsere Menschheitsentwicklung enthalten kann.
Das neunzehnte Jahrhundert setzte auf die Vermessung von Schädeln, auf morphologische Unterschiede, die Aufschluss über die Herkunft verschiedener Bevölkerungsgruppen geben konnten. Rassenmythen prägten diese Forschung und noch Himmler finanzierte eine aufwändige Vermessungsexpedition nach Tibet, um eine gemeinsame arische Herkunft als Versprengte eines untergegangenen Atlantis zu belegen. Die ersten Versuche, ins Innere des menschlichen Körpers zu sehen, bezogen sich vor 100 Jahren auf die neu entdeckten Blutgruppen, die unterschiedlichen Populationen und Weltgegenden zugeordnet werden sollten. Heute weiß man, daß sich die Blutgruppen bereits bei den gemeinsamen Vorfahren von Menschenaffen und Menschen herausgebildet haben und für eine genauere Analyse der humanen Evolution nicht in Frage kommen.
Seit Crick und Watson 1951 das erste funktionierende Modell des menschlichen Genoms präsentiert haben, hat die Genetik eine rasante Entwicklung genommen. Neben den Y-Chromosomen, die ausschließlich väterlicherseits weitervererbt werden und deshalb bestens geeignet sind, einen rein männlichen Stammbaum zu zeichnen, richtet sich der wissenschaftliche Fokus seit 1981, als die erste Sequenz eines Mitochondriums vorlag, auf diese, da sie ihrerseits rein mütterlicherseits vererbt werden.
Mitochondrien sind winzige Organellen, Bakterien ähnlich, die seit der Frühzeit organischen Lebens eine Art Symbiose mit allen Zellen eingegangen sind und diese seitdem mit Energie versorgen, indem sie ATP, eine Art Zucker herstellen. Sie bevölkern zu Millionen unsere Zellen und verfügen über ein eigenes Erbgut, das sich mit seinen nur 16569 Basenpaaren recht überschaulich ausnimmt. Den größten Teil dieses Ringgenoms nimmt die codierende Region ein, die 37 Gene beherbergt, dazu 13 Polypeptide für die Zellatmung, ein paar Transportgene sowie auf 1122 Basenpaaren drei Kontrollregionen, die für die Vervielfältigung und Übersetzung zuständig sind. Bei jeder neuen Generation muss das Erbgut kopiert werden, aber bei etlichen Stellen kann es zu Schreibfehlern kommen, Mutationen genannt. Diese bestehen entweder aus einer Transition ( die zueinandergehörenden Basen Adenin und Guanin oder Thymin und Cytosin werden umgedreht ), einer Transversion ( ein Sprung ins andere Paar ), einer Insertion ( ein oder mehrere Basenpaare werden eingefügt ) oder einer Deletion, bei der Basenpaare gelöscht werden. Die Mutationen reichern sich im Lauf der Evolution in unserer DNA an, wobei die Forschung für einzelne Regionen von unterschiedlichen Mutationsraten ausgeht. Bei der Kontrollregion 1 rechnet man mit einer Geschwindigkeit von etwa 10000 Jahren pro Mutation, bei der Kontrollregion bedeutend weniger, bei der codierenden Region mit etwa 4000. Daneben kennt man inzwischen sogenannte Hotspots, die relativ schnell hin und her mutieren und deshalb für die Analyse kaum eine Rolle spielen. Seit Ende der achtziger Jahre ist man dabei, in diesen Mutationen zusammengehörige Muster zu sehen, die Haplogruppen genannt werden und die Grundlage für einen einheitlichen realen Stammbaum der gesamten Menschheit bilden. Jede dieser Haplogruppen kann als Bestandteil oder Untergruppe der vorherigen gesehen werden und so lassen sich alle heute identifizierbaren Muster in einer ununterbrochenen Kette zurückverfolgen bis zu der jüngsten gemeinsamen Vorfahrin, etwas plakativ „Mitochondriale Eva“ genannt, die vor etwa 200000 Jahren in Ostafrika gelebt haben muss. Sie war nicht die erste und einzige Frau ihrer Zeit, aber die einzige, deren genetisches Logbuch mitsamt allen Mutationen bis heute kopiert und weitergegeben wird. Sie begründet die Haplogruppe L, der heute alle afrikanischen Linien angehören, darunter auch die eine L3-Linie, die allen nichtafrikanischen vorausgeht. Die Menschenformen davor, denen der Neanderthaler, Homo erektus, der Java- und der Pekingmensch zuzuordnen sind, können meist nur durch fossile Funde belegt werden, obwohl Untersuchungen mit ancient DNA bereits 12 Neanderthal-Sequenzen hervorgebracht haben, die aber noch nicht in einer einheitlichen Nomenklatur eingereiht wurden.
Von der Haupt-L-Linie zweigte bereits vor etwa 150000 Jahren L0 ab, deren Unterklassen L0d und L0k sich heute ausschließlich bei den Buschleuten Südafrikas finden läßt. In der Zeit, als L1, 4, 5, 7und später die bantu-spezifische L2-Linie entstand, muß es einen bevölkerungsmäßigen Engpaß gegeben haben, bei dem die gesamte Menschheit durch schlechte klimatische Bedingungen bis auf wenige tausend Menschen geschrumpft und akut von ihrer Auslöschung bedroht war. Diese dramatische Situation bewirkte, daß die allermeisten Haplogruppen, die wir heute nicht mehr kennen, verschwanden, die große genetische Diversität, die jeder beliebigen Schimpansenhorde zu eigen ist, bis auf die eine Haupt-L-Linie fast auf Null gedreht wurde. Die wenigen menschlichen Populationen bewohnten vor etwa 80000 Jahren vornehmlich die Ostküste Afrikas und lebten hauptsächlich vom Fischfang.
Während der gesamten Geschichte der Genus „Homo“ gab es wohl einige Versuche, den afrikanischen Kontinent zu verlassen und den Rest der Erde zu bevölkern, aber wir kennen nur die wenigen, die durch fossile Funde belegt sind oder auf die man durch spätere Funde schließen konnte.
Dem letzten bekannten Auszug aus Afrika (out of africa!) irgendwann vor 60 bis 70 Tausend Jahren ging eine Naturkatastrophe von globalem Ausmaß voraus. Vor 74.000 Jahren explodierte der Toba-Vulkan vor Sumatra und schleuderte über 3000 Kubikkilometer Asche und Lava in die Atmosphäre, die sich weltweit über ein paar Jahrtausende hin ablagerte und heute noch als dicker, dunkler Streifen in Steinbrüchen zu sehen ist. Man schätzt, daß der Toba-Ausbruch im gesamten asiatischen Raum etwa ein Drittel allen Lebens vernichtet und während eines leicht wärmeren Interglazials eine kleine Eiszeit von etwa 6000 Jahren verursacht hat. Wer sich noch an die Eruption von Mount St Helens erinnert, weiß, wie der 1,3 Kubikkilometer Fallout sich bis nach Alaska hin verteilte und jahrelang ablagerte.
Während einer Eiszeit kann der Meeresspiegel bis zu 150 Metern sinken, zum einen, weil die sich vom Norden und Süden ins Land fressenden Gletscher ungeheure Wassermassen binden, zum anderen,weil die niedrigeren Temperauren ein zusätzliches Schrumpfen des Wasserkörpers bewirken. Den nur spärlich fruchtbaren Steppengegenden wird dadurch noch der letzte Rest Feuchtigkeit entzogen und so breiten sich die Wüsten immer weiter aus, über die arabische Halbinsel hinaus bis hoch zum Hindukusch, eine Barriere, die bis heute den eurasischen und asiatischen Genpool weitgehend getrennt hält, im Gegensatz zum nördlichen Bevölkerungsgürtel, auf dem es von den westlichen Saamen in Finnland bis zu den sibirischen Stämmen immer wieder einen leichten Genaustausch gegeben hat.
Neben einigen wenigen Homo Erektus-Populationen im asiatischen Raum gab es in Europa den ersten Entwurf eines modernen Menschen, den Homo sapiens neanderthalensis. Er bewohnte Europa seit etwa 300000 Jahren, vielleicht auch erst später und breitete sich im Osten bis ans schwarze Meer und im Süden bis zur Levante aus. Er wurde früher mit den Funden von Steinheim, Halle und Heidelberg ( vor circa 400000 Jahren ) oder Atapuerca ( 800000 ) in Verbindung gebracht, doch seit den letzten genetischen Untersuchungen, bei denen der letzte gemeinsame Vorfahr ( MRCA = most recent common ancestor ) bei nur etwas über 500000 Jahren angesiedelt wurde, ist eine spätere Einwanderung wahrscheinlicher geworden. Ihre Mitochondrien bezeugen eine ältere Linie, die sich heute nicht mehr finden, aber in mehreren Proben untereinander bereits differenzieren läßt. Sie gaben bisher keinerlei Aufschluss darüber, ob sich die beiden modernen Menschenarten vermischt haben. Erst eine kürzliche Untersuchung des Microcephalin-Gens erbrachte einen ersten Hinweis, daß es vor 38000 Jahren zu einer genetischen Beimischung gekommen sein kann. Dies passt auch gut zu dem Zeitrahmen, in dem die Cromagnons von Süden und Osten aus Europa betraten und den Neanderthaler langsam bis nach Spanien verdrängt haben, wo sich seine Spur um 28000 verlor. Den ersten Versuch, Afrika zu verlassen, starteten unsere Vorfahren bereits in der Warmzeit vor über 100000 Jahren über die Sinairoute hoch in die Levante, wo ihre Gebeine in den Höhlen von Skhul und Shanidar gefunden wurden. Sie schafften es nicht, sich weiter auszubreiten, wurden vielleicht von den Neanderthalern aufgehalten, die sich nachweislich noch vor 50000 Jahren in denselben Höhlen aufgehalten haben.
Zum Zeitpunkt des Auszugs aus Afrika dürfte die gesamte Menschheit auf wenige tausend Vertreter geschrumpft und ihre genetischen Linien des modernen Menschen vor 70000 Jahren bis auf ganz wenige ausgedünnt sein. Neben den beiden ältesten Linien L0 und L1, denen die heutigen Buschleute und Pygmäen entstammen und der Bantutypischen L2-Gruppe entstand vor circa 80000 Jahren L3, dessen einer Zweig allen nichtafrikanischen Haplogruppen vorausgeht. Seit dieser Zeit ist in Ostafrika eine küstenbewohnende Lebensweise bekannt und so dürfte in Äthiopien, als der Meeresspiegel auf seinen Tiefststand sank, eine Gruppe von mehr oder weniger 120 Leuten zur arabischen Halbinsel übergesetzt sein, ihrem Verlauf bis zu den Küsten des heutigen Irans und Pakistans gefolgt und sich so um Indien herum bis zum Sunda-archipel ausgebreitet haben. Von dort war es nur noch ein Katzensprung bis Papua und Australien. Daran beteiligt waren die aus L3 hervorgegangenen Superhaplogruppen N und M, frisch entstandene Untergruppen wie O,P, Q, R und S und wohl noch unbekannte, die einerseits durch genetische Verlagerung ( genetic drift) und natürliche Selektion keine Fortsetzung in den darauffolgenden Jahrtausenden erfahren haben. Am Lake Mungo in Australien fand man die Gebeine von mehreren Menschen, durch die Thermoluminiszenzmethode auf 60000 Jahre geschätzt, deren robustere Vertreter alle in die Gruppen M und N einzuordnen waren. Eine junge, zierlich gebaute junge Frau von allermodernstem Typus war jedoch darunter ( Lake Mungo 3 genannt ), deren Linie noch weit vor der mitochondrialen Eva, also vor 200000 Jahren anzusiedeln war. Noch lassen die wenigen bestehenden Daten viel Spekulations-spielraum über die frühen Migrationsbewegungen.
Haplogruppe M ist wahrscheinlich erst im indischen Raum entstanden, denn bis auf die später zurückgewanderte Linie M1 ist sie kaum im eurasischen Genpool vorhanden. Südostasien, Sunda genannt, in Eiszeiten fast eine einzige Landmasse, avancierte neben Indien für lange Zeit zur bevölkerungsreichsten Gegend der Erde. Von dort aus breiteten sich die Menschen außer in das südliche Sahul mit neuen Gruppen wie C, Z, E, D und G nach Norden bis China aus. Mit dabei waren einige asienspezifische Untergruppen von M und N.
Den Grundstock für den eurasischen Genpool bildete ausschließlich die Gruppe N, der sehr schnell die Untergruppe R folgte. Sie wandten sich nicht nur östlich in Richtung Indien, sondern auch nach Westen, wo sie in der Gegend unterhalb des Kaukasusgebirges die Basis für alle folgenden Ausbreitungswellen gründeten. Vier verschiedene Cluster lassen sich ausmachen, die zu spezifischen Wanderungsbewegungen gehören. Richtung Nordosten finden sich bald die Untergruppen A und B, das abzweigt und sich durch die Mongolei den asiatischen Leuten anschließt, um sich später an der Besiedlung des Pazifik zu beteiligen und auf dem Seeweg Amerika zu erreichen. Auf dem Weg nach Norden entstehen aus N1 und N2 die Linien I und W, ihnen schließen sich später U4, HV und Xa2 an, das in Europa die Solutreen-Kultur begründet, sich aber auch zusammen mit A und den aus China hochgewanderten Gruppen C und D auf den langen Weg über die Behringstrasse macht.

Die europa-typischen Haplogruppen.

I, W und X bilden ein eigenes Cluster, weil sie direkt aus N hervorgehen. Die drei weiteren eurasischen Cluster zeichnen sich durch die Mutation 16223T auf der Kontrollregion aus, die R definiert. Ihr entstammen die Cluster R0, früher pre-HV genannt, U/K und J/T. Die Vorläufer aller für Europa typischen Haplogruppen entstanden im vorderen Orient in einem Gürtel zwischen der Gegend unterhalb des Kaukasus und dem heutigen Pakistan.


N, N1, N2, I, W & X.

Mögliche Begegnungen zwischen Neanderthalern und unseren direkten Vorfahren sind bis heute reine Spekulation, die erst aufhören wird, wenn gemeinsame autosomale Gensegmente identifiziert sind, was allerdings in naher Zukunft zu erwarten ist, da bereits fieberhaft an der Sequenzierung des kompletten Neanderthal-Genoms gearbeitet wird. Fest steht bis jetzt, daß die Ausbreitung des modernen Menschen mit einem gleichzeitigen Rückzug der Neanderthaler gekoppelt ist. Der früheste Zeitrahmen für das Betreten Europas liegt bei 45000 Jahren, allerdings weisen die harten Fakten, die Funde im Donaudelta um 34000 sowie bei Palacci in Norditalien um 28000 auf ein eher jüngeres Auftauchen des modernen Menschen in Europa hin. Sicher waren sie Träger der alten Haplogruppen, von N1 und N2, aus denen vor gegen 35 - 40000 Jahren die Gruppen I und W hervorgingen. Der englische Genetiker Brian Sykes, der allen Haplogruppen einen eigenen Namen gab, nannte diese beiden Gruppen Ina und Wilma. Während I sich vom schwarzen Meer aus Richtung Skandinavien orientierte oder auch erst auf dieser Route entstand, bewegte sich W auch noch weiterhin auf dem Korridor zwischen der heutigen Türkei und Nordindien, zusammen mit R2 und U7, einer alten Verbindung, die erst mit der letzten Eiszeit, die eine Verwüstung der Gegend um Pakistan bis hoch zum Hindukusch verursachte, auseinanderbrach. Deshalb gibt es heute zwei getrennte Hauptgruppen von W, die eine in geringer Dichte eher in Nordeuropa beheimatet, die andere indienspezifisch und über das Kaschmirtal bis hoch in die Mongolei hinein anzutreffen.
Haplogruppe W ist durch die Mutationen 1243, 3505, 8994, 11947, und 15884 auf der Kontrollregion definiert. Nach der Eiszeit breitete sich W außer nach Skandinavien (Höchstwert 9%) in ganz Europa aus. Die Mutation 119 auf der HVR2 ließ sich im heutigen Frankreich nieder. Nachfahren der Frau mit der Änderung 16362 auf der HVR1 verteilten sich über ganz Mittel- und Nordeuropa und siedelten schließlich auf den britischen Inseln.

X ( Xenia ) hat eine sehr eigenwillige Geschichte und Verbreitung. Diese Gruppe entstand vor beinahe 50000 Jahren im nahen Osten. Eine erste, sehr bald danach gebildete Untergruppe X1 schloss sich der zurückgekommenen asiatischen Gruppe M1 sowie U6 an, wandte sich nach Südwesten, betrat Nordafrika und begründete die Daggan-Kultur, die afrikanische Variante dessen, was wir aus Altamira in Europa kennen. X1 ist heute am stärksten in Marokko und Algerien sowie bei den nomadisierenden Berbern und in Äthiopien vertreten. X2, das heute etwa 97 % von X umfasst, wandte sich nach Norden sowohl nach Europa, wo ihr die Beteiligung an der Solutreen-Kultur bis vor etwa 17000 Jahren zugesprochen wird wie auch über das Altaigebirge nach Sibirien, wo sie sich den Gruppen A, C und D anschloß, um Amerika zu besiedeln. Die frappierende Ähnlichkeit der eigenwilligen Pfeilspitzen sowohl der Solutreen- wie auch der Cloviskultur legt eine Beteiligung von X nahe. Insgesamt bildet sie nur eine kleine Gruppe, wovon X2a heute den Löwenanteil beansprucht. Höhere Werte als normal erreicht X in eher geschlossenen Gesellschaften wie den Druze, in Georgien sowie auf den Orkney Inseln.

Die Haplogruppen U und K

Die Haplogruppe K (Kathrin) war eine der ersten, die als typisch europäisch definiert wurde. Ihr Hauptmotiv sind die Mutationen 16224C und 16311C. Zu Anfang wurde noch eine gemeinsame Ausgangslinie U/K angenommen, doch inzwischen ist klargestellt, daß K als Untergruppe von U und zwar als Schwestergruppe von U8b anzusehen ist.
Haplogruppe U (Ursula) ist eine der ältesten, weitverbreitesten und deshalb spannendsten Gruppen. Sie entstand sehr schnell nach R und gehörte zu der Gruppe von Pionieren, die sich westwärts in den Nahen Osten wandten und den eurasischen Genpool begründeten.
Nicht mit dabei war die Haplogruppe M, die sich ostwärts orientierte, sondern nur N1 und N2, ein bißchen R und eben bald U um die Zeit vor 55.000 Jahren. In einem günstigen, warmen Klima zwischen 50 und 30000 Jahren konnten sich diese Sammler und Jäger überall im Nahen Osten festsetzen und kleineren Sippen erlauben, sich in alle Himmelsrichtungen auszubreiten. Es ist heute noch nicht genau auszumachen, ob sich die neu entstandenen Untergruppen, die wir als geographisch typisch empfinden, noch an den Rändern des Ost-Westkorridors oder erst nach der Trennung von den Ursprungssippen entwickelten. Bis zur letzten Eiszeit sehen wir jedenfalls viele neue Untergruppen hin und herstreunen, danach bleiben sie nachhaltig getrennt. Den Cromagnons als ersten neuen Europäern wird jedenfalls die neue Gruppe U5 als typisch zugesprochen. Sie ist heute nach H die häufigste Gruppe Europas und war bei der letzten Eiszeit im iberischen Refugium, von wo sie sich seitdem vornehmlich nach Norden (eigenes Saami-Motif) sowie nach Süden bis Nordafrika (eigene Berber-Linien) ausgebreitet hat. Im heutigen Nordamerika hat sie eine fast so starke Präsenz wie H.
Ähnlich alt ist U2 mit vielen kleinen Untergruppen, von denen die meisten über ganz Indien verstreut sind, abgesehen von U2e, das in kleiner Zahl im westlichen Pool blieb. Auch U8 ist sehr alt, der Mutterklan für U8a, U8b und K, die alle bald folgten. Bei den Basken findet sich der älteste Stammbaum in Europa für die mitochondriale Untergruppe U8a. Sie alle entstanden wohl in Kleinasien und betraten Europa auf den gleichen Wegen wie U5. Eine Gruppe von U wandte sich nach Osten und wurde zur typisch indischen Gruppe U7, auch wenn einige wenige Untergruppen sich in Europa finden. In der Levante bricht U6 zusammen mit X1 und M1 nach Nordafrika auf und findet sich von Äthiopien bis Marokko, auf den Canaren und den kleineren Mittelmeerinseln. Den östlichen Norden Europas bevölkerte nach der Eiszeit U4 von ihrem Refugium in der Ukraine aus. Hg U1 und U3 verblieben zum gößten Teil in Kleinasien und sickerten nur zum kleinen Teil nach Europa.

Drei Zuzugswege nach Europa, die wieder und wieder benutzt wurden, sind bekannt. Die nördliche beginnt am schwarzen Meer, zieht sich hoch bis zum Ural und biegt dort zum Baltikum ab, um entweder nach Skandinavien oder an der Ostsee entlang zu führen.
Die mittlere Route folgt vom Balkan aus dem Verlauf der Donau, des Rheins und der Rhone und verbindet so ganz Mitteleuropa, während sich die südliche um Griechenland herum an den mediterranen Küstenlinien orientiert. Beständiges Eintröpfeln von Neuankömmlingen ist nur schwer zu belegen, doch es zeigen sich mehrere größere Zuzugswellen, die Bewegung in die Besiedlung Europas brachten. Nach dem frühen Auftauchen der ersten Cromagnons noch während der Altsteinzeit, denen die Aurignacien-Kultur zugesprochen wird, kommen die Träger des Magdaleneen noch während der kältesten Phase der Eiszeit nach Europa. Als sich vor 15000 Jahren der Gletschergürtel, der ganz Mittel- und Nordeuropa in Umklammerung hielt, begann zurückzuziehen, rückten die Sammler und Jäger, dem Wild folgend nach, verließen die Refugien in Spanien, der Toskana, dem Balkan und der Ukraine, um verlorenes Terrain wieder gut zu machen. Gleichzeitig strömten neue Leute aus dem Nahen Osten dazu.
Zu diesem ersten Zustrom gehört neben neuen Linien von H auch K, das sich bald überall in den Pyrenäen und den Alpen findet und nach H und U zur drittstärksten Haplogruppe avanciert. Dies belegen Grabfunde aus dem Baskenland zwischen 8 und 5000 Jahren. Ötzi, die berühmte Tiroler Eismumie, 5300 Jahre alt, gehört zur inzwischen ausgestorbenen Linie K1ö. Vor 4600 Jahren lebten in Eulau in Sachsen eine Sippe Bandkeramiker, die ein tragisches Schicksal ereilte. Als eine Gruppe Männer von der Jagd heimkehrte, fanden sie die 13 Daheimgebliebenen massakriert vor und begruben sie liebevoll. In einem Grab konnten Genetiker eine komplette Familie identifizieren und fanden bei der Mutter und den beiden Söhnen die Haplogruppe K1b. Im Verlauf der letzten zweitausend Jahren entstanden die drei Linien K1a1b1a, K1a9 und K2a2, die als typisch ashkenasisch gelten und etwa ein Drittel aller heutigen jüdisch-europäischen Linien ausmachen.

Das Cluster R0: HV, H und V

Ähnliche alt wie U ist R0 ( früher pre-HV genannt ), ebenfalls in Kleinasien entstanden und heute am stärksten auf der arabischen Halbinsel vertreten. Die Tochtergruppe HV orientiert sich nordwärts, teilt sich in mehrere Untergruppen, eine davon ist H ( Helena ), zu 20% im Nahen Osten, 10% in Nordafrika und fast 50 % in Europa vertreten und damit die erfolgreichste Linie Europas. Eine Vielzahl ihrer Untergruppen entwickelte sich direkt in Europa. Dazu gehört H6, vor 40000 Jahren entstanden, deren eine Linie wohl wieder nach Osteuropa und in den Nahen Osten zurückgewandert ist. Den umgekehrten Weg nahm die gleich alte Linie H11, vom schwarzen Meer aus hoch nach Norden, in einem Gürtel über Nordeuropa bis nach England präsent und selbst noch in Sibirien anzutreffen.
Es ist schwer, Ordnung in den Stammbaum von H zu bekommen, denn während die meisten anderen Gruppen sich fein säuberlich in wenigen Hauptlinien teilen und immer weiter verzweigen, gehen die bisher bekannten mehr als 38 Linien von H fast alle von einem gemeinsamen Knoten aus. Da die meisten dieser Linien durch Mutationen auf der Kodierregion definiert werden, fällt die Bestimmung ohne eine Vollgenomsequenzierung sehr schwer, zumal die CRS, die Cambridge Referenz Sequenz , an der alle anderen Haplogruppen abgeglichen werden, zu der kleinen Linie H2a2 gehört, aus der heraus man alle Mutationen verfolgen muss.
Häufigste Gruppe in H ist H1, vermutlich in Spanien entstanden, circa 15 Jahre alt und in ähnlicher Verschiedenheit auch geringfügig im Nahen Osten vertreten. Zweitgrößte Gruppe ist H3, 5000 Jahre jünger und nur aus Europa bekannt. Beide zusammen machen fast die Hälfte aller H-Linien aus. Ähnlich europäisch ist H5a, noch etwas jünger, wobei der Ursprung von H5 wohl noch in der Levante zu suchen ist. Die weniger häufigen Haplogruppen H4, H7 und H13 finden sich ebenfalls weitgestreut, wobei H13 - 16 auch im Kaukasus vorkommt. Von dort zieht sich auch das Verbreitungsgebiet von H2 hoch nach Osteuropa. Von H sind etliche prominente Linien aus den europäischen Königshäusern bekannt. Marie-Antoinette gehört zum Beispiel dazu.
Von H's Mutterlinie HV zweigt oberhalb des schwarzen Meers neben einigen HV-Varianten auch pre-V ab, das mit H zusammen vom Osten her Europa betritt. Lange Zeit galt ihre Tochterlinie V (Velda) als Weggefährte von H1 und H3, die nach der Eiszeit gemeinsam das leere Europa zurückerobert haben sollen.
Nachdem man jedoch in den jungsteinzeitlichen Gräbern im Baskenland keinerlei Spur von V gefunden hat, wird ihr Ursprungsort doch eher im deutsch-französischen Raum vermutet.

Das Cluster JT betritt als letztes Europa.

Vor circa 40000 Jahren im Nahen Osten entstanden, waren J (Jasmin) und T (Tara) maßgeblich an der neolithischen Revolution, dem Übergang von einem nomadisierenden zu einem ackerbauenden und viehhaltenden Lebensstil beteiligt. Sie kommen, hauptsächlich von den Küsten her zusammen mit anderen nach der Euszeit nach Europa und sind heute überall in einer Frequenz von 6 – 9 % vorhanden.
Beide teilen die HVS1 Mutation 16126C und drei weitere auf der Kodierregion. Die Haplogruppe T wurde zuerst von Antonio Torroni entdeckt, der größere Blutprobensätze aus verschiedenen Bevölker-ungen mit Restriktionsenzymen untersuchte. Erst seit der Einführung der sehr viel genaueren PCR/RFLP Technik (Polymerase chain reaction/ restriction-fragment-length-polymorphism) wurde ab 1989 die Einteilung in Haplogruppen möglich. Die ersten identifizierten Haplogruppen waren die der amerikanischen Ureinwohner: A, B, C and D, desweiteren die asiatischen Gruppen E, F und G.
Der Name T geht auf eine Veröffentlichung von Torroni et al. 1996 zurück. ( Classification of european mtDNAs from an analysis of three european populations ), worin die beiden Mutationen 16126C und 16294T beschrieben sind. Heute wird J und T in der Nähe von R2 gesehen, mit der sie die Mutation 15607 teilen.
Von Beginn an wurde versucht, den einzelnen Haplogruppen bestimmte Eigenschaften zuzuschreiben, Langlebigkeit zum Beispiel oder einen gewissen Hang für bestimmte Krankheiten. T war ein besonderes Opfer dieser übermotivierten Haltung. Als 1994 Dr. Robert Plomin vom US-Gesundheitsinstitut eine Untersuchung mit 200 Schulkindern durchführte, wollte er einen Zusammenhang zwischen den T-typischen Mutationen und Kindern mit dem niedrigsten IQ, bis hin zur geistigen Behinderung festgestellt haben. Ein Jahr danach machten die Autoren die Position 15928 dafür verantwortlich. Erst eine erneute Untersuchung von Mark Thomas drei Jahre später entlarvte diese Fehleinschätzung.
Dieselbe Position 15928 mußte erneut als Sündenbock herhalten, als gegen Ende des Jahrtausends Ruiz-Pesini et al. eine Art Spermien-wettrennen veranstalteten. In den Spermien sind ein paar Mitochondrien enthalten, die die Energie für ihre Beweglichkeit liefern. Der Verlierer T war um ein Drittel langsamer als der Sieger H.
Doch auch diese niederschmetternde Diagnose ließ sich zum Glück nicht halten (Pereira et al. 2005).
Ein Grund für solche Fehlurteile sind in der Regel die zu geringen Datensätze.



Hartmut Zänder: the navel gaze (engl. version)

One thing the web user has structurally in common with a bellybutton and this is the paradox condition of being »ubi quique«, which means, being at the same time everywhere at each point and nevertheless nowhere in special, a determination, which applied once only to gods. 
The Web, the world-wide network, doesn't have a measurable space, is no Res extensa, which could be drawn into a system of coordinates, therefore everyone, who participates, is at the same time in the center and at its outermost edge, an annoying paradox, to whose removal different strategies are chosen. 
One goes on the increase of the users value, his »reputation« or »value« in the web, promoted with Vote me's, banners and link exchanges and representable in a possible internet formula »Value = n * eyeballs«. One could say: the value of a user - his reputation - increases with the number of eyeballs, which pay attention to his own page. Further possibilities are: to start own clubs, to operate with chatrooms and forums in order to create with this family-similar membership such a thing like a virtual home. 
Homeland grounds and leads back into the generation chain, in which one is connected by his navel cord not only with direct ancestors, but is related to all humans, if one stretches the time window only far enough. A structure, which is quite comparable to the Web. 
Cutting the cord is necessary, and nevertheless it is canceled in life again and again in favor of new navel cords, new connections and dependencies, transformed structures, which forces a repeated cutting of cords. 
Even if the first attempts start to make internet connections cordless already, the communion of computers appears to be like a collective navling (Vernabelung). (as that man says in a german spot for Pay TV: »What, you still have no cable?«) 
Cabling is horror to most of us like deciphering manuals, but once the connection is set up, all previous confusion and despair is immediately forgotten and giving way to that incomparable luck feeling of this »user your-name is logged in« (the astonished tennis star: I am in it?!) 
To be logged in = to be in! 
To be wired to the network, to this new El Dorado of everywhere and nowhere, in the scope of general availability of all files produces a split of consciousness, a schizoid existence. Interconnected through eyes, hands and cables with the world behind the monitor, the body before the display is getting at a disadvantage and now waiting for its rediscovering. Whether the fact, that live Webcams are now beginning to look back is sufficient, is however questionable. 
The Dolmus bus from Alanya to Manavgat in the southwest of Turkey is hanging full of amulettes against the evil eye, altogether seven eyes in their typical form of blue drips or tears, as they are offered all over the markets in order to center another view and steer him away, just to leave his carrier undisturbed. What is the evil in these eyes? Why muslim women have to protect theirselves against them by veiling? 
Response: because they are covetous. 
Eyes are basically covetous and desiring, therefore a dealer needs only to focus ones attention to the goods, which he would like to sell, in order to stir up the hidden, natural desire. All is advertisement; vegetable displays on the weekly market over TV-spots up to the "banners" on the internet pages. 
But in the Web the type of eyes have changed. The making eye at eachother, the exchange of views, flaring affectionately good up to desiring evil eyes does not count any more, is becoming uninteresting more and more. Not the quality, but only the quantity »of eyeballs« is of importance, counted as hits and analysed by the logbooks on all servers. 
Splitting our existence by a digital interface into a world before and behind the display causes a gap through our personal identity too. It threatens on one hand to get lost, since we morph into a simple advertising target group, to just numeric 
eyeballs, but on the other hand it contains the chance of a brandnew, a virtual identity. What is getting out of it, is not yet 
researched and answered, but one question is already certain: what will be with our real body before the monitor? 
Two body things remind us of our biological identity: our navel and our eyeballs, which are in addition also the carriers of our social personality, that's why they must be covered with black banners under suspicion. 
The picture of a navel gazing man to western people, who are crazy about work, was considered long time as a thing out of correctness, despicably, almost disgusting. He regards this picture of the Oriental, Indian, Chinese as an example of someone, who misses to give actively a meaning to his life. Instead he seems to fall in love to his own mirror image like narcissus. The asiatic understanding of just to let things happen opposes diametrically the western view of meditation as an intellectual work, bible research for example. 
The eyesight, to old philosophers the guarantee of being comparable to God, shall not bend down today for the origin of the own life, shall not gaze at its own navel, before extinguishing, but shall merge with that blue display light, shall flow with him in the same rythm, producing hit by hit. 
Therefore you can regard here an open collection with portraits of real bellybuttons, enjoy their pure beauty and individuality without having to shut your eyes to the display. Pages with pics of bellybuttons are growing like the web itself. This is an index for me for the general attempt of rediscovering our real body. Even the advertising banners on top are 
important here, because they are also a reason, why this page seems to become necessary at all.


 
Hartmut Zänder: Die Nabelschau (germ. version)
Apr 25, 2009 Hartmut Zänder: MRCA, the most recent common ancestor

Das Internet, das zumindest virtuell alle User dieses Planeten zusammenbinden könnte, hat in den wenigen Jahren seines Bestehens einige neue Motive hervorgebracht, an denen sich zeitgenössische Themen entzünden und entfalten können. Mit den EYEBALLS, dem ersten visuellen Computerprogramm überhaupt, hat der User vor dem Bildschirm sich ein Instrument geschaffen, das ihn aus der Einsamkeit der Programmierebene, der DOS- oder ASCII-ebene herausgeholt hat, das ihm die Gegenwart eines "Hereinschauenden" beschert hat und gleichzeitig einen Stellvertreter, der auch da noch hinter die Kulissen gucken darf, wo er selbst schon erschöpft auf die Matte gesunken ist. 
Somit verweisen die jüngsten Augenpaare auf die lange Reihe ihrer Vorfahren, auf die imaginäre Blickesammlung in den Ahnengalerien, den Heiligenikonen, den hereinblickenden Göttern aus Griechenland oder Ägypten, die das allsehende AUGE entwickelt haben. Sind sie alle die Vorfahren für die heutigen EYEBALLS oder läßt sich ihr jüngster gemeinsamer Vorfahr noch genauer bestimmen. 
Die ersten Städtekulturen, die einen vieltausendköpfigen Verwaltungsapparat nötig machten, entstanden in Mesopotamien und entfachten einen ersten Bauboom, einen effektiven Kriegsapparat, ein komplexes Kanalisations- und Versorgungssytem und ein geschäftiges Tempelwesen. Zum ersten Mal in der Geschichte sah sich der Einzelne einer undurchschaubaren Gesellschaftsstruktur gegenüber. In den Zeiten zuvor, als es noch darum ging, in einem dörflichen oder umherziehenden Gemeinwesen ein neues Bauprojekt von zeitlich begrenzter Dauer zu platzieren, konnte der Einzelne die Gewißheit haben, daß alle seine Mitarbeiter mit ihm zusammen die Axt am Abend weglegen. Wenn er schläft, schlafen alle anderen ebenso. 
Dies gilt in den neuen Metropolen Ur und Uruk - und allen darauf folgenden - nicht mehr. Der Einzelne verliert den Überblick. Wenn er vor Erschöpfung auf die Matte sinkt, geht der Betrieb im Schichtdienst in unverminderter Stärke weiter. Er kann nicht mehr in vollem Umfang wissen, was überall an Neuem gebaut wird und vor allem - wer nichts weiß, kann nicht mitreden. 
Eine neue Führungsschicht hat sich über das Gemeinwesen erhoben mit einer furchteinflößenden Streitmacht, einer Priesterkaste und einem Beamtenstab, der minutiös jeden Ziegelstein und jedes Körnchen Weizen registriert. Sie Alle verlangen Respekt und Gehorsam, augenfällig in den jetzt gültigen Göttern Marduk, Isthar und allen anderen. Diesen Respekt kann ein einzelner Mensch an einem Tag, in einem Jahr, in dem einem Leben nicht mehr erbringen. 
Und so entsteht auf diesem Globus die erste Massenproduktion von kleinen Tonfigürchen, die als Stellvertreter und Platzhalter zu Tausenden die privaten Hausaltäre und öffentlichen Tempelbezirke bevölkern. Die spätere Kunstgeschichte wird sie einmal IDOLE nennen. Sie bestehen aus nichts anderem als einem einfachen zylindrischen Rumpf und anstelle eines kompletten Kopfs thront auf ihm ein reines ausladendes Augenpaar, der heutigen Vorstellung von ALIENS nicht unähnlich. Sie sind finger- bis handgroß und können auf dem einen Leib nicht bloß einzelne Figuren, sondern Paare und sogar ganze Familien darstellen. Manche tragen Hüte, die ihren Beruf oder Herkunft belegen. 
In diesen Augenpaarfigürchen hat sich das sumerische Volk auf einer neuen Metaebene gedoppelt und es sind diese Dummies, stellvertretend für ihre Besitzer die riesigen Augen dauerhaft offenhaltend, die nun einerseits den Göttern den gebührenden Respekt zollen und überdies alles, was ringsum gebaut wird, rund um die Uhr registrieren können. 
Diese IDOLE erscheinen heute in den zahllosen EYEBALLS des Internet wieder, auch wenn sie und die ihnen verwandten Webcams das allgemeine Unbehagen darüber, daß unsere lebendigen Augäpfel nurmehr als numerischer Klick, als kommerzielle Quote wahrnehmbar sind, nur oberflächig cachieren kann. 
Aus kulturhistorischer Sicht läßt sich sagen, daß die sumerischen IDOLE, etwa 6 - 7 tausend Jahre alt, für all die modernen EYEBALLS, webcams, pokemonballs, Detektei- und Götteraugen, für Türspione und Spannerkameras der jüngste gemeinsame Vorfahr sind. Auf englisch heißt dieser: "most recent common ancestor" - kurz: MRCA. 
Obwohl ein genuin genetischer Begriff, für die biologische Evolution der menschlichen Spezies entwickelt, entpuppt er sich bei näherem Hinsehen als eminent kulturpolitisch, entzünden sich an ihm doch die unterschiedlichsten streitbaren Geistern. Es geht immer um einen Vorfahr an einer qualitativen Grenze, an einem Split: den gemeinsamen Urahn von Menschen und Menschenaffen, etwas früher als 4,5 Millionen Jahren, den von Homo erectus und anderen Hominiden vor ca. 2 Millionen Jahren, den von Peking-, Javamenschen und Neanderthaler vor etwa 550 tausend Jahren und den wohl wichtigsten, den Prototyp des homo sapiens sapiens, der die allermodernste Version markiert. Weniger die Evidenz der aktuellen Befundlage von Schädeln und Knochen, die zusammen mal gerade einen Kleinwagen füllen würden, als das fieberhafte Rooting der neuen genetischen Modedisziplinen, die sich auf die Mutationen entweder der paternalen Y-Chromosomen oder der maternalen Mitochondrien stürzten, haben diesen jüngsten gemeinsamen Vorfahr auf ca. 160 000 Jahre festgelegt, entstanden irgendwo in Ostafrika, womöglich identisch mit HOMO IDALTU, kürzlich in Äthiopien gefunden. Alle heutigen Menschen sollen von diesem MRCA abstammen und deshalb wurde unsere gemeinsame Klanmutter auch gleich "mitochondriale Eva" getauft, was sogleich den antiwissenschaftlichen Fundamentalismus der Kreationisten geweckt hat. 
Der Split der Menschenrassen, obwohl seit der Initialzündung des ersten Neanderthalfundes 1856 beständig hin und her geschoben und neu positioniert, scheint die nötige Größe gewesen zu sein, um so etwas wie einen qualitativen Sprung in der Evolution anzusiedeln, um die Höherwertigkeit, Überlegenheit und Modernität des Homo sapiens zu verankern. 
Die entscheidende Frage dabei ist: Warum braucht es unbedingt Treppen in der Evolution, wie von außen gemacht? Warum genügt es nicht, eine genaue Beschreibung interaktiver Allmählichkeiten aufzulisten, um bei wechselnden Isolationen bald diesen, bald jenen Menschentypus als etwas neues, eigenes feststellen zu können? Es scheint äußerst schwer zu sein, von dem kindlichen Wunsch nach einem geheimen Schöpfungsplan, der zwangsläufig und programmgemäß zu immer besseren und höheren Formen führt, abzurücken. 
In den letzten Jahren entstanden eine Vielzahl neuer Filme über Urmenschen, die alle bei wechselhafter Qualität nicht müde werden, irgendeinen entscheidenden Grund für die prinzipielle Überlegenheit des HSS herauszustellen. Greifen altbekannte Stereotype wie die des werkzeugschaffenden, sich mitteilenden oder jagenden Menschen nicht mehr (dies läßt sich inzwischen mit gleichem Recht von Schimpansen sagen), so werden eben neue eingeführt wie z.B. die des kreativen Menschen, der wie ein Unternehmer Visionen schafft. Zwei Dinge sind es vor allem, die den Fokus des Interesses auf sich ziehen - dies ist zum einen die Grenze zur Wildnis, die beständig einzureissen droht, um unser brutales Innerstes nach aussen zu stülpen. Diese Wildnis bleibt unter der jüngsten allzu dünnen Decke der Zivilisation stetig virulent. Das zweite ist der unternehmerische Visinär vom Schlage Bill Gates, der mit einem starken Team, einer amerikanischen Footballmannschaft nicht unähnlich, aller Recht der Welt an sich reißt, um seine imperialen Profitideen in die Tat umzusetzen. Nicht die kulturschaffenden und sozialen Kompetenzen stehen in diesen Filmen im Vordergrund, sondern hauptsächlich die Jagdszenen, die Anführerkämpfe und das daraus resultierende Rechte, sich die besten Weibchen auszusuchen. Daß sich die meisten Altvorderen zudem recht hellhäutig zeigen, sollte deshalb nicht wundern, scheint sich die postulierte Überlegenheit der Hellhautkulturen so immer wieder nachträglich legitimieren zu lassen, was eine der wesentlichen Antriebsfedern für diese Art der Geschichtsverfälschung zu sein scheint. 
Nach zwei Millionen Nomadentum des Homo erectus, pekiniensis, javensis, florensis, praesapiens, sapiens und sapiens sapiens scheint die recht kurze Phase der Besiedlungen und Kolonialisierungen allmählich zum Stillstand gekommen zu sein, wobei die Fülle ihrer Grausamkeiten wohl weitgehend ungeahndet bleiben wird, ohne dabei entscheidend aufzuhören. 
Doch längst ist ein neues Land entdeckt, in dem sich lukrative Claims abstecken lassen, nämlich das grosse Reich der Quellcodes, deren Besitz sich patentieren und somit lizensieren läßt. Dies geht weit über die herkömmlichen Land- und Stadtrechte hinaus. Nicht Immobilienbesitz oder Schürf- und Abholzrechte rangieren hier an erster Stelle, sondern der rechtliche Zugriff auf einen Quellcodeschnipsel, sei dies ein Stückchen Computersoftware oder aber ein Teil einer genetischen Basenfolge. 
Der genetische Code ist inzwischen komplett aufgeschrieben, wenn auch noch weitgehend unverstanden und die Pharmariesen, die diesen ersten großen Scan vorfinanziert haben, sind schon fleissig dabei, diesen leckeren Genkuchen in profitable und lizensierfähige Eigentumstücke umzuwandeln. Der Tag scheint nicht mehr fern, wo einer der globalen Korzernmultis in den Kongo reist, um von einem ahnungslosen Pygmäen Lizenzgebühren für einen genetischen Quellcode einzutreiben, den er in seiner ureigenen Langsamkeit anzumelden vergessen hat. 
Es gibt heute zwei konkurrierende Konzeptionen der Globalisierung, die weiter kaum auseinander liegen können, erkennbar an ihren jeweiligen Leitwerten PROFIT und RESPEKT. Eine respektvolle Form des Globalen, wie sie z.B. der Naturforscher A. von Humboldt vertrat, muß von vornherein alle Formen des Rassismus und der Versklavung ablehnen, kann sich nicht hybrid und missionarisch auf der ganzen Welt ausbreiten und die eigene Überlegenheit postulieren. Vielleicht wird eine solche Haltung, die auf eine Kultur des Respekts aus ist, für immer im Abseits stecken bleiben, als naiv frommer Wunsch belächelt, ist sie doch ungleich schwerer durchzusetzen als die Hatz auf schnellen Profit, die sich heute dem Motto "Transgen statt indigen" verschrieben hat, egal, ob es sich um Getreidesorten, Programmierbruchstücke oder eben ganze Leute handelt. Die lebendige Vielfalt dessen, was langsam gewachsen ist, als schön und wertvoll zu erachten schließt seine profitfixierte Verdrängung und Ausrottung aus.
Ahnenkult hat im Internet wie auch früher schon Hochkultur. Entlang den väterlichen Namen werden Portale zur Genealogie sowie Privatseiten eröffnet. Das Interesse an den Vorfahren ist legitim, will doch niemand die Bürde der Singularität alleine auf sich nehmen, sondern gewollter und sinnvoller Teil einer langen Reihe sein. Dies hat nichts mit alten Totenkulten zu tun, von denen die meisten wohl sicherstellen wollten, daß der Tote auch ja nicht wiederkommt - auch nicht mit der geriatrischen Übermacht in den Industrieländern, die zwar über eine erquickliche Rente, nicht immer aber über die Akzeptanz und den Respekt der Jugendwahngeneration verfügt. 
Die neuen Ahnengalerien werden eher virtueller Natur sein, werden die modernen Möglichkeiten der Genetik zu neuen sozialen WEBverbindungen nutzen, werden stolz auf T-shirts die Zugehörigkeit zum Ursula-, zum Ina- oder Laraklan verkünden, was ich in der nächsten Sammlung von Haplogruppentypen zusammenzufassen suche.


Antwort: Apr 7, 2009 magenta marias

"Magenta Marias" ist der Titel einer Serie von fast 300 Frauenportraits, wie sie uns aus modernen Gesichtern Afrikas, Asiens und Europa entgegenblicken. Sie sind als Mitglieder einer grossen, globalen Familie gleichbehandelt und stehen für ihre natürliche und kulturelle Vielfalt. Die Vorlagen der Mehrzahl der Bilder entstammen anthropologischen Büchern der letzten beiden Jahrhunderte, vieles aus dem Internet ( Google hat bereits eine eigene „face“-Funktion ), aus dem Alltagsfernsehen, einige wenige sind reale Portraits. Sie sind handkolorierte Unikate in DIN-A4, beidseitig mit Acryl auf transparenter Druckerfolie bemalt. Die Passepartouts sind aus PE-Folien handgeschnitten, um die überlappenden Linien ein wenig durchscheinen zu lassen.
Die Bleistiftvorlagen wurden im Anschluss um etwa 80 Zeichnungen erweitert, um auch die Entstehungszeitpunkte der Haplogruppen ( coalescence time ) passend zu machen und in neue Migrationskarten zu stellen. Die eingescannten Schwarz-weiß-Bilder folgen als Netzwerk in der Nummerierung der Logik der jüngeren genetischen Klassifizierungen die die mütterlichen Herkunftslinien anhand mitochondrialer Haplogruppen untersucht.
Mitochondrien sind winzige Organismen, die zu Millionen all unsere Zellen bevölkern und deren Sauerstoff- und Energiehaushalt steuern. Sie verfügen über eigenes Erbgut, das im Vergleich zu unserem kompletten Gencode geradezu überschaubar ist mit seinen nur 16.569 Basenpaaren, wovon die beiden nichtkodierenden Kontrollregionen HVR I und II sowie etliche Marker der Komplettsequenz untersucht werden. Für die neuere Forschung sind Mitochondrien deshalb so interessant, weil sie ausschließlich maternal vererbt werden. Auf diese Weise konnten in den letzten 25 Jahren die wesentlichen Herkunftslinien der jungen Hominidenrasse Homo sapiens sapiens in einem mütterlichen Stammbaum mit all seinen Verästelungen in groben Zügen skizziert werden. Als gemeinsame Vorfahrin wurde eine, salopp "mitochondriale Eva" genannte Frau vor ca. 200.000 Jahren in Ostafrika ausgemacht. Mehr und mehr werden inzwischen auch die genetischen Verbindungen zum ersten Entwurf eines modernen Menschen, unserem Vetter aus dem Neanderthal, mit dem wir einen letzten gemeinsamen Vorfahren vor ungefähr 500000 Jahren teilen, hergestellt. Ein weitgehend deckungsgleicher Stammbaum wurde für die männlichen Linien über die Erforschung der nur paternal vererbten Y-Chromosomen erstellt. Die Nomenklatur arbeitet in beiden Fällen mit Buchstaben und Ziffern für Untergruppen, leider nicht kompatibel. Bei den Frauen ist Haplogruppe L die afrikanische Ausgangslinie, von der Untergruppe L3 zweigten vor ca. 60-70 Tausend Jahren die beiden Superhaplogruppen M und N ab, zu denen alle Nichtafrikaner gehören.
Der englische Genetiker Bryan Sykes, bekannt unter anderem durch seine Untersuchung von Ötzi, mit dem ich meine eigene Haplogruppe teile, hat sich bemüht, der trockenen genetischen Nomenklatur, eingeführt von dem Italiener Antonio Torroni, etwas mehr Leben einzuhauchen, indem er den Haplogruppen richtige Namen gab und die jeweils letzte gemeinsame Ahnin zur Klanmutter hochstilisierte. In seinem Buch "Die sieben Töchter der Eva" stellt er so die europäischen Klans der Ursula, Helena, Velda, Jasmin, Tara, Katrin und Xenia zusammen. Wir stehen zwar erst am Anfang dieser neuen Möglichkeit, das genetische Logbuch unserer Geschichte zu lesen und zu verstehen. aber bereits jetzt finden und formieren sich die ersten Angehörigen derselben Klans auf zahlreichen Internetseiten.
Meine Zeichenserie soll einen vergleichbaren Versuch darstellen, diesen gemeinsamen Vorfahrinnen, Klanmüttern ein individuelles Gesicht zu geben. Deshalb ist jedem Portrait die Haplogruppenbezeichnung beigegeben. In der Farbe Magenta deshalb, weil um die Jahrtausendwende das Gerücht kursierte, der Konzern Telekom wolle sich diese Farbe als Gebrauchsmuster schützen lassen. Auch wenn eine solche Unverfrorenheit nicht von Erfolg gekrönt sein konnte, zeigt sich doch klar dieselbe Profitorientierung wie bei so vielen Versuchen, über das Patentrecht sich Dinge anzueignen, die eigentlich Allgemeingut sind.
Vor einigen Jahren wurden, von internationalen Pharmariesen gesponsort, Helfer von durchaus idealistischer Gesinnung in alle Welt ausgeschickt, um bei soviel kleinen indigenen Völkern wie möglich Blutproben zu nehmen, angeblich, um die Vielfalt des globalen genetischen Erbguts in einer Datenbank zu sichern und erhalten. Offenbar gibt es bei diesem löblichen Unternehmen aber doch weniger selbstlose Hintergedanken. Es lassen sich bei all diesen Genfolgen mutierte Schnipsel finden, die Enzyme auf ganz besondere Art spalten können. Wem denn diese Gene eigentlich gehören, fragt sich spätestens, wer zusehen muß, wie eine schwedische Firma ohne Rückfrage einen solchen Schnipsel dazu verwendet, eine neue Joghurtmarke auf den Markt zu bringen, natürlich ordentlich patentiert. So dankbar man der genetischen Forschung sein muß, daß sie endlich den unumstößlichen Beweis angetreten hat, daß es nur eine einzige junge menschliche Rasse gibt und sich spätestens ab heute jede Form von Rassismus ein für alle Male verbietet, auch wenn dies bereits früher viele mutige Köpfe eingeklagt haben. Bedenklich aber stimmt, daß ähnlich dem Prozess im Umgang mit Nutzpflanzen, all den transgenen Reis-, Raps- und Weizensorten, die die Vielfalt genetischer Lebensformen an den äußersten Rand der Existenz drängen, das, was allen gehört, also Allgemeingut ist, in den exklusiven Besitz einiger Konzerne übergehen soll. Bestes Beispiel ist vielleicht das Vorgehen der Firma Monsanto auf dem indischen Kontinent. Mit ihrer transgenen, vorgeblich schädlingsresistenten Baumwollsorte ist es ihnen mit aggressiver Verkaufspolitik gelungen, aus zuvor armen, aber recht autonomen Bauern Abhängige zu machen, die wegen der künstlichen Unfruchtbarkeit dieser Sorte jedes Jahr neues Saatgut gezwungen sind zu kaufen. Sie verschulden sich, müssen ihren Boden verkaufen, werden in den Ruin und nicht selten in den Selbstmord getrieben. Diese Art von Wirtschaftspolitik nenne ich "Culture of profit", gegen die die nicht formierte "Culture of respect" schlechte Karten hat. Diese beiden Beteiligten im globalen "Clash of cultures" unterscheiden sich in der Art ihrer Lebensbewertung, die Haltung des Respekts hat immer dessen Qualität vor Augen, sie erlaubt und fordert das Zurückblickenkönnen des Anderen, sie erfreut sich an seiner Einzigartigkeit, seiner Individualität, blickt in ein Antlitz und seine Augäpfel und wehrt sich deshalb gegen dessen Reduktion auf das bloße quantifizierte Dasein als User oder Consumer.
Die europäische Marienverehrung gründet in diversen älteren Kulten, dem der Mittelmeergöttinnen Isis, Ishtar, Hera, Diana oder der germanischen Matronen und versammelt neben den paternalen Hauptgöttern all die warmen, gütigen, klugen und entrückten Blicke, aus denen die Kraft der Frauen spricht.
Mir schwebte bei meinen Portraits etwas von diesem Ikonencharakter vor, Antlitze, die zurückblicken können, die in der heutigen Zeit leben, die in unterschiedlicher Weise einen gültigen Ausdruck einer echten Klanmutter vermitteln können.
Das soziale Netzwerk der "Magenta Marias" sollte als Hommage ein plausibles Gesicht erhalten.

Antwort: Tisha Floats If you read my profile and I am sure I was not randomly picked genetics is becoming more and more of a passion studying my own mutations and trans mutations. I am frustrated as I have been quite ill from a fall that cracked my head and damaged my eyesight. So the heavy ready and working at understanding terminology that usually excites me (learning) makes me a little sick to my stomach. But, I shall heal and move on understanding the mutations and travels of my ancient ancestors that brought me to where I am today. I found the cotton subject somewhat upsetting. When I originally sent my DNA I thought first about the possibilities however, living lies in my family overwhelmed any caution. This was very interesting. Tisha
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Beitrag  Rapha 12/4/2013, 13:00

Zitat v. magenta. m...
Die europäische Marienverehrung gründet in diversen älteren Kulten, dem der Mittelmeergöttinnen Isis, Ishtar, Hera, Diana oder der germanischen Matronen und versammelt neben den paternalen Hauptgöttern all die warmen, gütigen, klugen und entrückten Blicke, aus denen die Kraft der Frauen spricht.

Davon distanzieren wir uns, siehe dazu: https://meineschafe.aktiv-forum.com/t142-muttergottes-himmelskonigin

Obwohl wir die Frau als solches achten und uns der wichtigen Rolle ihres Daseins für die Gesellschaft durchaus bewusst und JAH dankbar sind. Heute sind es mehr denn je die starken Frauen die Elohim noch treu sind und seinen Willen suchen. Klan klingt nicht positiv, es braucht nicht noch mehr Klans oder Gruppen sondern Leader im Sinne EL`s und keine Ersatzgötter.

Shabbat Shalom
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Beitrag  Jochanan 12/4/2013, 15:22




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