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Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
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Seite 1 von 1
Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Auf dieser Seite findet Ihr die Erklärungen und kleine jüdische Geschichten zu den jüdischen Buchstaben von Gott selbst geschrieben!!
Es gibt ungefähr 3.000 Sprachen und mehr als 66.000 Buchstaben, welche die Alphabete für diese Sprachen bilden. Nur eine Sprache und ein Alphabet ist G-ttlich geschaffen worden, die Buchstaben wurden allein durch G-tt geformt und gestaltet. Diese Sprache ist Laschon HaKodesch, das biblische Hebräisch.
So verwundert es nicht, dass die hebräischen Buchstaben vielschichtig sind. Die Buchstaben des hebräischen Alphabetes, das Alef-Bejt, sind so reich an Bedeutung, dass auch die größten Gelehrten des Judentums sich in langen Studien damit befassten um zu verstehen, warum G-tt sie schuf wie Er es tat.
z.B. das Alef Alef - Der Unterschied zwischen Exil und Erlösung
Der Alter Rebbe, Rabbi Schneur Salman von Liadi,1 wollte seinem Sohn das Aleph-Beis lernen. Er rief einen seiner Anhänger herein, um mit ihm die Aufgabe zu besprechen. Der Rebbe sagte, „Du hast eine Mitzwa und ich habe eine Mitzwa. Deine Mitzwa ist es, deine eigene Familie zu unterstützen. Meine Mitzwa ist es, meinen Sohn zu lehren. Lass uns die Mitzwot tauschen. Du wirst meinen Sohn lehren, und ich werde dich so bezahlen, dass du deine Familie erhalten kannst.“ Der Alter Rebbe ging dazu über zu erklären, wie dieses umgesetzt werden sollte. „Du wirst mit dem Buchstaben Aleph beginnen. Was ist ein Aleph?“ Der Rebbe führte seine Ausführungen in einem melodischen Jiddisch fort: „A pintele fun oybin, a pintele fun untin, a kav b’emtza – [Das Aleph ist] ein Punkt von oben, ein Punkt von unten, und eine diagonale Linie dazwischen.“2
Design
Was ist ein Aleph?
Wenn es nur eine zufällige Anordnung von Federstrichen wäre, welche entworfen wurde, um den Leser bei dem Laut „Ah“ hilfreich zur Seite zu stehen,3 würde diese Frage irrelevant sein. Jeder Aspekt des Aleph wurde G’ttlich entworfen um uns etwas zu lehren. Vergleichen sie dies mit einem Kind, welches das erste Mal Englisch liest. Ihm wird niemals gelehrt, warum eine großes „A“ einem Indianerzelt gleicht und ein kleines „a“ eher einer Seifenblase gleicht, welche an einer Wand haftet. Aber Hebräisch ist anders. Das Design eines Aleph ist tatsächlich eine Verbindung von drei verschiedenen Buchstaben: Der Buchstabe Jud oder ein Punkt oben; ein Jud oder ein Punkt unten; ein diagonales Waw oder eine unterteilende Linie dazwischen.
Das Jud oben repräsentiert G’tt, welcher über unserem Verstand ist. Im Vergleich zu Seiner wahren Wirklichkeit ist unser Verstand nicht mehr als ein Punkt.
Das Jud unten repräsentiert einen Jid oder Juden – jüdische Menschen, welche auf der Erde wohnen.
Der einzige Weg G’ttes Weisheit zu verstehen – bis zu dem Grad, der einer Person möglich ist – ist, indem man bescheiden ist. Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass wir nur ein Punkt sind verglichen zu dem Allm’chtigen G’tt, werden wir zu einem Gefäß um Sein G’ttliches Wissen zu erhalten.
Das diagonale Waw repräsentiert den Glauben eines Juden4 – der ihn mit G’tt vereint.
Da gibt es eine andere Lehre5, die voraussetzt, dass das dazwischen liegende Waw die Tora repräsentiert. Da es die Tora ist, welche einen Juden mit G’tt verbindet, repräsentiert das Aleph diese Einheit zwischen Menschheit und G’tt. Dies ist das Design, oder die Form, des Aleph.
Wir können sehen, dass jeder Strich des Aleph (und jedes anderen Buchstaben) seinen besonderen Zweck hat, und dass das Lernen des Aleph-Beis wesentlich mehr bedeutet, als nur seine Klänge zu beherrschen.
Gematria
Jeder Buchstabe des Aleph-Beis besitzt einen numerischen Wert oder Gematria. Die Gematria des Aleph ist eins, sie repräsentiert den einen (oder die Einheit von) G’tt, wie wir sie in dem berühmten Gebet sagen: „Höre Israel, G’tt ist unser H’rr, G’tt ist Einer(/einzig).“
Auf einer komplexeren Stufe erklären wir, dass die Form des Aleph drei Buchstaben einschließt: zwei Juds und ein Waw. Die Gematria von Jud ist zehn – zwei Juds sind zwanzig. Ein Waw ist sechs; die Summe aller drei zusammen ist sechsundzwanzig. Einer der großen Namen G’ttes ist der Vier-Buchstaben-Name, das Tetragrammaton, oder der Unaussprechliche Name. Die Gematria des Juds (=10), des Heis (=5), des Waws (=6) und des Heis (=5) sind zusammen 26, also gleich dem Jud-Waw-Jud des Aleph. Durch die Verbindung ihrer jeweiligen Gematrios repräsentiert das Aleph G’ttes Unaussprechlichen Name.
Bedeutung
Der Rebbe6 erklärt, dass das Aleph drei unterschiedliche Bedeutungen besitzt. Die erste ist Aluf, was Herrscher oder Anführer bedeutet. Ulfana, eine Schulform7. Das zweite ist Lehrer. Die dritte Bedeutung erlangt man, wenn man die Buchstaben des Wortes rückwärts Pele (betont Peleh) – Wunder.8 – liest.
Die Bedeutung von Aluf ist „Herrscher.“ Dies lässt die Welt wissen, dass dort ein Schöpfer ist, dass G’tt der Herrscher des Universums ist, und dass es dort ein Auge gibt, welches sieht, und ein Ohr das hört. Das Universum entstand nicht einfach durch sich selbst; dort gibt es seine allmächtige Kraft, welche tatsächlich die Firmamente ex nihilo erschuf, also aus dem nichts etwas zu erschaffen. Folglich ist G’tt der Aluf, der Herrscher des Universums.
Ulfana bedeutet „Schule“ oder „Lehrer.“ Wir stellen G’tt nicht nur als Schöpfer des Universums vor, sondern ebenfalls als Lehrer der ganzen Menschheit. G’ttes Rolle als Lehrer ist mit Seiner Einführung der Thora für das jüdische Volk offenbar geworden. Die Tora, mit ihren 613 Mitzwot und Gesetzen, lehrt und was wir tun sollten, und was wir nicht tun sollten. Durch die G’ttliche Weisheit Seines Buches führte G’tt sich selbst auf dem Level des ultimativen Lehrers.
Schließlich haben wir die dritte Bedeutung von Aleph: Peleh, „Wunder.“ Peleh repräsentiert die esoterische oder mystische Stufe der Tora – Kabbala und die Lehren des chassidischen Denkens. Bekannt als die „Lehren des Moschiach“, diese Gehemnisse der Tora umfassen ihre größten Level.
Der Baal Schem Tow trat einmal in die himmlische Kammer der Moschiach9 und fragte, „Moschiach, wann kommst du?“ Der Moschiach antwortete, „Wenn die Quellen deiner Lehren (d.h., der Lehren von Chassidus) sich über die ganze Welt ergießen.“ Folglich, nur wenn die Stufe von Peleh die Welt durchdringt, wird die Ankunft des Moschiach kurz bevorstehen.
Dies kann ebenfalls mit einem grundlegenden Konzept des Talmuds verbunden werden. Der Talmud sagt uns10, dass G’tt die Welt für eine 6000jährige Existenz erschuf.11 Die ersten zweitausend Jahre werden Tohu, Chaos, genannt. Dies ist gefolgt von zweitausend Jahren Tora. Und die letzten zweitausend Jahre sind die Jahre des Moschiach.
Was bedeutet dies? Raschi erklärt, dass die ersten zweitausend Jahre mit dem ersten Menschen, Adam, begannen. Dies steht im Einklang mit der ersten Bedeutung des Buchstaben: Aluf – „Herrscher“ – dafür legt der Midrasch dar, dass Adam bewirkte, dass sich die Tiere vor G’tt verbeugen, auf diese Weise erkannten sie Ihn als Herrscher und Schöpfer des Universums an. Diese Ära wurde als Chaos charakterisiert, da die Tora noch nicht offenbart war.
Die zweiten zweitausend Jahre, führt Raschi fort, begannen mit Abraham. Abraham führte die Tora ein. Wie der Talmud darlegt,12 Abraham lernte und erfüllte die ganze Tora lange bevor sie dem jüdischen Volk physisch am Berg Sinai gegeben wurde. Sein Umgang mit den Worten G’ttes leitete die Ära der Tora ein – und folglich die zweite Bedeutung des Wortes Aleph – Ulfana, oder Lehre.
Die Periode der letzten zweitausend Jahre wird als die Zeit / Tage des Moschiach angesehen; das Konzept von Peleh. Diese wundervolle Ära hat das Potential Frieden und Ruhe über die ganze Welt zu bringen. Hier, auf dieser letzten Stufe des Aleph, erläutert eine Lehre des Baal Schem Tow einen interessanten Punkt. Der Alter Rebbe deutet an, - dass der Unterschied zwischen den Worten Ge’ulah (Erlösung), die Gola (Exil) und Anwesenheit des Aleph ist.13 Wenn jemand ein Gola / Exil) einfügt, wird) Aleph in das Wort Ge’ula / Erlösung)) das Exil in transformiert. Folglich werden die letzten zweitausend Jahre der Schöpfung, das Zeitalter des Moschiach, durch ein Aleph repräsentiert. Durch die Gabe des Aleph ist das jüdische Volk befähigt vom Exil zur Erlösung zu gelangen. Die „stages“ von G’tt, als Herrscher des Universums und als Lehrer entwickeln sich und führen zu den Tagen des Moschiach, wenn G’tt auf einem wundersamen Level offenbar sein wird. All ies ist im Buchstaben Aleph enthalten.
KOMMENTARE
1. 1747-1812 Der erste Rebbe, oder Führer, der chassidischen Bewegung welche abwechselnd Chabad oder Chabad Lubawitsch genannt wird.
2. HaJom Jom, für 8 Adar I. Kehot Publication Society, Brooklyn, NY, 1994; Siehe ebenfalls Likkutei Sichos, Bd. 2, S. 616, Vaad L’Hafotzas Sichos, NY.
3. Tatsächlich ist das Aleph ein unausgesprochener Buchstabe, dessen Klang durch den jeweils begleitenden Vokal bestimmt wird.
4. Die vertikale Linie des Vavs repräsentiert Hierarchie: den Gehorsam einer Person einem König gegenüber (wie es im Kapitel zu dem Buchstaben Hei erklärt wird).
5. Siehe das Kapitel zu dem Buchstaben Waw und den Appendix 2. Siehe ebenfalls Likkutei Sichos, Bd. 2, S. 616.
6. Sefer HaSichos, 5751, Bd. II, S. 523. Und“ Siehe ebenfalls Hiob 33:33
7. Ich werde dich lehren.
8. Wie es in der Einführung dargelegt wird, der Buchstabe Pei schließt sowohl ein Pei (welches den Klang von “P” hat) als auch ein Fei (der Klang von “F”) ein. Wenn es um die Berechnung der Gematrios der Buchstaben in verschiedenen Worten geht, so werden die Buchstaben als gleich angesehen.
9. Die Einführung zu Kesser Schem Tow des Baal Schem Tow, Kehot Publication Society, Brooklyn, NY; The Religious Thought of Hasidism, Norman Lamm, Yeshiva University Press, NY, 1999, S. 550.
10. Sanhedrin 97a.
11. Wonach die Welt in einem ewigen Zustand von Frieden und Ruhe existieren wird.
12. Joma 28b.
13. Likkutei Tora, Behaalotcha, S. 35c.
http://www.chabadberlin.de/library/article_cdo/aid/472746/jewish/Buchstaben-des-Lichtes.htm
Es gibt ungefähr 3.000 Sprachen und mehr als 66.000 Buchstaben, welche die Alphabete für diese Sprachen bilden. Nur eine Sprache und ein Alphabet ist G-ttlich geschaffen worden, die Buchstaben wurden allein durch G-tt geformt und gestaltet. Diese Sprache ist Laschon HaKodesch, das biblische Hebräisch.
So verwundert es nicht, dass die hebräischen Buchstaben vielschichtig sind. Die Buchstaben des hebräischen Alphabetes, das Alef-Bejt, sind so reich an Bedeutung, dass auch die größten Gelehrten des Judentums sich in langen Studien damit befassten um zu verstehen, warum G-tt sie schuf wie Er es tat.
z.B. das Alef Alef - Der Unterschied zwischen Exil und Erlösung
Der Alter Rebbe, Rabbi Schneur Salman von Liadi,1 wollte seinem Sohn das Aleph-Beis lernen. Er rief einen seiner Anhänger herein, um mit ihm die Aufgabe zu besprechen. Der Rebbe sagte, „Du hast eine Mitzwa und ich habe eine Mitzwa. Deine Mitzwa ist es, deine eigene Familie zu unterstützen. Meine Mitzwa ist es, meinen Sohn zu lehren. Lass uns die Mitzwot tauschen. Du wirst meinen Sohn lehren, und ich werde dich so bezahlen, dass du deine Familie erhalten kannst.“ Der Alter Rebbe ging dazu über zu erklären, wie dieses umgesetzt werden sollte. „Du wirst mit dem Buchstaben Aleph beginnen. Was ist ein Aleph?“ Der Rebbe führte seine Ausführungen in einem melodischen Jiddisch fort: „A pintele fun oybin, a pintele fun untin, a kav b’emtza – [Das Aleph ist] ein Punkt von oben, ein Punkt von unten, und eine diagonale Linie dazwischen.“2
Design
Was ist ein Aleph?
Wenn es nur eine zufällige Anordnung von Federstrichen wäre, welche entworfen wurde, um den Leser bei dem Laut „Ah“ hilfreich zur Seite zu stehen,3 würde diese Frage irrelevant sein. Jeder Aspekt des Aleph wurde G’ttlich entworfen um uns etwas zu lehren. Vergleichen sie dies mit einem Kind, welches das erste Mal Englisch liest. Ihm wird niemals gelehrt, warum eine großes „A“ einem Indianerzelt gleicht und ein kleines „a“ eher einer Seifenblase gleicht, welche an einer Wand haftet. Aber Hebräisch ist anders. Das Design eines Aleph ist tatsächlich eine Verbindung von drei verschiedenen Buchstaben: Der Buchstabe Jud oder ein Punkt oben; ein Jud oder ein Punkt unten; ein diagonales Waw oder eine unterteilende Linie dazwischen.
Das Jud oben repräsentiert G’tt, welcher über unserem Verstand ist. Im Vergleich zu Seiner wahren Wirklichkeit ist unser Verstand nicht mehr als ein Punkt.
Das Jud unten repräsentiert einen Jid oder Juden – jüdische Menschen, welche auf der Erde wohnen.
Der einzige Weg G’ttes Weisheit zu verstehen – bis zu dem Grad, der einer Person möglich ist – ist, indem man bescheiden ist. Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass wir nur ein Punkt sind verglichen zu dem Allm’chtigen G’tt, werden wir zu einem Gefäß um Sein G’ttliches Wissen zu erhalten.
Das diagonale Waw repräsentiert den Glauben eines Juden4 – der ihn mit G’tt vereint.
Da gibt es eine andere Lehre5, die voraussetzt, dass das dazwischen liegende Waw die Tora repräsentiert. Da es die Tora ist, welche einen Juden mit G’tt verbindet, repräsentiert das Aleph diese Einheit zwischen Menschheit und G’tt. Dies ist das Design, oder die Form, des Aleph.
Wir können sehen, dass jeder Strich des Aleph (und jedes anderen Buchstaben) seinen besonderen Zweck hat, und dass das Lernen des Aleph-Beis wesentlich mehr bedeutet, als nur seine Klänge zu beherrschen.
Gematria
Jeder Buchstabe des Aleph-Beis besitzt einen numerischen Wert oder Gematria. Die Gematria des Aleph ist eins, sie repräsentiert den einen (oder die Einheit von) G’tt, wie wir sie in dem berühmten Gebet sagen: „Höre Israel, G’tt ist unser H’rr, G’tt ist Einer(/einzig).“
Auf einer komplexeren Stufe erklären wir, dass die Form des Aleph drei Buchstaben einschließt: zwei Juds und ein Waw. Die Gematria von Jud ist zehn – zwei Juds sind zwanzig. Ein Waw ist sechs; die Summe aller drei zusammen ist sechsundzwanzig. Einer der großen Namen G’ttes ist der Vier-Buchstaben-Name, das Tetragrammaton, oder der Unaussprechliche Name. Die Gematria des Juds (=10), des Heis (=5), des Waws (=6) und des Heis (=5) sind zusammen 26, also gleich dem Jud-Waw-Jud des Aleph. Durch die Verbindung ihrer jeweiligen Gematrios repräsentiert das Aleph G’ttes Unaussprechlichen Name.
Bedeutung
Der Rebbe6 erklärt, dass das Aleph drei unterschiedliche Bedeutungen besitzt. Die erste ist Aluf, was Herrscher oder Anführer bedeutet. Ulfana, eine Schulform7. Das zweite ist Lehrer. Die dritte Bedeutung erlangt man, wenn man die Buchstaben des Wortes rückwärts Pele (betont Peleh) – Wunder.8 – liest.
Die Bedeutung von Aluf ist „Herrscher.“ Dies lässt die Welt wissen, dass dort ein Schöpfer ist, dass G’tt der Herrscher des Universums ist, und dass es dort ein Auge gibt, welches sieht, und ein Ohr das hört. Das Universum entstand nicht einfach durch sich selbst; dort gibt es seine allmächtige Kraft, welche tatsächlich die Firmamente ex nihilo erschuf, also aus dem nichts etwas zu erschaffen. Folglich ist G’tt der Aluf, der Herrscher des Universums.
Ulfana bedeutet „Schule“ oder „Lehrer.“ Wir stellen G’tt nicht nur als Schöpfer des Universums vor, sondern ebenfalls als Lehrer der ganzen Menschheit. G’ttes Rolle als Lehrer ist mit Seiner Einführung der Thora für das jüdische Volk offenbar geworden. Die Tora, mit ihren 613 Mitzwot und Gesetzen, lehrt und was wir tun sollten, und was wir nicht tun sollten. Durch die G’ttliche Weisheit Seines Buches führte G’tt sich selbst auf dem Level des ultimativen Lehrers.
Schließlich haben wir die dritte Bedeutung von Aleph: Peleh, „Wunder.“ Peleh repräsentiert die esoterische oder mystische Stufe der Tora – Kabbala und die Lehren des chassidischen Denkens. Bekannt als die „Lehren des Moschiach“, diese Gehemnisse der Tora umfassen ihre größten Level.
Der Baal Schem Tow trat einmal in die himmlische Kammer der Moschiach9 und fragte, „Moschiach, wann kommst du?“ Der Moschiach antwortete, „Wenn die Quellen deiner Lehren (d.h., der Lehren von Chassidus) sich über die ganze Welt ergießen.“ Folglich, nur wenn die Stufe von Peleh die Welt durchdringt, wird die Ankunft des Moschiach kurz bevorstehen.
Dies kann ebenfalls mit einem grundlegenden Konzept des Talmuds verbunden werden. Der Talmud sagt uns10, dass G’tt die Welt für eine 6000jährige Existenz erschuf.11 Die ersten zweitausend Jahre werden Tohu, Chaos, genannt. Dies ist gefolgt von zweitausend Jahren Tora. Und die letzten zweitausend Jahre sind die Jahre des Moschiach.
Was bedeutet dies? Raschi erklärt, dass die ersten zweitausend Jahre mit dem ersten Menschen, Adam, begannen. Dies steht im Einklang mit der ersten Bedeutung des Buchstaben: Aluf – „Herrscher“ – dafür legt der Midrasch dar, dass Adam bewirkte, dass sich die Tiere vor G’tt verbeugen, auf diese Weise erkannten sie Ihn als Herrscher und Schöpfer des Universums an. Diese Ära wurde als Chaos charakterisiert, da die Tora noch nicht offenbart war.
Die zweiten zweitausend Jahre, führt Raschi fort, begannen mit Abraham. Abraham führte die Tora ein. Wie der Talmud darlegt,12 Abraham lernte und erfüllte die ganze Tora lange bevor sie dem jüdischen Volk physisch am Berg Sinai gegeben wurde. Sein Umgang mit den Worten G’ttes leitete die Ära der Tora ein – und folglich die zweite Bedeutung des Wortes Aleph – Ulfana, oder Lehre.
Die Periode der letzten zweitausend Jahre wird als die Zeit / Tage des Moschiach angesehen; das Konzept von Peleh. Diese wundervolle Ära hat das Potential Frieden und Ruhe über die ganze Welt zu bringen. Hier, auf dieser letzten Stufe des Aleph, erläutert eine Lehre des Baal Schem Tow einen interessanten Punkt. Der Alter Rebbe deutet an, - dass der Unterschied zwischen den Worten Ge’ulah (Erlösung), die Gola (Exil) und Anwesenheit des Aleph ist.13 Wenn jemand ein Gola / Exil) einfügt, wird) Aleph in das Wort Ge’ula / Erlösung)) das Exil in transformiert. Folglich werden die letzten zweitausend Jahre der Schöpfung, das Zeitalter des Moschiach, durch ein Aleph repräsentiert. Durch die Gabe des Aleph ist das jüdische Volk befähigt vom Exil zur Erlösung zu gelangen. Die „stages“ von G’tt, als Herrscher des Universums und als Lehrer entwickeln sich und führen zu den Tagen des Moschiach, wenn G’tt auf einem wundersamen Level offenbar sein wird. All ies ist im Buchstaben Aleph enthalten.
KOMMENTARE
1. 1747-1812 Der erste Rebbe, oder Führer, der chassidischen Bewegung welche abwechselnd Chabad oder Chabad Lubawitsch genannt wird.
2. HaJom Jom, für 8 Adar I. Kehot Publication Society, Brooklyn, NY, 1994; Siehe ebenfalls Likkutei Sichos, Bd. 2, S. 616, Vaad L’Hafotzas Sichos, NY.
3. Tatsächlich ist das Aleph ein unausgesprochener Buchstabe, dessen Klang durch den jeweils begleitenden Vokal bestimmt wird.
4. Die vertikale Linie des Vavs repräsentiert Hierarchie: den Gehorsam einer Person einem König gegenüber (wie es im Kapitel zu dem Buchstaben Hei erklärt wird).
5. Siehe das Kapitel zu dem Buchstaben Waw und den Appendix 2. Siehe ebenfalls Likkutei Sichos, Bd. 2, S. 616.
6. Sefer HaSichos, 5751, Bd. II, S. 523. Und“ Siehe ebenfalls Hiob 33:33
7. Ich werde dich lehren.
8. Wie es in der Einführung dargelegt wird, der Buchstabe Pei schließt sowohl ein Pei (welches den Klang von “P” hat) als auch ein Fei (der Klang von “F”) ein. Wenn es um die Berechnung der Gematrios der Buchstaben in verschiedenen Worten geht, so werden die Buchstaben als gleich angesehen.
9. Die Einführung zu Kesser Schem Tow des Baal Schem Tow, Kehot Publication Society, Brooklyn, NY; The Religious Thought of Hasidism, Norman Lamm, Yeshiva University Press, NY, 1999, S. 550.
10. Sanhedrin 97a.
11. Wonach die Welt in einem ewigen Zustand von Frieden und Ruhe existieren wird.
12. Joma 28b.
13. Likkutei Tora, Behaalotcha, S. 35c.
http://www.chabadberlin.de/library/article_cdo/aid/472746/jewish/Buchstaben-des-Lichtes.htm
Zuletzt von Admin am 10/4/2012, 17:30 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Bejt - Schöpfung
König Ptolemy II (283 – 246 BCE) wollte eine griechische Übersetzung der Tora (die Septuaginta). Er versammelte hierzu 72 Weise Israels und verbrachte sie in 72 unterschiedliche Räumlichkeiten.1 Anschließend suchte er jeden von ihnen auf und sprach, „Übersetze mir das Buch von Moses, eurem Lehrer.“ Auf wunderbare Weise war die Übersetzung jedes Einzelnen von ihnen identisch, wenngleich sie unabhängig voneinander bestimmte Veränderungen in ihrer jeweiligen Übersetzung vorgenommen hatten. Die jüdischen Weisen fühlten, dass wenn sie Ptolemy G’ttes Worte geben – Ptolemy verleitet würde oder sie gegen das jüdische Volk verwenden würde.
Bemerkenswert ist, dass alle Weisen den ersten Vers der Tora verändert hatten. Anstatt „Bereischit, (Am) Anfang erschuf G’tt …,“ schrieben sie „Elokim (G’tt) erschuf (am) Anfang,“ folglich beginnt die Tora mit dem Buchstaben Aleph, statt dem Buchstaben Beis.
Design
Das Design des Beis, dem zweiten Buchstaben des Aleph-Beis, besteht aus drei Linien: zwei horizontalen und einer vertikalen. Die drei Linien repräsentieren die Himmelsrichtungen Osten, Süden und Westen. Die horizontale Linie oberhalb repräsentiert den Osten, die vertikale Linie den Süden und die horizontale Linie unterhalb den Westen. Das Design des Beis ist gleich dem Weg der Sonne, welche im Osten aufgeht und im Westen untergeht. Der Midrasch2 führt hierzu aus, dass der Buchstabe Beis ähnlich der Erschaffung der Welt ist. Eine zeitliche Betrachtung dessen wird durch Geologen dargelegt. Unterhalb der eisigen Hülle des Südpols kann man den Kontinent Antarktis finden. Aber unterhalb der Eisschicht des Nordpols ist nichts. Der Norden ist „offen.“
Die unmittelbare Lehre, welche wir aus dem Beis ziehen, ist, dass die Welt unvollständig erschaffen wurde. Die Aufgabe der Menschheit ist es folglich, die Schöpfung, durch Perfektion derselben, zu vollenden. Wir tun dies durch unsere guten Taten und indem wir die Welt zu einem besseren Platz zum Leben machen.
Des Weiteren repräsentiert der Norden das Böse, wie es geschrieben steht:3 „Aus dem Norden wird das Böse über alle Bewohner des Landes kommen.“ G’ttes Erklärung ist die direkte Antwort zu Jeremias Vision. Einer Vision, welche die Zerstörung des ersten Heiligen Tempels ankündigte. Und tatsächlich griff Babylon, die Nation, welche den ersten Heiligen Tempel zerstörte, von Norden her an.
Das Verstehen, dass der Norden das Böse repräsentiert, ist nicht genug: wir haben die Verpflichtung dagegen anzugehen und das Böse zu überwinden. Wir müssen uns ebenfalls vergegenwärtigen, dass die „offene“ Seite, dieser nördliche Aspekt, existiert im Innern des Einzelnen, wie auch von außen.
In einem Menschen wird dies Jetzer HaRa – die Neigung zum Bösen - genannt, welche uns in Versuchung führt und uns zur „Sünde“ führt. Das einzige Gegenmittel ist, nach der eigenen Vervollkommnung zu streben, die zur Vervollkommnung der Welt beiträgt. Dieser Tikkun von sich selbst – und folglich von der Welt – wird verkörpert durch das Desogn des Buchstaben Beis.
Gematria
Die Gematria von Beis ist zwei. Zwei repräsentiert Dualität und Pluralität. Alles in der Schöpfung wurde in Paaren geschaffen. Mann und Frau, männlich und weiblich. Diese Aufteilung verdeutlicht uns, dass wir nicht G’tt sind. Nur G’tt kann Einer sein. Für die Menschheit hingegen sind zwei erforderlich um zu erschaffen und sich fortzupflanzen. Beis repräsentiert ebenfalls die Stufe des Intellekts, im Gegensatz zu Aleph, welches den Glauben repräsentiert.
Die Kommentatoren zur Tora fragen,4 “Warum beginnt die Tora mit dem Buchstaben Beis und nicht mit Aleph?” insbesondere wenn der Sohar feststellt, dass das Aleph der heiligste Buchstabe ist (weil er der erste im Aleph-Beis ist).
Der Rebbe gibt die folgende Erklärung: Wenn ein Mensch den Anfang der Tora liest, so wundert er sich: „Warum beginnt die Tora mit einem Beis, dem zweiten Buchstaben des Aleph-Beis? Warum beginnt sie nicht mit dem ersten Buchstaben, dem Aleph?“ Und die Antwort enthüllt es wie folgt:
In Jeremia5 wird die Frage gestellt: „Warum wurde das Land Israel zerstört?“ G’tt antwortet, „Weil das jüdische Volk meine Tora verlassen hat.“ Der Talmud6 sagt, „Was meinst du, sie lernten keine Tora? [Das jüdische Volk lernte fortwährend Tora.]“ Der Talmud folgert, dass der Grund dafür, dass das Land zerstört wurde, war, dass die Juden keine Segen sprachen bevor sie mit dem Studium der Tora begannen.
Was ist der Segen über die Tora? „Gesegnet seist Du, G-TT, unser G-tt, König des Universums, der uns aus allen Völkern erwählt und uns Seine Tora gegeben hat [(d.h., keine von Menschen geschaffene Tora, sondern eine Tora, die Moses Wort für Wort durch G’tt diktiert wurde, und als solche, wahr und unabänderlich für alle Generationen besteht)]. Gelobt seiest Du, Ew’ger, der die Tora gibt.“7
Ein Mensch muss diesen einleitenden Segen aussprechen, bevor er oder sie mit dem Studium der Tora beginnt. Rabbi Joel Sirkis8 erklärt9, dass das Ziel des Tora-Studiums ist es „mit G’tt, durch die Heiligkeit Seines Wortes, eins zu werden und dadurch zu bewirken, dass die Schechina, die Gegenwart G’ttes, mitten unter uns weilt.“ In der tat gibt es zwei Level unser Beziehung zur Tora. Das erste ist, mit der ganzen Überzeugung zu glauben, dass die Tora von G’tt kommt (und deshalb jenseits des menschlichen Intellekts ist); und der zweite, dass es allein aus G’ttes Mitgefühl und Liebe heraus ist, dass Er es uns erlaubt. Die Tora intellektuell zu verstehen.
Wenn jemand die G’ttlichkeit der Tora verleugnet, so kann er deren G’ttlichen Konzepte nicht richtig verstehen. Unserem Intellekt allein ist es nicht möglich die wahre Bedeutung der Inhalte der Tora zu erreichen.
Darum beginnt die Tora mit einem Beis, dem zweiten Buchstaben des Aleph-Beis. Dies spielt darauf an, dass, wenn wir uns bemühen die Tora nur mit unserem Intellekt zu verstehen, es uns am eigentlichen Ziel der Tora ermangelt: eins mit G’tt zu werden – dem Aleph.
König Ptolemy II konnte diese Botschaft des Beis nicht verstehen. Er würde gesagt haben, dass wenn das Beis den Intellekt repräsentiert, der Intellekt angebetet werden müsste. Indem die Septuagina mit einem Aleph beginnt – „G’tt erschuf“ – reflektieren die Rabbiner in Wirklichkeit, dass G’tt – und nicht der Mensch – die bestimmende Kraft in der Welt ist.10
Im Lichte des zuvor gesagten, werden die Worte des Jerusalemer Talmud deutlich. Der Grund dafür, dass die Tora mit einem Beis beginnt ist, dass Beis für Bracha – Segen – steht. Wenn also dem Tora-Studium ein Aleph vorangeht, so wird es mit Intellekt und Verständnis gesegnet sein.
Bedeutung
Die Bedeutung von Beis ist Bajis, welches im Hebräischen „Haus/Heim“ bedeutet. Warum erschuf G’tt die Welt? Der Midrasch11 sagt hierüber, dass G’tt ein Heim wünschte. Wie definiert man ein Heim? Ein Heim ist der Platz, an welchen du zurückkehrst, wenn du die weltlichen Angelegenheiten beendet hast. Du ziehst deine Schuhe aus, ziehst angenehmere Sachen an und entspannst dich. Es ist der Platz, an dem das wahre du lebendig wird. G’tt wollte ebenfalls einen Platz, wo Er Er selbst sein konnte und sich mit seiner Braut, dem jüdischen Volk, vereinigen konnte. Das war das Ziel der Schöpfung. Das ist das Beis des Bajis, dem ersten Buchstaben der Tora, des Plans der Schöpfung.
Wir bemerken, dass die Wurzel des Wortes Bereschit Rosch ist, was Kopf bedeutet. Der Präfix ist Beis. Die letzten beiden Buchstaben des Wortes sind Jud und Tav. Zusammen werden Beis, Jud und Tav Bayis – Haus – ausgesprochen.12 Am Anfang, als G’tt die Welt erschuf, Sein Taawa (Verlangen), war, dass der „Kopf“ (welcher G’tt ist) im Bajis, Seinem Haus, weilen sollte. Und wie erschafft man ein Heim für G’tt? Indem man den Buchstaben Beis lebt. Die drei Linien des Beis werden oft in dem Sinne interpretiert, dass sie für die Säulen stehen, auf welchen die Welt steht: Tora, Gebet und Zedaka (einschließlich guter Taten). Wenn ein Mensch betet, Tora lernt und Zedaka täglich gibt, so baut man ein Heim für G’tt. Das Wort Taawa, hat eine Gematria von 412: Tav=400, Aleph=1, Waw=6, Hei=5. Wenn man die Buchstaben des Wortes Bajis addiert: Beis=2, Jud=10, Tav=400, sind diese ebenfalls 412.13
Die zuvor erwähnten drei Linien des Beis – die Säulen: Tora, Gebet und Zedaka (einschließlich guter Taten) – gehen auf die drei Himmelsrichtungen seines Designs zurück. Da das Beis auch die offene Richtung, die nördliche, welche für das Böse steht, beinhaltet, verkörpert der Buchstabe eine innere Spannung. Sein Mangel, bezüglich der physischen Geschlossenheit, stellt sowohl eine Einladung als auch eine potentielle Gefahr das, und beide zielen auf die Verpflichtung des jüdischen Volkes die Schöpfung G’ttes zu vollenden, sein Heim zu beenden und die Welt zu perfektionieren. Wir tun dieses, indem wir G’ttlichkeit in unsere Welt bringen und indem wir gemäß dem Buchstaben Beis handeln. Wir erfüllen unsere Verpflichtung, indem wir Tora lernen, beten und Zedaka geben. Dann und nur dann wird G’tt in seinem Haus innewohnen und wir werden wirklich eine Welt der Bracha verdienen.
König Ptolemy II (283 – 246 BCE) wollte eine griechische Übersetzung der Tora (die Septuaginta). Er versammelte hierzu 72 Weise Israels und verbrachte sie in 72 unterschiedliche Räumlichkeiten.1 Anschließend suchte er jeden von ihnen auf und sprach, „Übersetze mir das Buch von Moses, eurem Lehrer.“ Auf wunderbare Weise war die Übersetzung jedes Einzelnen von ihnen identisch, wenngleich sie unabhängig voneinander bestimmte Veränderungen in ihrer jeweiligen Übersetzung vorgenommen hatten. Die jüdischen Weisen fühlten, dass wenn sie Ptolemy G’ttes Worte geben – Ptolemy verleitet würde oder sie gegen das jüdische Volk verwenden würde.
Bemerkenswert ist, dass alle Weisen den ersten Vers der Tora verändert hatten. Anstatt „Bereischit, (Am) Anfang erschuf G’tt …,“ schrieben sie „Elokim (G’tt) erschuf (am) Anfang,“ folglich beginnt die Tora mit dem Buchstaben Aleph, statt dem Buchstaben Beis.
Design
Das Design des Beis, dem zweiten Buchstaben des Aleph-Beis, besteht aus drei Linien: zwei horizontalen und einer vertikalen. Die drei Linien repräsentieren die Himmelsrichtungen Osten, Süden und Westen. Die horizontale Linie oberhalb repräsentiert den Osten, die vertikale Linie den Süden und die horizontale Linie unterhalb den Westen. Das Design des Beis ist gleich dem Weg der Sonne, welche im Osten aufgeht und im Westen untergeht. Der Midrasch2 führt hierzu aus, dass der Buchstabe Beis ähnlich der Erschaffung der Welt ist. Eine zeitliche Betrachtung dessen wird durch Geologen dargelegt. Unterhalb der eisigen Hülle des Südpols kann man den Kontinent Antarktis finden. Aber unterhalb der Eisschicht des Nordpols ist nichts. Der Norden ist „offen.“
Die unmittelbare Lehre, welche wir aus dem Beis ziehen, ist, dass die Welt unvollständig erschaffen wurde. Die Aufgabe der Menschheit ist es folglich, die Schöpfung, durch Perfektion derselben, zu vollenden. Wir tun dies durch unsere guten Taten und indem wir die Welt zu einem besseren Platz zum Leben machen.
Des Weiteren repräsentiert der Norden das Böse, wie es geschrieben steht:3 „Aus dem Norden wird das Böse über alle Bewohner des Landes kommen.“ G’ttes Erklärung ist die direkte Antwort zu Jeremias Vision. Einer Vision, welche die Zerstörung des ersten Heiligen Tempels ankündigte. Und tatsächlich griff Babylon, die Nation, welche den ersten Heiligen Tempel zerstörte, von Norden her an.
Das Verstehen, dass der Norden das Böse repräsentiert, ist nicht genug: wir haben die Verpflichtung dagegen anzugehen und das Böse zu überwinden. Wir müssen uns ebenfalls vergegenwärtigen, dass die „offene“ Seite, dieser nördliche Aspekt, existiert im Innern des Einzelnen, wie auch von außen.
In einem Menschen wird dies Jetzer HaRa – die Neigung zum Bösen - genannt, welche uns in Versuchung führt und uns zur „Sünde“ führt. Das einzige Gegenmittel ist, nach der eigenen Vervollkommnung zu streben, die zur Vervollkommnung der Welt beiträgt. Dieser Tikkun von sich selbst – und folglich von der Welt – wird verkörpert durch das Desogn des Buchstaben Beis.
Gematria
Die Gematria von Beis ist zwei. Zwei repräsentiert Dualität und Pluralität. Alles in der Schöpfung wurde in Paaren geschaffen. Mann und Frau, männlich und weiblich. Diese Aufteilung verdeutlicht uns, dass wir nicht G’tt sind. Nur G’tt kann Einer sein. Für die Menschheit hingegen sind zwei erforderlich um zu erschaffen und sich fortzupflanzen. Beis repräsentiert ebenfalls die Stufe des Intellekts, im Gegensatz zu Aleph, welches den Glauben repräsentiert.
Die Kommentatoren zur Tora fragen,4 “Warum beginnt die Tora mit dem Buchstaben Beis und nicht mit Aleph?” insbesondere wenn der Sohar feststellt, dass das Aleph der heiligste Buchstabe ist (weil er der erste im Aleph-Beis ist).
Der Rebbe gibt die folgende Erklärung: Wenn ein Mensch den Anfang der Tora liest, so wundert er sich: „Warum beginnt die Tora mit einem Beis, dem zweiten Buchstaben des Aleph-Beis? Warum beginnt sie nicht mit dem ersten Buchstaben, dem Aleph?“ Und die Antwort enthüllt es wie folgt:
In Jeremia5 wird die Frage gestellt: „Warum wurde das Land Israel zerstört?“ G’tt antwortet, „Weil das jüdische Volk meine Tora verlassen hat.“ Der Talmud6 sagt, „Was meinst du, sie lernten keine Tora? [Das jüdische Volk lernte fortwährend Tora.]“ Der Talmud folgert, dass der Grund dafür, dass das Land zerstört wurde, war, dass die Juden keine Segen sprachen bevor sie mit dem Studium der Tora begannen.
Was ist der Segen über die Tora? „Gesegnet seist Du, G-TT, unser G-tt, König des Universums, der uns aus allen Völkern erwählt und uns Seine Tora gegeben hat [(d.h., keine von Menschen geschaffene Tora, sondern eine Tora, die Moses Wort für Wort durch G’tt diktiert wurde, und als solche, wahr und unabänderlich für alle Generationen besteht)]. Gelobt seiest Du, Ew’ger, der die Tora gibt.“7
Ein Mensch muss diesen einleitenden Segen aussprechen, bevor er oder sie mit dem Studium der Tora beginnt. Rabbi Joel Sirkis8 erklärt9, dass das Ziel des Tora-Studiums ist es „mit G’tt, durch die Heiligkeit Seines Wortes, eins zu werden und dadurch zu bewirken, dass die Schechina, die Gegenwart G’ttes, mitten unter uns weilt.“ In der tat gibt es zwei Level unser Beziehung zur Tora. Das erste ist, mit der ganzen Überzeugung zu glauben, dass die Tora von G’tt kommt (und deshalb jenseits des menschlichen Intellekts ist); und der zweite, dass es allein aus G’ttes Mitgefühl und Liebe heraus ist, dass Er es uns erlaubt. Die Tora intellektuell zu verstehen.
Wenn jemand die G’ttlichkeit der Tora verleugnet, so kann er deren G’ttlichen Konzepte nicht richtig verstehen. Unserem Intellekt allein ist es nicht möglich die wahre Bedeutung der Inhalte der Tora zu erreichen.
Darum beginnt die Tora mit einem Beis, dem zweiten Buchstaben des Aleph-Beis. Dies spielt darauf an, dass, wenn wir uns bemühen die Tora nur mit unserem Intellekt zu verstehen, es uns am eigentlichen Ziel der Tora ermangelt: eins mit G’tt zu werden – dem Aleph.
König Ptolemy II konnte diese Botschaft des Beis nicht verstehen. Er würde gesagt haben, dass wenn das Beis den Intellekt repräsentiert, der Intellekt angebetet werden müsste. Indem die Septuagina mit einem Aleph beginnt – „G’tt erschuf“ – reflektieren die Rabbiner in Wirklichkeit, dass G’tt – und nicht der Mensch – die bestimmende Kraft in der Welt ist.10
Im Lichte des zuvor gesagten, werden die Worte des Jerusalemer Talmud deutlich. Der Grund dafür, dass die Tora mit einem Beis beginnt ist, dass Beis für Bracha – Segen – steht. Wenn also dem Tora-Studium ein Aleph vorangeht, so wird es mit Intellekt und Verständnis gesegnet sein.
Bedeutung
Die Bedeutung von Beis ist Bajis, welches im Hebräischen „Haus/Heim“ bedeutet. Warum erschuf G’tt die Welt? Der Midrasch11 sagt hierüber, dass G’tt ein Heim wünschte. Wie definiert man ein Heim? Ein Heim ist der Platz, an welchen du zurückkehrst, wenn du die weltlichen Angelegenheiten beendet hast. Du ziehst deine Schuhe aus, ziehst angenehmere Sachen an und entspannst dich. Es ist der Platz, an dem das wahre du lebendig wird. G’tt wollte ebenfalls einen Platz, wo Er Er selbst sein konnte und sich mit seiner Braut, dem jüdischen Volk, vereinigen konnte. Das war das Ziel der Schöpfung. Das ist das Beis des Bajis, dem ersten Buchstaben der Tora, des Plans der Schöpfung.
Wir bemerken, dass die Wurzel des Wortes Bereschit Rosch ist, was Kopf bedeutet. Der Präfix ist Beis. Die letzten beiden Buchstaben des Wortes sind Jud und Tav. Zusammen werden Beis, Jud und Tav Bayis – Haus – ausgesprochen.12 Am Anfang, als G’tt die Welt erschuf, Sein Taawa (Verlangen), war, dass der „Kopf“ (welcher G’tt ist) im Bajis, Seinem Haus, weilen sollte. Und wie erschafft man ein Heim für G’tt? Indem man den Buchstaben Beis lebt. Die drei Linien des Beis werden oft in dem Sinne interpretiert, dass sie für die Säulen stehen, auf welchen die Welt steht: Tora, Gebet und Zedaka (einschließlich guter Taten). Wenn ein Mensch betet, Tora lernt und Zedaka täglich gibt, so baut man ein Heim für G’tt. Das Wort Taawa, hat eine Gematria von 412: Tav=400, Aleph=1, Waw=6, Hei=5. Wenn man die Buchstaben des Wortes Bajis addiert: Beis=2, Jud=10, Tav=400, sind diese ebenfalls 412.13
Die zuvor erwähnten drei Linien des Beis – die Säulen: Tora, Gebet und Zedaka (einschließlich guter Taten) – gehen auf die drei Himmelsrichtungen seines Designs zurück. Da das Beis auch die offene Richtung, die nördliche, welche für das Böse steht, beinhaltet, verkörpert der Buchstabe eine innere Spannung. Sein Mangel, bezüglich der physischen Geschlossenheit, stellt sowohl eine Einladung als auch eine potentielle Gefahr das, und beide zielen auf die Verpflichtung des jüdischen Volkes die Schöpfung G’ttes zu vollenden, sein Heim zu beenden und die Welt zu perfektionieren. Wir tun dieses, indem wir G’ttlichkeit in unsere Welt bringen und indem wir gemäß dem Buchstaben Beis handeln. Wir erfüllen unsere Verpflichtung, indem wir Tora lernen, beten und Zedaka geben. Dann und nur dann wird G’tt in seinem Haus innewohnen und wir werden wirklich eine Welt der Bracha verdienen.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Gimmel - Wohltätigkeit
Der Großvater meiner Mutter, väterlicherseits, Hersch-Meilech Hecht, erreichte 1880 die Küsten Amerikas.
Eines Tages, als Hersch-Meilech im Beis Midrasch von Schiniwa Raw, Rabbi Jecheskel Halberstam, war, nahm der Raw eine Puschka in seine Hand und sagte ihm: „Reise nach Amerika und werde ein ‚fund-raiser’.“1 Etwas später sandte Hersch-Melech seiner Frau, Ita Dreizel, eine Nachricht, nach Amerika zu kommen. Sie ging zu dem Schiniwa Raw um dessen Rat einzuholen. Die Antwort des Raw war: „Wenn dein Ehemann dich darum bittet nach Amerika zu kommen, so solltest du gehen.“ Sie begann zu weinen, „Wie kann jemand in Amerika G’ttesfürchtige Kinder erziehen? Es ist ein treifa medina (ein nicht-koscheres Land).“ Der Raw segnete sie und sagte, „Gehe in Frieden. Ich garantiere dir, dass du Generationen von G’ttesfürchtigen Juden sehen wirst, welche die Heilige Tora lernen und den Wegen G’ttes folgen.“
Zusätzlich zu dem Einwerben von Geldern für Juden in Europa und Israel stand das Haus meiner Großeltern, in Amerika, immer für Gäste offen, von denen viele Rabbiner und Leiter von Schulen gewesen sind. Bevor sie gingen erhielt jeder eine beträchtliche Summe für ihre jeweiligen Jeschiwot. G’tt sei dank, ernten wir auch heute noch die Früchte des Segens des Schiniwa Raws.2
Design
Was ist ein Gimmel? Der Buchstabe Gimmel repräsentiert den Wohltäter oder den der wohltätig ist. Das Design des Buchstaben Gimmel ist im Talmud3 wie folgt erklärt, ein wohlhabender Mensch, der zu einem bedürftigen Menschen geht um ihm Geld zu geben.
Entsprechend der Kabbala4 ist das Design des Gimmel eine Verbindung zweier Buchstaben. Der erste ist ein Waw, welches den Menschen repräsentiert weil er aufrecht steht. Auf der linken Seite des Menschen befindet sich ein zweiter Buchstabe, ein Jud, welches sowohl den Fuß. Als auch die Handlung des Gebens repräsentiert. In unseren eigenen Leben In unseren Leben können wir wahrnehmen, dass der obere Teil des Körpers, von der Taille aufwärts, die Tendenz zum Egoismus hat, die Prädisposition zu „nehmen.“ Unser Intellekt existiert oftmals für sich selbst und nutzt seine Fähigkeiten seine Bedürfnisse zu sichern. Der Mund, der Bauch und der Verdauungstrakt sind mit der Aufnahme von Essen und Getränken beschäftigt. Der untere Teil des Körpers ist der Teil, welcher anderen gibt. Mit unseren Beinen legen wir Entfernungen zurück um anderen Menschen zu helfen. Unsere Hände greifen in unsere Taschen um das Geld zu bekommen, um wohltätig sein zu können. Das Jud kann ebenfalls das Fortpflanzungsorgan repräsentieren, für den Fortbestand des menschlichen Lebens.
Eine Vermutung ist, dass das Gimmel, wegen seinem langen Hals, wie ein Kamel aussieht.5 Entsprechend Rabbi Samson Raphael Hirsch6 ähnelt das Wort Gimmel dem hebräischen Wort Gamal, welches „Kamel“ bedeutet.7
Gematria
Der Zahlenwert von Gimmel ist drei. Der Talmud sagt, dass die Nummer drei die Tora repräsentiert, welche dem jüdischen Volk im dritten Monat des Jahres (Siwan) unserem Lehrer Moses (dem dritten von drei Kindern) am dritten Tag der Trennung zwischen Ehemann und Ehefrau (das Verbot der ehelichen Beziehungen, welches durch G’tt angeordnet wurde) gegeben wurde. Die Tora wurde einem in drei Gruppen unterteilten Volk gegeben: den Kohanim, den Leviten und den Israeliten. Schließlich ist die Tora selbst in drei Teile unterteilt: den fünf Büchern Moses, den Propheten und den Schriften.8
Rabbi Jehuda Loew (der Maharal von Prag)9 erklärt, dass die Kraft der Nummer drei ihre Fähigkeit ist zwei gegensätzliche Kräfte zu vereinen – die Integration zu bringen.10 Was bedeutet dies? Stellen wir uns vor, dass eine Person in eine Welt der Tora geboren ist. Er wächst auf in einer von der Welt abgeschiedenen Gesellschaft. Er geht sein ganzes Leben in eine Jeschiwa und alles was er kennt ist G’tt. Schließlich heiratet diese Person und tritt in den weltlichen Bereich der Welt ein und beginnt seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er sagt, „Hey, hier draußen gibt es auch eine materialistische Welt! Es gibt Dinge neben der G’ttlichkeit, neben der Spiritualität. Vielleicht gibt es tatsächlich zwei Wirklichkeiten. Die erste Wirklichkeit ist G’tt. Dann gibt es eine zweite Wirklichkeit, die Welt. Und diese Wirklichkeiten stehen einander unvereinbar gegenüber …“ Darum ist die Tora im dritten Monat gegeben worden, weil die „drei“ die Kraft hat die G’ttlichkeit mit der materialistischen Welt zu verschmelzen. Zum Beispiel sagen unsere Weisen: „Ohne Nahrung gibt es keine Tora.“11 G’tt erwartet von uns, dass wir unseren Lebensunterhalt verdienen um unsere Familien unterstützen und wohltätig sein zu können. Und indem wir die weltlichen Angelegenheiten entsprechend der Tora führen – mit Ehrlichkeit und Integrität – finden wir tatsächlich G’tt in der physischen Welt.
Da gibt es eine Geschichte über einen Studenten von Aristoteles, Alexander dem Großen, der einen Tages unangekündigt das Haus seines Lehrers betrat. Zu seinem Erstaunen fand Alexander Aristoteles in unmoralischen Verhalten vor. Später, als sie allein waren, fragte Alexander, „Ist dies der Weg des großen Aristoteles – dem Philosoph, dem Lehrer, dem Mentor? Ist dies einwandfreies ethisches Verhalten!?“ Aristoteles antwortete, “Wenn ich dich Philosophie und die Wunder der Welt lehre, bin ich Aristoteles. Aber hier, in meiner privaten Umgebung, bin ich nicht Aristoteles.”
Diese Geschichte steht in einem krassen Gegensatz zu dem Charakter von Rabbi Akiwa12 und der Tora, welche er verkörperte. Rabbi Akiwa wurde oftmals durch den römischen Offiziellen Tinus Rufis gebeten ein geistige Debatte mit ihm zu führen.13 Am Ende überlistete ihn Rabbi Akiwa immer. An einem Tag entschied die Frau von Tinus Rufis die Ehre ihres Mannes zu rächen. Da sie wusste, dass der G’tt der Juden unmoralisches Verhalten untersagte, versuchte sie Rabbi Akiwa auf diese Weise zur Sünde zu verführen. Hierfür gewann sie die Zustimmung ihres Mannes. Das nächste Mal, wenn Rabbi Akiwa in den Palast vorgeladen wurde, versteckte sich Rafina hinter einem der Bäume im Garten. Als Rabbi Akiwa ankam, trat sie, aufreizend gekleidet, hervor. Nun war Rafina eine wunderschöne Frau und sie war sich sicher, dass Rabbi Akiwa ihrem Charme verfallen würde. Aber der Weise tat das Folgende: erst spuckte er aus, dann lachte er, dann weinte er. Rafina war vollkommen verwirrt. Sie bat ihn seine Handlungsweise zu erläutern. Rabbi Akiwa antwortete, „Zwei werde ich euch sagen und das Dritte werde ich nicht. Ich spuckte aus, wegen eurer ‚verabscheuungswürdigen Handlung.’14 Ich weinte, weil eure wundervolle Gestalt eines Tages im Staub liegen und sich zersetzen wird. Warum ich gelacht habe, werdet ihr eines Tages vielleicht selber verstehen.“
Was ist die Verbindung zwischen den Geschichten von Aristoteles und Rabbi Akiwa? Aristoteles trennte Körper und Geist, wohingegen Rabbi Akiwa sie als untrennbar ansah. Für Aristoteles war das „Spirituelle“ (d.h., der Geist und die Wissenschaften) heilig. Das was verblieb, der Körper, war unheilig. Die zwei Wirklichkeiten waren nicht miteinander verbunden und besetzten zwei unterschiedliche Sphären. Rabbi Akiwa lebte durch das Gimmel, die Verschmelzung von G’tt und der Welt. Rabbi Akiwa sah G’tt in allem und erkannte, dass G’tt sich auch in dem Physischen befand. Darum hatte Rabbi Akiwa die Fähigkeit die Versuchung durch Rafina zu kontrollieren und zu überwinden. Rafina trat später zum Judentum über und heiratete Rabbi Akiwa. Diese prophetische Weitsicht war der Grund für sein Lachen.
Bedeutung
Gimmel hat verschiedene Bedeutungen.15 Eins ist: bis zur Reife bringen. Nachdem Korach gegen Moses und Aaron rebelliert hatte,16 sagte G’tt Moses, „Nimm einen Stab von Aaron und von allen anderen Stämmen Israels. Dann bringe die Stäbe in das Heiligtum [und siehe, welcher Früchte trägt].“ Am nächsten Morgen brachte Moses die Stäbe aus dem Heiligtum und ganz Israel sah, dass der Stab von Aaron Reife Mandeln hervorgebracht - (vayigmal) hatte. Folglich ist das Wort vayigmal Gimmel aus den Buchstaben zusammengesetzt.
Eine andere Bedeutung von Gimmel ist: „entwöhnt zu werden.“ „Das Kind [Isaak] wuchs auf und war entwöhnt (vayigamal).“17 Auf den ersten Blick scheinen die Konzepte der Entwöhnung und der Unterstützung bis zur Reife gegensätzlich zu sein. Wenn man jemand ernährt, so gibt man. Wenn man jemand entwöhnt, so nimmt man. Allerdings erleben wir einen Prozess, denn, wenn man etwas bis zur Reife bringt, so hat man nicht länger zu geben.
Wie bereits erwähnt, wird das Gimmel auch als Gamal, oder Kamel, bezeichnet. Das Kamel selbst verkörpert den Prozess der Entwöhnung und der Ernährung, da es fähig ist sich auf Reisen über große Entfernungen selbst zu ernähren, nachdem es ausreichend Wasser zu sich genommen hatte. Wir bemerken ebenfalls, dass Gimmel dem Wort Gomel ähnelt, freundlich und hilfsbereit sein. Das Kamel ermöglicht es dem Reisenden in der sengenden Wüstensonne zu überleben, indem es ihn an seinen Bestimmungsort bringt. Das Wort Gimmel ist im aramäischen Gamla, oder Brücke. Man kann sagen, dass die Brücke der Höcker des Kamels ist, der die Gegebenheiten bietet die Menschen dorthin zu bringen, wo sie hin möchten.
Wie ist es nun aber mit der Bedeutung, dass der wohlhabende Mensch hinter dem Armen herläuft? Die antwort kann in dem Unterschied gefunden werden, welcher zwischen den Begriffen „Wohltätigkeit“ und „Zedaka“ liegt. Wohltätigkeit bedeutet, dass man ein Wohltäter ist. Sie sind ein prominenter und wohlhabender Mensch und sie haben Mitleid mit dieser armen, obdachlosen Person indem sie ihm eine Wohltat erweisen.
Zedaka, demgegenüber, hat eine vollkommen andere Bedeutung. Die Definition von Zedaka ist Gerechtigkeit – einfach gesagt, das Richtige zu tun.18 Im Falle der Zedaka gehört euer Geld nicht wirklich euch; G’tt lieh es euch,19 damit, wenn eine bedürftige Person kommt, ihr dieser Person Sein Geld geben könnt. Ihr habt auch die Verpflichtung hinter ihm herzulaufen und das Geld „zurückzugeben“; es gehörte euch nicht. Des Weiteren gibt jemand Zedaka, weil G’tt eins mit dem anderen vergilt. So ist es so, dass jemand der G’ttes Segen erhält, er für andere zu sorgen hat.
Das Geben von Zedaka geht einen Schritt weiter. Ihr seid verpflichtet eine Brücke zwischen der Notleidenden Person und euch zu errichten. Ihr solltet keine zwei getrennten Persönlichkeiten sein. Es muss zu einer Vereinigung kommen. Der höchste Grad der Wohltätigkeit ist es nicht einer Person einige Dollar, ein einmaliges Geschenk, zu geben und dann zu sagen, „Lebewohl, ich werde dich nicht wieder sehen.“ Der höchste Grad der Wohltätigkeit ist, eine Person wieder „auf ihre Füße zu stellen“, sie bis zur Reife zu ernähren und dann zu entwöhnen, so dass er nie wieder um Geld nachsuchen muss. Dies geschieht, indem man ihn in die geschäftlichen Belange mit einbezieht oder ihm eine Tätigkeit gibt.
Dies ist das Konzept von Gimmel; das Vereinigen verschiedenartiger Elemente zu einem harmonischen Ganzen. Wie das Gimmel für die Verbindung zwischen einer armen und einer wohlhabenden Person steht, so repräsentiert es auch die Verschmelzung zwischen der materialistischen Welt und der Wirklichkeit G’ttes.
Der Großvater meiner Mutter, väterlicherseits, Hersch-Meilech Hecht, erreichte 1880 die Küsten Amerikas.
Eines Tages, als Hersch-Meilech im Beis Midrasch von Schiniwa Raw, Rabbi Jecheskel Halberstam, war, nahm der Raw eine Puschka in seine Hand und sagte ihm: „Reise nach Amerika und werde ein ‚fund-raiser’.“1 Etwas später sandte Hersch-Melech seiner Frau, Ita Dreizel, eine Nachricht, nach Amerika zu kommen. Sie ging zu dem Schiniwa Raw um dessen Rat einzuholen. Die Antwort des Raw war: „Wenn dein Ehemann dich darum bittet nach Amerika zu kommen, so solltest du gehen.“ Sie begann zu weinen, „Wie kann jemand in Amerika G’ttesfürchtige Kinder erziehen? Es ist ein treifa medina (ein nicht-koscheres Land).“ Der Raw segnete sie und sagte, „Gehe in Frieden. Ich garantiere dir, dass du Generationen von G’ttesfürchtigen Juden sehen wirst, welche die Heilige Tora lernen und den Wegen G’ttes folgen.“
Zusätzlich zu dem Einwerben von Geldern für Juden in Europa und Israel stand das Haus meiner Großeltern, in Amerika, immer für Gäste offen, von denen viele Rabbiner und Leiter von Schulen gewesen sind. Bevor sie gingen erhielt jeder eine beträchtliche Summe für ihre jeweiligen Jeschiwot. G’tt sei dank, ernten wir auch heute noch die Früchte des Segens des Schiniwa Raws.2
Design
Was ist ein Gimmel? Der Buchstabe Gimmel repräsentiert den Wohltäter oder den der wohltätig ist. Das Design des Buchstaben Gimmel ist im Talmud3 wie folgt erklärt, ein wohlhabender Mensch, der zu einem bedürftigen Menschen geht um ihm Geld zu geben.
Entsprechend der Kabbala4 ist das Design des Gimmel eine Verbindung zweier Buchstaben. Der erste ist ein Waw, welches den Menschen repräsentiert weil er aufrecht steht. Auf der linken Seite des Menschen befindet sich ein zweiter Buchstabe, ein Jud, welches sowohl den Fuß. Als auch die Handlung des Gebens repräsentiert. In unseren eigenen Leben In unseren Leben können wir wahrnehmen, dass der obere Teil des Körpers, von der Taille aufwärts, die Tendenz zum Egoismus hat, die Prädisposition zu „nehmen.“ Unser Intellekt existiert oftmals für sich selbst und nutzt seine Fähigkeiten seine Bedürfnisse zu sichern. Der Mund, der Bauch und der Verdauungstrakt sind mit der Aufnahme von Essen und Getränken beschäftigt. Der untere Teil des Körpers ist der Teil, welcher anderen gibt. Mit unseren Beinen legen wir Entfernungen zurück um anderen Menschen zu helfen. Unsere Hände greifen in unsere Taschen um das Geld zu bekommen, um wohltätig sein zu können. Das Jud kann ebenfalls das Fortpflanzungsorgan repräsentieren, für den Fortbestand des menschlichen Lebens.
Eine Vermutung ist, dass das Gimmel, wegen seinem langen Hals, wie ein Kamel aussieht.5 Entsprechend Rabbi Samson Raphael Hirsch6 ähnelt das Wort Gimmel dem hebräischen Wort Gamal, welches „Kamel“ bedeutet.7
Gematria
Der Zahlenwert von Gimmel ist drei. Der Talmud sagt, dass die Nummer drei die Tora repräsentiert, welche dem jüdischen Volk im dritten Monat des Jahres (Siwan) unserem Lehrer Moses (dem dritten von drei Kindern) am dritten Tag der Trennung zwischen Ehemann und Ehefrau (das Verbot der ehelichen Beziehungen, welches durch G’tt angeordnet wurde) gegeben wurde. Die Tora wurde einem in drei Gruppen unterteilten Volk gegeben: den Kohanim, den Leviten und den Israeliten. Schließlich ist die Tora selbst in drei Teile unterteilt: den fünf Büchern Moses, den Propheten und den Schriften.8
Rabbi Jehuda Loew (der Maharal von Prag)9 erklärt, dass die Kraft der Nummer drei ihre Fähigkeit ist zwei gegensätzliche Kräfte zu vereinen – die Integration zu bringen.10 Was bedeutet dies? Stellen wir uns vor, dass eine Person in eine Welt der Tora geboren ist. Er wächst auf in einer von der Welt abgeschiedenen Gesellschaft. Er geht sein ganzes Leben in eine Jeschiwa und alles was er kennt ist G’tt. Schließlich heiratet diese Person und tritt in den weltlichen Bereich der Welt ein und beginnt seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er sagt, „Hey, hier draußen gibt es auch eine materialistische Welt! Es gibt Dinge neben der G’ttlichkeit, neben der Spiritualität. Vielleicht gibt es tatsächlich zwei Wirklichkeiten. Die erste Wirklichkeit ist G’tt. Dann gibt es eine zweite Wirklichkeit, die Welt. Und diese Wirklichkeiten stehen einander unvereinbar gegenüber …“ Darum ist die Tora im dritten Monat gegeben worden, weil die „drei“ die Kraft hat die G’ttlichkeit mit der materialistischen Welt zu verschmelzen. Zum Beispiel sagen unsere Weisen: „Ohne Nahrung gibt es keine Tora.“11 G’tt erwartet von uns, dass wir unseren Lebensunterhalt verdienen um unsere Familien unterstützen und wohltätig sein zu können. Und indem wir die weltlichen Angelegenheiten entsprechend der Tora führen – mit Ehrlichkeit und Integrität – finden wir tatsächlich G’tt in der physischen Welt.
Da gibt es eine Geschichte über einen Studenten von Aristoteles, Alexander dem Großen, der einen Tages unangekündigt das Haus seines Lehrers betrat. Zu seinem Erstaunen fand Alexander Aristoteles in unmoralischen Verhalten vor. Später, als sie allein waren, fragte Alexander, „Ist dies der Weg des großen Aristoteles – dem Philosoph, dem Lehrer, dem Mentor? Ist dies einwandfreies ethisches Verhalten!?“ Aristoteles antwortete, “Wenn ich dich Philosophie und die Wunder der Welt lehre, bin ich Aristoteles. Aber hier, in meiner privaten Umgebung, bin ich nicht Aristoteles.”
Diese Geschichte steht in einem krassen Gegensatz zu dem Charakter von Rabbi Akiwa12 und der Tora, welche er verkörperte. Rabbi Akiwa wurde oftmals durch den römischen Offiziellen Tinus Rufis gebeten ein geistige Debatte mit ihm zu führen.13 Am Ende überlistete ihn Rabbi Akiwa immer. An einem Tag entschied die Frau von Tinus Rufis die Ehre ihres Mannes zu rächen. Da sie wusste, dass der G’tt der Juden unmoralisches Verhalten untersagte, versuchte sie Rabbi Akiwa auf diese Weise zur Sünde zu verführen. Hierfür gewann sie die Zustimmung ihres Mannes. Das nächste Mal, wenn Rabbi Akiwa in den Palast vorgeladen wurde, versteckte sich Rafina hinter einem der Bäume im Garten. Als Rabbi Akiwa ankam, trat sie, aufreizend gekleidet, hervor. Nun war Rafina eine wunderschöne Frau und sie war sich sicher, dass Rabbi Akiwa ihrem Charme verfallen würde. Aber der Weise tat das Folgende: erst spuckte er aus, dann lachte er, dann weinte er. Rafina war vollkommen verwirrt. Sie bat ihn seine Handlungsweise zu erläutern. Rabbi Akiwa antwortete, „Zwei werde ich euch sagen und das Dritte werde ich nicht. Ich spuckte aus, wegen eurer ‚verabscheuungswürdigen Handlung.’14 Ich weinte, weil eure wundervolle Gestalt eines Tages im Staub liegen und sich zersetzen wird. Warum ich gelacht habe, werdet ihr eines Tages vielleicht selber verstehen.“
Was ist die Verbindung zwischen den Geschichten von Aristoteles und Rabbi Akiwa? Aristoteles trennte Körper und Geist, wohingegen Rabbi Akiwa sie als untrennbar ansah. Für Aristoteles war das „Spirituelle“ (d.h., der Geist und die Wissenschaften) heilig. Das was verblieb, der Körper, war unheilig. Die zwei Wirklichkeiten waren nicht miteinander verbunden und besetzten zwei unterschiedliche Sphären. Rabbi Akiwa lebte durch das Gimmel, die Verschmelzung von G’tt und der Welt. Rabbi Akiwa sah G’tt in allem und erkannte, dass G’tt sich auch in dem Physischen befand. Darum hatte Rabbi Akiwa die Fähigkeit die Versuchung durch Rafina zu kontrollieren und zu überwinden. Rafina trat später zum Judentum über und heiratete Rabbi Akiwa. Diese prophetische Weitsicht war der Grund für sein Lachen.
Bedeutung
Gimmel hat verschiedene Bedeutungen.15 Eins ist: bis zur Reife bringen. Nachdem Korach gegen Moses und Aaron rebelliert hatte,16 sagte G’tt Moses, „Nimm einen Stab von Aaron und von allen anderen Stämmen Israels. Dann bringe die Stäbe in das Heiligtum [und siehe, welcher Früchte trägt].“ Am nächsten Morgen brachte Moses die Stäbe aus dem Heiligtum und ganz Israel sah, dass der Stab von Aaron Reife Mandeln hervorgebracht - (vayigmal) hatte. Folglich ist das Wort vayigmal Gimmel aus den Buchstaben zusammengesetzt.
Eine andere Bedeutung von Gimmel ist: „entwöhnt zu werden.“ „Das Kind [Isaak] wuchs auf und war entwöhnt (vayigamal).“17 Auf den ersten Blick scheinen die Konzepte der Entwöhnung und der Unterstützung bis zur Reife gegensätzlich zu sein. Wenn man jemand ernährt, so gibt man. Wenn man jemand entwöhnt, so nimmt man. Allerdings erleben wir einen Prozess, denn, wenn man etwas bis zur Reife bringt, so hat man nicht länger zu geben.
Wie bereits erwähnt, wird das Gimmel auch als Gamal, oder Kamel, bezeichnet. Das Kamel selbst verkörpert den Prozess der Entwöhnung und der Ernährung, da es fähig ist sich auf Reisen über große Entfernungen selbst zu ernähren, nachdem es ausreichend Wasser zu sich genommen hatte. Wir bemerken ebenfalls, dass Gimmel dem Wort Gomel ähnelt, freundlich und hilfsbereit sein. Das Kamel ermöglicht es dem Reisenden in der sengenden Wüstensonne zu überleben, indem es ihn an seinen Bestimmungsort bringt. Das Wort Gimmel ist im aramäischen Gamla, oder Brücke. Man kann sagen, dass die Brücke der Höcker des Kamels ist, der die Gegebenheiten bietet die Menschen dorthin zu bringen, wo sie hin möchten.
Wie ist es nun aber mit der Bedeutung, dass der wohlhabende Mensch hinter dem Armen herläuft? Die antwort kann in dem Unterschied gefunden werden, welcher zwischen den Begriffen „Wohltätigkeit“ und „Zedaka“ liegt. Wohltätigkeit bedeutet, dass man ein Wohltäter ist. Sie sind ein prominenter und wohlhabender Mensch und sie haben Mitleid mit dieser armen, obdachlosen Person indem sie ihm eine Wohltat erweisen.
Zedaka, demgegenüber, hat eine vollkommen andere Bedeutung. Die Definition von Zedaka ist Gerechtigkeit – einfach gesagt, das Richtige zu tun.18 Im Falle der Zedaka gehört euer Geld nicht wirklich euch; G’tt lieh es euch,19 damit, wenn eine bedürftige Person kommt, ihr dieser Person Sein Geld geben könnt. Ihr habt auch die Verpflichtung hinter ihm herzulaufen und das Geld „zurückzugeben“; es gehörte euch nicht. Des Weiteren gibt jemand Zedaka, weil G’tt eins mit dem anderen vergilt. So ist es so, dass jemand der G’ttes Segen erhält, er für andere zu sorgen hat.
Das Geben von Zedaka geht einen Schritt weiter. Ihr seid verpflichtet eine Brücke zwischen der Notleidenden Person und euch zu errichten. Ihr solltet keine zwei getrennten Persönlichkeiten sein. Es muss zu einer Vereinigung kommen. Der höchste Grad der Wohltätigkeit ist es nicht einer Person einige Dollar, ein einmaliges Geschenk, zu geben und dann zu sagen, „Lebewohl, ich werde dich nicht wieder sehen.“ Der höchste Grad der Wohltätigkeit ist, eine Person wieder „auf ihre Füße zu stellen“, sie bis zur Reife zu ernähren und dann zu entwöhnen, so dass er nie wieder um Geld nachsuchen muss. Dies geschieht, indem man ihn in die geschäftlichen Belange mit einbezieht oder ihm eine Tätigkeit gibt.
Dies ist das Konzept von Gimmel; das Vereinigen verschiedenartiger Elemente zu einem harmonischen Ganzen. Wie das Gimmel für die Verbindung zwischen einer armen und einer wohlhabenden Person steht, so repräsentiert es auch die Verschmelzung zwischen der materialistischen Welt und der Wirklichkeit G’ttes.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Dalet - Pessach
Ein junges Mädchen wurde in ein jüdisches Heim geboren, wo man die Mitzwot einhielt. Eine überzeugte Gläubige. Sie wacht eines Morgens auf und entscheidet sich plötzlich, dass sie kennen lernen möchte. So erforscht sie verschiedene Kulte und Glauben, und beginnt über die Ideen mehr zu lernen. Ihr Vater ist verblüfft. In der Nähe gibt es einen Rabbi, einen Schaliach des Rebbe. Der Vater fragt ihn um Rat. Der Schaliach antwortet: Wie werden dem Rebbe schreiben – da der Rebbe für seine prophetischen Visionen und seine Liebe für jeden einzelnen Juden bekannt ist – und wir werden sehen, was er uns sagen wird. So verfassten die beiden einen Brief an den Rebbe und der Rebbe antwortete, „Überprüfe deine Mesusas.“ Der Vater und der Schaliach gingen dazu über die Mesusot des Hauses zu überprüfen. Der Vater ist ein sehr reicher Mann. Er ist das Gimmel, der Gebende. Sie bringen die Mesusot zu einem Sofer, damit dieser sie eingehend untersuchen konnte – aber alle sind in Ordnung. Jede einzelne ist perfekt. Zeit geht ins Land und das Mädchen taucht immer tiefer in fremde Glauben ein. Wieder schrieben der Vater und der Schaliach an den Rebbe: „Was sollen wir tun?“ Der Rebbe antwortete ein zweites Mal, „Überprüfe deine Mesusot.“ So entfernten die Männer die Mesusot ein zweites Mal und überprüften sie gründlichst, aber wiederum waren sie fehlerlos. Aber wenn der Rebbe sagt, „Überprüfe deine Mesusot,“ was sollten sie tun?
Eines Tages geht der Schaliach mit dem Vater über dessen wundervollen Besitz, in etwa drei Hektar. Am Ende des Feldes bemerkte der Rabbiner eine kleine Hütte. Er fragt, „Gehört euch diese?“ Der Vater antwortete, dass sie zu seinem Besitz zähle. „Hat sie eine Mesusa?“ „Ja, wir haben eine vor einigen Jahren angebracht.“ So überprüften die beiden die Mesusa an der Tür der Hütte und, im Einer,ersten Vers des Schema, wo geschrieben ist, ist das Dalet beschädigt und es ist andere, zu lesen. Sie tauschen unverzüglich, die Mesusa aus und am kommenden Morgen wacht die Tochter weinend auf. „Vater, entschuldige. Ich wusste nicht, was mit mir passierte. Ich wusste nicht, was in mich gefahren ist. Aber ich möchte zurückkommen. Ich möchte zum Judentum zurückkommen.“
Design
Das Dalet ist der vierte Buchstabe des Aleph-Beis. Der Talmud1 sagt uns, dass das Dalet die bedürftige Person repräsentiert. Folglich die Phrase Gomel Dalim: der Wohltäter, der demjenigen gibt, der die Wohltat empfängt.
Der Talmud2 sagt uns ebenfalls, dass, wenn wir die Form des Dalets betrachten, ein einzelner Strich weist auf die rechte Seite – in Richtung des Gimmel. Die lehrte die bedürftige Person, dass sie in den Zustand kommen muss, die Wohltätigkeit des Gebenden zu erhalten. Ähnlich,3 die geringe Ausdehnung des horizontalen Striches, auf der rechten Seite, gleicht einem Ohr, da der Bedürftige immer auf die Gegenwart des wohlhabenden Mannes achten muss. Die linke Seite des Striches steht dem Gimmel, dem Geber, nicht entgegen, sondern richtet sich nach links, zum Buchstaben Hei, der G’tt repräsentiert. Dies weist uns an, dass wir Wohltätigkeit nicht öffentlich üben sollten und die bedürftige Person nicht in Verlegenheit bringen sollen. Der Bedürftige muss auf G’tt vertrauen, Der der absolute Wohltäter des Universums ist.
Die Mischna4 sagt uns, dass es im Heiligen Tempel einen Raum gab, der „die stille Kammer“ genannt wurde. Man betrat den Raum allein und schloss die Tür unmittelbar hinter sich. In dem Raum gab es ein großes Behältnis. Man hatte die Wahl: entweder man gab Geld in dieses Behältnis oder man nahm etwas heraus. Natürlich würde der reiche Mann etwas hineinlegen. Und nach ihm, ebenfalls allein, würde der Bedürftige kommen, und Geld herausnehmen. Alles wurde im Geheimen getan. Der reiche Mann konnte nicht sehen, wem gegenüber er wohltätig war. Der Arme Mensch konnte nicht sehen, von wem er empfing.
Eine weitere Möglichkeit, hinsichtlich der Form des Dalets, ist, dass das Dalet einen Türpfosten oder eine Oberschwelle darstellt.5 Die vertikale Linie ist der Türpfosten; die horizontale Linie die Oberschwelle. Was ist die Verbindung zwischen einer Tür und einem armen Mann? Üblicherweise muss ein bedürftiger Mensch an Türen klopfen.
In den Lehren von Chassidus gibt es auch eine dritte Interpretationsmöglichkeit.6 Dies Sicht weist darauf hin, dass sich das Dalet aus einem Resch und einem Jud zusammensetzt. Was ist der und einem Unterschied zwischen einem Dalet ein Jud. Wenn man ein Jud an der Resch rechten oberen Ecke des Resch anbringt, so wird aus dem Resch ein Dalet. Das Jud, ein sehr kleiner Buchstabe, steht für Demut und Bescheidenheit. Diese Demut ist es, die das Resch von dem Dalet unterscheidet. Die Mesusa an unseren Türpfosten enthält den berühmten Abschnitt des Gebetes, welches als Schema bekannt ist. Im Schema sagen wir, „Höre Israel, der Ew’ge ist unser G’tt, der Ew’ge ist Einer.“ Das Word Echad, Einer, wie in „des Ew’ge ist Einer“, wird mit den Buchstaben Was passiert Aleph. Ches, Dalet geschrieben wenn das Jud von dem Dalet genommen wird und es ein Resch wird? Das Wort ist nicht länger Echad, andere. Wenn solch ein, sondern Acher Fehler geschehen würde, so würde die Übersetzung wie folgt lauten, „Höre Israel, der Ew’ge ist unser G’tt, der Ew’ge ist anderer (d.h., andere Götter).“ Der Aspekt des Jud, der Demut, in dem Glauben an die g’ttliche Einheit, ist so problematisch, dass seine Nichtbeachtung dazu führen kann, G’tt abzulehnen, was G’tt verhüten möge, und an die Existenz anderer allmächtiger Kräfte im Universum zu glauben. Der Midrasch7 sagt uns, dass, wenn man das Resch anstelle des Dalets setzt, man alle Welten zerstört.
Gematria
Die Gematria von Dalet ist vier. Vier steht für unsere Mütter: Sara, Rebekka, Rachel und Leah. Es steht ebenfalls für die vier Welten, wie in der Kabbalah dargelegt: Atzilut, Beria, Jetzira and Asija. Zusätzlich verweist Dalet auch auf die vier grundlegenden Elemente der Schöpfung: Feuer (Energie), Luft (Gas), Wasser (Flüssigkeit) und Erde (feste Stoffe). Vier stehet ebenfalls für das Pesach-Fest: die vier Becher Wein, die vier Kinder, die vier Fragen.
Aus welchem Grund werden die vier Becher Wein zu Pesach getrunken?
Es gibt vier Aussprüche der Erlösung in der Tora. Als G’tt die Juden aus Ägypten herausbrachte, sagte Er: „Ich werde euch herausführen“; „Ich werde euch erretten“; „Ich werde euch erlösen“; und schließlich „Ich werde euch Mir als Volk erwählen.“8 Die ersten drei Aussprüche beziehen sich darauf, dass G’tt selbst das jüdische Volk aus Ägypten brachte. Die Juden blieben passiv. Aber der vierte – G’ttes Volk zu werden – erfordert sowohl die persönliche als auch die gemeinschaftliche Aktivität seitens des jüdischen Volkes.
Was bedeutet es G’ttes Volk zu werden und wie bereiten wir uns darauf vor? Indem wir uns reinigen. Der Sohar9 sagt uns, dass das jüdische Volk, zur Zeit des Auszugs, auf der 49. Stufe der Unreinheit gewesen ist. Wären sie auch nur einen Moment länger in Ägypten geblieben, so wären sie auf die 50. und damit niedrigste Stufe zurückgefallen und wären für immer verloren gewesen. Es war nicht auf Grund ihrer Verdienste oder ihrer Güte, dass sie es verdienten erlöst zu werden. Im Gegenteil, es war G’ttes Güte zu verdanken: „Ich werde euch herausführen“, „Ich werde euch erretten“, „Ich werde euch erlösen.“ Aber wie erlöste G’tt schließlich das jüdische Volk? Indem er es zu Seinem Volk machte und ihm Seine Tora gab. Dieser vierte Begriff der Erlösung erschien nicht bis Matan Tora, als G’tt die Tora dem jüdischen Volk gab. Matan Tora fand 49 Tage, nachdem die Juden Ägypten verlassen hatten, statt. Wir bereiteten uns 49 Tage darauf vor, Sein Volk zu sein. Die ersten drei Stufen der Erlösung waren wir passiv und verdienten es nicht. Auf der vierten Stufe waren wir bereit zu erhalten.
Der Unterschied zwischen den ersten drei und dem vierten Ausspruch ist gekennzeichnet durch den Unterschied zwischen Matza und Wein.10 Matza ist ein Nahrungsmittel, welches keinen Geschmack hat. Entsprechend der Halacha wird die Matza, für die Pesach-Seder, einfach durch die Verbindung von Mehl und Wasser hergestellt – sie wird „das Brot des armen Mannes“ genannt. Als das jüdische Volk aus Ägypten herausgeführt wurde, waren wir im Status der spirituellen Armut, die die Erlösung nicht verdienten. Wir waren gleich den Matzot, ohne Geschmack. Aber in den darauf folgenden Tagen arbeiteten wir an uns. Wir begannen zu verstehen was Judentum ist. Wir überwanden die 49 Stufen der Unreinheit und erklommen 49 Stufen des Verständnisses. Wir erkannten G’tt. Als wir begannen zu verstehen, was das Judentum verkörperte, als wir verstanden, was es bedeutete G’ttes Volk zu sein, wurden wir glücklich. Aus diesem Grund trinken wir Wein, deswegen heißt es,11 „Es gibt kein Lied ohne Wein.“ Wir trinken Wein, so dass wir unsere Erlösung aus Ägypten vollkommen erkennen und mit großer Freude G’ttes Lob singen.
Matza repräsentiert die ersten drei Aussprüche – G’ttes Intervention zu Gunsten des jüdischen Volkes, als sie in diesem spezifischen Zustand, passiv, waren. Die vier Gläser Wein repräsentieren den vierten Ausspruch – die Volkwerdung, die aktive Rolle und die Verpflichtung der Juden.
Es gibt noch einen anderen Weg zwischen den drei Matzot und den vier Bechern Wein zu unterscheiden. Drei repräsentiert das Potential; vier repräsentiert die Entwicklung des Potentials.
Bei der Befreiung der Juden aus Ägypten repräsentierte G’tt drei: Er brachte Sein Potential in das jüdische Volk, mit den drei Aussprüchen der Erlösung, ein. Vier repräsentiert das jüdische Volk, das den Prozess vervollständigte.
Potential (drei) kann ebenfalls durch den Vater repräsentiert werden, den Investor des Potentials, mit demjenigen, der es entwickelt (vier), repräsentiert durch die Mutter.
Wir können nun verstehen, warum es drei Väter und vier Mütter gibt. Der Vater (der Investor des Potentials) stellt den Samen zur Verfügung, und die Mutter (die Entwicklerin) nimmt ihn und verbessert ihn. Der Vater ist der biologische Unterstützer, deswegen steht er für die drei. Die drei Patriarchen sind das Gimmel, der Geber, der dritte Buchstabe des Aleph-Beis. Die Mütter, die Empfänger, werden durch das Dalet repräsentiert. Wenn das Potential realisiert wurde (d.h., das Kind wurde geboren), kann man sich erfreuen. Das Symbol der Freude ist der Wein, repräsentiert durch die vier und dadurch mit den vier Müttern in Verbindung stehend.
So empfängt die Mutter nicht nur den Samen, sondern sie verbessert ihn. In praktischer Hinsicht bedeutet dies, man muss zuerst den Kern einer Idee erkennen, bevor man sie ausführlich erörtern kann. Während der Pesach-Seder erkennen wir die Tatsache, dass g’tt uns aus Ägypten führte. Wir danken G’tt durch das trinken der vier Becher Wein, das Stellen der vier Fragen, und das sprechen über die vier Kinder. Mit der vier verstehen wir, dass all dies geschehen ist, um uns zu diesem Tag zu bringen – einschließlich unserer eigenen Teilnahme in der Hinsicht, zu einer neuen Stufe zu gelangen. Aber um für den G’ttlichen Anteil, das Herausführen aus Ägypten, essen wir drei Matzot. Denn für den Zeitpunkt, als G’tt uns herausführte, lag die Zukunft des jüdischen Volkes allein im Potential. Wir waren im Status der Matza; untätige Gefäße in einem Status spiritueller Armut. Durch unsere Taten brachten wir die drei zu vier – das Potential zu seiner Verwirklichung.
Bedeutung
Die Bedeutung von Dalet ist Delet, eine „Tür.“ Es bedeutet ebenfalls Dal, eine bedürftige Person. Schließlich steht das Wort Dalet für Dilisoni, welches „erhebe mich“ bedeutet. Wie passen nun diese Bedeutungen zueinander? Man kann dies verstehen, wenn sich jeder Mensch verdeutlicht, dass er oder sie arm ist. Diese Armut verlangt nicht notwendigerweise einen Zustand finanzieller Bedürfnisse. Vielmehr bedeutet es, dass alles was eine Person „besitzt“ in Wirklichkeit G’tt gehört. G’tt ist so großzügig uns Leben zu geben. G’tt ist so großzügig uns Nahrung zu geben. Ohne G’tt besitzen wir nichts. Das Wissen darum ist die Tür in G’ttes Kammer. Und wenn wir die Kammer betreten, wir G’tt uns erheben - Dilisoni – uns mit Leben, Gesundheit, Nahrung und Erfolg segnen. Im 30. Psalm sagt uns König David, „Ich lobe G’tt, weil er mich erhebt (Dili-soni).“ Wenn wir dieses Lob umkehren, könnten wir sagen Dilisoni – „Weil G’tt mich erhebt, lobe ich ihn.“ In diesem Ausdruck, G’tt erhebt mich, indem er mir bestimmte Fähigkeiten verleiht um produktiv zu sein. Dies ermöglicht es mir Ihn von einer höheren Stufe zu loben.
Eines Tages geht der Schaliach mit dem Vater über dessen wundervollen Besitz, in etwa drei Hektar. Am Ende des Feldes bemerkte der Rabbiner eine kleine Hütte. Er fragt, „Gehört euch diese?“ Der Vater antwortete, dass sie zu seinem Besitz zähle. „Hat sie eine Mesusa?“ „Ja, wir haben eine vor einigen Jahren angebracht.“ So überprüften die beiden die Mesusa an der Tür der Hütte und, im Einer,ersten Vers des Schema, wo geschrieben ist, ist das Dalet beschädigt und es ist andere, zu lesen. Sie tauschen unverzüglich, die Mesusa aus und am kommenden Morgen wacht die Tochter weinend auf. „Vater, entschuldige. Ich wusste nicht, was mit mir passierte. Ich wusste nicht, was in mich gefahren ist. Aber ich möchte zurückkommen. Ich möchte zum Judentum zurückkommen.“
Design
Das Dalet ist der vierte Buchstabe des Aleph-Beis. Der Talmud1 sagt uns, dass das Dalet die bedürftige Person repräsentiert. Folglich die Phrase Gomel Dalim: der Wohltäter, der demjenigen gibt, der die Wohltat empfängt.
Der Talmud2 sagt uns ebenfalls, dass, wenn wir die Form des Dalets betrachten, ein einzelner Strich weist auf die rechte Seite – in Richtung des Gimmel. Die lehrte die bedürftige Person, dass sie in den Zustand kommen muss, die Wohltätigkeit des Gebenden zu erhalten. Ähnlich,3 die geringe Ausdehnung des horizontalen Striches, auf der rechten Seite, gleicht einem Ohr, da der Bedürftige immer auf die Gegenwart des wohlhabenden Mannes achten muss. Die linke Seite des Striches steht dem Gimmel, dem Geber, nicht entgegen, sondern richtet sich nach links, zum Buchstaben Hei, der G’tt repräsentiert. Dies weist uns an, dass wir Wohltätigkeit nicht öffentlich üben sollten und die bedürftige Person nicht in Verlegenheit bringen sollen. Der Bedürftige muss auf G’tt vertrauen, Der der absolute Wohltäter des Universums ist.
Die Mischna4 sagt uns, dass es im Heiligen Tempel einen Raum gab, der „die stille Kammer“ genannt wurde. Man betrat den Raum allein und schloss die Tür unmittelbar hinter sich. In dem Raum gab es ein großes Behältnis. Man hatte die Wahl: entweder man gab Geld in dieses Behältnis oder man nahm etwas heraus. Natürlich würde der reiche Mann etwas hineinlegen. Und nach ihm, ebenfalls allein, würde der Bedürftige kommen, und Geld herausnehmen. Alles wurde im Geheimen getan. Der reiche Mann konnte nicht sehen, wem gegenüber er wohltätig war. Der Arme Mensch konnte nicht sehen, von wem er empfing.
Eine weitere Möglichkeit, hinsichtlich der Form des Dalets, ist, dass das Dalet einen Türpfosten oder eine Oberschwelle darstellt.5 Die vertikale Linie ist der Türpfosten; die horizontale Linie die Oberschwelle. Was ist die Verbindung zwischen einer Tür und einem armen Mann? Üblicherweise muss ein bedürftiger Mensch an Türen klopfen.
In den Lehren von Chassidus gibt es auch eine dritte Interpretationsmöglichkeit.6 Dies Sicht weist darauf hin, dass sich das Dalet aus einem Resch und einem Jud zusammensetzt. Was ist der und einem Unterschied zwischen einem Dalet ein Jud. Wenn man ein Jud an der Resch rechten oberen Ecke des Resch anbringt, so wird aus dem Resch ein Dalet. Das Jud, ein sehr kleiner Buchstabe, steht für Demut und Bescheidenheit. Diese Demut ist es, die das Resch von dem Dalet unterscheidet. Die Mesusa an unseren Türpfosten enthält den berühmten Abschnitt des Gebetes, welches als Schema bekannt ist. Im Schema sagen wir, „Höre Israel, der Ew’ge ist unser G’tt, der Ew’ge ist Einer.“ Das Word Echad, Einer, wie in „des Ew’ge ist Einer“, wird mit den Buchstaben Was passiert Aleph. Ches, Dalet geschrieben wenn das Jud von dem Dalet genommen wird und es ein Resch wird? Das Wort ist nicht länger Echad, andere. Wenn solch ein, sondern Acher Fehler geschehen würde, so würde die Übersetzung wie folgt lauten, „Höre Israel, der Ew’ge ist unser G’tt, der Ew’ge ist anderer (d.h., andere Götter).“ Der Aspekt des Jud, der Demut, in dem Glauben an die g’ttliche Einheit, ist so problematisch, dass seine Nichtbeachtung dazu führen kann, G’tt abzulehnen, was G’tt verhüten möge, und an die Existenz anderer allmächtiger Kräfte im Universum zu glauben. Der Midrasch7 sagt uns, dass, wenn man das Resch anstelle des Dalets setzt, man alle Welten zerstört.
Gematria
Die Gematria von Dalet ist vier. Vier steht für unsere Mütter: Sara, Rebekka, Rachel und Leah. Es steht ebenfalls für die vier Welten, wie in der Kabbalah dargelegt: Atzilut, Beria, Jetzira and Asija. Zusätzlich verweist Dalet auch auf die vier grundlegenden Elemente der Schöpfung: Feuer (Energie), Luft (Gas), Wasser (Flüssigkeit) und Erde (feste Stoffe). Vier stehet ebenfalls für das Pesach-Fest: die vier Becher Wein, die vier Kinder, die vier Fragen.
Aus welchem Grund werden die vier Becher Wein zu Pesach getrunken?
Es gibt vier Aussprüche der Erlösung in der Tora. Als G’tt die Juden aus Ägypten herausbrachte, sagte Er: „Ich werde euch herausführen“; „Ich werde euch erretten“; „Ich werde euch erlösen“; und schließlich „Ich werde euch Mir als Volk erwählen.“8 Die ersten drei Aussprüche beziehen sich darauf, dass G’tt selbst das jüdische Volk aus Ägypten brachte. Die Juden blieben passiv. Aber der vierte – G’ttes Volk zu werden – erfordert sowohl die persönliche als auch die gemeinschaftliche Aktivität seitens des jüdischen Volkes.
Was bedeutet es G’ttes Volk zu werden und wie bereiten wir uns darauf vor? Indem wir uns reinigen. Der Sohar9 sagt uns, dass das jüdische Volk, zur Zeit des Auszugs, auf der 49. Stufe der Unreinheit gewesen ist. Wären sie auch nur einen Moment länger in Ägypten geblieben, so wären sie auf die 50. und damit niedrigste Stufe zurückgefallen und wären für immer verloren gewesen. Es war nicht auf Grund ihrer Verdienste oder ihrer Güte, dass sie es verdienten erlöst zu werden. Im Gegenteil, es war G’ttes Güte zu verdanken: „Ich werde euch herausführen“, „Ich werde euch erretten“, „Ich werde euch erlösen.“ Aber wie erlöste G’tt schließlich das jüdische Volk? Indem er es zu Seinem Volk machte und ihm Seine Tora gab. Dieser vierte Begriff der Erlösung erschien nicht bis Matan Tora, als G’tt die Tora dem jüdischen Volk gab. Matan Tora fand 49 Tage, nachdem die Juden Ägypten verlassen hatten, statt. Wir bereiteten uns 49 Tage darauf vor, Sein Volk zu sein. Die ersten drei Stufen der Erlösung waren wir passiv und verdienten es nicht. Auf der vierten Stufe waren wir bereit zu erhalten.
Der Unterschied zwischen den ersten drei und dem vierten Ausspruch ist gekennzeichnet durch den Unterschied zwischen Matza und Wein.10 Matza ist ein Nahrungsmittel, welches keinen Geschmack hat. Entsprechend der Halacha wird die Matza, für die Pesach-Seder, einfach durch die Verbindung von Mehl und Wasser hergestellt – sie wird „das Brot des armen Mannes“ genannt. Als das jüdische Volk aus Ägypten herausgeführt wurde, waren wir im Status der spirituellen Armut, die die Erlösung nicht verdienten. Wir waren gleich den Matzot, ohne Geschmack. Aber in den darauf folgenden Tagen arbeiteten wir an uns. Wir begannen zu verstehen was Judentum ist. Wir überwanden die 49 Stufen der Unreinheit und erklommen 49 Stufen des Verständnisses. Wir erkannten G’tt. Als wir begannen zu verstehen, was das Judentum verkörperte, als wir verstanden, was es bedeutete G’ttes Volk zu sein, wurden wir glücklich. Aus diesem Grund trinken wir Wein, deswegen heißt es,11 „Es gibt kein Lied ohne Wein.“ Wir trinken Wein, so dass wir unsere Erlösung aus Ägypten vollkommen erkennen und mit großer Freude G’ttes Lob singen.
Matza repräsentiert die ersten drei Aussprüche – G’ttes Intervention zu Gunsten des jüdischen Volkes, als sie in diesem spezifischen Zustand, passiv, waren. Die vier Gläser Wein repräsentieren den vierten Ausspruch – die Volkwerdung, die aktive Rolle und die Verpflichtung der Juden.
Es gibt noch einen anderen Weg zwischen den drei Matzot und den vier Bechern Wein zu unterscheiden. Drei repräsentiert das Potential; vier repräsentiert die Entwicklung des Potentials.
Bei der Befreiung der Juden aus Ägypten repräsentierte G’tt drei: Er brachte Sein Potential in das jüdische Volk, mit den drei Aussprüchen der Erlösung, ein. Vier repräsentiert das jüdische Volk, das den Prozess vervollständigte.
Potential (drei) kann ebenfalls durch den Vater repräsentiert werden, den Investor des Potentials, mit demjenigen, der es entwickelt (vier), repräsentiert durch die Mutter.
Wir können nun verstehen, warum es drei Väter und vier Mütter gibt. Der Vater (der Investor des Potentials) stellt den Samen zur Verfügung, und die Mutter (die Entwicklerin) nimmt ihn und verbessert ihn. Der Vater ist der biologische Unterstützer, deswegen steht er für die drei. Die drei Patriarchen sind das Gimmel, der Geber, der dritte Buchstabe des Aleph-Beis. Die Mütter, die Empfänger, werden durch das Dalet repräsentiert. Wenn das Potential realisiert wurde (d.h., das Kind wurde geboren), kann man sich erfreuen. Das Symbol der Freude ist der Wein, repräsentiert durch die vier und dadurch mit den vier Müttern in Verbindung stehend.
So empfängt die Mutter nicht nur den Samen, sondern sie verbessert ihn. In praktischer Hinsicht bedeutet dies, man muss zuerst den Kern einer Idee erkennen, bevor man sie ausführlich erörtern kann. Während der Pesach-Seder erkennen wir die Tatsache, dass g’tt uns aus Ägypten führte. Wir danken G’tt durch das trinken der vier Becher Wein, das Stellen der vier Fragen, und das sprechen über die vier Kinder. Mit der vier verstehen wir, dass all dies geschehen ist, um uns zu diesem Tag zu bringen – einschließlich unserer eigenen Teilnahme in der Hinsicht, zu einer neuen Stufe zu gelangen. Aber um für den G’ttlichen Anteil, das Herausführen aus Ägypten, essen wir drei Matzot. Denn für den Zeitpunkt, als G’tt uns herausführte, lag die Zukunft des jüdischen Volkes allein im Potential. Wir waren im Status der Matza; untätige Gefäße in einem Status spiritueller Armut. Durch unsere Taten brachten wir die drei zu vier – das Potential zu seiner Verwirklichung.
Bedeutung
Die Bedeutung von Dalet ist Delet, eine „Tür.“ Es bedeutet ebenfalls Dal, eine bedürftige Person. Schließlich steht das Wort Dalet für Dilisoni, welches „erhebe mich“ bedeutet. Wie passen nun diese Bedeutungen zueinander? Man kann dies verstehen, wenn sich jeder Mensch verdeutlicht, dass er oder sie arm ist. Diese Armut verlangt nicht notwendigerweise einen Zustand finanzieller Bedürfnisse. Vielmehr bedeutet es, dass alles was eine Person „besitzt“ in Wirklichkeit G’tt gehört. G’tt ist so großzügig uns Leben zu geben. G’tt ist so großzügig uns Nahrung zu geben. Ohne G’tt besitzen wir nichts. Das Wissen darum ist die Tür in G’ttes Kammer. Und wenn wir die Kammer betreten, wir G’tt uns erheben - Dilisoni – uns mit Leben, Gesundheit, Nahrung und Erfolg segnen. Im 30. Psalm sagt uns König David, „Ich lobe G’tt, weil er mich erhebt (Dili-soni).“ Wenn wir dieses Lob umkehren, könnten wir sagen Dilisoni – „Weil G’tt mich erhebt, lobe ich ihn.“ In diesem Ausdruck, G’tt erhebt mich, indem er mir bestimmte Fähigkeiten verleiht um produktiv zu sein. Dies ermöglicht es mir Ihn von einer höheren Stufe zu loben.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Hej - Die Tat
In den späten 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ging mein Großvater, väterlicherseits, und Namensvetter, Rabbi Aharon Leib, wegen einem Segen zum sechsten Lubawitscher Rebbe, Rabbi Josef Jitzchak Schneerson.
Den Segen, den er wünschte, war, dass seine Kinder g’ttesfürchtig und rechtschaffen sein sollten.
Der Rebbe antwortete: „Eine Bracha ist dem Regen gleich. Man muss zuerst den Boden durch pflügen und säen vorbereiten. Danach hilft G’tt; es beginnt ‚ein Regen von Segnungen’ niederzugehen und die Ernte beginnt zu wachsen.“
Design
Der fünfte Buchstabe des Aleph-Beis ist das Hei.
Der Maharal1 sagt uns, dass die Form des Hei aus einem Dalet und einem Jud besteht. Das Dalet setzt sich aus einer horizontalen Linie (die Breite andeutend) und einer vertikalen (die Höhe andeutend) zusammen, welche zusammen die physische Welt, die Welt des Materialismus, repräsentieren. Das Jud (der freistehende linke Strich) repräsentiert G’tt, und auf diese Weise Spiritualität. Der Maharal lehrt uns, dass wie das Dalet und das Jud zusammen das Hei bilden, so hat man auch die Verpflichtung, die physische Welt mit Spiritualität und G’ttlichkeit auszufüllen und zu heiligen.
Im chassidischen Denken,2 repräsentiert das Hei Denken, Sprechen und Handeln. Wie in der Form des Hei, das sich aus den drei Linien zusammensetzt, so sind Denken, Sprechen und Handeln wie drei Kleidungsstücke der Seele, drei Kleidungsstücken, durch die wir uns ausdrücken.
Die obere horizontale Linie (das Denken), repräsentiert, durch seine Form, das Konzept der Gleichheit. Um wirklich jeden Menschen als gleich zu erleben, muss man den eigenen Denkprozess restrukturieren. Vielleicht erscheint es uns nur bei oberflächlicher Betrachtung so, dass einige Menschen besser als andere sind. Aber unsere Aufgabe ist es, stattdessen die Seele zu betrachten, den g’ttlichen Funken in jedem Menschen.3 Da unsere Seelen von derselben Quelle stammen, sind wir alle in unserem Wesen gleich. Wenn wir tiefer in die Persönlichkeit eines Menschen eintauchen, bis zu seinem oder ihrem Innersten, werden wir erfahren, dass wir alle eins sind.
Die rechte vertikale Linie des Hei repräsentiert Hierarchie, was Sprache ist. Ein König regiert mit seinen Worten.4 Er ist ermächtigt in seinem Palast zu sitzen und Dekrete zu erlassen, welche dann Gesetz werden. Die Menschen dürfen seine Hände nicht berühren oder ihn nicht ansehen. Alles was er tun muss, ist sprechen; dies ist seine Kraft. Die vertikale Linie des Hei stammt von einem höheren Status, dem Herrscher, und reicht zu einem niedrigen Status, seinem Untertanen.
Zum Schluss die kürzere, allein stehende Linie auf der linken Seite des Hei, welche das Handeln repräsentiert. Warum steht sie allein? Für uns ist es einfach, über das zu denken und zu sprechen, was richtig ist, aber es ist etwas ganz anderes, die gute Absicht zu verwirklichen. Darum dient die Distanz als Erinnerung für die Anstrengung die benötigt wird, um alle drei Kleidungsstücke zu vereinigen. Ohne das Handeln, verblieben wir nur mit den zwei übrigen Linien des Dalet: der Bedürftigkeit.
Der Talmud legt dar,5 dass das Hei ebenfalls Teschuwa – Umkehr – repräsentiert. Um verstehen zu können, wie die Form des Buchstaben Hei das Konzept der Teschuwa verkörpert, vergleichen wir Hei, mit Ches,6 den achten Buchstaben des Aleph-Beis. Beide Formen sehen sich sehr ähnlich. Beide bestehen aus drei Linien. Der deutliche Unterschied ist die kleine Öffnung am oberen Ende der linken Linie. Was hat dies nun mit Teschuwa zu tun? G’tt spricht zu Kain, nachdem dieser seinen Bruder getötet hat, „Chatas liegt auf deiner Tür.“7 Die Öffnung (oder Tür) am unteren Ende beider Buchstaben steht für die Sünde. Bei Ches, kann man von der „Tür der Sünde“, ohne eine Verfehlung, entfliehen. Aber Hei hat eine weitere Öffnung, eine andere Handlungsmöglichkeit. Die kleine Öffnung, im oberen Bereich des Hei, ermöglicht es uns Teschuwa zu tun, oder umzukehren.
Der Unterschied zwischen Ches und Hei kann noch besser erklärt werden, wenn wir Chametz und Matza vergleichen. Vergleichen sie die Buchstaben der beiden Wörter: Chametz wird buchstabiert Ches, Mem, Zaddik.8 Matza wird buchstabiert Mem, Zaddik, Hei. Der Unterschied zwischen Chametz und Matza ist der Buchstabe Ches, im Gegensatz zu Hei. Chametz steht für die Hochmütigkeit des eigenen Egos.9 Die Matza ist flach, sie steht für Selbstlosigkeit und Demut. Wenn ein Mensch demütig ist, so wird er umkehren und Teschuwa tun. Aber wenn ein Mensch ein Egoist ist, wird er nie zu G’tt zurückkehren. Wie ist seine Haltung? „Wofür brauche ich G’tt? Ich tue das Beste für mich. Sieh, wie erfolgreich ich bin.“ Oder wenn er sich mit einem schlechten Verhalten abwenden will, so sagt er vielleicht, “Was willst du von mir? Ich bin nur ein Mensch. Wenn G’tt möchte, dass ich perfekt bin, würde er mich entsprechend geschaffen haben. G’tt gab mir Jetzer HaRa. Er richtete es so ein, dass ich sündigen soll. Warum sollte ich nun Teschuwa machen?” Der Egoist hat keinen Grund umzukehren. Er ist in seinem Verhalten gefangen und kann sich seine Fehler nicht eingestehen. Der Egoist ist, mit dem Ches des Chametz, „aufgeblasen.“ Demgegenüber ist das Hei, wie die Matza: flach und selbstlos. Seine Form enthält eine Öffnung, eine Lücke, durch die ein Mensch gehen kann, wenn er demütig ist. Das Hei ist Annahme der Demut durch den Menschen, der Weg zur Umkehr.
In einem breiteren Kontext müssen wir verstehen, dass Teschuwa nicht nur das bedauern einer Sünde ist, es bedeutet eine Rückkehr zum eigenen ich. Als solche ist Teschuwa für jeden Menschen relevant, auch die wenigen Menschen, die niemals gesündigt haben. Der Sohar10 sagt uns, dass, wenn der Moschiach kommt, er auch den Rechtschaffenen zur Umkehr bewegen wird. Jeder Person wird erkennen, dass, egal auf welcher Stufe sie sich befindet, sie es noch besser kann. Sie kann immer näher und näher zu G’tt kommen. Man kann dies durch die Vervollkommnung des eigenen Denkens, Sprechens und Handelns erreichen. Wie der Mensch sich selbst vervollkommnet, so „hilft G’tt; es beginnt ‚ein Regen von Segnungen’ niederzugehen und die Ernte beginnt zu wachsen.“
Gematria
Der Zahlenwert von Hei ist fünf. Hei steht nicht allein für die Kleidungstücke des Denkens, Sprechens und Handelns, sondern schließt insgesamt fünf Elemente ein:11 zwei Stufen des Denkens, schöpferisch und meditativ; zwei Level des Sprechens, die Worte des Herzens und die Worte der Lippen; und eine Stufe des Handelns. Warum besitzt das Handeln nur eine einzige Stufe? Dies ist, weil es, wenn es darum geht zu handeln, nur zwei Möglichkeiten gibt, entweder man handelt oder man unterlässt es. Darum ist die Linie im Hei (die einzeln stehende Linie des Hei), welche das Handeln repräsentiert, nur eine halbe Linie.
Fünf steht ebenfalls für die Level der Seele: Nefesch, Ruach, Neschama, Chaja und Jechida.12 Die fünfte Stufe, Jechida, steht für Einheit. Man bezeichnet diese Stufe der Seele als Pintele Jid, den g’ttliche Funken, den jeder Jude in sich trägt. Der Pintele Jid ist der Funken, der niemals verunreinigt oder ausgelöscht werden kann, der Funken, der jeden Juden mit G’tt verbindet.
Der Pintele Jid ist ebenfalls die treibende Kraft, welche hinter Mesirus Nefesch, der Selbstaufopferung, steckt. Das Konzept der Selbstaufopferung macht es für jeden Juden möglich, sein Leben G’tt zu geben, obwohl er niemals das jüdische Gesetz oder jüdische Bräuche eingehalten oder das Verlangen danach gefühlt hat. Ein Jude, der den Schabbat nicht einhält oder nicht-koscheres Essen zu sich nimmt, der niemals eine Mesusa an seiner Tür oder auch nur einen Cent Zedaka gegeben hat, ist ebenfalls der Jude, der, wenn er vor die Entscheidung gestellt wird: „dein G’tt oder dein Leben“, sein Leben bereitwillig für G’tt gibt. Dies ist doch erstaunlich. Wie kann es sein, dass ein Jude, der die Gesetze nicht einhält, plötzlich sein Leben für G’tt gibt? Mesirus Nefesch macht für Menschen wie Abraham oder Rabbi Akiwa Sinn, die ihr ganzes Leben Tora lernten. Aber wie ist es mit dem Menschen, der niemals ein jüdisches Buch geöffnet hat und nicht weiß, dass man hebräisch von rechts nach links liest? Die Antwort ist, der Pintele Jid. Diese grundlegende Verbindung zu G’tt ist essentiell für sein Wesen und kann niemals gelöst werden.
Wenn es um eine Mitzwa, wie die Einhaltung der Kaschrut-Gesetze geht, sagt der Jude, der die Gesetze nicht einhält, „Wenn ich nicht koscher esse, was macht das schon? G’tt ist geistig. Warum sollte er sich darum sorgen, was ich esse, solange ich ein guter Mensch bin? Wenn ich Schwein esse, so wird dies sicherlich nicht meine Beziehung mit G’tt lösen.“ Oder vielleicht sagt er, „Was ist, wenn ich nicht zur Synagoge am Schabbat gehe und stattdessen meinen Rasen mähe! Die Predigt des Rabbiners ist immer langweilig. Natürlich löst dies nicht meine Verbindung mit G’tt. G’tt wird mir vergeben. Er wird verstehen.“ Aber, wenn es darum geht die eigene Religion aufzugeben, vergegenwärtigt sich derselbe Jude, dass es hierbei keinen Platz für Ambivalenz gibt. „Es ist offenbar, dass G’tt mir nicht vergeben wird, wenn ich meinen Glauben verlasse. Ich würde damit zum Ausdruck bringen, dass ich Ihn nicht liebe oder nicht an Ihn glaube. Wenn dies der Fall ist, gebe ich lieber mein Leben auf, als dass ich meinen G’tt aufgebe.“ Dies ist der essentielle Kern der Teschuwa. Die Jechida-Stufe der Seele ist der Grund, warum wir nach Umkehr / Rückkehr streben. Dieser Funke entzündet den Rest unseres Wesens und unterstützt uns bei der Rückkehr zu G’tt.
Die Nummer fünf steht auch für Erlösung. Bei der Pesach-Seder gibt es einen fünften Becher Wein, welcher der Becher des Propheten Elijahu genannt wird. Elijahu, der Vorbote der Erlösung, wird uns dazu anhalten, für den nahenden Moschiach Teschuwa zu tun. Diese Verheißung findet sich auch in der Tora:13 „Ich werde euch in das Land [Israel] bringen.“ Der Rambam14 sagt uns, dass, wenn alle Juden Teschuwa tun, wir augenblicklich erlöst werden.15
Bedeutung
Das Wort Hei hat drei Bedeutungen: Die erste ist, „hier ist“, wie im Vers geschrieben steht, „Hier ist Saat für euch“16 (Hei Lachem Sera).17 Die nächste ist “beunruhigt sein”, wie es bei Daniel geschrieben steht18 “Und ich, Daniel, war beunruhigt… (nih’yeisi).” Und die dritte ist “siehe”19, wie in “Siehe, dies ist unser G’tt” (Hinei Elokeinu...), welches sich auf das Erblicken einer Offenbarung bezieht. Diese drei Definitionen konvergieren. Wenn wir geboren werden und in diese Welt kommen, gibt uns G’tt Samen (d.h., das Potential produktiv zu sein und unsere Leben zum Guten zu führen). Oftmals sind wir beunruhigt und verwirrt und verlieren das Ziel aus unseren Fokussen. Schließlich wird jedoch jeder Jude Teschuwa machen und seinen Schöpfer anerkennen. Er wird dann G’ttes Offenbarung erblicken.
Durch das Erheben der eigenen Gedanken und der eigenen Sprache, indem wir sie in Handlung überführen, offenbart man Jechida, die fünfte Stufe und den Funken des Moschiach in unserer Seele,20 und dies wird uns die vollkommene Erlösung bringen.
In den späten 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ging mein Großvater, väterlicherseits, und Namensvetter, Rabbi Aharon Leib, wegen einem Segen zum sechsten Lubawitscher Rebbe, Rabbi Josef Jitzchak Schneerson.
Den Segen, den er wünschte, war, dass seine Kinder g’ttesfürchtig und rechtschaffen sein sollten.
Der Rebbe antwortete: „Eine Bracha ist dem Regen gleich. Man muss zuerst den Boden durch pflügen und säen vorbereiten. Danach hilft G’tt; es beginnt ‚ein Regen von Segnungen’ niederzugehen und die Ernte beginnt zu wachsen.“
Design
Der fünfte Buchstabe des Aleph-Beis ist das Hei.
Der Maharal1 sagt uns, dass die Form des Hei aus einem Dalet und einem Jud besteht. Das Dalet setzt sich aus einer horizontalen Linie (die Breite andeutend) und einer vertikalen (die Höhe andeutend) zusammen, welche zusammen die physische Welt, die Welt des Materialismus, repräsentieren. Das Jud (der freistehende linke Strich) repräsentiert G’tt, und auf diese Weise Spiritualität. Der Maharal lehrt uns, dass wie das Dalet und das Jud zusammen das Hei bilden, so hat man auch die Verpflichtung, die physische Welt mit Spiritualität und G’ttlichkeit auszufüllen und zu heiligen.
Im chassidischen Denken,2 repräsentiert das Hei Denken, Sprechen und Handeln. Wie in der Form des Hei, das sich aus den drei Linien zusammensetzt, so sind Denken, Sprechen und Handeln wie drei Kleidungsstücke der Seele, drei Kleidungsstücken, durch die wir uns ausdrücken.
Die obere horizontale Linie (das Denken), repräsentiert, durch seine Form, das Konzept der Gleichheit. Um wirklich jeden Menschen als gleich zu erleben, muss man den eigenen Denkprozess restrukturieren. Vielleicht erscheint es uns nur bei oberflächlicher Betrachtung so, dass einige Menschen besser als andere sind. Aber unsere Aufgabe ist es, stattdessen die Seele zu betrachten, den g’ttlichen Funken in jedem Menschen.3 Da unsere Seelen von derselben Quelle stammen, sind wir alle in unserem Wesen gleich. Wenn wir tiefer in die Persönlichkeit eines Menschen eintauchen, bis zu seinem oder ihrem Innersten, werden wir erfahren, dass wir alle eins sind.
Die rechte vertikale Linie des Hei repräsentiert Hierarchie, was Sprache ist. Ein König regiert mit seinen Worten.4 Er ist ermächtigt in seinem Palast zu sitzen und Dekrete zu erlassen, welche dann Gesetz werden. Die Menschen dürfen seine Hände nicht berühren oder ihn nicht ansehen. Alles was er tun muss, ist sprechen; dies ist seine Kraft. Die vertikale Linie des Hei stammt von einem höheren Status, dem Herrscher, und reicht zu einem niedrigen Status, seinem Untertanen.
Zum Schluss die kürzere, allein stehende Linie auf der linken Seite des Hei, welche das Handeln repräsentiert. Warum steht sie allein? Für uns ist es einfach, über das zu denken und zu sprechen, was richtig ist, aber es ist etwas ganz anderes, die gute Absicht zu verwirklichen. Darum dient die Distanz als Erinnerung für die Anstrengung die benötigt wird, um alle drei Kleidungsstücke zu vereinigen. Ohne das Handeln, verblieben wir nur mit den zwei übrigen Linien des Dalet: der Bedürftigkeit.
Der Talmud legt dar,5 dass das Hei ebenfalls Teschuwa – Umkehr – repräsentiert. Um verstehen zu können, wie die Form des Buchstaben Hei das Konzept der Teschuwa verkörpert, vergleichen wir Hei, mit Ches,6 den achten Buchstaben des Aleph-Beis. Beide Formen sehen sich sehr ähnlich. Beide bestehen aus drei Linien. Der deutliche Unterschied ist die kleine Öffnung am oberen Ende der linken Linie. Was hat dies nun mit Teschuwa zu tun? G’tt spricht zu Kain, nachdem dieser seinen Bruder getötet hat, „Chatas liegt auf deiner Tür.“7 Die Öffnung (oder Tür) am unteren Ende beider Buchstaben steht für die Sünde. Bei Ches, kann man von der „Tür der Sünde“, ohne eine Verfehlung, entfliehen. Aber Hei hat eine weitere Öffnung, eine andere Handlungsmöglichkeit. Die kleine Öffnung, im oberen Bereich des Hei, ermöglicht es uns Teschuwa zu tun, oder umzukehren.
Der Unterschied zwischen Ches und Hei kann noch besser erklärt werden, wenn wir Chametz und Matza vergleichen. Vergleichen sie die Buchstaben der beiden Wörter: Chametz wird buchstabiert Ches, Mem, Zaddik.8 Matza wird buchstabiert Mem, Zaddik, Hei. Der Unterschied zwischen Chametz und Matza ist der Buchstabe Ches, im Gegensatz zu Hei. Chametz steht für die Hochmütigkeit des eigenen Egos.9 Die Matza ist flach, sie steht für Selbstlosigkeit und Demut. Wenn ein Mensch demütig ist, so wird er umkehren und Teschuwa tun. Aber wenn ein Mensch ein Egoist ist, wird er nie zu G’tt zurückkehren. Wie ist seine Haltung? „Wofür brauche ich G’tt? Ich tue das Beste für mich. Sieh, wie erfolgreich ich bin.“ Oder wenn er sich mit einem schlechten Verhalten abwenden will, so sagt er vielleicht, “Was willst du von mir? Ich bin nur ein Mensch. Wenn G’tt möchte, dass ich perfekt bin, würde er mich entsprechend geschaffen haben. G’tt gab mir Jetzer HaRa. Er richtete es so ein, dass ich sündigen soll. Warum sollte ich nun Teschuwa machen?” Der Egoist hat keinen Grund umzukehren. Er ist in seinem Verhalten gefangen und kann sich seine Fehler nicht eingestehen. Der Egoist ist, mit dem Ches des Chametz, „aufgeblasen.“ Demgegenüber ist das Hei, wie die Matza: flach und selbstlos. Seine Form enthält eine Öffnung, eine Lücke, durch die ein Mensch gehen kann, wenn er demütig ist. Das Hei ist Annahme der Demut durch den Menschen, der Weg zur Umkehr.
In einem breiteren Kontext müssen wir verstehen, dass Teschuwa nicht nur das bedauern einer Sünde ist, es bedeutet eine Rückkehr zum eigenen ich. Als solche ist Teschuwa für jeden Menschen relevant, auch die wenigen Menschen, die niemals gesündigt haben. Der Sohar10 sagt uns, dass, wenn der Moschiach kommt, er auch den Rechtschaffenen zur Umkehr bewegen wird. Jeder Person wird erkennen, dass, egal auf welcher Stufe sie sich befindet, sie es noch besser kann. Sie kann immer näher und näher zu G’tt kommen. Man kann dies durch die Vervollkommnung des eigenen Denkens, Sprechens und Handelns erreichen. Wie der Mensch sich selbst vervollkommnet, so „hilft G’tt; es beginnt ‚ein Regen von Segnungen’ niederzugehen und die Ernte beginnt zu wachsen.“
Gematria
Der Zahlenwert von Hei ist fünf. Hei steht nicht allein für die Kleidungstücke des Denkens, Sprechens und Handelns, sondern schließt insgesamt fünf Elemente ein:11 zwei Stufen des Denkens, schöpferisch und meditativ; zwei Level des Sprechens, die Worte des Herzens und die Worte der Lippen; und eine Stufe des Handelns. Warum besitzt das Handeln nur eine einzige Stufe? Dies ist, weil es, wenn es darum geht zu handeln, nur zwei Möglichkeiten gibt, entweder man handelt oder man unterlässt es. Darum ist die Linie im Hei (die einzeln stehende Linie des Hei), welche das Handeln repräsentiert, nur eine halbe Linie.
Fünf steht ebenfalls für die Level der Seele: Nefesch, Ruach, Neschama, Chaja und Jechida.12 Die fünfte Stufe, Jechida, steht für Einheit. Man bezeichnet diese Stufe der Seele als Pintele Jid, den g’ttliche Funken, den jeder Jude in sich trägt. Der Pintele Jid ist der Funken, der niemals verunreinigt oder ausgelöscht werden kann, der Funken, der jeden Juden mit G’tt verbindet.
Der Pintele Jid ist ebenfalls die treibende Kraft, welche hinter Mesirus Nefesch, der Selbstaufopferung, steckt. Das Konzept der Selbstaufopferung macht es für jeden Juden möglich, sein Leben G’tt zu geben, obwohl er niemals das jüdische Gesetz oder jüdische Bräuche eingehalten oder das Verlangen danach gefühlt hat. Ein Jude, der den Schabbat nicht einhält oder nicht-koscheres Essen zu sich nimmt, der niemals eine Mesusa an seiner Tür oder auch nur einen Cent Zedaka gegeben hat, ist ebenfalls der Jude, der, wenn er vor die Entscheidung gestellt wird: „dein G’tt oder dein Leben“, sein Leben bereitwillig für G’tt gibt. Dies ist doch erstaunlich. Wie kann es sein, dass ein Jude, der die Gesetze nicht einhält, plötzlich sein Leben für G’tt gibt? Mesirus Nefesch macht für Menschen wie Abraham oder Rabbi Akiwa Sinn, die ihr ganzes Leben Tora lernten. Aber wie ist es mit dem Menschen, der niemals ein jüdisches Buch geöffnet hat und nicht weiß, dass man hebräisch von rechts nach links liest? Die Antwort ist, der Pintele Jid. Diese grundlegende Verbindung zu G’tt ist essentiell für sein Wesen und kann niemals gelöst werden.
Wenn es um eine Mitzwa, wie die Einhaltung der Kaschrut-Gesetze geht, sagt der Jude, der die Gesetze nicht einhält, „Wenn ich nicht koscher esse, was macht das schon? G’tt ist geistig. Warum sollte er sich darum sorgen, was ich esse, solange ich ein guter Mensch bin? Wenn ich Schwein esse, so wird dies sicherlich nicht meine Beziehung mit G’tt lösen.“ Oder vielleicht sagt er, „Was ist, wenn ich nicht zur Synagoge am Schabbat gehe und stattdessen meinen Rasen mähe! Die Predigt des Rabbiners ist immer langweilig. Natürlich löst dies nicht meine Verbindung mit G’tt. G’tt wird mir vergeben. Er wird verstehen.“ Aber, wenn es darum geht die eigene Religion aufzugeben, vergegenwärtigt sich derselbe Jude, dass es hierbei keinen Platz für Ambivalenz gibt. „Es ist offenbar, dass G’tt mir nicht vergeben wird, wenn ich meinen Glauben verlasse. Ich würde damit zum Ausdruck bringen, dass ich Ihn nicht liebe oder nicht an Ihn glaube. Wenn dies der Fall ist, gebe ich lieber mein Leben auf, als dass ich meinen G’tt aufgebe.“ Dies ist der essentielle Kern der Teschuwa. Die Jechida-Stufe der Seele ist der Grund, warum wir nach Umkehr / Rückkehr streben. Dieser Funke entzündet den Rest unseres Wesens und unterstützt uns bei der Rückkehr zu G’tt.
Die Nummer fünf steht auch für Erlösung. Bei der Pesach-Seder gibt es einen fünften Becher Wein, welcher der Becher des Propheten Elijahu genannt wird. Elijahu, der Vorbote der Erlösung, wird uns dazu anhalten, für den nahenden Moschiach Teschuwa zu tun. Diese Verheißung findet sich auch in der Tora:13 „Ich werde euch in das Land [Israel] bringen.“ Der Rambam14 sagt uns, dass, wenn alle Juden Teschuwa tun, wir augenblicklich erlöst werden.15
Bedeutung
Das Wort Hei hat drei Bedeutungen: Die erste ist, „hier ist“, wie im Vers geschrieben steht, „Hier ist Saat für euch“16 (Hei Lachem Sera).17 Die nächste ist “beunruhigt sein”, wie es bei Daniel geschrieben steht18 “Und ich, Daniel, war beunruhigt… (nih’yeisi).” Und die dritte ist “siehe”19, wie in “Siehe, dies ist unser G’tt” (Hinei Elokeinu...), welches sich auf das Erblicken einer Offenbarung bezieht. Diese drei Definitionen konvergieren. Wenn wir geboren werden und in diese Welt kommen, gibt uns G’tt Samen (d.h., das Potential produktiv zu sein und unsere Leben zum Guten zu führen). Oftmals sind wir beunruhigt und verwirrt und verlieren das Ziel aus unseren Fokussen. Schließlich wird jedoch jeder Jude Teschuwa machen und seinen Schöpfer anerkennen. Er wird dann G’ttes Offenbarung erblicken.
Durch das Erheben der eigenen Gedanken und der eigenen Sprache, indem wir sie in Handlung überführen, offenbart man Jechida, die fünfte Stufe und den Funken des Moschiach in unserer Seele,20 und dies wird uns die vollkommene Erlösung bringen.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Waw - Verbindung
Der Teil des Flusses, welcher als Mikwa, zum rituellen Untertauchen, genutzt wurde, befand sich an einem steilen Berg, am Stadtrand von Premischlan. Die Straße, die dorthin führte, war manchmal glatt und rutschig, so dass die Menschen einen großen Umweg um den Berg machen mussten, da der direkte Weg über den Berg zu gefährlich war. Reb Meir, der Rebbe von Premischlan, nahm immer den direkten Weg, gleich welchen Zustand die Straße aufwies, und es war nicht bekannt, dass er jemals zu Fall gekommen wäre. An einem schneereichen Tag, als die vereisten Pfade des Berges besonders gefährlich waren, ging Reb Meir wie gewöhnlich den Berg hinauf. Zwei Menschen, Söhne eines Wohlhabenden, der unter dem Einfluss der Haskala-Bewegung zu Reichtum gekommen war, befanden sich in dem Gebiet. Diese zwei jungen Männer glaubten nicht an übernatürliche Leistungen, und als sie sahen, dass Reb Meir mit sicheren Schritten (wie gewöhnlich) den Berg bestieg, versuchten sie es ihm gleich zu tun, denn es konnte wohl keinen Zweifel geben, dass dies leicht erreicht werden konnte und nicht halb so gefährlich war, wie es allgemein erschien. Um ihre Theorie zu überprüfen, warteten sie, bis Reb Meir begonnen hatte im Fluss unterzutauchen, dann begaben sie sich auf den vereisten Weg. Nach wenigen Schritten auf dem gefährlichen Pfad rutschten sie aus und stürzten den Weg hinunter, so dass sie sich Verletzungen zuzogen, welche medizinisch behandelt werden mussten. Als einer der jungen Männer seine Verletzungen auskuriert hatte, brachte er seine ganze Courage auf und fragte den Zaddik: „Warum konnte niemand die rutschige Straße begehen, während der Rebbe sie mit sicheren Schritten beschritt, ohne zu Fall zu kommen?“
Reb Meir entgegnete: “Wenn ein Mensch mit dem Oberen verbunden ist, fällt er nicht nach unten. Meir ist mit dem Oberen verbunden, und darum kann er auch einen rutschigen Hügel erklimmen.”1
Design
Der sechste Buchstabe des Aleph-Beis ist das Waw. Das Design des Buchstaben Waw gleicht einem Haken.2 Die Form des Waw kann ebenfalls eine Verbindung symbolisieren, welche eine höhere mit einer niederen Stufe verbindet.
Gematria
Das numerische Gegenstück zu Waw ist sechs. Sechs steht für Verbindung, durch die Engel in Jecheskels Vision verdeutlicht, die sechs Flügel ermöglichten es ihnen in die Höhe zu steigen und sich mit G’tt zu verbinden. Sechs repräsentiert ebenfalls die sechs Bücher der Mischna. Durch das Lernen von Tora verbindet man sich mit G’tt.
Sechs steht ebenfalls für Vollendung, da etwas, was von allen sechs Seiten – Norden, Süden, Osten, Westen, oben und unten – umgeben wird, vollständig ist. Ähnlich die Situation, als das jüdische Volk Ägypten verließ, da umgab es G’tt mit sechs Wolken.3 Die oben befindliche Wolke beschützte sie vor der Sonne. Die untere Wolke beschützte sie vor dem heißen Wüstensand. Die vier Wolken um sie herum – vor und hinter ihnen, zur rechten und zur linken Seite – dienten als schützendes Schild. Pfeile und andere Waffen, die gegen sie gerichtet waren, waren wirkungslos. Die Wolken hatten noch eine zusätzliche Bedeutung.4 Jede Nacht legte das jüdische Volk seine Kleider ab, bevor er schlafen ging. Am nächsten Morgen war die Kleidung gereinigt und gebügelt. Wenn es passierte, dass eine Person wuchs oder ihre Figur veränderte, so veränderte sich die Kleidung gleichermaßen. Die Juden trugen jeden Tag ihrer Reise in der Wüste die gleichen Sachen, und diese nutzten sich nicht ab.
Die Nummer sechs steht auch für die 600'000 jüdischen Männer, im Alter von 20-60, die das Land Ägypten verließen. Weiter steht sie für Tora, weil das Wort „Israel“, ein Akronym für, es gibt 600'000 Buchstaben in der Tora“ ist und wenn ein einziger Buchstabe fehlt oder beschädigt ist, G’tt bewahre, wird die ganze Tora-Rolle als nicht koscher bezeichnet – und es ist nicht möglich aus ihr weiter vorzulesen. Gleich der Situation, wenn ein Jude vom Weg abkommt, oder vermisst wird, oder beschmutzt wird, so ist das ganze jüdische Volk ebenfalls beschmutzt oder verspürt sein Fehlen. Wir bleiben unvollständig zurück.
Wir finden ein anderes Beispiel für “sechs”, als das jüdische Volk unter den Sklavendiensten, zu denen es in Ägypten verpflichtet wurde, zu leiden hatte. Dya erdachte sich Pharao sich viele Wege, wie er das jüdische Volk abhalten konnte sich zu vermehren. Doch die Juden pflanzten sich weiter fort. So spricht die Tora davon, dass die jüdischen Frauen sechs Kinder mit einem Mal zur Welt brachten.5
Die Welt wurde in sechs Tagen geschaffen – den sechs Tagen der Schöpfung. Das erste Wort in der Tora ist Bereschis („Am Anfang“), welches selbst aus sechs Buchstaben zusammengesetzt ist. Weiter sagt die Tora eindeutig: „G’tt schuf sechs Tage.“6 Es gibt ebenfalls sechs Alephs in dem Vers der Tora. Das erste Waw in der Tora befindet sich am Anfang des sechsten Wortes (v’es). So ist die Schöpfung mit der Zahl sechs verbunden.
Jeder dieser sechs Tage wurde mit einem anderen emotionalen Attribut erschaffen.7 Die Abfolge der sechs Tage findet sich in der talmudischen Betrachtung (siehe Buchstabe Aleph) wieder, dass G’tt die Welt (wie wir sie kennen) für 6'000 Jahre erschaffen hat. Wenn wir jeden Tag der Schöpfung betrachten, können wir jedes einzelne der sechs Jahrtausende und seine damit im Einklang stehende Eigenschaft erkennen.
Der erste Tag der Schöpfung war Chessed – das Attribut der Güte. Dies war der Tag an dem G’tt sagte, „Es werde Licht.“ Dieses Licht war ein unbegrenztes Licht, ein Licht, welches eine Person genutzt haben kann, um von einem Ende der Welt an ein anderes zu sehen. Möglicherweise verlangte G’tt dieses Licht zurück, als er sein Potential erkannte, welches ebenso für das Böse genutzt werden kann. Es ist gutmöglich, dass nun jemand fragt, „Wie konnte es am ersten Tag Licht geben, wenn doch die Sonne und der Mond nicht vor dem vierten Tag erschaffen wurden?“ Das Licht, welches hier bezeichnet wird, ist G’ttes Konzeption von Licht, als Quelle der ultimativen Kraft, Vision, Potential und Güte.8 Zusätzlich hatten die Menschen, im ersten Jahrtausend (sich auf den ersten Tag beziehend), sehr hohe Lebenserwartungen (z.B. lebte Adam 930 Jahre). Das Konzept von Chessed repräsentiert folglich G’ttes Güte, sowohl im Hinblick auf das unbegrenzte Licht, als auch auf das Stiften des menschlichen Lebens.
Der zweite Tag der Schöpfung war erfüllt mit Gewura. Dies war der Tag, an dem G’tt die beherrschenden Wasser in die oberen und die niederen Bereiche unterteilte. Historisch betrachtet sah das zweite Jahrtausend harte Urteile, die gegen die Bewohner der Welt verhängt wurden. Diese Zeit war mit Schwierigkeiten angefüllt, beginnend mit der Flut, welche G’tt erscheinen ließ, um die ganze Welt zu zerstören (mit Ausnahme von Noah und den Einwohnern der Arche). Diese Periode umfasst ebenfalls die verheerende Episode des Turmbaus zu Babel. Eine ganze Generation rebellierte gegen G’tt, baute einen Turm, um an G’ttes Thron heranzureichen und Ihn zu zerstören. G’tt „verwirrte ihre Sprache“,9 gab den Menschen eine Kakophonie von 70 Sprachen, um sie davon abzuhalten, sich miteinander auszutauschen. Die daraus folgende Verwirrung, bavel oder „Babel“ genannt, bedeutet verwirrt.
Der dritte Tag der Schöpfung war ein Tag von Tiferes – Schönheit und Gnade.10 An diesem Tag wurden die Blumen und die Gräser, zusammen mit allen Farben des Universums, geschaffen. Das dritte Jahrtausend sah G’ttes gnädige Hand in der Erlösung des jüdischen Volkes aus Ägypten und der Gabe der Tora. Die Tora wird Tiferes, oder Schönheit, genannt. Schönheit ist nicht einfarbig oder eintönig; sie wird durch das Mischen und die Harmonisierung verschiedener Farben und Klänge geschaffen. Folglich ist die Tora ein harmonisches Mischen positiver und negativer Gebote, und eine Synthese der spirituellen und physischen Elemente der Schöpfung. Während dieses Zeitabschnitts wurden ebenfalls die Mitzwos gegeben.
Der vierte Tag der Schöpfung war Netzach, Sieg, Ausdauer und Standfestigkeit. Dies war der Tag, an dem G’tt zwei Lichter am Himmel erschuf – die Sonne und den Mond. Es war dieses Jahrtausend, in dem zwei heilige Tempel in Jerusalem erbaut wurden. Der erste heilige Tempel war spirituell bedeutender – und folglich vergleichbar der Sonne. Der zweite Tempel, welcher mit dem Mond verglichen wird, sandte ein schwächeres Licht aus. Ferner sagt der Talmud,11 dass Netzach mit Jerusalem verbunden ist, der Stadt unserer Schicksals, unseres Glaubens und unserer endgültigen Erlösung.
Der fünfte Tag der Schöpfung war Hod. Hod bedeutet Anerkennung. Es kann ebenfalls Verwüstung bedeuten. Dies war der Tag, an dem G’tt die „See-Monster“ geschaffen hat und des ganze Meer begann von ihnen zu wimmeln. Vögel wurden ebenfalls an diesem Tag geschaffen und begannen im Himmel zu fliegen. Das fünfte Jahrtausend war eine Zeit der Massaker, Vertreibungen und unbeschreiblichen Schwierigkeiten für das jüdische Volk. Es heisst in Eicha: „Der ganze Tag war Verwüstung.“12 Wir mussten die Verwüstung des Hod ausgleichen, dies geschah mit der Tatsache, dass das jüdische Volk in dieser Ära leidenschaftlich G’tt anerkannte. Der fünfte „Tag“ war das Jahrtausend, in dem tausende Juden, die durch die Kreuzzüge starben, „Schema Israel“ herausschrieen. Das jüdische Volk, auch wenn es am Rand der Vernichtung stand, erkannte seinen G’tt an.
Der sechste Tag der Schöpfung war Jessod, welches sowohl das Errichten einer Grundlage bedeutet, als auch das Verbinden. Dies war der Tag, an dem Adam, der erste Mensch, die Grundlage der Menschheit, erschaffen wurde. G’tt stattete erst die ganze Welt aus, bevor er den Menschen in sie brachte. Davon lernen wir, dass der Mensch verpflichtet ist eine Verbindung, oder einen Bund, zwischen den materiellen und den spirituellen Wirklichkeiten zu errichten, dies geschieht, indem er die Möglichkeiten der physischen Welt in den Dienst von G’tt stellt.
Jessod steht ebenfalls für das sechste Jahrtausend. Wie in Chassidus erklärt, Adam ist der Prototyp des Moschiach, der der perfekte Mensch ist. Das Wort „Adam“ wird wie folgt geschrieben. Das Aleph (Gematria: eins) steht für den Intellekt, die erste, der zehn Eigenschaften eines Menschen. Dalet, der zweite Buchstabe von Adam, ist der erste Buchstabe von dibbur, Sprache. Mem bedeutet maaseh, Tat.13 Folglich wird Adam, oder Moschiach, perfekt in seinem Denken, seiner Sprache und seinen Taten sein. Ferner schreibt der Or HaChaim14,15 dass, im 500. Jahr des sechsten Jahrtausends (das Jahr 1740 im Gregorianischen Kalender), die ersten Funken der Erlösung zu erscheinen begannen. Der Talmud16 legte dar, dass „all die, für die Ankunft des Moschiach, festgelegten Zeiten verstrichen sind“, es liegt an uns, die guten Taten zu vermehren, um nun die Ankunft des Moschiach zu erwirken.
Bedeutung
Während das Design des Waw wie ein Haken aussieht, so entspricht dies seiner tatsächlichen Bedeutung.17 Ein Haken ist etwas, das zwei Dinge miteinander verbindet. Es bedeutet ebenfalls, das Spirituelle mit dem Physischen zu verbinden. Wie in der oben angeführten Geschichte, „Wenn ein Mensch mit dem Oberen verbunden ist, fällt er nicht nach unten.“
Wenn man nun das Waw an den Beginn eines jeden anderen Wortes setzt, so erhält man, auf einer syntaktischen Ebene, die Bedeutung „und“; zum Beispiel, v’eileh bedeutet „und diese Dinge.“ In einem Satz ist das „und“ der Haken, welcher ein Wort, oder einen Satz, mit dem nächsten verbindet. Wenn man nun das Waw mit einem Verb verbindet, so verändert das Verb seine Zeitform, entweder von der Vergangenheit in die Zukunft oder von der Zukunft in die Vergangenheit. Zum Beispiel bedeutet das hebräische Wort hoiya – “es war.” Das Wort v’hoiya bedeutet „es wird sein.“ Durch bloßes anfügen des Waw wird die Vergangenheit in die Zukunft verwandelt. Hierfür betrachten wir das Wort yehi, welches “es wird sein” bedeutet, wie in „yehi or – [Und G’tt sagte,] „Es werde Licht.“ Setzen wir nun das Waw davor – vayehi – und die Bedeutung verändert sich zu, “Es wurde Licht”, also die Vergangenheit.
Mit diesem Wissen im Hintergrund können wir eine Lehre des Rebbe gut verstehen, welche in seinem Kommentar zur Tanja dargelegt ist:18 „In der Tora gibt es 53 Abschnitte. Bis auf zehn, beginnen alle mit einem Waw. Ähnlich der Tanja19, bekannt als das geschriebene Gesetz des chassidischen Denkens, hat in ihrem ersten Teil 53 Kapitel. Alle 53, mit der Ausnahme von zehn, beginnen mit einem Waw.“
Warum beginnen zehn Kapitel in der Tora und der Tanja nicht mit dem Buchstaben Waw? Vielleicht ist das Folgende die Antwort darauf:
Die Tora wird oft mit Wasser verglichen.20 Wie das Wasser die steilen Berghänge hinab ins Tal strömt, ohne sich in seinem Wesen zu verändern, so erreicht auch die Tora den Menschen in ihrer ursprünglichen, essentiellen Form. Die Tora trat ihren Weg vom Himmel an, von G’tt stammend, und reiste dann – und reist immer noch weiter – nach unten, zu der physischen Welt.
Diese Botschaft wird durch den Buchstaben Waw überbracht, der als Haken die höhere Wirklichkeit mit der niedrigeren verbindet; dies ist die Verbindung, welche es der Tora ermöglicht zum Menschen zu gelangen. Historisch betrachtet verbindet die Tora ebenfalls die Gesetze und Bräuche der Vergangenheit mit der Gegenwart; und folglich die Gegenwart mit der Zukunft. Wie das Waw, welches die Fähigkeit besitzt ein Wort, einen Ausdruck oder eine Idee von und der Vergangenheit in die Zukunft, und umgekehrt, zu verändern, ist die Tora beides, in der Zeit und jenseits der Zeit. Ihre zeitlosen Lehren verbinden das Leben, am Beginn der Schöpfung, mit den gegenwärtigen Fragen und Problemen des modernen, alltäglichen Lebens.
Jemand könnte sagen, dass die zehn Abschnitte der Tora und die zehn Kapitel der Tanja, die nicht mit einem Waw beginnen, Aufmerksamkeit auf die ‚zehn Gebote’ und die ‚zehn Aussprüche’ lenken, mit denen G’tt die Welt erschaffen hatte.21
Wie der Sohar22 erklärt: „Wenn ein Jude den zehn Geboten der Tora folgt, wird die Welt, die mit den zehn Aussprüchen erschaffen wurde, weiterhin existieren. Wenn er dies nicht tut, G’tt bewahre, wird die Welt zu ihrem ursprünglichen Chaos zurückkehren.“
So lehrt uns das Waw die monumentale Wirkung, die wir auf die Welt haben, indem wir mit dem Oberen verbunden sind und die [von dort ausgehende] Tora in unseren Gedanken, unserer Sprache und unseren Taten in die Welt bringen.
Der Teil des Flusses, welcher als Mikwa, zum rituellen Untertauchen, genutzt wurde, befand sich an einem steilen Berg, am Stadtrand von Premischlan. Die Straße, die dorthin führte, war manchmal glatt und rutschig, so dass die Menschen einen großen Umweg um den Berg machen mussten, da der direkte Weg über den Berg zu gefährlich war. Reb Meir, der Rebbe von Premischlan, nahm immer den direkten Weg, gleich welchen Zustand die Straße aufwies, und es war nicht bekannt, dass er jemals zu Fall gekommen wäre. An einem schneereichen Tag, als die vereisten Pfade des Berges besonders gefährlich waren, ging Reb Meir wie gewöhnlich den Berg hinauf. Zwei Menschen, Söhne eines Wohlhabenden, der unter dem Einfluss der Haskala-Bewegung zu Reichtum gekommen war, befanden sich in dem Gebiet. Diese zwei jungen Männer glaubten nicht an übernatürliche Leistungen, und als sie sahen, dass Reb Meir mit sicheren Schritten (wie gewöhnlich) den Berg bestieg, versuchten sie es ihm gleich zu tun, denn es konnte wohl keinen Zweifel geben, dass dies leicht erreicht werden konnte und nicht halb so gefährlich war, wie es allgemein erschien. Um ihre Theorie zu überprüfen, warteten sie, bis Reb Meir begonnen hatte im Fluss unterzutauchen, dann begaben sie sich auf den vereisten Weg. Nach wenigen Schritten auf dem gefährlichen Pfad rutschten sie aus und stürzten den Weg hinunter, so dass sie sich Verletzungen zuzogen, welche medizinisch behandelt werden mussten. Als einer der jungen Männer seine Verletzungen auskuriert hatte, brachte er seine ganze Courage auf und fragte den Zaddik: „Warum konnte niemand die rutschige Straße begehen, während der Rebbe sie mit sicheren Schritten beschritt, ohne zu Fall zu kommen?“
Reb Meir entgegnete: “Wenn ein Mensch mit dem Oberen verbunden ist, fällt er nicht nach unten. Meir ist mit dem Oberen verbunden, und darum kann er auch einen rutschigen Hügel erklimmen.”1
Design
Der sechste Buchstabe des Aleph-Beis ist das Waw. Das Design des Buchstaben Waw gleicht einem Haken.2 Die Form des Waw kann ebenfalls eine Verbindung symbolisieren, welche eine höhere mit einer niederen Stufe verbindet.
Gematria
Das numerische Gegenstück zu Waw ist sechs. Sechs steht für Verbindung, durch die Engel in Jecheskels Vision verdeutlicht, die sechs Flügel ermöglichten es ihnen in die Höhe zu steigen und sich mit G’tt zu verbinden. Sechs repräsentiert ebenfalls die sechs Bücher der Mischna. Durch das Lernen von Tora verbindet man sich mit G’tt.
Sechs steht ebenfalls für Vollendung, da etwas, was von allen sechs Seiten – Norden, Süden, Osten, Westen, oben und unten – umgeben wird, vollständig ist. Ähnlich die Situation, als das jüdische Volk Ägypten verließ, da umgab es G’tt mit sechs Wolken.3 Die oben befindliche Wolke beschützte sie vor der Sonne. Die untere Wolke beschützte sie vor dem heißen Wüstensand. Die vier Wolken um sie herum – vor und hinter ihnen, zur rechten und zur linken Seite – dienten als schützendes Schild. Pfeile und andere Waffen, die gegen sie gerichtet waren, waren wirkungslos. Die Wolken hatten noch eine zusätzliche Bedeutung.4 Jede Nacht legte das jüdische Volk seine Kleider ab, bevor er schlafen ging. Am nächsten Morgen war die Kleidung gereinigt und gebügelt. Wenn es passierte, dass eine Person wuchs oder ihre Figur veränderte, so veränderte sich die Kleidung gleichermaßen. Die Juden trugen jeden Tag ihrer Reise in der Wüste die gleichen Sachen, und diese nutzten sich nicht ab.
Die Nummer sechs steht auch für die 600'000 jüdischen Männer, im Alter von 20-60, die das Land Ägypten verließen. Weiter steht sie für Tora, weil das Wort „Israel“, ein Akronym für, es gibt 600'000 Buchstaben in der Tora“ ist und wenn ein einziger Buchstabe fehlt oder beschädigt ist, G’tt bewahre, wird die ganze Tora-Rolle als nicht koscher bezeichnet – und es ist nicht möglich aus ihr weiter vorzulesen. Gleich der Situation, wenn ein Jude vom Weg abkommt, oder vermisst wird, oder beschmutzt wird, so ist das ganze jüdische Volk ebenfalls beschmutzt oder verspürt sein Fehlen. Wir bleiben unvollständig zurück.
Wir finden ein anderes Beispiel für “sechs”, als das jüdische Volk unter den Sklavendiensten, zu denen es in Ägypten verpflichtet wurde, zu leiden hatte. Dya erdachte sich Pharao sich viele Wege, wie er das jüdische Volk abhalten konnte sich zu vermehren. Doch die Juden pflanzten sich weiter fort. So spricht die Tora davon, dass die jüdischen Frauen sechs Kinder mit einem Mal zur Welt brachten.5
Die Welt wurde in sechs Tagen geschaffen – den sechs Tagen der Schöpfung. Das erste Wort in der Tora ist Bereschis („Am Anfang“), welches selbst aus sechs Buchstaben zusammengesetzt ist. Weiter sagt die Tora eindeutig: „G’tt schuf sechs Tage.“6 Es gibt ebenfalls sechs Alephs in dem Vers der Tora. Das erste Waw in der Tora befindet sich am Anfang des sechsten Wortes (v’es). So ist die Schöpfung mit der Zahl sechs verbunden.
Jeder dieser sechs Tage wurde mit einem anderen emotionalen Attribut erschaffen.7 Die Abfolge der sechs Tage findet sich in der talmudischen Betrachtung (siehe Buchstabe Aleph) wieder, dass G’tt die Welt (wie wir sie kennen) für 6'000 Jahre erschaffen hat. Wenn wir jeden Tag der Schöpfung betrachten, können wir jedes einzelne der sechs Jahrtausende und seine damit im Einklang stehende Eigenschaft erkennen.
Der erste Tag der Schöpfung war Chessed – das Attribut der Güte. Dies war der Tag an dem G’tt sagte, „Es werde Licht.“ Dieses Licht war ein unbegrenztes Licht, ein Licht, welches eine Person genutzt haben kann, um von einem Ende der Welt an ein anderes zu sehen. Möglicherweise verlangte G’tt dieses Licht zurück, als er sein Potential erkannte, welches ebenso für das Böse genutzt werden kann. Es ist gutmöglich, dass nun jemand fragt, „Wie konnte es am ersten Tag Licht geben, wenn doch die Sonne und der Mond nicht vor dem vierten Tag erschaffen wurden?“ Das Licht, welches hier bezeichnet wird, ist G’ttes Konzeption von Licht, als Quelle der ultimativen Kraft, Vision, Potential und Güte.8 Zusätzlich hatten die Menschen, im ersten Jahrtausend (sich auf den ersten Tag beziehend), sehr hohe Lebenserwartungen (z.B. lebte Adam 930 Jahre). Das Konzept von Chessed repräsentiert folglich G’ttes Güte, sowohl im Hinblick auf das unbegrenzte Licht, als auch auf das Stiften des menschlichen Lebens.
Der zweite Tag der Schöpfung war erfüllt mit Gewura. Dies war der Tag, an dem G’tt die beherrschenden Wasser in die oberen und die niederen Bereiche unterteilte. Historisch betrachtet sah das zweite Jahrtausend harte Urteile, die gegen die Bewohner der Welt verhängt wurden. Diese Zeit war mit Schwierigkeiten angefüllt, beginnend mit der Flut, welche G’tt erscheinen ließ, um die ganze Welt zu zerstören (mit Ausnahme von Noah und den Einwohnern der Arche). Diese Periode umfasst ebenfalls die verheerende Episode des Turmbaus zu Babel. Eine ganze Generation rebellierte gegen G’tt, baute einen Turm, um an G’ttes Thron heranzureichen und Ihn zu zerstören. G’tt „verwirrte ihre Sprache“,9 gab den Menschen eine Kakophonie von 70 Sprachen, um sie davon abzuhalten, sich miteinander auszutauschen. Die daraus folgende Verwirrung, bavel oder „Babel“ genannt, bedeutet verwirrt.
Der dritte Tag der Schöpfung war ein Tag von Tiferes – Schönheit und Gnade.10 An diesem Tag wurden die Blumen und die Gräser, zusammen mit allen Farben des Universums, geschaffen. Das dritte Jahrtausend sah G’ttes gnädige Hand in der Erlösung des jüdischen Volkes aus Ägypten und der Gabe der Tora. Die Tora wird Tiferes, oder Schönheit, genannt. Schönheit ist nicht einfarbig oder eintönig; sie wird durch das Mischen und die Harmonisierung verschiedener Farben und Klänge geschaffen. Folglich ist die Tora ein harmonisches Mischen positiver und negativer Gebote, und eine Synthese der spirituellen und physischen Elemente der Schöpfung. Während dieses Zeitabschnitts wurden ebenfalls die Mitzwos gegeben.
Der vierte Tag der Schöpfung war Netzach, Sieg, Ausdauer und Standfestigkeit. Dies war der Tag, an dem G’tt zwei Lichter am Himmel erschuf – die Sonne und den Mond. Es war dieses Jahrtausend, in dem zwei heilige Tempel in Jerusalem erbaut wurden. Der erste heilige Tempel war spirituell bedeutender – und folglich vergleichbar der Sonne. Der zweite Tempel, welcher mit dem Mond verglichen wird, sandte ein schwächeres Licht aus. Ferner sagt der Talmud,11 dass Netzach mit Jerusalem verbunden ist, der Stadt unserer Schicksals, unseres Glaubens und unserer endgültigen Erlösung.
Der fünfte Tag der Schöpfung war Hod. Hod bedeutet Anerkennung. Es kann ebenfalls Verwüstung bedeuten. Dies war der Tag, an dem G’tt die „See-Monster“ geschaffen hat und des ganze Meer begann von ihnen zu wimmeln. Vögel wurden ebenfalls an diesem Tag geschaffen und begannen im Himmel zu fliegen. Das fünfte Jahrtausend war eine Zeit der Massaker, Vertreibungen und unbeschreiblichen Schwierigkeiten für das jüdische Volk. Es heisst in Eicha: „Der ganze Tag war Verwüstung.“12 Wir mussten die Verwüstung des Hod ausgleichen, dies geschah mit der Tatsache, dass das jüdische Volk in dieser Ära leidenschaftlich G’tt anerkannte. Der fünfte „Tag“ war das Jahrtausend, in dem tausende Juden, die durch die Kreuzzüge starben, „Schema Israel“ herausschrieen. Das jüdische Volk, auch wenn es am Rand der Vernichtung stand, erkannte seinen G’tt an.
Der sechste Tag der Schöpfung war Jessod, welches sowohl das Errichten einer Grundlage bedeutet, als auch das Verbinden. Dies war der Tag, an dem Adam, der erste Mensch, die Grundlage der Menschheit, erschaffen wurde. G’tt stattete erst die ganze Welt aus, bevor er den Menschen in sie brachte. Davon lernen wir, dass der Mensch verpflichtet ist eine Verbindung, oder einen Bund, zwischen den materiellen und den spirituellen Wirklichkeiten zu errichten, dies geschieht, indem er die Möglichkeiten der physischen Welt in den Dienst von G’tt stellt.
Jessod steht ebenfalls für das sechste Jahrtausend. Wie in Chassidus erklärt, Adam ist der Prototyp des Moschiach, der der perfekte Mensch ist. Das Wort „Adam“ wird wie folgt geschrieben. Das Aleph (Gematria: eins) steht für den Intellekt, die erste, der zehn Eigenschaften eines Menschen. Dalet, der zweite Buchstabe von Adam, ist der erste Buchstabe von dibbur, Sprache. Mem bedeutet maaseh, Tat.13 Folglich wird Adam, oder Moschiach, perfekt in seinem Denken, seiner Sprache und seinen Taten sein. Ferner schreibt der Or HaChaim14,15 dass, im 500. Jahr des sechsten Jahrtausends (das Jahr 1740 im Gregorianischen Kalender), die ersten Funken der Erlösung zu erscheinen begannen. Der Talmud16 legte dar, dass „all die, für die Ankunft des Moschiach, festgelegten Zeiten verstrichen sind“, es liegt an uns, die guten Taten zu vermehren, um nun die Ankunft des Moschiach zu erwirken.
Bedeutung
Während das Design des Waw wie ein Haken aussieht, so entspricht dies seiner tatsächlichen Bedeutung.17 Ein Haken ist etwas, das zwei Dinge miteinander verbindet. Es bedeutet ebenfalls, das Spirituelle mit dem Physischen zu verbinden. Wie in der oben angeführten Geschichte, „Wenn ein Mensch mit dem Oberen verbunden ist, fällt er nicht nach unten.“
Wenn man nun das Waw an den Beginn eines jeden anderen Wortes setzt, so erhält man, auf einer syntaktischen Ebene, die Bedeutung „und“; zum Beispiel, v’eileh bedeutet „und diese Dinge.“ In einem Satz ist das „und“ der Haken, welcher ein Wort, oder einen Satz, mit dem nächsten verbindet. Wenn man nun das Waw mit einem Verb verbindet, so verändert das Verb seine Zeitform, entweder von der Vergangenheit in die Zukunft oder von der Zukunft in die Vergangenheit. Zum Beispiel bedeutet das hebräische Wort hoiya – “es war.” Das Wort v’hoiya bedeutet „es wird sein.“ Durch bloßes anfügen des Waw wird die Vergangenheit in die Zukunft verwandelt. Hierfür betrachten wir das Wort yehi, welches “es wird sein” bedeutet, wie in „yehi or – [Und G’tt sagte,] „Es werde Licht.“ Setzen wir nun das Waw davor – vayehi – und die Bedeutung verändert sich zu, “Es wurde Licht”, also die Vergangenheit.
Mit diesem Wissen im Hintergrund können wir eine Lehre des Rebbe gut verstehen, welche in seinem Kommentar zur Tanja dargelegt ist:18 „In der Tora gibt es 53 Abschnitte. Bis auf zehn, beginnen alle mit einem Waw. Ähnlich der Tanja19, bekannt als das geschriebene Gesetz des chassidischen Denkens, hat in ihrem ersten Teil 53 Kapitel. Alle 53, mit der Ausnahme von zehn, beginnen mit einem Waw.“
Warum beginnen zehn Kapitel in der Tora und der Tanja nicht mit dem Buchstaben Waw? Vielleicht ist das Folgende die Antwort darauf:
Die Tora wird oft mit Wasser verglichen.20 Wie das Wasser die steilen Berghänge hinab ins Tal strömt, ohne sich in seinem Wesen zu verändern, so erreicht auch die Tora den Menschen in ihrer ursprünglichen, essentiellen Form. Die Tora trat ihren Weg vom Himmel an, von G’tt stammend, und reiste dann – und reist immer noch weiter – nach unten, zu der physischen Welt.
Diese Botschaft wird durch den Buchstaben Waw überbracht, der als Haken die höhere Wirklichkeit mit der niedrigeren verbindet; dies ist die Verbindung, welche es der Tora ermöglicht zum Menschen zu gelangen. Historisch betrachtet verbindet die Tora ebenfalls die Gesetze und Bräuche der Vergangenheit mit der Gegenwart; und folglich die Gegenwart mit der Zukunft. Wie das Waw, welches die Fähigkeit besitzt ein Wort, einen Ausdruck oder eine Idee von und der Vergangenheit in die Zukunft, und umgekehrt, zu verändern, ist die Tora beides, in der Zeit und jenseits der Zeit. Ihre zeitlosen Lehren verbinden das Leben, am Beginn der Schöpfung, mit den gegenwärtigen Fragen und Problemen des modernen, alltäglichen Lebens.
Jemand könnte sagen, dass die zehn Abschnitte der Tora und die zehn Kapitel der Tanja, die nicht mit einem Waw beginnen, Aufmerksamkeit auf die ‚zehn Gebote’ und die ‚zehn Aussprüche’ lenken, mit denen G’tt die Welt erschaffen hatte.21
Wie der Sohar22 erklärt: „Wenn ein Jude den zehn Geboten der Tora folgt, wird die Welt, die mit den zehn Aussprüchen erschaffen wurde, weiterhin existieren. Wenn er dies nicht tut, G’tt bewahre, wird die Welt zu ihrem ursprünglichen Chaos zurückkehren.“
So lehrt uns das Waw die monumentale Wirkung, die wir auf die Welt haben, indem wir mit dem Oberen verbunden sind und die [von dort ausgehende] Tora in unseren Gedanken, unserer Sprache und unseren Taten in die Welt bringen.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Sajin - Schabbat, Krone der Schöpfung
Rabbi Jacob J. Hecht, mein Großvater mütterlicherseits, erzählte mir einmal die folgende Geschichte: In den Zeiten als die Juden im Shtetl lebten – bevor die ‚New York Lotterie’ aufkam – gab es einen reisenden Betreiber einer Lotterie, der jede Woche in einem anderen Shtetl halt machte und seine Lose verkaufte. In dieser einen, besonderen Stadt kaufte jeder ein Los. Jeder, mit Ausnahme von Schlamassal. Sie wissen alle was ein Schlamassal ist: also jemand mit zwei linken Händen und zwei linken Füßen – der nichts richtig machen kann. Schlamassal lehnte es ab ein Los zu kaufen. Nach einigen Diskussionen konnten die Einwohner des Shtetls Schlamassal überzeugen ein Los zu kaufen … und er tat es. Damals schrieb jeder seine eigene Nummer auf das Los und dann wurde das Los in einen Hut getan. Als der Gewinner gezogen wurde, war der Gewinner, zur allgemeinen Überraschung, … Schlamassal!
Als er gefragt wurde wie er gewonnen hatte, antwortete er mit neu gefundenem Scharfsinn: „Ah, es war sehr einfach. Jeder weiss, dass man, um eine Lotterie zu gewinnen, zwei Dinge benötigt: Verstand und Masal. Nun sagte mir meine Mutter immer, dass die sieben eine Glückszahl ist. Sieben erinnert uns an den Schabbat, den siebenten und heiligsten Tag der Woche. Sieben erinnert uns an das siebente Jahr, genannt Schemitta, in dem das Land brach liegt; ebenso das Hakhel-Jahr – also das Jahr, wenn das jüdische Volk, Männer, Frauen und Kinder, zu dem heiligen Tempel kamen, um durch den König inspiriert zu werden – dies fand einmal in sieben Jahren statt. So nutzte ich meinen Verstand. Ich sagte, ‚Wenn einmal sieben gut und heilig ist, dann ist siebenmal sieben besser und heiliger.’ So war dies meine Nummer und ich schrieb: 48.“ Die Menschen lachten, „Aber sieben mal sieben ist 49!!!“ Schlamassal sagte, „Ja, und dies ist, wo das Glück hinzukommt. Ich war nie gut in Mathematik.“
Design
Der siebente Buchstabe des Aleph-Beis ist das Sayin. Es besitzt die Form eines Schwertes. Die Spitze des Sayin ist der Griff und der vertikale Strich ist die Klinge. Eine andere Interpretation für die Form des Sayin ist, dass es eine Krone und ein Zepter repräsentiert. Folglich spielt das Sayin auf Macht und Autorität an.
Gematria
Der numerische Buchstabe des Sayin ist sieben. Sieben steht für den siebenten Tag der Woche, der der Schabbat ist. Es ist der Tag, an dem G’tt ruhte. Aber was bedeutet das? Wenn G’tt unbegrenzt ist, warum hatte Er dann zu ruhen? Ein Mensch, ein Sterblicher ist nach einer harten Arbeitswoche erschöpft, so dass er eine Ruhepause benötigt. Aber G’tt, das unsterbliche Wesen?
Die Antwort ist, dass die Ruhe nicht für G’tt ist, sondern für uns. Da wir sechs Tage in der Woche arbeiten und die Herren unseres ‚Schicksals’ zu sein scheinen, können wir leicht dazu kommen daran zu glauben, dass wir diejenigen sind, die über unseren Erfolg entscheiden. Deswegen weist uns G’tt an, am siebenten Tag zu ruhen. Der Schabbat ist der Tag, an dem wir uns besonders auf den Schöpfer fokussieren.
Wir sehen ebenfalls, dass viele der Lebensmittel, welche wir an Schabbat essen, mit der Zahl sieben verbunden sind. Nach der Shul, am Freitagabend und am Schabbattag, wird Kiddusch über Wein gesprochen. Das hebräische Wort für Wein ist Jajn, buchstabiert Jud-Jud-Nun. Wenn man nun die Gematria von zusammenzählt, erhält man 70, oder 7.1 Nach dem Kiddusch erfolgt das Händewaschen und die Rückkehr an den Tisch, um den Segensspruch zu sagen und Challa zu essen. Die Gematria von Challa ist 43 und 4+3=7.2 Nachdem man die Challa gegessen hat, isst man natürlich gefillte Fish. Das Wort „Fisch“, Dag wird Dalet (=4) und Gimmel (=3) buchstabiert und ist somit gleich 7. Nach gefillte Fish wird die Suppe aufgetragen, also Merak: Mem (=40), Reisch (=200), Kuf (=100). Zusammen sind sie 340, und 3 und 4 = 7. Nach der Suppe kommt das Fleisch, (Bassar): Beis (=2), Schin (=300), Reisch (=200), zusammen 502 – also wieder sieben. All die Speisen sind die delikate Erinnerung daran, dass wir am siebenten Tag, dem heiligen Schabbat, teilnehmen.
Die Heiligkeit der sieben ist nicht nur im Mikrokosmos real, sondern auch im Makrokosmos. Mit dem ersten Tag der Schöpfung, steht für die ersten tausend Jahre der Existenz der Welt, der zweite Tag steht für die zweiten tausend Jahre, usw., Schabbat repräsentiert das siebte Jahrtausend, welches „für die Ewigkeit ein Tag der Ruhe“ sein wird.3
Wie wir uns jetzt im Jahre 5763, nach der Schöpfung,4 befinden, sind wir nunmehr auch im sechsten Jahrtausend. Um zu verstehen, in was für einer „Zeit“ wir in diesem Jahrtausend leben, müssen wir einige Berechnungen anstellen: Eintausend Jahre stehen für einen Tag, oder 24 Stunden der Schöpfung. Eintausend geteilt durch 24 ist 41,67 Jahre / Stunde. Wenn wir nun 41,67 in 763 teilen (die Jahre, die übrigbleiben, wenn man die 5000 abzieht – bezüglich des sechsten Jahrtausends) bekommen wir 18,29. So erhalten wir folglich 18,29 Stunden (vergleichbar 18 Stunden und 17 Minuten) nach dem vorhergehenden Sonnenuntergang. Wir leben an der Grenze des sechsten Jahrtausends, dem ewigen Schabbat, der „Tag“ der ewigen Ruhe. Und wann beginnen wir den Schabbat, wie auch die Ankunft des Maschiach vorzubereiten? Ob nach der Uhr oder nach dem Kalender, es ist Freitag, nach dem Mittag (12:00 Uhr / im Jahre 5750)!5 Die Vorbereitung für diese Zeit ist nichts, was wir in der letzten Minute tun können. Sie ist etwas, der wir [nunmehr] mit Freude den Weg bereiten müssen.
Um diese Generation für den Maschiach vorzubereiten, wies der Rebbe unter anderem an, die Konzepte bezüglich des Maschiach zu lernen, insbesondere in der Form, wie sie in den Lehren von Chassidus erleuchtet wurden. Auch wenn der Maschiach im Jahr 6000 kommen wird, sagt uns der Rebbe, dass für sein bevorstehendes Kommen kollektive Teschuwa und gute Taten, welche wir in den vergangenen zweitausend Jahren des Exils getan haben, sehr bedeutsam sind.
Rabbi Chaim Vital6 sagt uns, dass, verglichen mit der Tora des Moschiach, die offenbarte Tora, die wir jetzt lernen, Hevel – nichts – ist. Wie im Kapitel zum Buchstaben Aleph angeführt, ging der Baal Schem Tow einmal in die Kammer des Maschiach im Himmel und fragte, „Maschiach, wann kommst du? Wann kommst du und befreist die Juden aus ihrem furchtbaren, dunklen Exil?“ Maschiach antwortete, „Wenn die Quellen deiner Lehre, [d.h., die Lehre von Chassidus,] sich über die ganze Welt ausbreiten. Die ganze Welt wird beginnen die Geheimnisse der Tora zu lernen. Dann werde ich kommen.“
Der Alter Rebbe erörterte die Lehren des Baal Schem Tow, und andere Schriften, in seiner Tanja ausführlich7 und diese Philosophie wurde den ganzen Weg bis zum Rebbe, dem siebenten Rebbe von Chabad Lubawitsch, übermittelt. Darum obliegt es jedem Juden, der „die Ankunft des Maschiach erwartet“, in diese Schriften einzutauchen.
Jemand muss nicht warten, bis er ein Meister des ganzen Talmuds ist, bevor er beginnt die mystischen Einblicke zu studieren. Wie uns der Schulchan Aruch mitteilt,8 dass es am Freitagabend Brauch ist einen Geschmack von den Früchten des Schabbats zu nehmen, so sollten wir auch in dieser Generation von dem Schabbat-Jahrtausend kosten, wo wir uns nur mit den Geheimnissen der Tora beschäftigen werden. Der Weg dieses Jahrtausend „zu kosten“ erfolgt durch das Studium der Lehren von Chassidus und dem Einbringen der Aura des Maschiach in unsere täglichen Aktivitäten.
Der Midrasch9 teilt uns mit, dass, als G’tt zuerst die Welt erschuf, Er in ihr jeden Tag, des physischen Lebens, manifest war. Sieben schwerwiegende Sünden bewirkten, dass G’tt sich sieben Stufen von dieser Welt zurückzog. Die erste Sünde war die von Adam im Garten Eden. Nach Adam war die Sünde von Kain, der seinen Bruder ermordete. Dann war die Sünde von Enosch, der begann Götzen zu dienen … und so weiter bis zur siebenten Sünde, die G’ttes Rückzug in den entferntesten Himmel abschloss. Dann kam Abraham, der den Trend umkehrte. Indem er seine Generation über den einen G’tt belehrte, brachte er G’tt vom siebenten Himmel zum sechsten. Die rechtschaffenen Taten seines Sohnes Isaak brachten G’tt eine weitere Stufe näher, auf die fünfte. Jakob brachte G’tt noch eine Stufe näher … bis schließlich Moses (der siebente Führer von Israel) G’tt zurück auf die Erde brachte, in unsere Mitte – am Berg Sinai. Nachdem das jüdische Volk die zehn Gebote erhalten hat, sündigte es mit dem ‚goldenen Kalb.’ G’tt zog daraufhin seine Gegenwart von dieser Welt zurück, in den ersten Himmel. Der Zyklus des auf und ab, Mitzwot gegen Sünden, Heiligkeit gegen das Böse, hat sich die ganze Geschichte hindurch wiederholt. In unserem gegenwärtigen Zyklus begann G’ttes Rückkehr zu dieser Welt mit dem Alter Rebbe. Der Alter Rebbe brachte G’tt von der siebenten auf die sechste Stufe zurück. Der Fortschritt hat sich bis zu dieser Generation fortgesetzt, die bereitsteht für die Offenbarung des Maschiach. Der Rebbe hat uns wiederholt gesagt, dass unsere Generation die siebente Generation seit dem Alter Rebbe ist,10 und folglich die Generation der Erlösung ist. Wie es Moses Generation war (die siebente), die Ägypten verließ, so wird unsere Generation das Exil verlassen.
Jemand mag nun fragen, warum sind wir diejenigen, die dies verdienen? Warum ist unsere Generation diejenige, die es verdient aus dem Exil geführt zu werden? Die Antwort ist: Schabbat, der heiligste Tag der Woche, ist der siebente Tag. Der Siebente wird durch G’tt geliebt.11 Es sind nicht notwendigerweise unsere individuellen Qualitäten, sondern die bloße Tatsache, dass wir uns in diesem Zeitalter finden, dass uns zur letzten Generation des Exils macht und die erste Generation der Erlösung.
Am Freitagnachmittag, dem Vorabend des Schabbat, beginnen wir diese Aura zu fühlen, dieses besondere Licht und die Inspiration der Zeit des Maschiach.
Bedeutung
Der Wort Sayin bedeutet “Krone.” Es gibt tatsächlich Kronen, genannt Sayenin,12 auf vielen der Buchstaben des Aleph-Beis.
Das Wort Sayin bedeutet ebenfalls „Waffen“ – wie in K’lei Sayin13 (und wie bereits erwähnte, sieht das Sayin wie ein Schwert aus). Zudem bedeutet Sayin San, „zu ernähren.“ Diese drei Bedeutungen stehen in Beziehung zueinander. Schabbat, die Krone der Schöpfung, ist der Tag, der die folgende Woche segnet und darum ernährt. Indem man den Schabbat einhält, erwirbt man diesen Segen, der uns dann die Mittel, die Waffen, gibt, um alles Negative, insbesondere die Jetzer HaRa, zu überwinden.
Wie zuvor erwähnt, etwas, was uns während der Arbeitswoche in Versuchung führt, ist unser Glauben, dass es allein in unseren Händen und Fähigkeiten liegt, unser ‚Schicksal’ zu kontrollieren und zu gestalten. Dieser Glaube öffnet der Jetzer HaRa, in all ihren Facetten, die Tür. Die Krone und das Schwert des Schabbat erinnern uns, dass G’tt, und nur G’tt, der Herrscher über unser Schicksal ist, und dieser Glaube gibt uns die Fähigkeit alle negativen Kräfte zu bezwingen. Tatsächlich sind die Segnungen unsere wirklichen und zuverlässigsten Waffen.
Die Bedeutungen des Sayin entsprechen ebenfalls dem siebenten Jahrtausend. Als G’tt die Welt erschuf, wollte er keine Welt des Krieges und der Zerstörung, des Hasses und des Neides, der Krankheit und des Todes. Er hätte einfach eine perfekte Welt erschaffen können, aber er wollte, dass der Mensch sich Verdienste erwirbt, indem er die Welt in einen bestimmten Stand erhebt. Wissend darum, dass uns dies die Kraft gibt, uns zu ernähren und unseren Glauben, während der letzten Momente des Exils, zu unterstützen, sowie die Dunkelheit und die Schwierigkeiten, denen wir gegenüberstehen, zu überwinden.
Wenn der Maschiach kommt, wird es das Böse nicht mehr auf der Erde geben – wie es heißt: „… und der Geist der Unreinheit wird von der Erde entfernt werden.“14 Der Glaube an den Maschiach hilft uns diese Transformation voranzubringen und zu dem Zustand zu kommen, den der Prophet Jeschajahu beschreibt: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden und ihre Speere zu Rebmessern. Ein Volk wird nicht gegen das andere das Schwert erheben, wie sie auch nicht mehr den Krieg lernen werden.“15 All dies ist im Buchstaben Sayin enthalten.
Rabbi Jacob J. Hecht, mein Großvater mütterlicherseits, erzählte mir einmal die folgende Geschichte: In den Zeiten als die Juden im Shtetl lebten – bevor die ‚New York Lotterie’ aufkam – gab es einen reisenden Betreiber einer Lotterie, der jede Woche in einem anderen Shtetl halt machte und seine Lose verkaufte. In dieser einen, besonderen Stadt kaufte jeder ein Los. Jeder, mit Ausnahme von Schlamassal. Sie wissen alle was ein Schlamassal ist: also jemand mit zwei linken Händen und zwei linken Füßen – der nichts richtig machen kann. Schlamassal lehnte es ab ein Los zu kaufen. Nach einigen Diskussionen konnten die Einwohner des Shtetls Schlamassal überzeugen ein Los zu kaufen … und er tat es. Damals schrieb jeder seine eigene Nummer auf das Los und dann wurde das Los in einen Hut getan. Als der Gewinner gezogen wurde, war der Gewinner, zur allgemeinen Überraschung, … Schlamassal!
Als er gefragt wurde wie er gewonnen hatte, antwortete er mit neu gefundenem Scharfsinn: „Ah, es war sehr einfach. Jeder weiss, dass man, um eine Lotterie zu gewinnen, zwei Dinge benötigt: Verstand und Masal. Nun sagte mir meine Mutter immer, dass die sieben eine Glückszahl ist. Sieben erinnert uns an den Schabbat, den siebenten und heiligsten Tag der Woche. Sieben erinnert uns an das siebente Jahr, genannt Schemitta, in dem das Land brach liegt; ebenso das Hakhel-Jahr – also das Jahr, wenn das jüdische Volk, Männer, Frauen und Kinder, zu dem heiligen Tempel kamen, um durch den König inspiriert zu werden – dies fand einmal in sieben Jahren statt. So nutzte ich meinen Verstand. Ich sagte, ‚Wenn einmal sieben gut und heilig ist, dann ist siebenmal sieben besser und heiliger.’ So war dies meine Nummer und ich schrieb: 48.“ Die Menschen lachten, „Aber sieben mal sieben ist 49!!!“ Schlamassal sagte, „Ja, und dies ist, wo das Glück hinzukommt. Ich war nie gut in Mathematik.“
Design
Der siebente Buchstabe des Aleph-Beis ist das Sayin. Es besitzt die Form eines Schwertes. Die Spitze des Sayin ist der Griff und der vertikale Strich ist die Klinge. Eine andere Interpretation für die Form des Sayin ist, dass es eine Krone und ein Zepter repräsentiert. Folglich spielt das Sayin auf Macht und Autorität an.
Gematria
Der numerische Buchstabe des Sayin ist sieben. Sieben steht für den siebenten Tag der Woche, der der Schabbat ist. Es ist der Tag, an dem G’tt ruhte. Aber was bedeutet das? Wenn G’tt unbegrenzt ist, warum hatte Er dann zu ruhen? Ein Mensch, ein Sterblicher ist nach einer harten Arbeitswoche erschöpft, so dass er eine Ruhepause benötigt. Aber G’tt, das unsterbliche Wesen?
Die Antwort ist, dass die Ruhe nicht für G’tt ist, sondern für uns. Da wir sechs Tage in der Woche arbeiten und die Herren unseres ‚Schicksals’ zu sein scheinen, können wir leicht dazu kommen daran zu glauben, dass wir diejenigen sind, die über unseren Erfolg entscheiden. Deswegen weist uns G’tt an, am siebenten Tag zu ruhen. Der Schabbat ist der Tag, an dem wir uns besonders auf den Schöpfer fokussieren.
Wir sehen ebenfalls, dass viele der Lebensmittel, welche wir an Schabbat essen, mit der Zahl sieben verbunden sind. Nach der Shul, am Freitagabend und am Schabbattag, wird Kiddusch über Wein gesprochen. Das hebräische Wort für Wein ist Jajn, buchstabiert Jud-Jud-Nun. Wenn man nun die Gematria von zusammenzählt, erhält man 70, oder 7.1 Nach dem Kiddusch erfolgt das Händewaschen und die Rückkehr an den Tisch, um den Segensspruch zu sagen und Challa zu essen. Die Gematria von Challa ist 43 und 4+3=7.2 Nachdem man die Challa gegessen hat, isst man natürlich gefillte Fish. Das Wort „Fisch“, Dag wird Dalet (=4) und Gimmel (=3) buchstabiert und ist somit gleich 7. Nach gefillte Fish wird die Suppe aufgetragen, also Merak: Mem (=40), Reisch (=200), Kuf (=100). Zusammen sind sie 340, und 3 und 4 = 7. Nach der Suppe kommt das Fleisch, (Bassar): Beis (=2), Schin (=300), Reisch (=200), zusammen 502 – also wieder sieben. All die Speisen sind die delikate Erinnerung daran, dass wir am siebenten Tag, dem heiligen Schabbat, teilnehmen.
Die Heiligkeit der sieben ist nicht nur im Mikrokosmos real, sondern auch im Makrokosmos. Mit dem ersten Tag der Schöpfung, steht für die ersten tausend Jahre der Existenz der Welt, der zweite Tag steht für die zweiten tausend Jahre, usw., Schabbat repräsentiert das siebte Jahrtausend, welches „für die Ewigkeit ein Tag der Ruhe“ sein wird.3
Wie wir uns jetzt im Jahre 5763, nach der Schöpfung,4 befinden, sind wir nunmehr auch im sechsten Jahrtausend. Um zu verstehen, in was für einer „Zeit“ wir in diesem Jahrtausend leben, müssen wir einige Berechnungen anstellen: Eintausend Jahre stehen für einen Tag, oder 24 Stunden der Schöpfung. Eintausend geteilt durch 24 ist 41,67 Jahre / Stunde. Wenn wir nun 41,67 in 763 teilen (die Jahre, die übrigbleiben, wenn man die 5000 abzieht – bezüglich des sechsten Jahrtausends) bekommen wir 18,29. So erhalten wir folglich 18,29 Stunden (vergleichbar 18 Stunden und 17 Minuten) nach dem vorhergehenden Sonnenuntergang. Wir leben an der Grenze des sechsten Jahrtausends, dem ewigen Schabbat, der „Tag“ der ewigen Ruhe. Und wann beginnen wir den Schabbat, wie auch die Ankunft des Maschiach vorzubereiten? Ob nach der Uhr oder nach dem Kalender, es ist Freitag, nach dem Mittag (12:00 Uhr / im Jahre 5750)!5 Die Vorbereitung für diese Zeit ist nichts, was wir in der letzten Minute tun können. Sie ist etwas, der wir [nunmehr] mit Freude den Weg bereiten müssen.
Um diese Generation für den Maschiach vorzubereiten, wies der Rebbe unter anderem an, die Konzepte bezüglich des Maschiach zu lernen, insbesondere in der Form, wie sie in den Lehren von Chassidus erleuchtet wurden. Auch wenn der Maschiach im Jahr 6000 kommen wird, sagt uns der Rebbe, dass für sein bevorstehendes Kommen kollektive Teschuwa und gute Taten, welche wir in den vergangenen zweitausend Jahren des Exils getan haben, sehr bedeutsam sind.
Rabbi Chaim Vital6 sagt uns, dass, verglichen mit der Tora des Moschiach, die offenbarte Tora, die wir jetzt lernen, Hevel – nichts – ist. Wie im Kapitel zum Buchstaben Aleph angeführt, ging der Baal Schem Tow einmal in die Kammer des Maschiach im Himmel und fragte, „Maschiach, wann kommst du? Wann kommst du und befreist die Juden aus ihrem furchtbaren, dunklen Exil?“ Maschiach antwortete, „Wenn die Quellen deiner Lehre, [d.h., die Lehre von Chassidus,] sich über die ganze Welt ausbreiten. Die ganze Welt wird beginnen die Geheimnisse der Tora zu lernen. Dann werde ich kommen.“
Der Alter Rebbe erörterte die Lehren des Baal Schem Tow, und andere Schriften, in seiner Tanja ausführlich7 und diese Philosophie wurde den ganzen Weg bis zum Rebbe, dem siebenten Rebbe von Chabad Lubawitsch, übermittelt. Darum obliegt es jedem Juden, der „die Ankunft des Maschiach erwartet“, in diese Schriften einzutauchen.
Jemand muss nicht warten, bis er ein Meister des ganzen Talmuds ist, bevor er beginnt die mystischen Einblicke zu studieren. Wie uns der Schulchan Aruch mitteilt,8 dass es am Freitagabend Brauch ist einen Geschmack von den Früchten des Schabbats zu nehmen, so sollten wir auch in dieser Generation von dem Schabbat-Jahrtausend kosten, wo wir uns nur mit den Geheimnissen der Tora beschäftigen werden. Der Weg dieses Jahrtausend „zu kosten“ erfolgt durch das Studium der Lehren von Chassidus und dem Einbringen der Aura des Maschiach in unsere täglichen Aktivitäten.
Der Midrasch9 teilt uns mit, dass, als G’tt zuerst die Welt erschuf, Er in ihr jeden Tag, des physischen Lebens, manifest war. Sieben schwerwiegende Sünden bewirkten, dass G’tt sich sieben Stufen von dieser Welt zurückzog. Die erste Sünde war die von Adam im Garten Eden. Nach Adam war die Sünde von Kain, der seinen Bruder ermordete. Dann war die Sünde von Enosch, der begann Götzen zu dienen … und so weiter bis zur siebenten Sünde, die G’ttes Rückzug in den entferntesten Himmel abschloss. Dann kam Abraham, der den Trend umkehrte. Indem er seine Generation über den einen G’tt belehrte, brachte er G’tt vom siebenten Himmel zum sechsten. Die rechtschaffenen Taten seines Sohnes Isaak brachten G’tt eine weitere Stufe näher, auf die fünfte. Jakob brachte G’tt noch eine Stufe näher … bis schließlich Moses (der siebente Führer von Israel) G’tt zurück auf die Erde brachte, in unsere Mitte – am Berg Sinai. Nachdem das jüdische Volk die zehn Gebote erhalten hat, sündigte es mit dem ‚goldenen Kalb.’ G’tt zog daraufhin seine Gegenwart von dieser Welt zurück, in den ersten Himmel. Der Zyklus des auf und ab, Mitzwot gegen Sünden, Heiligkeit gegen das Böse, hat sich die ganze Geschichte hindurch wiederholt. In unserem gegenwärtigen Zyklus begann G’ttes Rückkehr zu dieser Welt mit dem Alter Rebbe. Der Alter Rebbe brachte G’tt von der siebenten auf die sechste Stufe zurück. Der Fortschritt hat sich bis zu dieser Generation fortgesetzt, die bereitsteht für die Offenbarung des Maschiach. Der Rebbe hat uns wiederholt gesagt, dass unsere Generation die siebente Generation seit dem Alter Rebbe ist,10 und folglich die Generation der Erlösung ist. Wie es Moses Generation war (die siebente), die Ägypten verließ, so wird unsere Generation das Exil verlassen.
Jemand mag nun fragen, warum sind wir diejenigen, die dies verdienen? Warum ist unsere Generation diejenige, die es verdient aus dem Exil geführt zu werden? Die Antwort ist: Schabbat, der heiligste Tag der Woche, ist der siebente Tag. Der Siebente wird durch G’tt geliebt.11 Es sind nicht notwendigerweise unsere individuellen Qualitäten, sondern die bloße Tatsache, dass wir uns in diesem Zeitalter finden, dass uns zur letzten Generation des Exils macht und die erste Generation der Erlösung.
Am Freitagnachmittag, dem Vorabend des Schabbat, beginnen wir diese Aura zu fühlen, dieses besondere Licht und die Inspiration der Zeit des Maschiach.
Bedeutung
Der Wort Sayin bedeutet “Krone.” Es gibt tatsächlich Kronen, genannt Sayenin,12 auf vielen der Buchstaben des Aleph-Beis.
Das Wort Sayin bedeutet ebenfalls „Waffen“ – wie in K’lei Sayin13 (und wie bereits erwähnte, sieht das Sayin wie ein Schwert aus). Zudem bedeutet Sayin San, „zu ernähren.“ Diese drei Bedeutungen stehen in Beziehung zueinander. Schabbat, die Krone der Schöpfung, ist der Tag, der die folgende Woche segnet und darum ernährt. Indem man den Schabbat einhält, erwirbt man diesen Segen, der uns dann die Mittel, die Waffen, gibt, um alles Negative, insbesondere die Jetzer HaRa, zu überwinden.
Wie zuvor erwähnt, etwas, was uns während der Arbeitswoche in Versuchung führt, ist unser Glauben, dass es allein in unseren Händen und Fähigkeiten liegt, unser ‚Schicksal’ zu kontrollieren und zu gestalten. Dieser Glaube öffnet der Jetzer HaRa, in all ihren Facetten, die Tür. Die Krone und das Schwert des Schabbat erinnern uns, dass G’tt, und nur G’tt, der Herrscher über unser Schicksal ist, und dieser Glaube gibt uns die Fähigkeit alle negativen Kräfte zu bezwingen. Tatsächlich sind die Segnungen unsere wirklichen und zuverlässigsten Waffen.
Die Bedeutungen des Sayin entsprechen ebenfalls dem siebenten Jahrtausend. Als G’tt die Welt erschuf, wollte er keine Welt des Krieges und der Zerstörung, des Hasses und des Neides, der Krankheit und des Todes. Er hätte einfach eine perfekte Welt erschaffen können, aber er wollte, dass der Mensch sich Verdienste erwirbt, indem er die Welt in einen bestimmten Stand erhebt. Wissend darum, dass uns dies die Kraft gibt, uns zu ernähren und unseren Glauben, während der letzten Momente des Exils, zu unterstützen, sowie die Dunkelheit und die Schwierigkeiten, denen wir gegenüberstehen, zu überwinden.
Wenn der Maschiach kommt, wird es das Böse nicht mehr auf der Erde geben – wie es heißt: „… und der Geist der Unreinheit wird von der Erde entfernt werden.“14 Der Glaube an den Maschiach hilft uns diese Transformation voranzubringen und zu dem Zustand zu kommen, den der Prophet Jeschajahu beschreibt: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden und ihre Speere zu Rebmessern. Ein Volk wird nicht gegen das andere das Schwert erheben, wie sie auch nicht mehr den Krieg lernen werden.“15 All dies ist im Buchstaben Sayin enthalten.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Chet - Ehe
Bevor mein Großvater, Rabbi Jacob J. Hecht, meine Großmutter, Rebbetzin Chava Hecht, heiratete, sagte er ihr, „Ich bin ein ‚Yanki’, ein altmodischer amerikanischer Junge, und werde dich nur unter der folgenden Bedingung heiraten: Ich muss der Herr (/Kopf) im Haus sein.“ Meine Großmutter entgegnete, „Du kannst der Kopf sein, aber ich werde der Hals sein, und immer wenn sich der Hals dreht, hat der Kopf zu folgen.“
Design
Der achte Buchstabe des Aleph-Beis ist das Ches. Das Ches ist, entsprechend dem AriSal,1 eine Verbindung von zwei Buchstaben: dem Waw und dem Sayin. An der Spitze des Waw und des Sayin gibt es eine Wölbung,2 eine Brücke, die die beiden miteinander verbindet.3 In seinem Wesen repräsentiert das Waw das männliche Element, den Ehemann. Sayin repräsentiert das weibliche Element, die Frau.4 Die Brücke, die die beiden miteinander verbindet, ist G’tt. Der Maggid von Mesritsch erhellt5 den Vers, „Die tüchtige Frau ist die Krone ihres Ehemannes“6, wie folgt: das Sayin, die Krone, verdeutlicht die Stellung der tüchtigen Frau, als Schutz ihres Mannes.
Die Form des Ches steht für eine andere Art einer Brücke. Wenn die Beziehung zwischen Waw (Mann) und Sayin (Frau) bedeutet zu vervollständigen, sind die beiden unter einer Chuppa vereint. Die Form des Ches gleicht einer Chuppa. Das Wort Chuppa beginnt auch mit einem Ches, so bedeutet Chuppa Ches Po – Ches (G’tt, Mann und Frau) ist Po (hier). Ches ist das Herz der Ehe. Mann und Frau sind nur wirklich vereinigt, wenn sie sich unter der Chuppa, mit einem dritten Partner, der G’tt ist, vereinigen.
Der Talmud7 sagt uns, dass, wenn Mann und Frau, Isch w’Ischa, verdienstvoll sind, die Schechina zwischen ihnen ruhen wird. Das Wort Isch, Mann, wird Aleph, Jud, Schin buchstabiert. Ischa wird Aleph, Schin, Hei buchstabiert. Sowohl in Isch, als auch in Ischa finden wir die Buchstaben Aleph und Schin. Aleph und Schin bilden Esch, das hebräische Wort für Feuer. Das Feuer, das zwischen Mann und Frau existiert, sorgt für eine leidenschaftliche Beziehung. Aber wenn diese Flamme die Ehe entzünden würde, könnte das Feuer der Leidenschaft nur all zu leicht in ein Feuer der Zerstörung umgewandelt werden. G’tt muss ebenfalls in der Ehe sein, und glücklicherweise ist Er es: das Jud von Isch, Mann, verbunden mit dem Hei von Ischa, Frau, bildet einen wesentlichen Teil des Tetragrammaton.8
Der Vergleich der Beziehung zwischen Ehemann und Ehefrau mit dem Feuer erklärt das Geheimnis einer „gesunden“ Ehe. Wenn zwei Menschen entscheiden zu heiraten, gibt es gewöhnlicherweise „Feuer“ und Leidenschaft. Aus verschiedenen Gründen ist dieser Zustand zwei oder drei Jahre später vergangen. Kein „Feuer.“ Wohin ist die Leidenschaft verschwunden?
Wenn eine Beziehung beginnt, ist es wie ein riesiges Lagerfeuer, und wer kümmert sich um ein riesiges Lagerfeuer? Man glaubt, dass es für immer brennen wird. Aber in Wahrheit muss die Flamme geschürt werden. Zum Beispiel kann ein Ehemann seine Frau mit Blumen für den Schabbat überraschen. Eine Ehefrau kann ihrem Mann ein Geschenk kaufen. Sie können zusammen eine Klasse besuchen oder eine Zeit vereinbaren, um jede Woche einen Abschnitt der Tora zu lernen. Sie können lange, romantische Spaziergänge unternehmen.
Zusätzlich, ein Feuer kann nur erhalten werden, wenn ein Ehepaar zusammenarbeitet. Die Zusammenarbeit in unterschiedlichen Projekten kann dabei helfen Ehemann und Ehefrau einander näherzukommen. Zum Beispiel ist das Planen eines Schabbat-Mahles mit vielen Gästen ein großartiger Weg für das Steigern der Verbindung. Wichtig ist, dass man nicht erwarten soll, dass eine Ehe sich durch sich selbst erhält. Unglücklicherweise werden heutzutage in den Vereinigten Staaten mehr als fünfzig Prozent der Ehen geschieden. Der Schlüssel das Feuer in der Ehe zu erhalten ist es, die Kommunikation und den Zweck der Ehe immer wieder mit Leben zu erfüllen. Die beiden Ehepartner müssen zusammenarbeiten die Chatoteres, die Brücken, zu stärken, welche sie beiden mit G’tt vereinigen und verbinden.
Gematria
Der Zahlenwert von Ches ist acht. Ein Junge hat am achten Tag nach seiner Geburt eine Bris. Was hat nun eine Bris mit der Ehe zu tun? Gut, man kann sagen, dass es nach der Hochzeit (hoffentlich) Kinder geben wird, und darum eine Bris. Aber im Wesentlichen repräsentiert die acht Transzendenz – eine Stufe jenseits des Intellekts. Alles dreht sich in der Welt der Zeit um die Nummer sieben: die sieben Tage der Woche; das siebente Jahr ist das Schmitta-Jahr; das Einhalten des Hakhel-Jahres, alle sieben Jahre. Acht repräsentiert Transzendenz, eine Ebene oberhalb der natürlichen Ordnung.
Um dies zu erklären, sagt der Midrasch9 zu uns, dass es eine Debatte zwischen Isaak und Jischmael, den beiden Söhnen von Awraham, gab. Jischmael sagte, „Ich bin besser als du. Warum? Weil ich meine Brit hatte, als ich dreizehn Jahre alt war. Darum ging ich es rational an. Ich dachte darüber nach, traf meine Wahl und tat es. Und ich erinnere mich bis zu diesem Tag daran. Und du Isaak, demgegenüber, erinnerst dich an nichts; du hattest niemals eine Wahl. Du hattest nicht die Möglichkeit dem zuzustimmen. Es wurde dir oktroyiert, ohne dein Einverständnis.“ Isaak sah Jischmael an und sagte, „Nein, im Gegenteil. Ich bin besser, weil ich meine Bris am achten Tag hatte, und nicht erst mit dreizehn Jahren.“
Was meinte Isaak?10 Das Wort Bris bedeutet “Bund”, ein Bund zwischen zwei Seiten. Wenn zwei Personen gemeinsame Sache machen, sagen sie, „Jetzt verstehen wir uns gut, wir sind Freunde. Aber was wird in der Zukunft sein? Lass uns eine Vereinbarung darüber schließen, dass wir für immer Freunde sein werden. Für immer bedeutet, dass, auch wenn eine Zeit kommen mag, in der wir uns trennen sollten – vielleicht verstehen wir uns nicht oder der eine fügt dem anderen Schmerzen zu - uns diese Vereinbarung weiter verbinden wird.“
Diese Bris ist die Vereinbarung, die ein Jude am achten Tage seines Lebens mit G’tt schließt. Jemand kann zu G’tt sagen, „Ich bin nicht vollkommen und folge den Gesetzen Deiner Tora nicht. Aber du bist mein G’tt. Darum wirst Du mich beschützen, mich ernähren und auf mich Acht geben.“ Demgegenüber, auch wenn sich G’tt uns gegenüber nicht in der Art verhält, wie wir meinen, dass Er uns behandeln müsste, auch wenn Er uns noch einen weiteren Augenblick in der Golus hält, wovor uns G’tt beschützen möge, werden wir Ihn nicht zurückweisen. Wir werden Ihn nicht verlassen, weil wir einen Bund mit ihm haben – einen Bund, der über den Intellekt hinausgeht – der es erfordert, dass wir zusammenstehen.
So können wir verstehen, welchen Vorteil ein Bund, der am achten Tag geschlossen wird, gegenüber einem Bund besitzt, der im Alter von dreizehn Jahren geschlossen wird. Obwohl eine Person im letzteren Fall einen freien Willen besitzt, wird seine Entscheidung auf einer rationalen Ebene getroffen. Demgegenüber repräsentiert eine Bris, die am achten Tag ausgeführt wird, den Bund mit G’tt, der allen Ebenen des Intellekts und der natürlichen Ordnung zuwiderläuft. In der gleichen Weise ist auch die „Ehe“ des jüdischen Volkes mit G’tt eine Beziehung, die die Logik übersteigt. Es ist ein übernatürlicher Bund, der beide Partner für ewig miteinander verbindet.
Bedeutung
Die Bedeutung des Wortes Ches ist Chayos, was „Leben“ bedeutet. Das Leben kann nur als wahr angesehen werden, wenn G’ttlichkeit eingebracht wird, weil der Körper selber nur zeitlich begrenzt ist, und alles begrenzte kann nicht wahrhaft sein. Wahres Leben ist unsterblich und ewig. Man erlangt ewiges Leben durch die Verbindung mit G’tt, indem man Tora studiert und Mitzwos erfüllt.
Zusätzlich sagt uns der Sohar,11 dass, bevor ein Mensch heiratet, er nur ein „halber Mensch“ ist. Erst wenn er sich mit seinem Baschert (Seelenverwandten) in der Ehe vereinigt, wird aus dem „halben ein ganzer Mensch.“ Da es die Ehe dem Menschen ermöglicht sich mit G’tt in der ultimativen Art und Weise zu verbinden, wird die Verbindung mit dem Seelenverwandten als „wahres Leben“ betrachtet.
Darüber hinaus erläutert der AriSal diese Idee der Vollständigkeit bezüglich der spezifischen Mitzwot, zu denen eine Frau nicht verpflichtet ist, ausführlich,12 dass sie den Verdienst der Mitzwa erhält, wenn diese durch ihren Seelenverwandten durchgeführt wird.13 Seelenverwandte sind in dieser Hinsicht Partner; auch vor ihrer Heirat.
Weil bestimmte Mitzwot nur im Kontext der Ehe erfüllt werden können, kann dieser Prozess des geteilten Verdienstes nicht als vollständig angesehen werden, bis sich die beiden Hälften der Seele unter der Chuppa vereinigt haben. G’ttes Teilnahme an der Ehe ist die Chatoteres, die Brücke, welche die Einheit verwirklicht und ewiges Chayos erschafft.
Der Talmud legt dar:14 „Für G’tt ist das Arrangieren einer Heirat zwischen zwei Menschen genauso schwierig, wie das Spalten des Roten Meeres.“ Offensichtlich ergeben sich aus dieser Aussage einige Fragen. Was hat das Rote Meer mit der Heirat zu tun? Und wie können wir etwas, dass G’tt vollbringt, als „schwierig“ bezeichnen? G’tt ist allmächtig und nicht durch Grenzen gebunden. Wir sagen, dass Sein Wirken bei einer Heirat so schwierig ist, wie das Spalten des Roten Meeres! Wenn jemand über etwas Schwieriges sprechen wollte, warum wählt man dann das Rote Meer? Warum erwähnt man nicht etwas, was mehr Furcht einflößt – wie die Schöpfung des Universums?
Die Antwort darauf ist, als G’tt die Welt geschaffen hat, formte er sie ex nihilo – aus nichts wurde etwas erschaffen. Wenn ein Bauunternehmer damit beauftragt wird ein Haus von Grund auf zu errichten, so ist es relativ einfach. Es sind noch keine Mauern oder anderen Gegenstände vorhanden, die ihn in seiner Planung behindern oder begrenzen. Er besitzt alle Möglichkeiten das perfekte Haus zu errichten. Aber was passiert, wenn jemand in ein Haus bezieht, das baufällig ist? Was ist, wenn die Wände krumm und schief sind, so dass man sie begradigen muss? Dann ist es viel schwieriger aus diesem Gebäude das perfekte Haus umzuwandeln. Wir finden eine Parallele in dem Spalten des Roten Meeres. Es ist das Wesen des Wassers, dass es fließt. Aber was hat G’tt mit dem Meer getan? Er transformierte das fließende Wasser in einen festen Felsen.15 Er musste die zugrunde liegende Struktur des Wassers verändern. Das Gleiche trifft auf die Heirat zu. Es gibt zwei unterschiedliche Menschen, die aus unterschiedlichen Familien kommen. Es ist nicht nur so, dass der eine Partner ein Mann ist und der andere eine Frau. Er mag es, dass das Fenster geöffnet ist; sie mag es, dass das Fenster geschlossen ist. Er mag das Land. Sie mag die Stadt. Seine Mutter machte gefillte Fisch auf diese Art. Ihre Mutter machte gefillte Fisch auf jene Art. So kommen nun diese beiden Gegensätze zusammen und versuchen miteinander zu verschmelzen. Damit nun die Ehe zu einem Erfolg wird, muss sich der eine auf den anderen einstellen.
Nun können wir verstehen, warum für G’tt eine Heirat so schwer ist, wie das Spalten des Roten Meeres, weil jeder der beiden Partner sein Verhalten ändern muss. Damit die Ehe erfolgreich ist, bedarf es eines dritten Elements, eines dritten Partners, G’tt, der die beiden Menschen miteinander vereinigt.
Während des Spaltens des Roten Meeres ließ G’tt die ganze Nacht einen Wind wehen, der das Wasser still stehen ließ. Warum? Weil, wenn wir das Wesen von etwas verändern wollen, müssen wir ständig neues Leben, neue Luft und Kraft einbringen. Darum muss der Geist G’ttes kontinuierlich in eine Ehe – die einen beständigen Wandel der beiden Personen erfordert, die die Ehe eingehen – eingebracht werden. Dies ist das wahre Ches, wahre Chayos: Mann, Frau und G’tt vereinigen sich im Bund der Ehe.
Bevor mein Großvater, Rabbi Jacob J. Hecht, meine Großmutter, Rebbetzin Chava Hecht, heiratete, sagte er ihr, „Ich bin ein ‚Yanki’, ein altmodischer amerikanischer Junge, und werde dich nur unter der folgenden Bedingung heiraten: Ich muss der Herr (/Kopf) im Haus sein.“ Meine Großmutter entgegnete, „Du kannst der Kopf sein, aber ich werde der Hals sein, und immer wenn sich der Hals dreht, hat der Kopf zu folgen.“
Design
Der achte Buchstabe des Aleph-Beis ist das Ches. Das Ches ist, entsprechend dem AriSal,1 eine Verbindung von zwei Buchstaben: dem Waw und dem Sayin. An der Spitze des Waw und des Sayin gibt es eine Wölbung,2 eine Brücke, die die beiden miteinander verbindet.3 In seinem Wesen repräsentiert das Waw das männliche Element, den Ehemann. Sayin repräsentiert das weibliche Element, die Frau.4 Die Brücke, die die beiden miteinander verbindet, ist G’tt. Der Maggid von Mesritsch erhellt5 den Vers, „Die tüchtige Frau ist die Krone ihres Ehemannes“6, wie folgt: das Sayin, die Krone, verdeutlicht die Stellung der tüchtigen Frau, als Schutz ihres Mannes.
Die Form des Ches steht für eine andere Art einer Brücke. Wenn die Beziehung zwischen Waw (Mann) und Sayin (Frau) bedeutet zu vervollständigen, sind die beiden unter einer Chuppa vereint. Die Form des Ches gleicht einer Chuppa. Das Wort Chuppa beginnt auch mit einem Ches, so bedeutet Chuppa Ches Po – Ches (G’tt, Mann und Frau) ist Po (hier). Ches ist das Herz der Ehe. Mann und Frau sind nur wirklich vereinigt, wenn sie sich unter der Chuppa, mit einem dritten Partner, der G’tt ist, vereinigen.
Der Talmud7 sagt uns, dass, wenn Mann und Frau, Isch w’Ischa, verdienstvoll sind, die Schechina zwischen ihnen ruhen wird. Das Wort Isch, Mann, wird Aleph, Jud, Schin buchstabiert. Ischa wird Aleph, Schin, Hei buchstabiert. Sowohl in Isch, als auch in Ischa finden wir die Buchstaben Aleph und Schin. Aleph und Schin bilden Esch, das hebräische Wort für Feuer. Das Feuer, das zwischen Mann und Frau existiert, sorgt für eine leidenschaftliche Beziehung. Aber wenn diese Flamme die Ehe entzünden würde, könnte das Feuer der Leidenschaft nur all zu leicht in ein Feuer der Zerstörung umgewandelt werden. G’tt muss ebenfalls in der Ehe sein, und glücklicherweise ist Er es: das Jud von Isch, Mann, verbunden mit dem Hei von Ischa, Frau, bildet einen wesentlichen Teil des Tetragrammaton.8
Der Vergleich der Beziehung zwischen Ehemann und Ehefrau mit dem Feuer erklärt das Geheimnis einer „gesunden“ Ehe. Wenn zwei Menschen entscheiden zu heiraten, gibt es gewöhnlicherweise „Feuer“ und Leidenschaft. Aus verschiedenen Gründen ist dieser Zustand zwei oder drei Jahre später vergangen. Kein „Feuer.“ Wohin ist die Leidenschaft verschwunden?
Wenn eine Beziehung beginnt, ist es wie ein riesiges Lagerfeuer, und wer kümmert sich um ein riesiges Lagerfeuer? Man glaubt, dass es für immer brennen wird. Aber in Wahrheit muss die Flamme geschürt werden. Zum Beispiel kann ein Ehemann seine Frau mit Blumen für den Schabbat überraschen. Eine Ehefrau kann ihrem Mann ein Geschenk kaufen. Sie können zusammen eine Klasse besuchen oder eine Zeit vereinbaren, um jede Woche einen Abschnitt der Tora zu lernen. Sie können lange, romantische Spaziergänge unternehmen.
Zusätzlich, ein Feuer kann nur erhalten werden, wenn ein Ehepaar zusammenarbeitet. Die Zusammenarbeit in unterschiedlichen Projekten kann dabei helfen Ehemann und Ehefrau einander näherzukommen. Zum Beispiel ist das Planen eines Schabbat-Mahles mit vielen Gästen ein großartiger Weg für das Steigern der Verbindung. Wichtig ist, dass man nicht erwarten soll, dass eine Ehe sich durch sich selbst erhält. Unglücklicherweise werden heutzutage in den Vereinigten Staaten mehr als fünfzig Prozent der Ehen geschieden. Der Schlüssel das Feuer in der Ehe zu erhalten ist es, die Kommunikation und den Zweck der Ehe immer wieder mit Leben zu erfüllen. Die beiden Ehepartner müssen zusammenarbeiten die Chatoteres, die Brücken, zu stärken, welche sie beiden mit G’tt vereinigen und verbinden.
Gematria
Der Zahlenwert von Ches ist acht. Ein Junge hat am achten Tag nach seiner Geburt eine Bris. Was hat nun eine Bris mit der Ehe zu tun? Gut, man kann sagen, dass es nach der Hochzeit (hoffentlich) Kinder geben wird, und darum eine Bris. Aber im Wesentlichen repräsentiert die acht Transzendenz – eine Stufe jenseits des Intellekts. Alles dreht sich in der Welt der Zeit um die Nummer sieben: die sieben Tage der Woche; das siebente Jahr ist das Schmitta-Jahr; das Einhalten des Hakhel-Jahres, alle sieben Jahre. Acht repräsentiert Transzendenz, eine Ebene oberhalb der natürlichen Ordnung.
Um dies zu erklären, sagt der Midrasch9 zu uns, dass es eine Debatte zwischen Isaak und Jischmael, den beiden Söhnen von Awraham, gab. Jischmael sagte, „Ich bin besser als du. Warum? Weil ich meine Brit hatte, als ich dreizehn Jahre alt war. Darum ging ich es rational an. Ich dachte darüber nach, traf meine Wahl und tat es. Und ich erinnere mich bis zu diesem Tag daran. Und du Isaak, demgegenüber, erinnerst dich an nichts; du hattest niemals eine Wahl. Du hattest nicht die Möglichkeit dem zuzustimmen. Es wurde dir oktroyiert, ohne dein Einverständnis.“ Isaak sah Jischmael an und sagte, „Nein, im Gegenteil. Ich bin besser, weil ich meine Bris am achten Tag hatte, und nicht erst mit dreizehn Jahren.“
Was meinte Isaak?10 Das Wort Bris bedeutet “Bund”, ein Bund zwischen zwei Seiten. Wenn zwei Personen gemeinsame Sache machen, sagen sie, „Jetzt verstehen wir uns gut, wir sind Freunde. Aber was wird in der Zukunft sein? Lass uns eine Vereinbarung darüber schließen, dass wir für immer Freunde sein werden. Für immer bedeutet, dass, auch wenn eine Zeit kommen mag, in der wir uns trennen sollten – vielleicht verstehen wir uns nicht oder der eine fügt dem anderen Schmerzen zu - uns diese Vereinbarung weiter verbinden wird.“
Diese Bris ist die Vereinbarung, die ein Jude am achten Tage seines Lebens mit G’tt schließt. Jemand kann zu G’tt sagen, „Ich bin nicht vollkommen und folge den Gesetzen Deiner Tora nicht. Aber du bist mein G’tt. Darum wirst Du mich beschützen, mich ernähren und auf mich Acht geben.“ Demgegenüber, auch wenn sich G’tt uns gegenüber nicht in der Art verhält, wie wir meinen, dass Er uns behandeln müsste, auch wenn Er uns noch einen weiteren Augenblick in der Golus hält, wovor uns G’tt beschützen möge, werden wir Ihn nicht zurückweisen. Wir werden Ihn nicht verlassen, weil wir einen Bund mit ihm haben – einen Bund, der über den Intellekt hinausgeht – der es erfordert, dass wir zusammenstehen.
So können wir verstehen, welchen Vorteil ein Bund, der am achten Tag geschlossen wird, gegenüber einem Bund besitzt, der im Alter von dreizehn Jahren geschlossen wird. Obwohl eine Person im letzteren Fall einen freien Willen besitzt, wird seine Entscheidung auf einer rationalen Ebene getroffen. Demgegenüber repräsentiert eine Bris, die am achten Tag ausgeführt wird, den Bund mit G’tt, der allen Ebenen des Intellekts und der natürlichen Ordnung zuwiderläuft. In der gleichen Weise ist auch die „Ehe“ des jüdischen Volkes mit G’tt eine Beziehung, die die Logik übersteigt. Es ist ein übernatürlicher Bund, der beide Partner für ewig miteinander verbindet.
Bedeutung
Die Bedeutung des Wortes Ches ist Chayos, was „Leben“ bedeutet. Das Leben kann nur als wahr angesehen werden, wenn G’ttlichkeit eingebracht wird, weil der Körper selber nur zeitlich begrenzt ist, und alles begrenzte kann nicht wahrhaft sein. Wahres Leben ist unsterblich und ewig. Man erlangt ewiges Leben durch die Verbindung mit G’tt, indem man Tora studiert und Mitzwos erfüllt.
Zusätzlich sagt uns der Sohar,11 dass, bevor ein Mensch heiratet, er nur ein „halber Mensch“ ist. Erst wenn er sich mit seinem Baschert (Seelenverwandten) in der Ehe vereinigt, wird aus dem „halben ein ganzer Mensch.“ Da es die Ehe dem Menschen ermöglicht sich mit G’tt in der ultimativen Art und Weise zu verbinden, wird die Verbindung mit dem Seelenverwandten als „wahres Leben“ betrachtet.
Darüber hinaus erläutert der AriSal diese Idee der Vollständigkeit bezüglich der spezifischen Mitzwot, zu denen eine Frau nicht verpflichtet ist, ausführlich,12 dass sie den Verdienst der Mitzwa erhält, wenn diese durch ihren Seelenverwandten durchgeführt wird.13 Seelenverwandte sind in dieser Hinsicht Partner; auch vor ihrer Heirat.
Weil bestimmte Mitzwot nur im Kontext der Ehe erfüllt werden können, kann dieser Prozess des geteilten Verdienstes nicht als vollständig angesehen werden, bis sich die beiden Hälften der Seele unter der Chuppa vereinigt haben. G’ttes Teilnahme an der Ehe ist die Chatoteres, die Brücke, welche die Einheit verwirklicht und ewiges Chayos erschafft.
Der Talmud legt dar:14 „Für G’tt ist das Arrangieren einer Heirat zwischen zwei Menschen genauso schwierig, wie das Spalten des Roten Meeres.“ Offensichtlich ergeben sich aus dieser Aussage einige Fragen. Was hat das Rote Meer mit der Heirat zu tun? Und wie können wir etwas, dass G’tt vollbringt, als „schwierig“ bezeichnen? G’tt ist allmächtig und nicht durch Grenzen gebunden. Wir sagen, dass Sein Wirken bei einer Heirat so schwierig ist, wie das Spalten des Roten Meeres! Wenn jemand über etwas Schwieriges sprechen wollte, warum wählt man dann das Rote Meer? Warum erwähnt man nicht etwas, was mehr Furcht einflößt – wie die Schöpfung des Universums?
Die Antwort darauf ist, als G’tt die Welt geschaffen hat, formte er sie ex nihilo – aus nichts wurde etwas erschaffen. Wenn ein Bauunternehmer damit beauftragt wird ein Haus von Grund auf zu errichten, so ist es relativ einfach. Es sind noch keine Mauern oder anderen Gegenstände vorhanden, die ihn in seiner Planung behindern oder begrenzen. Er besitzt alle Möglichkeiten das perfekte Haus zu errichten. Aber was passiert, wenn jemand in ein Haus bezieht, das baufällig ist? Was ist, wenn die Wände krumm und schief sind, so dass man sie begradigen muss? Dann ist es viel schwieriger aus diesem Gebäude das perfekte Haus umzuwandeln. Wir finden eine Parallele in dem Spalten des Roten Meeres. Es ist das Wesen des Wassers, dass es fließt. Aber was hat G’tt mit dem Meer getan? Er transformierte das fließende Wasser in einen festen Felsen.15 Er musste die zugrunde liegende Struktur des Wassers verändern. Das Gleiche trifft auf die Heirat zu. Es gibt zwei unterschiedliche Menschen, die aus unterschiedlichen Familien kommen. Es ist nicht nur so, dass der eine Partner ein Mann ist und der andere eine Frau. Er mag es, dass das Fenster geöffnet ist; sie mag es, dass das Fenster geschlossen ist. Er mag das Land. Sie mag die Stadt. Seine Mutter machte gefillte Fisch auf diese Art. Ihre Mutter machte gefillte Fisch auf jene Art. So kommen nun diese beiden Gegensätze zusammen und versuchen miteinander zu verschmelzen. Damit nun die Ehe zu einem Erfolg wird, muss sich der eine auf den anderen einstellen.
Nun können wir verstehen, warum für G’tt eine Heirat so schwer ist, wie das Spalten des Roten Meeres, weil jeder der beiden Partner sein Verhalten ändern muss. Damit die Ehe erfolgreich ist, bedarf es eines dritten Elements, eines dritten Partners, G’tt, der die beiden Menschen miteinander vereinigt.
Während des Spaltens des Roten Meeres ließ G’tt die ganze Nacht einen Wind wehen, der das Wasser still stehen ließ. Warum? Weil, wenn wir das Wesen von etwas verändern wollen, müssen wir ständig neues Leben, neue Luft und Kraft einbringen. Darum muss der Geist G’ttes kontinuierlich in eine Ehe – die einen beständigen Wandel der beiden Personen erfordert, die die Ehe eingehen – eingebracht werden. Dies ist das wahre Ches, wahre Chayos: Mann, Frau und G’tt vereinigen sich im Bund der Ehe.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Tet - Auch dies ist zum Guten
Avraham Rothenberg, ein israelischer Nachkomme der Rabbinerdynastie der Gerer Chassidim, arbeitete fünf Jahre als Lehrer in Brasilien. Auf einer seiner Reisen nach Israel legte er in New York einen Zwischenstop ein, besuchte Chabad und war sehr beeindruckt. Er zog schließlich nach Crown Heights, Brooklyn.
In einer Nacht weckte ihn das Klingeln seines Telefons. Es war sein Bruder, der ihm beunruhigende Neuigkeiten zu übermitteln hatte: ihr Vater hatte wenige Stunden zuvor einen schweren Herzanfall erlitten. Seine Situation war kritisch.
Sobald Avraham die Nachricht empfangen hatte, entschloss er sich umgehend einen Flug nach Israel zu buchen, aber als er das zweite Mal über die Situation nachdachte, realisierte er, dass seine Reise an der Situation nichts verändern würde. Stattdessen entschloss er sich einen Brief an den Rebbe zu schreiben, und ihn um seinen heiligen Segen zu bitten.
Das Schlimmste befürchtend begann er den Brief mit zitternder Hand zu schreiben. Es war unglaublich schwierig für ihn sich zu konzentrieren. Seine Gedanken waren in einem Zustand ständiger Unruhe. „Ich weiß nicht, was ich denke soll“, waren die abschließenden Worte seines Briefes.
Schweren Herzens übergab er den Brief dem Sekretär des Rebbe. Während er auf eine Antwort wartete, las er Psalmen. Tränen überwältigten ihn … Schöpfer des Universums …
Warum?!
Wenige Minuten später gab ihm der Sekretär des Rebbe den Brief, den er geschrieben hatte, zurück. Der Rebbe hatte die Worte „Ich weiß nicht, was ich denke soll“ durchgestrichen und folgendes an den Rand geschrieben:
„Erstaunlich. Das Gebot unserer Weisen, für derartige Situationen, ist allgemein bekannt: Tracht gut, vet sain gut, und ich rechne damit gute Nachrichten zu hören.“
Umgehend wandelte sich Avrahams Stimmung von einem Extrem zum anderen. Er war von Optimismus und der Hoffnung für eine bessere Zukunft für seinen Vater erfüllt, als wenn ihn jemand aus seiner Lethargie herausgerissen hätte, heraus aus den depressiven Gedanken, welche ihn in eine Krise gestürzt hatten. Farbe kehrte wieder in sein Gesicht zurück. Er öffnete das Buch der Psalmen erneut, diesmal mit erneuertem Glauben an G’tt. Die Worte flossen mit Freude aus seinem Mund. Sein Vertrauen in den Rebbe und in die Anweisung des Rebbe, positiv zu denken, brachte die Hoffnung auf unmittelbare Rettung in sein Herz.
Er ging, um seine Familie in Israel anzurufen und die letzten Neuigkeiten über seinen Vater zu erfahren. Die Nachrichten waren ermutigend: „Die Zustand ist nicht länger lebensbedrohend.“
Aber die große Überraschung kam wenige Tage später, nach dem Mincha-Gebet, als er den Rebbe auf dem Weg aus dem Beit Midrasch traf. „Nu, hast du gute Neuigkeiten für mich?“ fragte ihn der Rebbe.
„Ja, ich sprach telefonisch mit meiner Familie und der Zustand meines Vaters hat sich verbessert.“
„Wann passierte dies?“ fragte der Rebbe weiter.
„Vor zwei Tagen.“
„Und wann hast du begonnen ‚positiv zu denken’?“
„Sobald ich, vor zwei Tagen, eure Antwort erhalten hatte.“
„Du siehst“, sagte der Rebbe, auch wenn man niemals von derartigen Dingen betroffen sein, oder von ihnen Nachricht erhalten sollte, so sollte man doch immer ‚positiv denken.’“
Avraham Rothenbergs Vater lebte weitere 17 Jahre. (Die Gematria des Wortes Tow (gut), ist siebzehn.) Es war ihm möglich in die vereinigten Staaten zu reisen und den Rebbe persönlich zu treffen.1
Design
Tes ist der neunte Buchstabe des Aleph-Beis.
Die Form des Tes gleicht einem Topf, einem Gefäß, mit einem nach innen gekrümmten Rand, was das versteckte oder innere Gute darstellt.2 Eine andere Interpretationsmöglichkeit des Tes ist, dass es einen Menschen darstellt, der seinen Kopf im Gebet und zum Dank auf G’tt ausrichtet.3 Welche Verbindung gibt es zwischen diesen beiden Aussagen? Wir hatten [in der letzten Ausgabe] erklärt, dass das Ches für das Konzept der Ehe steht. Nach der Vereinigung des Ehemanns und der Ehefrau gibt es, so G’tt will, die Empfängnis. Das Tes steht für das versteckte Gute, welches im Mutterleib (dem Gefäß) innewohnt. Dieses versteckte Gute wird durch das Gebet eines Menschen zu G’tt, in dem er ihn um ein gesundes Kind bittet, verwirklicht.
Gematria
Der numerische Wert von Tes ist neun. Dies steht in Verbindung mit den neun Monaten der Schwangerschaft. Weiterhin ist die neun eine „wahre“ Zahl. Wahrheit wird Aleph (der erste Buchstabe des Aleph-Beis); Mem (der mittlere Buchstabe); und Tav4 (der letzte Buchstabe) buchstabiert. Daraus lernen wir, dass etwas, was wahr ist, vom Beginn, über der die Mitte, bis zum Ende wahr sein muss.
Was nun die neun zu einer wahren Zahl macht ist, dass, wenn du eine Zahl mit neun multiplizierst, die Summe der einzelnen Ziffern neun ebenfalls neun ist; z.B. 2x9=18, 1+8=9. 3x9=27, 2+7=9. 9x9=81, 8+1=9. Schließlich ist die Gematria von 441: Aleph=1, Mem=40, Tav=400. 4+4+1=9. Somit steht die Zahl Neun für die Wahrheit.
Bedeutung
Die Bedeutung von Tes ist Tow, also das “Gute” oder das „Beste.“ Im Talmud5 wird eine Geschichte über einen großen Tora-Gelehrten, Nachum Isch Gamzu, erzählt, der immer sagte, „Gam zu letova – Auch dies ist zum Besten.“ Eines Tages reiste Nachum Isch Gamzu zu Herrscher des römischen Imperiums, um ihm im Namen seiner Gemeinde eine Truhe zu überreichen, die mit den edelsten Metallen und Juwelen angefüllt war. Als er sich in einer Herberge schlafen legte, versteckte er die Kiste an einem geheimen Platz. Als Nachum Isch Gamzu tief und fest schlief, tauschte der Wirt die Kiste mit einer anderen aus.
Am nächsten Morgen, als Nachum Isch Gamzu dabei war aufzubrechen, öffnete er die Truhe, stellte er zu seiner Bestürzung fest, dass sich in ihr keine Diamanten, Rubine und Edelmetalle befanden, sondern sie vollkommen mit Sand gefüllt war. Nachum Isch Gamzu sagte, „Gam zu letova – Auch dies ist zum Guten“, brach auf und setzte seine Reise fort. Er erreichte den Palast und sagte, „Kaiser, als Zeichen unserer Ehrerbietung wollen wir Dir dieses Geschenk darbringen.“ Der Kaiser öffnete die Truhe und sah den Sand. Er dachte, dass sich das Geschenk wohl darunter befinden würde. Mit seinen Händen durchwühlte er den Sand, aber alles was er fand war Sand. Der Herrscher sagte, “Weil du mich verspottet hast, werde ich dich hinrichten lassen.” Nachum Isch Gamzus Reaktion war natürlich, „Gam zu letova.“ Sogleich kam einer der Ratgeber des Kaisers (der Talmud berichtet uns, dass es Elijahu HaNavi, in der Gestalt eines römischen Senators, war). „Was sagst du?“ sprach Elijahu. „Glaubst du, dass die Juden so dumm sind? Denkst du, dass sie wirklich so töricht sind, dass sie dir einfachen Sand geben würden?! Dies muss der gleiche Sand sein, den Awraham (der Patriarch) nutzte, als er gegen die vier Könige kämpfte.6 Awraham besiegte die vier mächtigsten Könige seiner Zeit ohne Hilfe. Weißt du, wie er dies tat? Er besaß magischen Sand. Er warf ihn in die Luft und der Sand verwandelte sich zu Messern, Speeren und Pfeilen.“
„Wirklich?“ entgegnete der Herrscher. “Lass es uns versuchen.”
Zu dieser Zeit befanden sich die Truppen des Kaisers in der Mitte eines Krieges. Sie versuchten eine benachbarte Provinz zu erobern, so sandte der Imperator die Truhe zu seinen Soldaten in die vorderste Linie und diese begannen den Sand in die Richtung des Gegners zu werfen. Und der Sand verwandelte sich in diese magischen Waffen. In ein bis zwei Tagen war es der römischen Armee möglich die Provinz komplett einzunehmen. Der Kaiser dankte Nachum Isch Gamzu und sagte, „Weil du dies für mich getan hast, werde ich dich mit einer Truhe voller Gold und Silber belohnen. Bring dies zu deinem Volk und sage ihm, dass, wenn immer es ihm an etwas ermangeln sollte, es sich immer an mich wenden kann. Ich werde gerne den Bitten nachkommen.“ Auf seinem Heimweg hielt Nachum Isch Gamzu nochmals in eben dieser Herberge an. Der Besitzer fragte ihn, „Was für ein Geschenk habt ihr dem Kaiser überbracht, dass er euch so eine große Ehre erwiesen hat?“ Er antwortete, „Gut, du weißt, dass ich eine Kiste voller Sand hatte. Ich brachte sie zum Kaiser und dieser magische Sand verwandelte sich in Pfeile und Speere, die dann auf seine Feinde niedergingen.“ Als der Wirt dies hörte, sagte er zu sich, „Wow! Das ist der Sand aus meinem Hinterhof!“ Was tat also der Mann? Er fuhr eine ganze Wagenladung Sand zum Kaiser und sagte, „Ihr erkennt diesen Sand, Nachum Isch Gamzu brachte ihn euch letzte Woche. Dies ist der gleiche Sand.“ Der Kaiser war überglücklich und sandte die Wagenladung unmittelbar zu seinen Truppen. Als sich nun dieser „magische Sand“ als wirkungslos herausstellte, wurde der Kaiser äußerst ungehalten und ordnete die Hinrichtung des betrügerischen Wirtes an.
Es gibt eine zweite berühmte Geschichte im Talmud,7 hierbei spielt Rabbi Akiva eine Hauptrolle. Rabbi Akiva, ein Schüler von Nachum Isch Gamzu, würde sagen, „Kal d’avid Rachmana letav avid – Was immer G’tt tut, muss zum Guten sein.“ Es wird die Geschichte erzählt, wie Rabbi Akiva mit einer Kerze, einem Hahn und einem Esel reiste: die Kerze, damit er in der Nacht Tora studieren konnte; den Hahn, seinen Wecker, um ihn zum Tora-Studium aufzuwecken; und schließlich den Esel, um seine „Reichtümer“ zu transportieren. Rabbi Akiva kam in einer Stadt an. Er versuchte in einer Herberge ein Zimmer zu erhalten, doch alle Räumlichkeiten waren belegt. Rabbi Akiva ging von Haus zu Haus, doch niemand wollte ihn beherbergen. Was tat er also? Er ging in die benachbarten Wälder und schlug ein Nachtlager auf. Ein plötzlicher, starker Wind kam auf und löschte die Kerze aus. Wenige Augenblicke später erschien ein wilder „Löwe“ hinter seinem Zelt und tötete den Esel. Was blieb ihm? Der Hahn. Es kam eine ausgehungerte Katze und verschlang ihn. Rabbi Akiva war vollkommen geschockt. Was sagte er? „Was immer G’tt tut, muss zum Guten sein.“
Am nächsten Morgen entdeckte Rabbi Akiva, dass eine Räuberbande die Stadt während der Nacht überfallen, alle Menschen ohne Gnade ermordet und deren Geld gestohlen hatte. Die Räuber flohen in den Wald. Wenn sie den Schein einer Kerze gesehen, die Geräusche eines Esels oder eines Hahnes gehört hätten, würde Rabbi Akiva das gleiche Schicksal erlitten haben wie die Einwohner der Stadt. G’tt rettete sein Leben durch das Auslöschen seiner Kerze und den Verlust seiner Tiere.
Nun gibt es einen großen Unterschied in den Begrifflichkeiten zwischen denen von Nachum Isch Gamzu und denen von Rabbi Akiva.8 Nachum Isch Gamzu sagte, “Gam zu letova”: Auch wenn etwas negativ erscheinen mag, so ist es doch grundsätzlich gut. Die Truhe voller Sand selbst war gut, ungeachtet des Verlustes der kostbaren Juwelen. Und so war es. Dies war seine Philosophie, sein Ethos des Lebens. Nachum Isch Gamzus Einstellung war es nicht, dass er später auf den Wert des Sandes sehen würde; sein Wert lag unmittelbar vor.
Demgegenüber war der tatsächliche Verlust seines Esels und seines Hahnes, den Rabbi Akiva erlitt, nicht gut. Aber es war ein geringerer Verlust, verglichen mit einem größeren Verlust. Rabbi Akiva würde das Gute möglicherweise erst am nächsten Tag sehen. Aber das unmittelbare Opfer wurde als negativ betrachtet.
Alle von uns können aus dem Obigen folgende Lehre ziehen: Wenn wir zum Beispiel auf eine Reise gehen, so kann es passieren, dass der Reifen plötzlich an Reifendruck verliert. Wir denken, „Oy vey! Dies wird unsere Pläne zunichte machen. Wir werden Stunden damit zubringen den Reifen zu wechseln. Dann müssen wir in einem Hotel übernachten, anstatt die Reise an einem Tag beenden zu können.“ Nun könnten wir sagen, „Vielleicht schützt uns G’tt vor einer schlimmeren Situation, die sich ereignet hätte, wenn wir unsere Reise, wie geplant, fortgesetzt hätten.“ Aber die Wahrheit ist, dass die Situation, die uns nun am Straßenrand festhält, zum Guten ist. Auch Ereignisse die nicht sofort als vollkommen gut wahrgenommen werden sind positiv, da alles von G’tt kommt und G’tt vollkommen gut ist.
Dies ist die Lehre, die wir aus dem Tes ziehen.
Avraham Rothenberg, ein israelischer Nachkomme der Rabbinerdynastie der Gerer Chassidim, arbeitete fünf Jahre als Lehrer in Brasilien. Auf einer seiner Reisen nach Israel legte er in New York einen Zwischenstop ein, besuchte Chabad und war sehr beeindruckt. Er zog schließlich nach Crown Heights, Brooklyn.
In einer Nacht weckte ihn das Klingeln seines Telefons. Es war sein Bruder, der ihm beunruhigende Neuigkeiten zu übermitteln hatte: ihr Vater hatte wenige Stunden zuvor einen schweren Herzanfall erlitten. Seine Situation war kritisch.
Sobald Avraham die Nachricht empfangen hatte, entschloss er sich umgehend einen Flug nach Israel zu buchen, aber als er das zweite Mal über die Situation nachdachte, realisierte er, dass seine Reise an der Situation nichts verändern würde. Stattdessen entschloss er sich einen Brief an den Rebbe zu schreiben, und ihn um seinen heiligen Segen zu bitten.
Das Schlimmste befürchtend begann er den Brief mit zitternder Hand zu schreiben. Es war unglaublich schwierig für ihn sich zu konzentrieren. Seine Gedanken waren in einem Zustand ständiger Unruhe. „Ich weiß nicht, was ich denke soll“, waren die abschließenden Worte seines Briefes.
Schweren Herzens übergab er den Brief dem Sekretär des Rebbe. Während er auf eine Antwort wartete, las er Psalmen. Tränen überwältigten ihn … Schöpfer des Universums …
Warum?!
Wenige Minuten später gab ihm der Sekretär des Rebbe den Brief, den er geschrieben hatte, zurück. Der Rebbe hatte die Worte „Ich weiß nicht, was ich denke soll“ durchgestrichen und folgendes an den Rand geschrieben:
„Erstaunlich. Das Gebot unserer Weisen, für derartige Situationen, ist allgemein bekannt: Tracht gut, vet sain gut, und ich rechne damit gute Nachrichten zu hören.“
Umgehend wandelte sich Avrahams Stimmung von einem Extrem zum anderen. Er war von Optimismus und der Hoffnung für eine bessere Zukunft für seinen Vater erfüllt, als wenn ihn jemand aus seiner Lethargie herausgerissen hätte, heraus aus den depressiven Gedanken, welche ihn in eine Krise gestürzt hatten. Farbe kehrte wieder in sein Gesicht zurück. Er öffnete das Buch der Psalmen erneut, diesmal mit erneuertem Glauben an G’tt. Die Worte flossen mit Freude aus seinem Mund. Sein Vertrauen in den Rebbe und in die Anweisung des Rebbe, positiv zu denken, brachte die Hoffnung auf unmittelbare Rettung in sein Herz.
Er ging, um seine Familie in Israel anzurufen und die letzten Neuigkeiten über seinen Vater zu erfahren. Die Nachrichten waren ermutigend: „Die Zustand ist nicht länger lebensbedrohend.“
Aber die große Überraschung kam wenige Tage später, nach dem Mincha-Gebet, als er den Rebbe auf dem Weg aus dem Beit Midrasch traf. „Nu, hast du gute Neuigkeiten für mich?“ fragte ihn der Rebbe.
„Ja, ich sprach telefonisch mit meiner Familie und der Zustand meines Vaters hat sich verbessert.“
„Wann passierte dies?“ fragte der Rebbe weiter.
„Vor zwei Tagen.“
„Und wann hast du begonnen ‚positiv zu denken’?“
„Sobald ich, vor zwei Tagen, eure Antwort erhalten hatte.“
„Du siehst“, sagte der Rebbe, auch wenn man niemals von derartigen Dingen betroffen sein, oder von ihnen Nachricht erhalten sollte, so sollte man doch immer ‚positiv denken.’“
Avraham Rothenbergs Vater lebte weitere 17 Jahre. (Die Gematria des Wortes Tow (gut), ist siebzehn.) Es war ihm möglich in die vereinigten Staaten zu reisen und den Rebbe persönlich zu treffen.1
Design
Tes ist der neunte Buchstabe des Aleph-Beis.
Die Form des Tes gleicht einem Topf, einem Gefäß, mit einem nach innen gekrümmten Rand, was das versteckte oder innere Gute darstellt.2 Eine andere Interpretationsmöglichkeit des Tes ist, dass es einen Menschen darstellt, der seinen Kopf im Gebet und zum Dank auf G’tt ausrichtet.3 Welche Verbindung gibt es zwischen diesen beiden Aussagen? Wir hatten [in der letzten Ausgabe] erklärt, dass das Ches für das Konzept der Ehe steht. Nach der Vereinigung des Ehemanns und der Ehefrau gibt es, so G’tt will, die Empfängnis. Das Tes steht für das versteckte Gute, welches im Mutterleib (dem Gefäß) innewohnt. Dieses versteckte Gute wird durch das Gebet eines Menschen zu G’tt, in dem er ihn um ein gesundes Kind bittet, verwirklicht.
Gematria
Der numerische Wert von Tes ist neun. Dies steht in Verbindung mit den neun Monaten der Schwangerschaft. Weiterhin ist die neun eine „wahre“ Zahl. Wahrheit wird Aleph (der erste Buchstabe des Aleph-Beis); Mem (der mittlere Buchstabe); und Tav4 (der letzte Buchstabe) buchstabiert. Daraus lernen wir, dass etwas, was wahr ist, vom Beginn, über der die Mitte, bis zum Ende wahr sein muss.
Was nun die neun zu einer wahren Zahl macht ist, dass, wenn du eine Zahl mit neun multiplizierst, die Summe der einzelnen Ziffern neun ebenfalls neun ist; z.B. 2x9=18, 1+8=9. 3x9=27, 2+7=9. 9x9=81, 8+1=9. Schließlich ist die Gematria von 441: Aleph=1, Mem=40, Tav=400. 4+4+1=9. Somit steht die Zahl Neun für die Wahrheit.
Bedeutung
Die Bedeutung von Tes ist Tow, also das “Gute” oder das „Beste.“ Im Talmud5 wird eine Geschichte über einen großen Tora-Gelehrten, Nachum Isch Gamzu, erzählt, der immer sagte, „Gam zu letova – Auch dies ist zum Besten.“ Eines Tages reiste Nachum Isch Gamzu zu Herrscher des römischen Imperiums, um ihm im Namen seiner Gemeinde eine Truhe zu überreichen, die mit den edelsten Metallen und Juwelen angefüllt war. Als er sich in einer Herberge schlafen legte, versteckte er die Kiste an einem geheimen Platz. Als Nachum Isch Gamzu tief und fest schlief, tauschte der Wirt die Kiste mit einer anderen aus.
Am nächsten Morgen, als Nachum Isch Gamzu dabei war aufzubrechen, öffnete er die Truhe, stellte er zu seiner Bestürzung fest, dass sich in ihr keine Diamanten, Rubine und Edelmetalle befanden, sondern sie vollkommen mit Sand gefüllt war. Nachum Isch Gamzu sagte, „Gam zu letova – Auch dies ist zum Guten“, brach auf und setzte seine Reise fort. Er erreichte den Palast und sagte, „Kaiser, als Zeichen unserer Ehrerbietung wollen wir Dir dieses Geschenk darbringen.“ Der Kaiser öffnete die Truhe und sah den Sand. Er dachte, dass sich das Geschenk wohl darunter befinden würde. Mit seinen Händen durchwühlte er den Sand, aber alles was er fand war Sand. Der Herrscher sagte, “Weil du mich verspottet hast, werde ich dich hinrichten lassen.” Nachum Isch Gamzus Reaktion war natürlich, „Gam zu letova.“ Sogleich kam einer der Ratgeber des Kaisers (der Talmud berichtet uns, dass es Elijahu HaNavi, in der Gestalt eines römischen Senators, war). „Was sagst du?“ sprach Elijahu. „Glaubst du, dass die Juden so dumm sind? Denkst du, dass sie wirklich so töricht sind, dass sie dir einfachen Sand geben würden?! Dies muss der gleiche Sand sein, den Awraham (der Patriarch) nutzte, als er gegen die vier Könige kämpfte.6 Awraham besiegte die vier mächtigsten Könige seiner Zeit ohne Hilfe. Weißt du, wie er dies tat? Er besaß magischen Sand. Er warf ihn in die Luft und der Sand verwandelte sich zu Messern, Speeren und Pfeilen.“
„Wirklich?“ entgegnete der Herrscher. “Lass es uns versuchen.”
Zu dieser Zeit befanden sich die Truppen des Kaisers in der Mitte eines Krieges. Sie versuchten eine benachbarte Provinz zu erobern, so sandte der Imperator die Truhe zu seinen Soldaten in die vorderste Linie und diese begannen den Sand in die Richtung des Gegners zu werfen. Und der Sand verwandelte sich in diese magischen Waffen. In ein bis zwei Tagen war es der römischen Armee möglich die Provinz komplett einzunehmen. Der Kaiser dankte Nachum Isch Gamzu und sagte, „Weil du dies für mich getan hast, werde ich dich mit einer Truhe voller Gold und Silber belohnen. Bring dies zu deinem Volk und sage ihm, dass, wenn immer es ihm an etwas ermangeln sollte, es sich immer an mich wenden kann. Ich werde gerne den Bitten nachkommen.“ Auf seinem Heimweg hielt Nachum Isch Gamzu nochmals in eben dieser Herberge an. Der Besitzer fragte ihn, „Was für ein Geschenk habt ihr dem Kaiser überbracht, dass er euch so eine große Ehre erwiesen hat?“ Er antwortete, „Gut, du weißt, dass ich eine Kiste voller Sand hatte. Ich brachte sie zum Kaiser und dieser magische Sand verwandelte sich in Pfeile und Speere, die dann auf seine Feinde niedergingen.“ Als der Wirt dies hörte, sagte er zu sich, „Wow! Das ist der Sand aus meinem Hinterhof!“ Was tat also der Mann? Er fuhr eine ganze Wagenladung Sand zum Kaiser und sagte, „Ihr erkennt diesen Sand, Nachum Isch Gamzu brachte ihn euch letzte Woche. Dies ist der gleiche Sand.“ Der Kaiser war überglücklich und sandte die Wagenladung unmittelbar zu seinen Truppen. Als sich nun dieser „magische Sand“ als wirkungslos herausstellte, wurde der Kaiser äußerst ungehalten und ordnete die Hinrichtung des betrügerischen Wirtes an.
Es gibt eine zweite berühmte Geschichte im Talmud,7 hierbei spielt Rabbi Akiva eine Hauptrolle. Rabbi Akiva, ein Schüler von Nachum Isch Gamzu, würde sagen, „Kal d’avid Rachmana letav avid – Was immer G’tt tut, muss zum Guten sein.“ Es wird die Geschichte erzählt, wie Rabbi Akiva mit einer Kerze, einem Hahn und einem Esel reiste: die Kerze, damit er in der Nacht Tora studieren konnte; den Hahn, seinen Wecker, um ihn zum Tora-Studium aufzuwecken; und schließlich den Esel, um seine „Reichtümer“ zu transportieren. Rabbi Akiva kam in einer Stadt an. Er versuchte in einer Herberge ein Zimmer zu erhalten, doch alle Räumlichkeiten waren belegt. Rabbi Akiva ging von Haus zu Haus, doch niemand wollte ihn beherbergen. Was tat er also? Er ging in die benachbarten Wälder und schlug ein Nachtlager auf. Ein plötzlicher, starker Wind kam auf und löschte die Kerze aus. Wenige Augenblicke später erschien ein wilder „Löwe“ hinter seinem Zelt und tötete den Esel. Was blieb ihm? Der Hahn. Es kam eine ausgehungerte Katze und verschlang ihn. Rabbi Akiva war vollkommen geschockt. Was sagte er? „Was immer G’tt tut, muss zum Guten sein.“
Am nächsten Morgen entdeckte Rabbi Akiva, dass eine Räuberbande die Stadt während der Nacht überfallen, alle Menschen ohne Gnade ermordet und deren Geld gestohlen hatte. Die Räuber flohen in den Wald. Wenn sie den Schein einer Kerze gesehen, die Geräusche eines Esels oder eines Hahnes gehört hätten, würde Rabbi Akiva das gleiche Schicksal erlitten haben wie die Einwohner der Stadt. G’tt rettete sein Leben durch das Auslöschen seiner Kerze und den Verlust seiner Tiere.
Nun gibt es einen großen Unterschied in den Begrifflichkeiten zwischen denen von Nachum Isch Gamzu und denen von Rabbi Akiva.8 Nachum Isch Gamzu sagte, “Gam zu letova”: Auch wenn etwas negativ erscheinen mag, so ist es doch grundsätzlich gut. Die Truhe voller Sand selbst war gut, ungeachtet des Verlustes der kostbaren Juwelen. Und so war es. Dies war seine Philosophie, sein Ethos des Lebens. Nachum Isch Gamzus Einstellung war es nicht, dass er später auf den Wert des Sandes sehen würde; sein Wert lag unmittelbar vor.
Demgegenüber war der tatsächliche Verlust seines Esels und seines Hahnes, den Rabbi Akiva erlitt, nicht gut. Aber es war ein geringerer Verlust, verglichen mit einem größeren Verlust. Rabbi Akiva würde das Gute möglicherweise erst am nächsten Tag sehen. Aber das unmittelbare Opfer wurde als negativ betrachtet.
Alle von uns können aus dem Obigen folgende Lehre ziehen: Wenn wir zum Beispiel auf eine Reise gehen, so kann es passieren, dass der Reifen plötzlich an Reifendruck verliert. Wir denken, „Oy vey! Dies wird unsere Pläne zunichte machen. Wir werden Stunden damit zubringen den Reifen zu wechseln. Dann müssen wir in einem Hotel übernachten, anstatt die Reise an einem Tag beenden zu können.“ Nun könnten wir sagen, „Vielleicht schützt uns G’tt vor einer schlimmeren Situation, die sich ereignet hätte, wenn wir unsere Reise, wie geplant, fortgesetzt hätten.“ Aber die Wahrheit ist, dass die Situation, die uns nun am Straßenrand festhält, zum Guten ist. Auch Ereignisse die nicht sofort als vollkommen gut wahrgenommen werden sind positiv, da alles von G’tt kommt und G’tt vollkommen gut ist.
Dies ist die Lehre, die wir aus dem Tes ziehen.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Jud - Und der Zehnte soll heilig sein
Als junger Schüler wurde der chassidische Meister Reb Israel von Ruzhin1 von seinem Lehrer darauf hingewiesen, dass, wann immer er zwei Punkte nah beieinander sehen würde, der Name G’ttes dargestellt wird.2 Nun sind aber am Ende eines Verses in der Tora ebenfalls zwei Punkte: einer über dem anderen. An diesem Abend begann der junge Reb Israel zu lesen. Und jedes Mal, wenn er das Ende eines Verses erreichte, sprach er G’ttes Namen. Sein Vater tadelte ihn: „Was machst du?! Wer hat dich das gelehrt?!“ Der Junge antwortete, „Mein Lehrer. Er lehrte mich, dass, wann immer ich zwei Punkte zusammen sehe, ich es als G’ttes Name ansehen sollte. Und dies ist genau das, was ich tue.“
Rabbi Israels Vater erklärte seinem Sohn: „Der Punkt, das Jud, repräsentiert einen Juden. Wenn ein Jude neben einem anderen Juden ist, wenn ein Jude den anderen respektiert, dann weilt G’tt in ihrer Gegenwart. Ihre Verbindung wird G’ttes Name. Aber wenn ein Jude über einem anderen Juden ist, wenn ein Jude denkt, dass er besser oder klüger als der Nächste ist, oder seinen Nachbarn nicht respektiert, dann ist dies das Ende der Passage. Es erschafft eine Trennung zwischen einem Juden und G’tt.“
Design
Der zehnte Buchstabe des Aleph-Beis – und auch der kleinste – ist der Buchstabe Jud.
Auf der einfachsten Ebene betrachtet, ist die Form des Jud ein Punkt: ein Punkt, der G’ttes wesentliche Kraft repräsentiert; der eine G’tt, Der unteilbar ist. Zudem sieht das Jud wie eine Flamme aus, die immer höher steigt, was wiederum für die Seele des Juden steht, der sich nach der Einheit mit G’tt sehnt.3
Zusätzlich steht das Jud auch für die Art, wie der Segen von G’tt zu Seinem Volk gelangt. Das Jud repräsentiert einen Samentropfen, die konzentrierte Kraft G’ttes. Das Jud steht für einen Übertragung, wegen seiner besonderen Form – und durch diese reist der Segen G’ttes in unsere Welt. Das Dalet besitzt Höhe und Breite, es steht für die physische Welt und verdeutlicht, wie sich G’ttes Segen in jeder Facette der Natur unserer Welt manifestiert. Dies lehrt uns, dass G’ttes Segen nicht allein im Himmel verbleibt. Er fließt hinunter in diese körperliche Welt und stattet uns mit physischer Gesundheit, Nahrung und Erfolg aus. Möglicherweise beginnt aus diesem Grund jeder der drei Abschnitte des Birkat Kohanim mit dem Jud:4
Der Ew-ge segne dich und behüte dich.
Der Ew-ge lasse dir Sein Angesicht leuchten und sei dir gnädig.
Der Ew-ge wende die Sein Angesicht zu und gebe dir Frieden.
Zudem beginnt jeder Buchstabe des Aleph-Beis mit einem Jud, einem Punkt. Dies illustriert die in jedem Buchstaben wohnende Spiritualität des hebräischen Alphabets, und dass die Tora und G’ttes Lehren alle für den Jid geschaffen wurden.
Gematria
Der numerische Wert des Jud ist zehn. Bis jetzt haben wir die einstelligen Zahlen des Aleph-Beis erörtert. Nun treten wir in das Reich der zweistelligen Zahlen ein. Nach dem Jud erhöht sich der numerische Wert des jeweils folgenden Buchstaben um zehn, anstatt um eins. Jud ist zehn, Kaf ist zwanzig, Lamed ist dreißig, Mem vierzig, und so weiter. Im Judentum ist die Nummer zehn sehr bedeutend. Sowohl in der Tora, dem Talmud, der Kabbalah, als auch in Chassidus ist die Nummer zehn ein Grundstein für jeden Aspekt der Schöpfung.
Zuerst die zehn Aussprüche, durch die G’tt die Welt erschuf. Als nächstes kommen die zehn Generationen von Adam zu Noah, und die zehn Generationen von Noah zu Abraham. Dann waren die zehn Plagen, welche G’tt über das ägyptische Volk brachte, und zehn Wunder, welche Er für Sein Volk vollbrachte, um sie von den Plagen zu schützen. G’tt stellte dem jüdischen Volk in der Wüste zehn Prüfungen. Und, natürlich, gab uns G’tt die zehn Gebote.5
Die Tatsache, dass zehn für Heiligkeit steht, ist ein weiterer Grund für die Wichtigkeit des Jud. Der Talmud sagt uns,6 dass, wenn sich zehn Juden versammeln, G’tt in ihrer Mitte weilt. Die Tanja7 gibt ein Beispiel, wie kraftvoll diese Versammlung ist. Es heißt, dass, wenn ein Engel über den Raum fliegt, in dem sich die Juden versammelt haben, - auch wenn zwischen ihnen keine Worte der Tora gewechselt würden – würde sich der Engel, ob der Existenz des heiligen Lichtes, welches von ihrer vereinten Energie ausgeht, verbrennen. Dies ist die Kraft der zehn Seelen. Und wenn sich diese zehn Seelen für das Tora-Studium und das Gebet versammeln, wie viel stärker ist dann ihre Kraft.
Woher wissen wir um die Heiligkeit der zehn? Von der Geschichte der Meraglim – der Kundschafter. Moses sandte zwölf Kundschafter aus, um das Land Kanaan (das Land Israel) zu durchreisen. Zwei der Kundschafter, Joschua und Kaleb, brachten eine positiven Bericht vor: „Wenn G’tt es verlangt … werden wir es erreichen und es einnehmen.“8 Die anderen zehn berichteten negativ: “Wir kommen gegen diese Menschen nicht an … Es ist ein Land, dass seine Einwohner verschlingt.”9 G’tt entgegnete, “Wie viel länger muss ich unter dieser bösen Gemeinde verweilen (Edah)?”10, was sich offensichtlich auf diese 10 Männer bezog.
Von hier lernen wir, dass sich eine Gemeinde (Edah) auf eine Gruppe mit zehn bezieht, einen Minjan. Hieraus folgt eine Vielzahl von wichtigen Fragen. Warum basiert das Konzept, das zehn Männer einen Minjan bilden, auf der Tatsache, dass zehn problematische Kundschafter aus dem Land Israel zurückkehrten? Wie wir sagen schließlich, dass zehn Verräter den Beweis darstellen, dass G’tt nur in einer Gemeinde von zehn verweilen kann, und dass die Schechina (die Manifestierung der G’ttlichkeit) nur in solch einer Versammlung existieren kann?
Bei der Prüfung des Fehlverhaltens der Kundschafter realisieren wir, dass sie nicht so bösartig waren. Die Kundschafter waren die Führer von zehn der zwölf Stämme. Sie waren heilige Menschen.11 Als Moses sie in das Land Israel sandte, sahen sie ein wunderschönes Land, fruchtbaren Boden, ein wunderbares Klima und große, prächtige Früchte. Nach ihrer Rückkehr sagten sie zu Moses, „es ist ein Land, dass seine Einwohner verschlingt“ – Bedeutung – „Es ist nicht so, dass wir Kanaans Einwohner nicht physisch bezwingen könnten, aber wenn wir in dieser materialistischen Umgebung wohnen, gibt es keine Möglichkeit unsere gegenwärtige spirituelle Stufe zu erhalten. Wir werden vom Materialismus verschlungen.“
G’tt erwählte uns um Seine heilige Tora zu studieren. Er erwählte uns, um allen Völkern der Welt ein Licht zu sein. Wie konnte dies das jüdische Volk schaffen, durch das Leben in Israel, indem man sich in diesem physischen Wunderland verwirklichte, würden sie ihre Verantwortungen vergessen? Anstelle des täglichen Studierens und des Betens würden sie den Boden bearbeiten. Sie würden eine vorzügliche Ernte einfahren. Und sie würden all das vergessen, weswegen sie schließlich gekommen sind. In der Wüste wurde das jüdische Volk vollkommen unterhalten. Sie hatten Manna vom Himmel zu essen. Sie hatten Wasser von der Miriams Quelle zu trinken. Ihre Kleider wurden gewaschen und erhalten durch die Wolke der Herrlichkeit. Was taten sie also den ganzen Tag? Sie lernten Tora. Sie diskutierten ihre Anweisungen und tauchten in ihre Geheimnisse.
In der Einführung des Rambam zur Mischna, betrachtet er, wie die mündliche Tora dem Volk mitgeteilt wurde. Jedes Mal, wenn G’tt ein Gesetz an Moses gab, lehrte Moses es viermal: zuerst Aaron, dann Aarons Söhnen, dann den siebzig Ältesten, und dann dem jüdischen Volk … Nach all dem teilte sich das Volk in kleine Gruppen und besprach das jeweilige Gesetz, analysierte es bis ins kleinste Detail, bis jeder einzelne Aspekt klar war. Dies war der Alltag des jüdischen Volkes in der Wüste.
Moses Kundschafter waren große Tora-Gelehrte und heilige Juden. Sie sagten, „Sieh, wenn wir in das Land von Israel gehen, werden wir nicht die Zeit haben uns zusammenzusetzen und all die kleinen Details der Halacha zu diskutieren. Wir werden nicht die Möglichkeit haben das Gesetz tiefgründig zu analysieren, oder es genauestens an unsere Kinder zu übermitteln. Aus diesem Grund ist Israel ein Land, welcher alle seine Einwohner verschlingen wird. Das jüdische Volk wird mehr in das Physische, als in das Spirituelle, eintauchen.“ Darum sagten die Kundschafter zu Moses, „Wir wollen nicht gehen.“ Offensichtlich war dies eine Verfehlung. Aber warum war dies eine Verfehlung, für die sie mit dem Tode bestraft wurden? Weil es G’ttes ursprüngliche und grundlegende Absicht war, dass wir in die Welt gehen und dem Physischen nicht ausweichen, sondern um das Physische in das Spirituelle umzuwandeln. Dies ist letztlich das Ziel des jüdischen Volkes.
So stellt der Zwischenfall mit den Kundschaftern ein ziemlich einzigartiges Paradoxon dar. Die Kundschafter verhielten sich nicht richtig, weil sie nicht G’ttes Zielsetzung folgten das Land zu erobern. Demgegenüber führten sie einen wichtigen Punkt an. Sie wussten um die Versuchungen, die das jüdische Volk erwarten würden.
Nun stellen sie sich dieses Szenario vor. Eine Mutter weckt ihren achtjährigen Sohn für die Schule auf und er sagt, „Nein! Ich möchte nicht gehen und ich werde nicht gehen!“ Was entgegnet die Mutter? Sagt sie, „Steh auf! Du gehst zur Schule, egal ob du willst oder nicht“ – oder – „Oh, du möchtest nicht zur Schule gehen? Kein Problem. Aber du musst dann für die nächsten vierzig Jahre im Bett bleiben!“ Offensichtlich wird sie ihm sagen, dass er zur Schule gehen soll.
Ähnlich war es, als die Kundschafter sagten, „Wir möchten nicht in das Land gehen“, warum ignorierte G’tt sie nicht und forderte nicht, dass sie trotzdem gehen?
Weil sie nicht bereit waren. Es bedurfte größerer Studienanstrengungen.12
Wenn wir nun alle nur auf der Stufe der Kundschafter stehen – verpflichtet Tora zu lernen, nach Spirituellem zu streben und jede Minute des Tages mit G’tt verbunden zu sein! In ihrem eigenen Weg wollten die Kundschafter die Ära des Maschiach in diesem Augenblick beginnen.13 Aber die Zeit war nicht die richtige. Zuerst musste das jüdische Volk das Land betreten. Sie mussten es bearbeiten und seine Früchte G’tt darbringen, ein Beispiel erbringend wie alles in dieser physischen Welt mit dem Spirituellen verbunden ist. Dann, und nur dann, - in dieser Zeit und unser eigenen – würden wir für das Kommen des Maschiach bereit sein. Dies ist die Kraft dieses Verses, von dem wir das Konzept des Minjan ableiten. Bis zu diesem Tag ist es so, dass jedes Mal, wenn sich zehn Juden versammeln, es ein Quorum der Heiligkeit gibt.
Bedeutung
Die Bedeutung des Jud ist ein Jid – ein Jude. Das Jud kann ebenfalls Jad darstellen – eine Hand, die eine Anspielung auf G’tt ist, da wir sagen, dass G’tt uns mit einer starken Hand aus Ägypten führte.
Wie unterscheiden wir zwischen dem Jud, das G’tt repräsentiert, und dem Jud, welches auf den Menschen anspielt? Wir sehen oftmals in unseren Gebetbüchern, dass der Name G’ttes aus zwei aufeinander folgenden Juds zusammensetzt. Die beiden Juds bilden eine Kraft in zwei Namen G’ttes: Der erste Name G’ttes, das Tetragrammaton, wird Jud – Hei – Waw – Hei buchstabiert. Das Tetragrammaton steht für G’tt, wie Er hinter der Natur steht. Der zweite Name von G’tt ist A-donai, welcher Aleph – Dalet – Nun – Jud buchstabiert wird. Er deutet an, wie G’tt der Herrscher des Universums, sich selbst in der Natur manifestiert. Das Jud am Anfang des Tetragrammaton und das Jud am Ende von A-donai kommen zusammen – ein Jud, gefolgt von einem weiteren Jud – um die Verschmelzung dieser beiden Ausdrücke der G’ttlichkeit darzustellen.14 Diese Verbindung ist eine Bestätigung der Tatsache, dass, während wir in einer physischen Welt leben, in der das “Naturgesetz” gilt, G’tt wirklich der einzige ist, der die Natur [und damit auch die Gesetzlichkeiten] geschaffen hat.
Das Jud ist auch der erste Buchstabe in den beiden Namen des Juden. Der erste Name ist Israel. Juden werden Kinder Israels genannt – B’nei Israel. Israel meint beides:15 „Ich bin der Kopf“,16 und „Minister G’ttes“ –17. Die Terminologie „Minister von G’tt“ steht für den spirituellen Aspekt eines Juden, wenn er betet, Tora studiert, Taten erfüllt von Chessed vollbringt und all die anderen Mitzwot erfüllt.
Der zweite Name für Juden ist B’nei Ja’akow – die Kinder Jakobs. Jaakow ist eine phonetische Verbindung des Buchstaben Jud und des Wortes Akeiw. Jud steht für G’tt. Akeiw bedeutet „Ferse“, den niedrigsten Teil eines Menschen. Die Ferse nutzen wir, um über die Erde zu gehen. Darum ist es die Mission des Juden, in die Tiefen der materialistischen Welt zu gehen und dorthin das Jud G’ttes, die G’ttlichkeit, zu bringen. Dies betrifft nicht allein das Land Israel oder die Synagoge. Es bezieht sich auf jeden Platz, auf den der Fuß des Juden tritt. Wir müssen vom Schabbat in die Woche und vom Gebet in die Geschäftswelt, und dies mit der gleichen Absicht, mit derselben Hingabe, um G’ttes Schöpfung zu erfüllen und zu vervollständigen.
Wir hatten gesagt, dass es zwei Namen für einen Juden gibt. Aber woher leitet sich das Wort „Jude“ (Jehudi in hebräisch) tatsächlich ab? Wir sehen den Begriff Jehudi nicht in unseren Texten, bis auf Megillat Esther, die Rolle, welche wir zu Purim lesen.
In der Megillas Esther weist es Mordechai zurück, sich vor dem bösen Haman zu verbeugen. Er sagt: „Ein Mensch, ein Jude (Isch Jehudi), war in der Hauptstadt Schuschan, und sein Name war Mordechai.“18 Der Talmud19 sagt, dass Mordechai nicht vom Stamme Juda (Jehuda) kam. Vielmehr gehörte er zum Stamme Benjamin. So es vielmehr heißen müssen „Mordechai, der Benjaminite (Jemini).“ Der Talmud geht weiter, dass jeder, der sich dem Götzendienst entgegenstellt, und dadurch G’tt anerkennt, ein Jehudi, oder Jude, genannt wird.
Es ist interessant zu bemerken, dass der Buchstabe Jud, wenn er am Anfang eines Wortes steht, Beständigkeit repräsentiert. Das Konzept wird in Job ausgeführt:20 „So handelte (ja’ase) tun“, bezieht „Job alle seine Tage.“ Das Verb Asa sich üblicherweise auf eine einmalige Leistung. Hier geht ihm Das Jud stattet Asa mit Beständigkeit – das Jud voran aus. Job bot nicht nur dieses eine Mal Brandopfer für seine Kinder dar, sondern jedes Jahr zu diese Zeit – alle seine Tage.
Dasselbe Konzept gilt für den Namen G’ttes. Der Name G’ttes wird Jud – Hei – Waw – Hei buchstabiert. Das Wort Howe (Hei – Waw – Hei) bedeutet „Gegenwart.“ G’tt erschafft die Welt stetig – auch jetzt, wenn sie dies lesen. Das Jud am Anfang des Howe erinnert uns, dass Schöpfung kein einmaliger Akt war. Vielmehr formt G’tt die Welt in jedem augenblick aufs Neue.21
Das Wort Jehuda (d.h., Jehudi) – der Jude – beginnt ebenfalls mit einem Jud. Der Alter Rebbe erklärt,22 dass Jehuda „Lob“ und „Anerkennung“ bedeutet (etymologisch stammt es vom Wort Hod, zu loben, ab). Ein Jude lobt G’tt von Natur aus. Aber dies wird nicht lediglich ein- oder zweimal im Leben oder auch nur ein- oder zweimal am Tag verordnet. Das Lob wird jeden Moment unserer irdischen Existenz ausgedrückt. Dies ist da Jud, welches vor der Wurzel des Wortes Hod, „zu loben“, steht. Es steht für die Beständigkeit eines Juden, den angeborenen Wunsch G’tt zu loben. Natürlich, einige Tage kann dieses Verlangen verborgen sein und es kann sein, dass wir uns dessen nicht bewusst sind. Aber dies kann nie die immer währende Verbindung zu G’tt verstellen.
Im Lichte dieser Tatsache wollen wir eine der dunkelsten Perioden der jüdischen Geschichte betrachten. Hitler, möge sein Name ausgelöscht sein, zwang ale Juden dazu einen gelben Stern mit dem Wort “Jude” (d.h., Jehudi) zu tragen. Im Rückblick können wir sagen, das Hitlers Versuch, den jüdischen Funken auszulöschen, tatsächlich dazu führte, dass er sich wieder entzündete und hervortrat. Das Tragen des Sterns bedeutet, dass das jüdische Volk auch in den entsetzlichsten Zeiten niemals ablassen würde G’tt zu lieben und zu loben.
Jud. G’ttes unteilbare Kraft. Seine Hand. Sein Name. Ein Weg zu einer höheren Stufe des Verbindung und des Verstehens, ist für immer in unseren jüdischen Namen und unser Verlangen Ihn zu loben eingebettet.
Als junger Schüler wurde der chassidische Meister Reb Israel von Ruzhin1 von seinem Lehrer darauf hingewiesen, dass, wann immer er zwei Punkte nah beieinander sehen würde, der Name G’ttes dargestellt wird.2 Nun sind aber am Ende eines Verses in der Tora ebenfalls zwei Punkte: einer über dem anderen. An diesem Abend begann der junge Reb Israel zu lesen. Und jedes Mal, wenn er das Ende eines Verses erreichte, sprach er G’ttes Namen. Sein Vater tadelte ihn: „Was machst du?! Wer hat dich das gelehrt?!“ Der Junge antwortete, „Mein Lehrer. Er lehrte mich, dass, wann immer ich zwei Punkte zusammen sehe, ich es als G’ttes Name ansehen sollte. Und dies ist genau das, was ich tue.“
Rabbi Israels Vater erklärte seinem Sohn: „Der Punkt, das Jud, repräsentiert einen Juden. Wenn ein Jude neben einem anderen Juden ist, wenn ein Jude den anderen respektiert, dann weilt G’tt in ihrer Gegenwart. Ihre Verbindung wird G’ttes Name. Aber wenn ein Jude über einem anderen Juden ist, wenn ein Jude denkt, dass er besser oder klüger als der Nächste ist, oder seinen Nachbarn nicht respektiert, dann ist dies das Ende der Passage. Es erschafft eine Trennung zwischen einem Juden und G’tt.“
Design
Der zehnte Buchstabe des Aleph-Beis – und auch der kleinste – ist der Buchstabe Jud.
Auf der einfachsten Ebene betrachtet, ist die Form des Jud ein Punkt: ein Punkt, der G’ttes wesentliche Kraft repräsentiert; der eine G’tt, Der unteilbar ist. Zudem sieht das Jud wie eine Flamme aus, die immer höher steigt, was wiederum für die Seele des Juden steht, der sich nach der Einheit mit G’tt sehnt.3
Zusätzlich steht das Jud auch für die Art, wie der Segen von G’tt zu Seinem Volk gelangt. Das Jud repräsentiert einen Samentropfen, die konzentrierte Kraft G’ttes. Das Jud steht für einen Übertragung, wegen seiner besonderen Form – und durch diese reist der Segen G’ttes in unsere Welt. Das Dalet besitzt Höhe und Breite, es steht für die physische Welt und verdeutlicht, wie sich G’ttes Segen in jeder Facette der Natur unserer Welt manifestiert. Dies lehrt uns, dass G’ttes Segen nicht allein im Himmel verbleibt. Er fließt hinunter in diese körperliche Welt und stattet uns mit physischer Gesundheit, Nahrung und Erfolg aus. Möglicherweise beginnt aus diesem Grund jeder der drei Abschnitte des Birkat Kohanim mit dem Jud:4
Der Ew-ge segne dich und behüte dich.
Der Ew-ge lasse dir Sein Angesicht leuchten und sei dir gnädig.
Der Ew-ge wende die Sein Angesicht zu und gebe dir Frieden.
Zudem beginnt jeder Buchstabe des Aleph-Beis mit einem Jud, einem Punkt. Dies illustriert die in jedem Buchstaben wohnende Spiritualität des hebräischen Alphabets, und dass die Tora und G’ttes Lehren alle für den Jid geschaffen wurden.
Gematria
Der numerische Wert des Jud ist zehn. Bis jetzt haben wir die einstelligen Zahlen des Aleph-Beis erörtert. Nun treten wir in das Reich der zweistelligen Zahlen ein. Nach dem Jud erhöht sich der numerische Wert des jeweils folgenden Buchstaben um zehn, anstatt um eins. Jud ist zehn, Kaf ist zwanzig, Lamed ist dreißig, Mem vierzig, und so weiter. Im Judentum ist die Nummer zehn sehr bedeutend. Sowohl in der Tora, dem Talmud, der Kabbalah, als auch in Chassidus ist die Nummer zehn ein Grundstein für jeden Aspekt der Schöpfung.
Zuerst die zehn Aussprüche, durch die G’tt die Welt erschuf. Als nächstes kommen die zehn Generationen von Adam zu Noah, und die zehn Generationen von Noah zu Abraham. Dann waren die zehn Plagen, welche G’tt über das ägyptische Volk brachte, und zehn Wunder, welche Er für Sein Volk vollbrachte, um sie von den Plagen zu schützen. G’tt stellte dem jüdischen Volk in der Wüste zehn Prüfungen. Und, natürlich, gab uns G’tt die zehn Gebote.5
Die Tatsache, dass zehn für Heiligkeit steht, ist ein weiterer Grund für die Wichtigkeit des Jud. Der Talmud sagt uns,6 dass, wenn sich zehn Juden versammeln, G’tt in ihrer Mitte weilt. Die Tanja7 gibt ein Beispiel, wie kraftvoll diese Versammlung ist. Es heißt, dass, wenn ein Engel über den Raum fliegt, in dem sich die Juden versammelt haben, - auch wenn zwischen ihnen keine Worte der Tora gewechselt würden – würde sich der Engel, ob der Existenz des heiligen Lichtes, welches von ihrer vereinten Energie ausgeht, verbrennen. Dies ist die Kraft der zehn Seelen. Und wenn sich diese zehn Seelen für das Tora-Studium und das Gebet versammeln, wie viel stärker ist dann ihre Kraft.
Woher wissen wir um die Heiligkeit der zehn? Von der Geschichte der Meraglim – der Kundschafter. Moses sandte zwölf Kundschafter aus, um das Land Kanaan (das Land Israel) zu durchreisen. Zwei der Kundschafter, Joschua und Kaleb, brachten eine positiven Bericht vor: „Wenn G’tt es verlangt … werden wir es erreichen und es einnehmen.“8 Die anderen zehn berichteten negativ: “Wir kommen gegen diese Menschen nicht an … Es ist ein Land, dass seine Einwohner verschlingt.”9 G’tt entgegnete, “Wie viel länger muss ich unter dieser bösen Gemeinde verweilen (Edah)?”10, was sich offensichtlich auf diese 10 Männer bezog.
Von hier lernen wir, dass sich eine Gemeinde (Edah) auf eine Gruppe mit zehn bezieht, einen Minjan. Hieraus folgt eine Vielzahl von wichtigen Fragen. Warum basiert das Konzept, das zehn Männer einen Minjan bilden, auf der Tatsache, dass zehn problematische Kundschafter aus dem Land Israel zurückkehrten? Wie wir sagen schließlich, dass zehn Verräter den Beweis darstellen, dass G’tt nur in einer Gemeinde von zehn verweilen kann, und dass die Schechina (die Manifestierung der G’ttlichkeit) nur in solch einer Versammlung existieren kann?
Bei der Prüfung des Fehlverhaltens der Kundschafter realisieren wir, dass sie nicht so bösartig waren. Die Kundschafter waren die Führer von zehn der zwölf Stämme. Sie waren heilige Menschen.11 Als Moses sie in das Land Israel sandte, sahen sie ein wunderschönes Land, fruchtbaren Boden, ein wunderbares Klima und große, prächtige Früchte. Nach ihrer Rückkehr sagten sie zu Moses, „es ist ein Land, dass seine Einwohner verschlingt“ – Bedeutung – „Es ist nicht so, dass wir Kanaans Einwohner nicht physisch bezwingen könnten, aber wenn wir in dieser materialistischen Umgebung wohnen, gibt es keine Möglichkeit unsere gegenwärtige spirituelle Stufe zu erhalten. Wir werden vom Materialismus verschlungen.“
G’tt erwählte uns um Seine heilige Tora zu studieren. Er erwählte uns, um allen Völkern der Welt ein Licht zu sein. Wie konnte dies das jüdische Volk schaffen, durch das Leben in Israel, indem man sich in diesem physischen Wunderland verwirklichte, würden sie ihre Verantwortungen vergessen? Anstelle des täglichen Studierens und des Betens würden sie den Boden bearbeiten. Sie würden eine vorzügliche Ernte einfahren. Und sie würden all das vergessen, weswegen sie schließlich gekommen sind. In der Wüste wurde das jüdische Volk vollkommen unterhalten. Sie hatten Manna vom Himmel zu essen. Sie hatten Wasser von der Miriams Quelle zu trinken. Ihre Kleider wurden gewaschen und erhalten durch die Wolke der Herrlichkeit. Was taten sie also den ganzen Tag? Sie lernten Tora. Sie diskutierten ihre Anweisungen und tauchten in ihre Geheimnisse.
In der Einführung des Rambam zur Mischna, betrachtet er, wie die mündliche Tora dem Volk mitgeteilt wurde. Jedes Mal, wenn G’tt ein Gesetz an Moses gab, lehrte Moses es viermal: zuerst Aaron, dann Aarons Söhnen, dann den siebzig Ältesten, und dann dem jüdischen Volk … Nach all dem teilte sich das Volk in kleine Gruppen und besprach das jeweilige Gesetz, analysierte es bis ins kleinste Detail, bis jeder einzelne Aspekt klar war. Dies war der Alltag des jüdischen Volkes in der Wüste.
Moses Kundschafter waren große Tora-Gelehrte und heilige Juden. Sie sagten, „Sieh, wenn wir in das Land von Israel gehen, werden wir nicht die Zeit haben uns zusammenzusetzen und all die kleinen Details der Halacha zu diskutieren. Wir werden nicht die Möglichkeit haben das Gesetz tiefgründig zu analysieren, oder es genauestens an unsere Kinder zu übermitteln. Aus diesem Grund ist Israel ein Land, welcher alle seine Einwohner verschlingen wird. Das jüdische Volk wird mehr in das Physische, als in das Spirituelle, eintauchen.“ Darum sagten die Kundschafter zu Moses, „Wir wollen nicht gehen.“ Offensichtlich war dies eine Verfehlung. Aber warum war dies eine Verfehlung, für die sie mit dem Tode bestraft wurden? Weil es G’ttes ursprüngliche und grundlegende Absicht war, dass wir in die Welt gehen und dem Physischen nicht ausweichen, sondern um das Physische in das Spirituelle umzuwandeln. Dies ist letztlich das Ziel des jüdischen Volkes.
So stellt der Zwischenfall mit den Kundschaftern ein ziemlich einzigartiges Paradoxon dar. Die Kundschafter verhielten sich nicht richtig, weil sie nicht G’ttes Zielsetzung folgten das Land zu erobern. Demgegenüber führten sie einen wichtigen Punkt an. Sie wussten um die Versuchungen, die das jüdische Volk erwarten würden.
Nun stellen sie sich dieses Szenario vor. Eine Mutter weckt ihren achtjährigen Sohn für die Schule auf und er sagt, „Nein! Ich möchte nicht gehen und ich werde nicht gehen!“ Was entgegnet die Mutter? Sagt sie, „Steh auf! Du gehst zur Schule, egal ob du willst oder nicht“ – oder – „Oh, du möchtest nicht zur Schule gehen? Kein Problem. Aber du musst dann für die nächsten vierzig Jahre im Bett bleiben!“ Offensichtlich wird sie ihm sagen, dass er zur Schule gehen soll.
Ähnlich war es, als die Kundschafter sagten, „Wir möchten nicht in das Land gehen“, warum ignorierte G’tt sie nicht und forderte nicht, dass sie trotzdem gehen?
Weil sie nicht bereit waren. Es bedurfte größerer Studienanstrengungen.12
Wenn wir nun alle nur auf der Stufe der Kundschafter stehen – verpflichtet Tora zu lernen, nach Spirituellem zu streben und jede Minute des Tages mit G’tt verbunden zu sein! In ihrem eigenen Weg wollten die Kundschafter die Ära des Maschiach in diesem Augenblick beginnen.13 Aber die Zeit war nicht die richtige. Zuerst musste das jüdische Volk das Land betreten. Sie mussten es bearbeiten und seine Früchte G’tt darbringen, ein Beispiel erbringend wie alles in dieser physischen Welt mit dem Spirituellen verbunden ist. Dann, und nur dann, - in dieser Zeit und unser eigenen – würden wir für das Kommen des Maschiach bereit sein. Dies ist die Kraft dieses Verses, von dem wir das Konzept des Minjan ableiten. Bis zu diesem Tag ist es so, dass jedes Mal, wenn sich zehn Juden versammeln, es ein Quorum der Heiligkeit gibt.
Bedeutung
Die Bedeutung des Jud ist ein Jid – ein Jude. Das Jud kann ebenfalls Jad darstellen – eine Hand, die eine Anspielung auf G’tt ist, da wir sagen, dass G’tt uns mit einer starken Hand aus Ägypten führte.
Wie unterscheiden wir zwischen dem Jud, das G’tt repräsentiert, und dem Jud, welches auf den Menschen anspielt? Wir sehen oftmals in unseren Gebetbüchern, dass der Name G’ttes aus zwei aufeinander folgenden Juds zusammensetzt. Die beiden Juds bilden eine Kraft in zwei Namen G’ttes: Der erste Name G’ttes, das Tetragrammaton, wird Jud – Hei – Waw – Hei buchstabiert. Das Tetragrammaton steht für G’tt, wie Er hinter der Natur steht. Der zweite Name von G’tt ist A-donai, welcher Aleph – Dalet – Nun – Jud buchstabiert wird. Er deutet an, wie G’tt der Herrscher des Universums, sich selbst in der Natur manifestiert. Das Jud am Anfang des Tetragrammaton und das Jud am Ende von A-donai kommen zusammen – ein Jud, gefolgt von einem weiteren Jud – um die Verschmelzung dieser beiden Ausdrücke der G’ttlichkeit darzustellen.14 Diese Verbindung ist eine Bestätigung der Tatsache, dass, während wir in einer physischen Welt leben, in der das “Naturgesetz” gilt, G’tt wirklich der einzige ist, der die Natur [und damit auch die Gesetzlichkeiten] geschaffen hat.
Das Jud ist auch der erste Buchstabe in den beiden Namen des Juden. Der erste Name ist Israel. Juden werden Kinder Israels genannt – B’nei Israel. Israel meint beides:15 „Ich bin der Kopf“,16 und „Minister G’ttes“ –17. Die Terminologie „Minister von G’tt“ steht für den spirituellen Aspekt eines Juden, wenn er betet, Tora studiert, Taten erfüllt von Chessed vollbringt und all die anderen Mitzwot erfüllt.
Der zweite Name für Juden ist B’nei Ja’akow – die Kinder Jakobs. Jaakow ist eine phonetische Verbindung des Buchstaben Jud und des Wortes Akeiw. Jud steht für G’tt. Akeiw bedeutet „Ferse“, den niedrigsten Teil eines Menschen. Die Ferse nutzen wir, um über die Erde zu gehen. Darum ist es die Mission des Juden, in die Tiefen der materialistischen Welt zu gehen und dorthin das Jud G’ttes, die G’ttlichkeit, zu bringen. Dies betrifft nicht allein das Land Israel oder die Synagoge. Es bezieht sich auf jeden Platz, auf den der Fuß des Juden tritt. Wir müssen vom Schabbat in die Woche und vom Gebet in die Geschäftswelt, und dies mit der gleichen Absicht, mit derselben Hingabe, um G’ttes Schöpfung zu erfüllen und zu vervollständigen.
Wir hatten gesagt, dass es zwei Namen für einen Juden gibt. Aber woher leitet sich das Wort „Jude“ (Jehudi in hebräisch) tatsächlich ab? Wir sehen den Begriff Jehudi nicht in unseren Texten, bis auf Megillat Esther, die Rolle, welche wir zu Purim lesen.
In der Megillas Esther weist es Mordechai zurück, sich vor dem bösen Haman zu verbeugen. Er sagt: „Ein Mensch, ein Jude (Isch Jehudi), war in der Hauptstadt Schuschan, und sein Name war Mordechai.“18 Der Talmud19 sagt, dass Mordechai nicht vom Stamme Juda (Jehuda) kam. Vielmehr gehörte er zum Stamme Benjamin. So es vielmehr heißen müssen „Mordechai, der Benjaminite (Jemini).“ Der Talmud geht weiter, dass jeder, der sich dem Götzendienst entgegenstellt, und dadurch G’tt anerkennt, ein Jehudi, oder Jude, genannt wird.
Es ist interessant zu bemerken, dass der Buchstabe Jud, wenn er am Anfang eines Wortes steht, Beständigkeit repräsentiert. Das Konzept wird in Job ausgeführt:20 „So handelte (ja’ase) tun“, bezieht „Job alle seine Tage.“ Das Verb Asa sich üblicherweise auf eine einmalige Leistung. Hier geht ihm Das Jud stattet Asa mit Beständigkeit – das Jud voran aus. Job bot nicht nur dieses eine Mal Brandopfer für seine Kinder dar, sondern jedes Jahr zu diese Zeit – alle seine Tage.
Dasselbe Konzept gilt für den Namen G’ttes. Der Name G’ttes wird Jud – Hei – Waw – Hei buchstabiert. Das Wort Howe (Hei – Waw – Hei) bedeutet „Gegenwart.“ G’tt erschafft die Welt stetig – auch jetzt, wenn sie dies lesen. Das Jud am Anfang des Howe erinnert uns, dass Schöpfung kein einmaliger Akt war. Vielmehr formt G’tt die Welt in jedem augenblick aufs Neue.21
Das Wort Jehuda (d.h., Jehudi) – der Jude – beginnt ebenfalls mit einem Jud. Der Alter Rebbe erklärt,22 dass Jehuda „Lob“ und „Anerkennung“ bedeutet (etymologisch stammt es vom Wort Hod, zu loben, ab). Ein Jude lobt G’tt von Natur aus. Aber dies wird nicht lediglich ein- oder zweimal im Leben oder auch nur ein- oder zweimal am Tag verordnet. Das Lob wird jeden Moment unserer irdischen Existenz ausgedrückt. Dies ist da Jud, welches vor der Wurzel des Wortes Hod, „zu loben“, steht. Es steht für die Beständigkeit eines Juden, den angeborenen Wunsch G’tt zu loben. Natürlich, einige Tage kann dieses Verlangen verborgen sein und es kann sein, dass wir uns dessen nicht bewusst sind. Aber dies kann nie die immer währende Verbindung zu G’tt verstellen.
Im Lichte dieser Tatsache wollen wir eine der dunkelsten Perioden der jüdischen Geschichte betrachten. Hitler, möge sein Name ausgelöscht sein, zwang ale Juden dazu einen gelben Stern mit dem Wort “Jude” (d.h., Jehudi) zu tragen. Im Rückblick können wir sagen, das Hitlers Versuch, den jüdischen Funken auszulöschen, tatsächlich dazu führte, dass er sich wieder entzündete und hervortrat. Das Tragen des Sterns bedeutet, dass das jüdische Volk auch in den entsetzlichsten Zeiten niemals ablassen würde G’tt zu lieben und zu loben.
Jud. G’ttes unteilbare Kraft. Seine Hand. Sein Name. Ein Weg zu einer höheren Stufe des Verbindung und des Verstehens, ist für immer in unseren jüdischen Namen und unser Verlangen Ihn zu loben eingebettet.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Kaf - Königtum
Ein König reiste einmal durch einen großen Wald. Er drang so tief in den Wald ein, dass er den Weg verlor und nicht nach Hause fand. Tief im Wald traf er einfache Bauern und fragte sie nach dem Weg aus dem Wald, aber es war ihnen nicht möglich ihm zu helfen, da sie noch nie von dem großen Weg gehört hatten, der zum königlichen Palast führte.
Dann fand der König einen weisen Mann und bat ihn um Hilfe. Der Weise erkannte sofort, dass er den König vor sich hatte und sein Herz war berührt. In seiner Weisheit führte er den König sogleich zu dem richtigen Weg, führte ihn zu seinem königlichen Palast und half ihm so lange, bis der König seine wahre Ehre wiederhergestellt hatte und wieder auf seinem Thron saß. Der Retter fand in den Augen des Königs Gunst und Wohlwollen.
Die Zeit verging und der weise Mann handelte unangemessen, was den König verärgerte. Der König ordnete an, dass er angeklagt werden solle, da er gegen das königliche Gesetz verstoßen habe. Der Mann wusste, dass dies sehr schwerwiegende Konsequenzen haben konnte. In großer Sorge fiel er vor dem König auf die Knie und drang darauf, dass ihm eine Bitte gewährt würde: vor dem Verfahren und dem anschließenden Urteil wollte er die gleiche Kleidung anziehen, welche er trug, als er dem König im Wald begegnete und der König seinerseits sollte ebenfalls die gleiche Kleidung anlegen, welche er damals getragen hatte.
Der König stimmte der Bitte zu. Als die Begegnung im Wald durch die Originalkleidung, wieder lebendig wurde, erinnerte sich der König wieder an die Rettung seines Lebens durch den weisen Mann. Großes Erbarmen erfüllte das königliche Herz, da er sich erinnerte, wie er wieder in sein königliches Amt / Thron eingeführt wurde. Mit Erbarmen und Mitleid verzieh der König großmütig seinem Retter und setzte ihn wieder in Rang und Würde ein.
Diese Geschichte, welche durch Reb Levi Jitzchak von Berditschew erzählt wurde,1 ist eine Analogie der Beziehung zwischen G’tt und dem jüdischen Volk. Vor der großen Offenbarung am Sinai ging G’tt von Volk zu Volk und bot jedem die Tora an, aber diese lehnten sie ab. Wir, das jüdische Volk, akzeptierten die Tora mit Glück und Freude, bestätigten „Wir werden tun und wir werden hören“,2 und dies noch bevor wir deren spezifische Lehren vernommen hatten. Wir erklärten unsere Loyalität gegenüber G’tt, „akzeptierten das Joch des himmlischen Königreiches“, proklamierten G’ttes Herrschaft als König über uns, und bestätigten, dass wir Seine Gebote erfüllen und zu Seiner heiligen Tora stehen würden.
Durch unsere Geschichte hindurch hat das jüdische Volk gesündigt und gegen G’tt rebelliert … und zu jedem Rosch HaSchana blasen wir das Schofar, in Erinnerung an das Schofar, welches am Berg Sinai geblasen wurde, als wir die Tora erhielten. Dies erinnert uns an unser Versprechen uns der Herrschaft G’ttes unterzuordnen und erweckt unsere Gedanken der Umkehr. Durch das Blasen des Schofars erinnert uns G’tt an unsere Annahme der Tora, als wir Ihn zu unserem König machten. Darum vergibt er uns unsere Sünden und schreibt uns für ein gutes Leben in das Buch des Lebens ein, etc.3 Das Kaf steht für Kesser, die Krone des Königs. Es erinnert uns daran, dass unsere Intention, in der Ausübung der Mitzwot, mit dem g’ttlichen Willen in Verbindung steht.4
Design
Der elfte Buchstabe des Aleph-Beis ist das Kaf.5 Die Form des Kaf kann vielleicht als eine Pfeife beschrieben werden, welche an zwei Punkten fixiert wurde. Das Konzept des sich selbst Bindens / Festlegens, steht für die Unterwerfung unter eine größere Kraft und Wesen – den König der Könige, den allm-chtigen G’tt.
Gematria
Die Gematria von Kaf ist zwanzig. Zwanzig kann in zweimal zehn geteilt werden. Die erste zehn steht für die zehn Aussprüche, mit denen die Welt erschaffen wurde. Die zweite zehn steht für die zehn Gebote.6 Zusammen werden sie zu Kaf. In Bamidbar7 wird gesagt: „Zehn-zehn ist das Kaf.“8
Wenn du die Gematria des Wortes Esrim (das Wort „zwanzig“ in Hebräisch) nimmst, erhältst du 620: Ayin=70, Schin=300, Reisch=200, Jud=10, Mem=40. 620 ist auch die Gematria des Wortes Kesser: Kaf=20, Tav=400, Reisch=200. Kesser bedeutet Krone, die Zierde auf dem Kopf des Königs. Kesser erinnert uns auch an die 620 Buchstaben in den zehn Geboten. G’tt krönte das jüdische Volk, indem er ihm die Tora gab. Und es wurde zur jüdischen Raison d’être den 613 Geboten und den 7 rabbinischen Gesetzen zu folgen9 – zusammen also 620. Weiterhin ist bemerkenswert, dass der erste Buchstabe von Kesser Kaf ist.10
In der Kabbala steht die Sefira von Kesser für eine Stufe jenseits des Intellekts. Die Krone ziert das Haupt. In unserem Kopf befindet sich das Gehirn, der Ort des Intellekts und des Denkens. Aber die Krone befindet sich auf dem Kopf, jenseits des Denkens. Was kann größer als der Intellekt sein? Der Wunsch. Im Hebräischen wird dies Ratzon genannt. Der Wunsch ist eine mächtige Kraft, sie lädt uns ein Möglichkeiten zu entdecken, welche eine rationale Betrachtung als falsch oder schwierig angesehen hätte. Zum Beispiel möchtest du in einem bestimmten Tätigkeitsfeld erfolgreich werden. Obwohl du in der Schule nicht erfolgreich warst, kannst du darauf beharren und erfolgreich sein, wenn du den Willen und den Wunsch hast. Warum? Weil du es möchtest. Die Kraft, die Krone, des Wunsches ist so mächtig, dass sie die Fähigkeit besitzt über deinen Intellekt hinauszugehen und ihn zu transformieren.
Es gibt ein weiteres Konzept, welches den Wunsch übersteigt, und dies ist Vergnügen (Tainug). Wenn ein Mensch sich an etwas erfreut, so wird er sich automatisch darauf fokussieren. Als ein Ergebnis wird er seinen Intellekt einsetzen und eine Strategie entwickeln um daran teilzuhaben. Darum lehrt uns Kesser, welches für den Buchstaben Kaf – zwanzig – steht, dass es in der Krone zwei Ebenen gibt: Wunsch und Vergnügen, und diese enthalten zehn weitere Punkte. Diese Punkte sind auch als die zehn heiligen Sefirot bekannt,11 die zehn Bausteine der Schöpfung. Drei der zehn Sefirot befinden sich in der Welt des Intellekts – Weisheit, Verständnis und Wissen – und sieben beziehen sich auf Emotionen. Die zwei Ebenen der Krone des Kaf – Vergnügen und Wunsch – umfassen beide die intellektuellen Ebenen und emotionalen Ebenen.
Im Talmud heißt es,12 dass die Krone der Tora die Halacha ist. Warum ist es ausgerechnet das Gesetz (d.h., die Dinge, die wir tun sollen oder eben nicht tun sollen), welches als Krone der Tora angesehen wird? Um die Antwort zu erkennen, betrachten wir den Grund, aus dem G’tt uns die Tora gegeben hat. Wir bekamen die Tora nicht, damit wir einige nette Geschichten hatten, um uns dadurch zu unterhalten, unseren Kindern „Gute-Nacht-Geschichten“ vorzulesen oder sie in einem Literaturzirkel zu analysieren. Im Gegenteil, das Ziel der Tora ist, dass wir uns Seinem Gesetz gemäß verhalten, d.h., dass wir G’ttes Wunsch erfüllen und Ihm dadurch Freude bereiten.
Darum heißt es im Talmud: „Groß ist das Studium der Tora, wenn es zur Tat führt.“13 Wie die Krone, so ist es auch das ultimative Ziel der Tora über den Verstand hinaus zu gehen, und uns dazu zu bringen G’tt entsprechend zu handeln, um uns auf diese Weise als Volk zu verbessern und G’ttes Ziel in der Schöpfung zu vollenden.
Bedeutung
Eine der Bedeutungen des Buchstaben Kaf ist “Löffel.” Die Wurzel des Wortes „Löffel“ ist Kafaf – beugen. Wie wir es zuvor angesprochen hatten, ist Kaf ein Buchstabe der gebeugt ist. Er steht für den Aspekt der eigenen Unterordnung unter eine größere Kraft.
Diese Vorstellung von Unterordnung – und Demut – wird uns deutlicher bei der Betrachtung der Unterschiede zwischen den Worten Anochi und Ani. Beides bedeutet „Ich.“ Wenn ein Mensch jeden Tag nur sagt, “Ich, Ich, Ich”, hat er ein Problem mit Egoismus. Wie überwinden wir diese Selbstüberhöhung? Durch das Hinzufügen des Kaf zu Ani, dem Ich, transformieren wir es zu Anochi. Wenn das „Ich“ sich G’tt unterordnet, wenn es sich verbindet mit einer höheren Kraft und sie anerkennt, ist es nicht länger das egoistische Ich. Vielmehr ist Anochi das „Ich“, welches als eine Verbindung zu dem g’ttlichen Willen dient.14 Eigentlich gibt es aber zwei Kafs. Es gibt das gebeugte Kaf und das gerade, oder abschließende, Kaf. Was ist der Unterschied?
Wir erklärten zuvor, dass Kesser, die Krone des Königs, aus zwei Ebenen besteht: Vergnügen und Wunsch. Sie werden ebenfalls in der Form beschrieben, dass sie für die inneren und äußeren Seiten des Königs stehen. In diesem Fall bezieht sich das Innere auf die königliche Beziehung zu sich selbst, wohingegen das Äußere die Beziehungen zur Welt, zum Königreich, bezeichnet. Bezüglich der inneren Seiten des Königs – er muss nicht notwendigerweise König sein, verbunden mit den unablässigen Anforderungen seiner Stellung. Er möchte innerhalb der Grenzen seines eigenen Willens, der inneren Welt des Studiums, der Gelehrsamkeit, der Spiritualität und der Familie leben. Dies ist die Bedeutung der Passage15 “Von seinen Schulter an war er höher, als der Rest seines Volkes”, dies bedeutet, zurückgezogen von seinem Volk.
Die königliche Krone erfordert ebenfalls das gerade Kaf, welches sich entfaltet, um seine Untertanen zu erreichen; die äußere Ebene des königlichen Daseins. Es erfordert zu interagieren, seinem Königreich gegenüber verantwortlich und wohlwollend zu sein.
Das gebeugte Kaf steht deshalb für den introvertierten oder umgekehrten König – der sich in seiner abgeschiedenen, verinnerlichten Welt aufhält. Das gerade Kaf (ähnlich dem Waw) steht für den König, der von seiner hohen Ebene herabsteigt, um mit seinem Volk zu kommunizieren und es zu regieren.
Interessant ist, dass, wenn wir das gerade Kaf als Suffix zu einem Wort hinzufügen, sich die Bedeutung des Wortes verändert. Wie es heißt:16 „Ich will dich erheben mein G’tt, der König.“ Wenn man einen Mensch direkt anspricht heißt es beispielsweise: Lecha oder Becha geschrieben mit einem geraden Kaf: Das Kaf Sofit entfaltet sich somit wörtlich, um den Menschen einzuschließen, mit dem wir sprechen. Es steht dafür, dass uns der König erschienen ist und es uns möglich ist mit ihm von Angesicht zu Angesicht zu kommunizieren.
Der Buchstabe Kaf. Sich unterzuordnen. Sich der Krone zu unterwerfen – dem König, G’tt, dem Herrscher des Universums.
Ein König reiste einmal durch einen großen Wald. Er drang so tief in den Wald ein, dass er den Weg verlor und nicht nach Hause fand. Tief im Wald traf er einfache Bauern und fragte sie nach dem Weg aus dem Wald, aber es war ihnen nicht möglich ihm zu helfen, da sie noch nie von dem großen Weg gehört hatten, der zum königlichen Palast führte.
Dann fand der König einen weisen Mann und bat ihn um Hilfe. Der Weise erkannte sofort, dass er den König vor sich hatte und sein Herz war berührt. In seiner Weisheit führte er den König sogleich zu dem richtigen Weg, führte ihn zu seinem königlichen Palast und half ihm so lange, bis der König seine wahre Ehre wiederhergestellt hatte und wieder auf seinem Thron saß. Der Retter fand in den Augen des Königs Gunst und Wohlwollen.
Die Zeit verging und der weise Mann handelte unangemessen, was den König verärgerte. Der König ordnete an, dass er angeklagt werden solle, da er gegen das königliche Gesetz verstoßen habe. Der Mann wusste, dass dies sehr schwerwiegende Konsequenzen haben konnte. In großer Sorge fiel er vor dem König auf die Knie und drang darauf, dass ihm eine Bitte gewährt würde: vor dem Verfahren und dem anschließenden Urteil wollte er die gleiche Kleidung anziehen, welche er trug, als er dem König im Wald begegnete und der König seinerseits sollte ebenfalls die gleiche Kleidung anlegen, welche er damals getragen hatte.
Der König stimmte der Bitte zu. Als die Begegnung im Wald durch die Originalkleidung, wieder lebendig wurde, erinnerte sich der König wieder an die Rettung seines Lebens durch den weisen Mann. Großes Erbarmen erfüllte das königliche Herz, da er sich erinnerte, wie er wieder in sein königliches Amt / Thron eingeführt wurde. Mit Erbarmen und Mitleid verzieh der König großmütig seinem Retter und setzte ihn wieder in Rang und Würde ein.
Diese Geschichte, welche durch Reb Levi Jitzchak von Berditschew erzählt wurde,1 ist eine Analogie der Beziehung zwischen G’tt und dem jüdischen Volk. Vor der großen Offenbarung am Sinai ging G’tt von Volk zu Volk und bot jedem die Tora an, aber diese lehnten sie ab. Wir, das jüdische Volk, akzeptierten die Tora mit Glück und Freude, bestätigten „Wir werden tun und wir werden hören“,2 und dies noch bevor wir deren spezifische Lehren vernommen hatten. Wir erklärten unsere Loyalität gegenüber G’tt, „akzeptierten das Joch des himmlischen Königreiches“, proklamierten G’ttes Herrschaft als König über uns, und bestätigten, dass wir Seine Gebote erfüllen und zu Seiner heiligen Tora stehen würden.
Durch unsere Geschichte hindurch hat das jüdische Volk gesündigt und gegen G’tt rebelliert … und zu jedem Rosch HaSchana blasen wir das Schofar, in Erinnerung an das Schofar, welches am Berg Sinai geblasen wurde, als wir die Tora erhielten. Dies erinnert uns an unser Versprechen uns der Herrschaft G’ttes unterzuordnen und erweckt unsere Gedanken der Umkehr. Durch das Blasen des Schofars erinnert uns G’tt an unsere Annahme der Tora, als wir Ihn zu unserem König machten. Darum vergibt er uns unsere Sünden und schreibt uns für ein gutes Leben in das Buch des Lebens ein, etc.3 Das Kaf steht für Kesser, die Krone des Königs. Es erinnert uns daran, dass unsere Intention, in der Ausübung der Mitzwot, mit dem g’ttlichen Willen in Verbindung steht.4
Design
Der elfte Buchstabe des Aleph-Beis ist das Kaf.5 Die Form des Kaf kann vielleicht als eine Pfeife beschrieben werden, welche an zwei Punkten fixiert wurde. Das Konzept des sich selbst Bindens / Festlegens, steht für die Unterwerfung unter eine größere Kraft und Wesen – den König der Könige, den allm-chtigen G’tt.
Gematria
Die Gematria von Kaf ist zwanzig. Zwanzig kann in zweimal zehn geteilt werden. Die erste zehn steht für die zehn Aussprüche, mit denen die Welt erschaffen wurde. Die zweite zehn steht für die zehn Gebote.6 Zusammen werden sie zu Kaf. In Bamidbar7 wird gesagt: „Zehn-zehn ist das Kaf.“8
Wenn du die Gematria des Wortes Esrim (das Wort „zwanzig“ in Hebräisch) nimmst, erhältst du 620: Ayin=70, Schin=300, Reisch=200, Jud=10, Mem=40. 620 ist auch die Gematria des Wortes Kesser: Kaf=20, Tav=400, Reisch=200. Kesser bedeutet Krone, die Zierde auf dem Kopf des Königs. Kesser erinnert uns auch an die 620 Buchstaben in den zehn Geboten. G’tt krönte das jüdische Volk, indem er ihm die Tora gab. Und es wurde zur jüdischen Raison d’être den 613 Geboten und den 7 rabbinischen Gesetzen zu folgen9 – zusammen also 620. Weiterhin ist bemerkenswert, dass der erste Buchstabe von Kesser Kaf ist.10
In der Kabbala steht die Sefira von Kesser für eine Stufe jenseits des Intellekts. Die Krone ziert das Haupt. In unserem Kopf befindet sich das Gehirn, der Ort des Intellekts und des Denkens. Aber die Krone befindet sich auf dem Kopf, jenseits des Denkens. Was kann größer als der Intellekt sein? Der Wunsch. Im Hebräischen wird dies Ratzon genannt. Der Wunsch ist eine mächtige Kraft, sie lädt uns ein Möglichkeiten zu entdecken, welche eine rationale Betrachtung als falsch oder schwierig angesehen hätte. Zum Beispiel möchtest du in einem bestimmten Tätigkeitsfeld erfolgreich werden. Obwohl du in der Schule nicht erfolgreich warst, kannst du darauf beharren und erfolgreich sein, wenn du den Willen und den Wunsch hast. Warum? Weil du es möchtest. Die Kraft, die Krone, des Wunsches ist so mächtig, dass sie die Fähigkeit besitzt über deinen Intellekt hinauszugehen und ihn zu transformieren.
Es gibt ein weiteres Konzept, welches den Wunsch übersteigt, und dies ist Vergnügen (Tainug). Wenn ein Mensch sich an etwas erfreut, so wird er sich automatisch darauf fokussieren. Als ein Ergebnis wird er seinen Intellekt einsetzen und eine Strategie entwickeln um daran teilzuhaben. Darum lehrt uns Kesser, welches für den Buchstaben Kaf – zwanzig – steht, dass es in der Krone zwei Ebenen gibt: Wunsch und Vergnügen, und diese enthalten zehn weitere Punkte. Diese Punkte sind auch als die zehn heiligen Sefirot bekannt,11 die zehn Bausteine der Schöpfung. Drei der zehn Sefirot befinden sich in der Welt des Intellekts – Weisheit, Verständnis und Wissen – und sieben beziehen sich auf Emotionen. Die zwei Ebenen der Krone des Kaf – Vergnügen und Wunsch – umfassen beide die intellektuellen Ebenen und emotionalen Ebenen.
Im Talmud heißt es,12 dass die Krone der Tora die Halacha ist. Warum ist es ausgerechnet das Gesetz (d.h., die Dinge, die wir tun sollen oder eben nicht tun sollen), welches als Krone der Tora angesehen wird? Um die Antwort zu erkennen, betrachten wir den Grund, aus dem G’tt uns die Tora gegeben hat. Wir bekamen die Tora nicht, damit wir einige nette Geschichten hatten, um uns dadurch zu unterhalten, unseren Kindern „Gute-Nacht-Geschichten“ vorzulesen oder sie in einem Literaturzirkel zu analysieren. Im Gegenteil, das Ziel der Tora ist, dass wir uns Seinem Gesetz gemäß verhalten, d.h., dass wir G’ttes Wunsch erfüllen und Ihm dadurch Freude bereiten.
Darum heißt es im Talmud: „Groß ist das Studium der Tora, wenn es zur Tat führt.“13 Wie die Krone, so ist es auch das ultimative Ziel der Tora über den Verstand hinaus zu gehen, und uns dazu zu bringen G’tt entsprechend zu handeln, um uns auf diese Weise als Volk zu verbessern und G’ttes Ziel in der Schöpfung zu vollenden.
Bedeutung
Eine der Bedeutungen des Buchstaben Kaf ist “Löffel.” Die Wurzel des Wortes „Löffel“ ist Kafaf – beugen. Wie wir es zuvor angesprochen hatten, ist Kaf ein Buchstabe der gebeugt ist. Er steht für den Aspekt der eigenen Unterordnung unter eine größere Kraft.
Diese Vorstellung von Unterordnung – und Demut – wird uns deutlicher bei der Betrachtung der Unterschiede zwischen den Worten Anochi und Ani. Beides bedeutet „Ich.“ Wenn ein Mensch jeden Tag nur sagt, “Ich, Ich, Ich”, hat er ein Problem mit Egoismus. Wie überwinden wir diese Selbstüberhöhung? Durch das Hinzufügen des Kaf zu Ani, dem Ich, transformieren wir es zu Anochi. Wenn das „Ich“ sich G’tt unterordnet, wenn es sich verbindet mit einer höheren Kraft und sie anerkennt, ist es nicht länger das egoistische Ich. Vielmehr ist Anochi das „Ich“, welches als eine Verbindung zu dem g’ttlichen Willen dient.14 Eigentlich gibt es aber zwei Kafs. Es gibt das gebeugte Kaf und das gerade, oder abschließende, Kaf. Was ist der Unterschied?
Wir erklärten zuvor, dass Kesser, die Krone des Königs, aus zwei Ebenen besteht: Vergnügen und Wunsch. Sie werden ebenfalls in der Form beschrieben, dass sie für die inneren und äußeren Seiten des Königs stehen. In diesem Fall bezieht sich das Innere auf die königliche Beziehung zu sich selbst, wohingegen das Äußere die Beziehungen zur Welt, zum Königreich, bezeichnet. Bezüglich der inneren Seiten des Königs – er muss nicht notwendigerweise König sein, verbunden mit den unablässigen Anforderungen seiner Stellung. Er möchte innerhalb der Grenzen seines eigenen Willens, der inneren Welt des Studiums, der Gelehrsamkeit, der Spiritualität und der Familie leben. Dies ist die Bedeutung der Passage15 “Von seinen Schulter an war er höher, als der Rest seines Volkes”, dies bedeutet, zurückgezogen von seinem Volk.
Die königliche Krone erfordert ebenfalls das gerade Kaf, welches sich entfaltet, um seine Untertanen zu erreichen; die äußere Ebene des königlichen Daseins. Es erfordert zu interagieren, seinem Königreich gegenüber verantwortlich und wohlwollend zu sein.
Das gebeugte Kaf steht deshalb für den introvertierten oder umgekehrten König – der sich in seiner abgeschiedenen, verinnerlichten Welt aufhält. Das gerade Kaf (ähnlich dem Waw) steht für den König, der von seiner hohen Ebene herabsteigt, um mit seinem Volk zu kommunizieren und es zu regieren.
Interessant ist, dass, wenn wir das gerade Kaf als Suffix zu einem Wort hinzufügen, sich die Bedeutung des Wortes verändert. Wie es heißt:16 „Ich will dich erheben mein G’tt, der König.“ Wenn man einen Mensch direkt anspricht heißt es beispielsweise: Lecha oder Becha geschrieben mit einem geraden Kaf: Das Kaf Sofit entfaltet sich somit wörtlich, um den Menschen einzuschließen, mit dem wir sprechen. Es steht dafür, dass uns der König erschienen ist und es uns möglich ist mit ihm von Angesicht zu Angesicht zu kommunizieren.
Der Buchstabe Kaf. Sich unterzuordnen. Sich der Krone zu unterwerfen – dem König, G’tt, dem Herrscher des Universums.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Lamed - Lehrer und Schüler
Ich hatte eine schwierige Zeit bei der Erziehung eines meiner Kinder. Was immer ich versuchte, es funktionierte nicht. Ich sagte ihm, „Du wirst dafür eine Strafe erhalten, Ich werde dir kein Channuka-Geschenk geben, Ich werde dir in diesem Jahr kein Spielzeug zum Geburtstag kaufen …“ Ohne Erfolg.
Eines Tages, als ich mit meiner Familie in einem Einkaufszentrum war, begann sich mein Sohn schlecht zu benehmen. Ich wusste, dass meine vorherigen Versuche vergeblich gewesen waren und entschied eine andere Strategie anzuwenden. Um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, nahm ich einige Lutscher heraus und gab sie meinen anderen Kindern, aber ihm nicht. Er begann zu schreien und wollte wissen warum er keinen bekam. Ich begab mich auf seine Augenhöhe und sah ihn mit Mitleid an. „Wenn ein Kind einen Lutscher bekommt“, sagte ich sanft zu ihm, „“so ist es ein Lohn für sein gutes Verhalten. Ich weiß, dass du ein guter Junge bist und ich weiß, dass du mir bald zeigen wirst, dass du einen Lutscher verdienst.“ Dieser Ansatz ließ ihn aufmerksam werden. Er beruhigte sich sofort, lächelte mich an … und streckte seine Hand aus um einen Lutscher zu erhalten. Ich merkte dann, dass man Disziplin eher mit Liebe und Liebenswürdigkeit, anstatt mit Hass oder Ärger lehren kann. Sie müssen sich auf eine höhere Stufe des Bewusstseins erheben. Mein Sohn lernte auch eine wertvolle Lektion: dass es sich viel mehr lohnt ein gewünschtes Verhalten zu zeigen, anstatt sich ungebührend zu benehmen.
Design
Der zwölfte Buchstabe des Aleph-Beis ist das Lamed. Die Form des Lamed vereint zwei Buchstaben in sich:1 das Vav und das Kaf.2 Die Kabbala3 sagt, dass der Buchstabe mit einem Turm verglichen wird, der in der Luft fliegt.
Gematria
Die Gematria von Lamed ist dreißig. In Pirkei Awot heißt es: „Wenn man dreißig Jahre alt wird, erreicht man seine volle Stärke.“4 Wir finden in der Thora, dass, als das jüdische Volk in der Wüste war, die Levi’im, die die schweren Gefäße trugen, zwischen dreißig und fünfzig Jahren alt sein mussten, da dies die kraftvollsten Jahre des Menschen sind.
Was war der zugrunde liegende Zweck der 40jährigen Reise der Juden durch die Wüste? Auf der einen Seite wissen wir, dass dies das Ergebnis der Verfehlung der [10] Kundschafter war. Die 40tägige Reise durch das Land Israel erinnert an den Beschluss G’ttes 40 Jahre in der Wüste zu verbleiben.5 Warum mussten sie gerade durch die Wüste wandern? Warum blieben sie nicht an einer Stelle? Einfach ein Lager aufschlagen und dort für 40 Jahre bleiben. Was war der Grund, dass sie insgesamt 42 Reisen in 40 Jahren unternommen haben?
Der Zweck der Reisen des jüdischen Volkes war es, die Wüste in einen Garten zu verwandeln; auch an diesen verlassenen Platz G’ttlichkeit zu bringen. Indem sie mit sich die Bundeslade führten – und in ihr die Thora – wurde jede Lagerstätte des jüdischen Volkes nicht nur zu einem spirituellen, sondern zu einem wirklichen Garten. Dies wurde dem jüdischen Volk zu einer Lehre und einem Wegweiser, bei all ihren zukünftigen Orten des Exils. G’tt teilte ihnen mit: Ihr werdet die Geschichte hindurch zu wandern haben. Ihr werdet von einem Land zum nächsten reisen. Aber wo immer ihr hingeht, müsst ihr die Lade G’ttes mit euch nehmen – G’ttlichkeit in den jeweiligen Bereich bringen, ihn erheben und seine Bewohner verbessern und spiritueller machen. Dies ist das Ziel eines Juden.6
Diese Kraft, die Welt ernsthaft zu verändern, beginnt wenn wir dreißig werden. Von diesem Punkt an sind wir dazu in der Lage. Der Midrasch Schemuel7 sagt, dass man mit dreißig die Fähigkeit andere zum Guten zu beeinflussen. Bis dahin wird die Grundlage dafür gelegt.
Bezüglich Lamed finden wir eine weitere interessante Gematria. Sowohl das Aleph (in der Form des Wortes Ulfana), als auch das Lamed (wie in Lameid) stehen für G’tt als Lehrer. Was ist die Verbindung dieser beiden Buchstaben? Die Form des Buchstaben Aleph besteht aus zwei Juds und einem Aleph: 10 und 10 und 6 = 26. Das Lamed setzt sich aus einem Kaf und einem Vav zusammen: 20 und 6 = 26. Sechsundzwanzig ist auch die Gematria des g’ttlichen Namen, dem Tetragrammaton – Jud-Hei-Vav-Hei.
Es gibt aber einen signifikanten Unterschied zwischen der Art zu Lehren bezüglich des Aleph und des Lamed. Das Aleph ist mehr Theoriebezogen, wohingegen das Lamed eher einen praktischen Ansatz verfolgt. Zum Beispiel, das Aleph steht für die geschriebene Thora, wohingegen sich das Lamed auf die mündliche Gesetz bezieht (die Anwendung dieser Konzepte in unserer alltäglichen Praxis).8
In einer anderen Quelle schreibt der Rebbe, (9) dass das Kaf des Lamed für das menschliche Wesen steht, welches sich aus der g’ttlichen und der „tierischen“ Seele zusammensetzt, jede von ihnen setzt sich aus zehn Fähigkeiten (gleich zwanzig) zusammen. Das Vav steht dafür, dass G’tt zwischen ihnen weilt. Der numerische Wert von Kaf ist zwanzig. Wenn G’tt zwischen ihnen weilt, so fügt er Seine zehn Sefirot, oder g’ttlichen Energien, hinzu, zusammen also dreißig = Lamed.
Darum nennt vielleicht der Sohar das Lamed einen in der Luft fliegenden Turm. Das Vav des Lamed steht für G’ttlichkeit, Spiritualität, welches oben „in der Luft“ gefunden wird. Das Vav, welches eine Verbindung von oben nach unten darstellt, bringt die G’ttlichkeit von den spirituellen Welten in die physische Welt hinunter, bis es sich im Kaf, dem menschlichen Wesen, wieder findet. Diese Vereinigung des Spirituellen und Physischen erfüllt das Lamed mit der Fähigkeit sehr hohe Konzepte in einer praktischen Weise zu lehren.
Bedeutung
Lamed bedeutet zu lernen und zu lehren – welches sich auch den täglichen Gebeten wieder findet, Lilmod Ulameid. (10) Aber das Wort Lamed, das Gebot zu lehren, richtet sich nicht nur an Lehrer, es ist eine Anweisung an jeden Menschen. Jeder Mensch kann seinen Freund oder ihre Freundin beeinflussen, und die Eltern haben die Verpflichtung ihren Kindern G’tt, gute Taten und Ethik näher zu bringen. Die Thora sagt uns, (11) “Du sollst deine Kinder lehren und zu ihnen über diese Dinge sprechen” (d.h., die Gebote und Verpflichtungen der Thora). Der Rambam sagt uns, dass diese Passage die Prämisse für die Mitzwa von Talmud Thora, dem Thora-Studium, ist; dass wir durch das Gebot, unseren Kindern zu lehren, um unsere eigene Verpflichtung des Thora-Studiums wissen. Denn wie können wir unseren Kindern die Thora lehren, wenn wir sie selbst nicht gelernt haben?
Wir können nun alle eine einfache Frage stellen: Warum lernen wir diese grundlegende Gebot indirekt? Wenn G’tt wollte, dass wir verpflichtet sind Thora zu lernen, warum hat Er nicht einfach gesagt, „Lerne Thora!“ Warum lernen wir nun diese Mitzwa durch das Gebot „Lehre deine Kinder“?
Der Rebbe erklärt, (12) dass, wenn es an das Thora-Studium geht, ein Mensch immer ein Kind ist, und folglich das Gebot, “lehre deine Kinder”, auch für uns gelten kann. Man sollte niemals sagen, „Oh, ich bin nun fünfzig. Ich habe die Thora zwanzig Mal gelesen. Man kann mir nichts Neues mehr erzählen.“ Demgegenüber ist die Thora unbegrenzt. Gleich wie oft wir sie studiert haben, wir können immer einen neuen Aspekt finden oder eine tiefere Bedeutung entdecken. Wir müssen wie die Kinder herangehen und bereit sein zu erhalten und zu hören. Wie es in Pirkei Awot heißt: (13) „Wer ist weise? Der von jedem lernt.“ “Jeder” kann auch jemand jüngeres als du sein.
Auch deine Kinder.
Fußnoten:
(1) Sefer HaLikkutim, Osios, Buchstabe Lamed, geschrieben durch den Tzemach Tzedek, den dritten Rebbe von Chabad (1789-1866).
(2) Reshimos #53, S. 6
(3) Siehe Sefer HaLikkutim, loc. cit., S. 845; 847.
(4) 5:23.
(5) Bamidbar 14:34. Siehe ebenfalls das Kapitel zum Buchstaben Jud.
(6) Likkutei Torah, Anfang von Nasso und S. 22b. Likkutei Sichos, Bd. 13, S. 16-17.
(7) Pirkei Awot 5:22.
8 Aleph, der erste Buchstabe, steht für den ersten Schritt zur Erlangung von Wissen, und ist deshalb eher theoretisch. Der Buchstabe Lamed erscheint in der Mitte des Aleph-Beis und ist folglich tiefer in diesem Prozess. An diesem Punkt bist du fähig das theoretische Wissen in praktische Anwendungen umzuwandeln.
(9) Reschimos #53, S. 6.
(10) Segen vor dem Schema.
(11) Dewarim 6:7.
(12) Likkutei Sichos, Bd. 19, S. 38ff.
(13) 4:1.
Ich hatte eine schwierige Zeit bei der Erziehung eines meiner Kinder. Was immer ich versuchte, es funktionierte nicht. Ich sagte ihm, „Du wirst dafür eine Strafe erhalten, Ich werde dir kein Channuka-Geschenk geben, Ich werde dir in diesem Jahr kein Spielzeug zum Geburtstag kaufen …“ Ohne Erfolg.
Eines Tages, als ich mit meiner Familie in einem Einkaufszentrum war, begann sich mein Sohn schlecht zu benehmen. Ich wusste, dass meine vorherigen Versuche vergeblich gewesen waren und entschied eine andere Strategie anzuwenden. Um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, nahm ich einige Lutscher heraus und gab sie meinen anderen Kindern, aber ihm nicht. Er begann zu schreien und wollte wissen warum er keinen bekam. Ich begab mich auf seine Augenhöhe und sah ihn mit Mitleid an. „Wenn ein Kind einen Lutscher bekommt“, sagte ich sanft zu ihm, „“so ist es ein Lohn für sein gutes Verhalten. Ich weiß, dass du ein guter Junge bist und ich weiß, dass du mir bald zeigen wirst, dass du einen Lutscher verdienst.“ Dieser Ansatz ließ ihn aufmerksam werden. Er beruhigte sich sofort, lächelte mich an … und streckte seine Hand aus um einen Lutscher zu erhalten. Ich merkte dann, dass man Disziplin eher mit Liebe und Liebenswürdigkeit, anstatt mit Hass oder Ärger lehren kann. Sie müssen sich auf eine höhere Stufe des Bewusstseins erheben. Mein Sohn lernte auch eine wertvolle Lektion: dass es sich viel mehr lohnt ein gewünschtes Verhalten zu zeigen, anstatt sich ungebührend zu benehmen.
Design
Der zwölfte Buchstabe des Aleph-Beis ist das Lamed. Die Form des Lamed vereint zwei Buchstaben in sich:1 das Vav und das Kaf.2 Die Kabbala3 sagt, dass der Buchstabe mit einem Turm verglichen wird, der in der Luft fliegt.
Gematria
Die Gematria von Lamed ist dreißig. In Pirkei Awot heißt es: „Wenn man dreißig Jahre alt wird, erreicht man seine volle Stärke.“4 Wir finden in der Thora, dass, als das jüdische Volk in der Wüste war, die Levi’im, die die schweren Gefäße trugen, zwischen dreißig und fünfzig Jahren alt sein mussten, da dies die kraftvollsten Jahre des Menschen sind.
Was war der zugrunde liegende Zweck der 40jährigen Reise der Juden durch die Wüste? Auf der einen Seite wissen wir, dass dies das Ergebnis der Verfehlung der [10] Kundschafter war. Die 40tägige Reise durch das Land Israel erinnert an den Beschluss G’ttes 40 Jahre in der Wüste zu verbleiben.5 Warum mussten sie gerade durch die Wüste wandern? Warum blieben sie nicht an einer Stelle? Einfach ein Lager aufschlagen und dort für 40 Jahre bleiben. Was war der Grund, dass sie insgesamt 42 Reisen in 40 Jahren unternommen haben?
Der Zweck der Reisen des jüdischen Volkes war es, die Wüste in einen Garten zu verwandeln; auch an diesen verlassenen Platz G’ttlichkeit zu bringen. Indem sie mit sich die Bundeslade führten – und in ihr die Thora – wurde jede Lagerstätte des jüdischen Volkes nicht nur zu einem spirituellen, sondern zu einem wirklichen Garten. Dies wurde dem jüdischen Volk zu einer Lehre und einem Wegweiser, bei all ihren zukünftigen Orten des Exils. G’tt teilte ihnen mit: Ihr werdet die Geschichte hindurch zu wandern haben. Ihr werdet von einem Land zum nächsten reisen. Aber wo immer ihr hingeht, müsst ihr die Lade G’ttes mit euch nehmen – G’ttlichkeit in den jeweiligen Bereich bringen, ihn erheben und seine Bewohner verbessern und spiritueller machen. Dies ist das Ziel eines Juden.6
Diese Kraft, die Welt ernsthaft zu verändern, beginnt wenn wir dreißig werden. Von diesem Punkt an sind wir dazu in der Lage. Der Midrasch Schemuel7 sagt, dass man mit dreißig die Fähigkeit andere zum Guten zu beeinflussen. Bis dahin wird die Grundlage dafür gelegt.
Bezüglich Lamed finden wir eine weitere interessante Gematria. Sowohl das Aleph (in der Form des Wortes Ulfana), als auch das Lamed (wie in Lameid) stehen für G’tt als Lehrer. Was ist die Verbindung dieser beiden Buchstaben? Die Form des Buchstaben Aleph besteht aus zwei Juds und einem Aleph: 10 und 10 und 6 = 26. Das Lamed setzt sich aus einem Kaf und einem Vav zusammen: 20 und 6 = 26. Sechsundzwanzig ist auch die Gematria des g’ttlichen Namen, dem Tetragrammaton – Jud-Hei-Vav-Hei.
Es gibt aber einen signifikanten Unterschied zwischen der Art zu Lehren bezüglich des Aleph und des Lamed. Das Aleph ist mehr Theoriebezogen, wohingegen das Lamed eher einen praktischen Ansatz verfolgt. Zum Beispiel, das Aleph steht für die geschriebene Thora, wohingegen sich das Lamed auf die mündliche Gesetz bezieht (die Anwendung dieser Konzepte in unserer alltäglichen Praxis).8
In einer anderen Quelle schreibt der Rebbe, (9) dass das Kaf des Lamed für das menschliche Wesen steht, welches sich aus der g’ttlichen und der „tierischen“ Seele zusammensetzt, jede von ihnen setzt sich aus zehn Fähigkeiten (gleich zwanzig) zusammen. Das Vav steht dafür, dass G’tt zwischen ihnen weilt. Der numerische Wert von Kaf ist zwanzig. Wenn G’tt zwischen ihnen weilt, so fügt er Seine zehn Sefirot, oder g’ttlichen Energien, hinzu, zusammen also dreißig = Lamed.
Darum nennt vielleicht der Sohar das Lamed einen in der Luft fliegenden Turm. Das Vav des Lamed steht für G’ttlichkeit, Spiritualität, welches oben „in der Luft“ gefunden wird. Das Vav, welches eine Verbindung von oben nach unten darstellt, bringt die G’ttlichkeit von den spirituellen Welten in die physische Welt hinunter, bis es sich im Kaf, dem menschlichen Wesen, wieder findet. Diese Vereinigung des Spirituellen und Physischen erfüllt das Lamed mit der Fähigkeit sehr hohe Konzepte in einer praktischen Weise zu lehren.
Bedeutung
Lamed bedeutet zu lernen und zu lehren – welches sich auch den täglichen Gebeten wieder findet, Lilmod Ulameid. (10) Aber das Wort Lamed, das Gebot zu lehren, richtet sich nicht nur an Lehrer, es ist eine Anweisung an jeden Menschen. Jeder Mensch kann seinen Freund oder ihre Freundin beeinflussen, und die Eltern haben die Verpflichtung ihren Kindern G’tt, gute Taten und Ethik näher zu bringen. Die Thora sagt uns, (11) “Du sollst deine Kinder lehren und zu ihnen über diese Dinge sprechen” (d.h., die Gebote und Verpflichtungen der Thora). Der Rambam sagt uns, dass diese Passage die Prämisse für die Mitzwa von Talmud Thora, dem Thora-Studium, ist; dass wir durch das Gebot, unseren Kindern zu lehren, um unsere eigene Verpflichtung des Thora-Studiums wissen. Denn wie können wir unseren Kindern die Thora lehren, wenn wir sie selbst nicht gelernt haben?
Wir können nun alle eine einfache Frage stellen: Warum lernen wir diese grundlegende Gebot indirekt? Wenn G’tt wollte, dass wir verpflichtet sind Thora zu lernen, warum hat Er nicht einfach gesagt, „Lerne Thora!“ Warum lernen wir nun diese Mitzwa durch das Gebot „Lehre deine Kinder“?
Der Rebbe erklärt, (12) dass, wenn es an das Thora-Studium geht, ein Mensch immer ein Kind ist, und folglich das Gebot, “lehre deine Kinder”, auch für uns gelten kann. Man sollte niemals sagen, „Oh, ich bin nun fünfzig. Ich habe die Thora zwanzig Mal gelesen. Man kann mir nichts Neues mehr erzählen.“ Demgegenüber ist die Thora unbegrenzt. Gleich wie oft wir sie studiert haben, wir können immer einen neuen Aspekt finden oder eine tiefere Bedeutung entdecken. Wir müssen wie die Kinder herangehen und bereit sein zu erhalten und zu hören. Wie es in Pirkei Awot heißt: (13) „Wer ist weise? Der von jedem lernt.“ “Jeder” kann auch jemand jüngeres als du sein.
Auch deine Kinder.
Fußnoten:
(1) Sefer HaLikkutim, Osios, Buchstabe Lamed, geschrieben durch den Tzemach Tzedek, den dritten Rebbe von Chabad (1789-1866).
(2) Reshimos #53, S. 6
(3) Siehe Sefer HaLikkutim, loc. cit., S. 845; 847.
(4) 5:23.
(5) Bamidbar 14:34. Siehe ebenfalls das Kapitel zum Buchstaben Jud.
(6) Likkutei Torah, Anfang von Nasso und S. 22b. Likkutei Sichos, Bd. 13, S. 16-17.
(7) Pirkei Awot 5:22.
8 Aleph, der erste Buchstabe, steht für den ersten Schritt zur Erlangung von Wissen, und ist deshalb eher theoretisch. Der Buchstabe Lamed erscheint in der Mitte des Aleph-Beis und ist folglich tiefer in diesem Prozess. An diesem Punkt bist du fähig das theoretische Wissen in praktische Anwendungen umzuwandeln.
(9) Reschimos #53, S. 6.
(10) Segen vor dem Schema.
(11) Dewarim 6:7.
(12) Likkutei Sichos, Bd. 19, S. 38ff.
(13) 4:1.
Zuletzt von Admin am 10/4/2012, 19:35 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Mem - Metamorphose
Als die Mikwe von Brownsville, New York, aus finanziellen Gründen geschlossen werden sollte, stellte sich der Großvater meiner Mutter (väterlicherseits), Hersh-Meilech Hecht, zur Verfügung die finanzielle Verantwortung und die praktischen Aufgaben zu übernehmen. 1929 besuchte der sechste Lubawitscher Rebbe, Rabbi Yosef Yitzchak Schneerson, die Juden Amerikas. Die Chassidim trugen an ihn die Bitte für ein Maamar, einen chassidischen Diskurs, heran. Er entgegnete, dass er erst in einer Mikwe, einem rituellen Bad, untertauchen müsse. Üblicherweise nahm mein Großvater 10 Cent für die Benutzung der Einrichtung, doch nicht, wenn ein Rebbe sie nutzte. Als er hörte, dass der Lubawitscher Rebbe kommt, bereitete er den Raum zu Ehren des Rebben vor, als wenn es für einen König gewesen wäre.
Auf dem Weg aus der Mikwe gab ihm der Rebbe eine 5-Dollar-Note (zu jener Zeit eine erhebliche Summe). Hersh-Meilech nahm das Geld nicht und bat stattdessen um einen Segen. Der Rebbe segnete ihn und sagte, „Deine Kinder werden meine Chassidim werden und in (meiner Jeschiwa) Tomchei Temimim lernen.“ Und so ereignete es sich.
Design
Der Buchstabe Mem ist der dreizehnte Buchstabe des Aleph- Beis.
Es gibt zwei Formen des Mem: das offene Mem und das geschlossene Mem. Wie der Talmud erklärt,1 das offene Mem steht für die offenbarte Tora und das geschlossene Mem für die Geheimnisse der Tora.
Der AriSal sagt:2 „Es ist eine Mitzwa die Geheimnisse der Tora zu offenbaren.“ Wenn wir uns nun in der messianischen Ära befinden, so ist es nicht nur erlaubt, es ist eine Verpflichtung den Vorgeschmack der Lehren des Maschiach, welche die Geheimnisse der Tora sind, zu erfahren. Diese Ebene der Tora wird durch das geschlossen Mem dargestellt.
Der Rambam beginnt sein erstes Buch, die Mischne Tora, mit einem Abschnitt, welcher „die Grundlagen der Tora“ genannt wird. In diesem Abschnitt schreibt er über G’tt, die Engel und die Himmel, und erklärt: „Dies, was ich euch bis jetzt gesagt habe, wird ‚die Geheimnisse der Schöpfung und die Geheimnisse des Chariot genannt.’“3 Diese mystischen Einblicke sind komplexe kabbalistische Konzepte. Der Rambam entschied sie als eine Grundlage zu lehren – eine Voraussetzung für jemanden, der die Tora studiert.4
Die Furcht vor G’tt, Seinen bewegenden und unergründlichen Wegen, muss selbst den grundlegenden Gesetzen der offenbarten Tora, wie dem Schema, dem Schabbat und den Tefillin, vorangehen.
Zusätzlich steht das Mem für den Mutterleib5 - Rechem – welches mit einem Mem Sofit endet. Das Mem Sofit steht für die neun Monate, wenn der Mutterleib geschlossen ist. Das offene Mem steht für die Zeit der Geburt, wenn sich der Mutterleib öffnet.
Gematria
Die Gematria von Mem ist vierzig. Vierzig ist die Anzahl der Tage an denen es, während der Flut, auf die Erde regnete. Vierzig ist ebenfalls die Zahl der Tage, die Moses auf dem Berg Sinai verbrachte. Tatsächlich bestieg Moses den Berg dreimal. Der erste vierzigtägige Aufenthalt fand statt, als er die Tora erhielt. Dann stieg Moses mit den Tafeln hinab, zerstörte sie aber, als er das goldene Kalb sah, welches das Volk in seiner Abwesenheit gefertigt hatte. Am folgenden Morgen kehrte er auf den Berg zurück, um für das jüdische Volk zu beten. Als Moses zum Lager zurückkehrte, sprach G’tt zu ihm, dass er auf den Berg zurückkehren soll,6 dieses Mal mit seinen eigenen Tafeln. Moses grub unter seinem Zelt und fand zwei Saphire.7 Er nahm sie mit sich auf den Berg Sinai, für die dritten und abschließenden vierzig Tage, und G’tt schrieb die zehn Gebote auf die beiden Tafeln.8 Es war der zehnte des Monats Tischrei, als Moses, mit den Gesetzen G’ttes, nach den abschließenden vierzig Tagen vom Berg zurückkam. G’tt sagte, „Ich habe [dem jüdischen Volk] vergeben, wie du gebeten hast.“ Der Höhepunkt dieser drei vierzigtägigen Perioden ist der zehnte Tischrei, Jom Kippur.
Es gibt in der Tora andere bedeutende Bezüge zur Zahl 40: die Kundschafter von Moses durchquerten das Land für vierzig Tage. Die Juden waren für vierzig Jahre in der Wüste. Und für eine Mikwe muss vierzig Se’ah Wasser umfassen.
Für was steht die vierzig? Vierzig steht für Metamorphose,9 eine Transformation. Nach vierzig Tagen beginnt der Embryo eine erkennbare Form anzunehmen.10
Zusätzlich ist es so, dass eine Mikwe (mit ihren vierzig Se’ah) die Fähigkeit besitzt einen Menschen vom Status der Unreinheit in einen Status der Reinheit zu versetzen. Und wenn jemand einen Übertritt vollzieht,11 so muss er oder sie in einer Mikwe untertauchen, wo seine oder ihre jüdische Seele offenbart wird.
G’tt brachte für vierzig Tage und vierzig Nächte eine Flut über diese Erde. Die Wasser der Flut kamen nicht aus „Rache“, wie es weithin angenommen wird, sondern als Sühne, um die Welt in der gleichen Weise zu reinigen und zu transformieren, wie eine Mikwe einen Menschen reinigt.12
Jeder von Moses' vierzigtägigen Aufenthalten im Himmel kennzeichnete eine Transformation. Die ersten vierzig Tage waren um die Tora zu erhalten, und wenn ein Mensch Tora lernt, so entwickelt er oder sie die Fähigkeit sich zum Besseren zu verändern. Die zweite Reise war für das Gebet, Tefilla. Wenn ein Mensch betet, so kann er oder sie ein ungünstiges Urteil verändern; in diesem Fall G’ttes Absicht das jüdische Volk zu vernichten. Tatsächlich war G’tt wegen Moses' Flehen bereit Sein Erbarmen zu erweisen und ihm Seine Tora noch einmal anzubieten. Der letzte Aufstieg steht für Teschuwa (Umkehr) – ebenfalls eine Transformation – weil, wenn ein Mensch umgekehrt ist, ist er nicht länger der gleiche Mensch der er war als er gesündigt hat. Als Moses schließlich mit den Gesetzen G’ttes zum jüdischen Volk zurückkehrte, waren sie auf dem Level der Sühne – und bereiteten sich folglich darauf vor G’ttes Volk zu werden.
Darüber hinaus beginnen die Wörter Thora, Tefilla und Teschuwa jeweils mit Tav, das einen Zahlenwert von 400 besitzt, oder 40 mal 10 (d.h., G’tt mit allen 10 Fähigkeiten für 40 Tage zu dienen).
Die vierzig Jahre, die die Juden in der Wüste verbrachten, stellen ebenfalls eine Transformation dar. Das Volk, welches gegen G’tt rebelliert hatte, verwandelte sich in ein Volk, das bereit war, sich an Sein Wort zu halten.
Bedeutung
Das Wort Mem steht für Mayim, was wiederum Wasser bedeutet. Wasser bildet ein wichtiges Element in unseren Leben: ein Mensch besteht im Wesentlichen aus Wasser, und die Mehrheit der Erde ist damit bedeckt.
Thora ist das wichtigste Element in unseren spirituellen Leben, und wird mit Wasser verglichen, wie es heißt: „Ein Mayim Ela Tora.“13 Wie der Prophet uns sagt,14 “Derjenige, der durstig ist, soll gehen und Wasser trinken,” dies bedeutet, dass der Durst des Juden nach Spiritualität niemals gesättigt werden wird, wenn er sich nach anderen Kulturen oder Religionen umsieht. Einzig das Wasser, die Tora, löscht seinen Durst.
Wie ein Fisch nicht ohne Wasser überleben kann, so kann ein Jude nicht ohne Tora überleben. Es wird die Geschichte über einen Fisch und einen Fuchs erzählt.15 Der Fisch war damit beschäftigt das Netz eines Fischers zu umgehen, als er einen Fuchs erspähte, der am Ufer des Sees stand. Der Fuchs sprach zu dem Fisch, „Kleiner Fisch, wo schwimmst du hin?“ Der Fisch antwortete, „Die Fischer versuchen mich zu fangen, so versuche ich ihnen davonzuschwimmen!“ Besorgnis vortäuschend, bot der Fuchs an, „Kleiner Fisch, komm aus dem Wasser, ich werde dich beschützen.“ Entgegnete der Fisch, „Alberner Fuchs. Im Wasser habe ich noch eine Chance. Aber, sobald ich das Wasser verlasse, werde ich bestimmt sterben.“
Ein Jude ohne Tora, ist wie ein Fisch ohne Wasser. Natürlich wissen wir, dass auch das Wasser nicht ohne Schwierigkeiten ist. Es gibt Antisemitismus. Wir gehen von Land zu Land, versuchen eine spanische Inquisition und einen Holocaust zu überleben. Doch auch inmitten der größten Bedrohungen haben wir uns als Volk erhalten. In dem Moment, in dem wir unsere Kultur verlassen – unsere Verbindung zu G’tt und der Tora – sind wir spirituell gestorben.
Tora wird auch mit Wasser verglichen, weil Wasser unverändert von der Spitze eines Bergs zu seinen niedrigeren Schichten und Tälern reist. So brachte G’tt die gleiche tiefe, intellektuelle Tora, welche er im Himmel hatte, in die physische Welt. Der Sohar sagt, dass G’tt in die Tora sah, um die Welt zu erschaffen. Die Tora diente als eine Blaupause für die Schöpfung. Der Reichtum und die Stärke Seines Wassers formen und gehen weiter, um die Grundlage der ganzen Welt zu formen.
Die Mischna, das mündliche Gesetz der Tora, beginnt und endet mit dem Buchstaben Mem. Ihr erstes Wort ist M’eimasai16 und sie schließt mit dem Wort BaSchalom,17 „Frieden.“ Des Weiteren beginnt und beendet der Rambam18 sein großes Werk, Mischne Tora, mit einem Mem – das erste Kapitel mit dem Wort Meschoch und beendet das abschließende Kapitel mit dem Wort Mechasim.
Das Mem steht ebenfalls für den Mutterleib. Und in der Tat ist das Wasser der Mutterleib der Schöpfung. Die Tora beginnt,19 „Am Anfang schuf G’tt die Himmel und die Erde.” Im nächsten Vers heißt es, dass, bevor G’tt die Himmel und die Erde erschuf, „…der Geist von G’tt über dem Wasser schwebte.“20
Die Mikwe verkörpert ebenfalls dieses Konzept. Wenn jemand in der Mikwe untertaucht, ist dies gleich dem Eintritt in den Mutterleib der Schöpfung, dem Zustand der ungeborenen Welt. In dem Moment, wenn ein Mensch untertaucht, ist er oder sie wiedergeboren. Auf einem praktischeren Level, wenn ein Mensch in der Mikwe untertaucht, befindet er sich in einem Medium, wo er oder sie nicht überleben kann und unmittelbar sterben wird. Wenn ein Mensch aus dem Wasser auftaucht, so ist er selbst erneuert.21 Das Wort Mikwe beginnt ebenfalls mit dem Buchstaben Mem.22
Es heißt bei Jeschajahu:23 „L’Marbei HaMisra U’LeSchalom“, was bedeutet, „Seine Herrschaft (d.h. das Königtum von Maschiach) wird zunehmen und ohne Ende mit Frieden gesegnet sein.“ In der ganzen Tora erscheint nur einmal die abschließende Form des Mem in der Mitte eines Wortes – im Wort L’Marbei. Was bedeutet dies? Das der Maschiach das Exil beenden wird. Wir betrachteten zuvor die drei Linien des Beis – zwei horizontale und eine vertikale – welche für drei Richtungen (oder Ecken) der Erde stehen. Die nördliche Seite, die für das Böse offen steht, bleibt ungelöst. Mit der Ankunft des Maschiach wird die vierte Seite des Beis von Bereschit – Schöpfung – vervollständigt und der Buchstabe Beis wird in ein Mem verwandelt.24 Und das Aufkommen von dieser Form des Mems erleichtert wiederum die Vollendung der eigenen Form, wodurch das geschlossene Mem – die verborgenen oder geheimen Aspekte der Tora – den Platz des offenen Mems, der offenbarten Aspekte der Tora, einnimmt. Gemeinsam mit dem ewig währenden Frieden des Maschiach wird auch die Erklärung für die Gründe des Exils, und die Not und das Leid des jüdischen Volkes kommen, welche das Exil begleiteten, kommen.
Als die Mikwe von Brownsville, New York, aus finanziellen Gründen geschlossen werden sollte, stellte sich der Großvater meiner Mutter (väterlicherseits), Hersh-Meilech Hecht, zur Verfügung die finanzielle Verantwortung und die praktischen Aufgaben zu übernehmen. 1929 besuchte der sechste Lubawitscher Rebbe, Rabbi Yosef Yitzchak Schneerson, die Juden Amerikas. Die Chassidim trugen an ihn die Bitte für ein Maamar, einen chassidischen Diskurs, heran. Er entgegnete, dass er erst in einer Mikwe, einem rituellen Bad, untertauchen müsse. Üblicherweise nahm mein Großvater 10 Cent für die Benutzung der Einrichtung, doch nicht, wenn ein Rebbe sie nutzte. Als er hörte, dass der Lubawitscher Rebbe kommt, bereitete er den Raum zu Ehren des Rebben vor, als wenn es für einen König gewesen wäre.
Auf dem Weg aus der Mikwe gab ihm der Rebbe eine 5-Dollar-Note (zu jener Zeit eine erhebliche Summe). Hersh-Meilech nahm das Geld nicht und bat stattdessen um einen Segen. Der Rebbe segnete ihn und sagte, „Deine Kinder werden meine Chassidim werden und in (meiner Jeschiwa) Tomchei Temimim lernen.“ Und so ereignete es sich.
Design
Der Buchstabe Mem ist der dreizehnte Buchstabe des Aleph- Beis.
Es gibt zwei Formen des Mem: das offene Mem und das geschlossene Mem. Wie der Talmud erklärt,1 das offene Mem steht für die offenbarte Tora und das geschlossene Mem für die Geheimnisse der Tora.
Der AriSal sagt:2 „Es ist eine Mitzwa die Geheimnisse der Tora zu offenbaren.“ Wenn wir uns nun in der messianischen Ära befinden, so ist es nicht nur erlaubt, es ist eine Verpflichtung den Vorgeschmack der Lehren des Maschiach, welche die Geheimnisse der Tora sind, zu erfahren. Diese Ebene der Tora wird durch das geschlossen Mem dargestellt.
Der Rambam beginnt sein erstes Buch, die Mischne Tora, mit einem Abschnitt, welcher „die Grundlagen der Tora“ genannt wird. In diesem Abschnitt schreibt er über G’tt, die Engel und die Himmel, und erklärt: „Dies, was ich euch bis jetzt gesagt habe, wird ‚die Geheimnisse der Schöpfung und die Geheimnisse des Chariot genannt.’“3 Diese mystischen Einblicke sind komplexe kabbalistische Konzepte. Der Rambam entschied sie als eine Grundlage zu lehren – eine Voraussetzung für jemanden, der die Tora studiert.4
Die Furcht vor G’tt, Seinen bewegenden und unergründlichen Wegen, muss selbst den grundlegenden Gesetzen der offenbarten Tora, wie dem Schema, dem Schabbat und den Tefillin, vorangehen.
Zusätzlich steht das Mem für den Mutterleib5 - Rechem – welches mit einem Mem Sofit endet. Das Mem Sofit steht für die neun Monate, wenn der Mutterleib geschlossen ist. Das offene Mem steht für die Zeit der Geburt, wenn sich der Mutterleib öffnet.
Gematria
Die Gematria von Mem ist vierzig. Vierzig ist die Anzahl der Tage an denen es, während der Flut, auf die Erde regnete. Vierzig ist ebenfalls die Zahl der Tage, die Moses auf dem Berg Sinai verbrachte. Tatsächlich bestieg Moses den Berg dreimal. Der erste vierzigtägige Aufenthalt fand statt, als er die Tora erhielt. Dann stieg Moses mit den Tafeln hinab, zerstörte sie aber, als er das goldene Kalb sah, welches das Volk in seiner Abwesenheit gefertigt hatte. Am folgenden Morgen kehrte er auf den Berg zurück, um für das jüdische Volk zu beten. Als Moses zum Lager zurückkehrte, sprach G’tt zu ihm, dass er auf den Berg zurückkehren soll,6 dieses Mal mit seinen eigenen Tafeln. Moses grub unter seinem Zelt und fand zwei Saphire.7 Er nahm sie mit sich auf den Berg Sinai, für die dritten und abschließenden vierzig Tage, und G’tt schrieb die zehn Gebote auf die beiden Tafeln.8 Es war der zehnte des Monats Tischrei, als Moses, mit den Gesetzen G’ttes, nach den abschließenden vierzig Tagen vom Berg zurückkam. G’tt sagte, „Ich habe [dem jüdischen Volk] vergeben, wie du gebeten hast.“ Der Höhepunkt dieser drei vierzigtägigen Perioden ist der zehnte Tischrei, Jom Kippur.
Es gibt in der Tora andere bedeutende Bezüge zur Zahl 40: die Kundschafter von Moses durchquerten das Land für vierzig Tage. Die Juden waren für vierzig Jahre in der Wüste. Und für eine Mikwe muss vierzig Se’ah Wasser umfassen.
Für was steht die vierzig? Vierzig steht für Metamorphose,9 eine Transformation. Nach vierzig Tagen beginnt der Embryo eine erkennbare Form anzunehmen.10
Zusätzlich ist es so, dass eine Mikwe (mit ihren vierzig Se’ah) die Fähigkeit besitzt einen Menschen vom Status der Unreinheit in einen Status der Reinheit zu versetzen. Und wenn jemand einen Übertritt vollzieht,11 so muss er oder sie in einer Mikwe untertauchen, wo seine oder ihre jüdische Seele offenbart wird.
G’tt brachte für vierzig Tage und vierzig Nächte eine Flut über diese Erde. Die Wasser der Flut kamen nicht aus „Rache“, wie es weithin angenommen wird, sondern als Sühne, um die Welt in der gleichen Weise zu reinigen und zu transformieren, wie eine Mikwe einen Menschen reinigt.12
Jeder von Moses' vierzigtägigen Aufenthalten im Himmel kennzeichnete eine Transformation. Die ersten vierzig Tage waren um die Tora zu erhalten, und wenn ein Mensch Tora lernt, so entwickelt er oder sie die Fähigkeit sich zum Besseren zu verändern. Die zweite Reise war für das Gebet, Tefilla. Wenn ein Mensch betet, so kann er oder sie ein ungünstiges Urteil verändern; in diesem Fall G’ttes Absicht das jüdische Volk zu vernichten. Tatsächlich war G’tt wegen Moses' Flehen bereit Sein Erbarmen zu erweisen und ihm Seine Tora noch einmal anzubieten. Der letzte Aufstieg steht für Teschuwa (Umkehr) – ebenfalls eine Transformation – weil, wenn ein Mensch umgekehrt ist, ist er nicht länger der gleiche Mensch der er war als er gesündigt hat. Als Moses schließlich mit den Gesetzen G’ttes zum jüdischen Volk zurückkehrte, waren sie auf dem Level der Sühne – und bereiteten sich folglich darauf vor G’ttes Volk zu werden.
Darüber hinaus beginnen die Wörter Thora, Tefilla und Teschuwa jeweils mit Tav, das einen Zahlenwert von 400 besitzt, oder 40 mal 10 (d.h., G’tt mit allen 10 Fähigkeiten für 40 Tage zu dienen).
Die vierzig Jahre, die die Juden in der Wüste verbrachten, stellen ebenfalls eine Transformation dar. Das Volk, welches gegen G’tt rebelliert hatte, verwandelte sich in ein Volk, das bereit war, sich an Sein Wort zu halten.
Bedeutung
Das Wort Mem steht für Mayim, was wiederum Wasser bedeutet. Wasser bildet ein wichtiges Element in unseren Leben: ein Mensch besteht im Wesentlichen aus Wasser, und die Mehrheit der Erde ist damit bedeckt.
Thora ist das wichtigste Element in unseren spirituellen Leben, und wird mit Wasser verglichen, wie es heißt: „Ein Mayim Ela Tora.“13 Wie der Prophet uns sagt,14 “Derjenige, der durstig ist, soll gehen und Wasser trinken,” dies bedeutet, dass der Durst des Juden nach Spiritualität niemals gesättigt werden wird, wenn er sich nach anderen Kulturen oder Religionen umsieht. Einzig das Wasser, die Tora, löscht seinen Durst.
Wie ein Fisch nicht ohne Wasser überleben kann, so kann ein Jude nicht ohne Tora überleben. Es wird die Geschichte über einen Fisch und einen Fuchs erzählt.15 Der Fisch war damit beschäftigt das Netz eines Fischers zu umgehen, als er einen Fuchs erspähte, der am Ufer des Sees stand. Der Fuchs sprach zu dem Fisch, „Kleiner Fisch, wo schwimmst du hin?“ Der Fisch antwortete, „Die Fischer versuchen mich zu fangen, so versuche ich ihnen davonzuschwimmen!“ Besorgnis vortäuschend, bot der Fuchs an, „Kleiner Fisch, komm aus dem Wasser, ich werde dich beschützen.“ Entgegnete der Fisch, „Alberner Fuchs. Im Wasser habe ich noch eine Chance. Aber, sobald ich das Wasser verlasse, werde ich bestimmt sterben.“
Ein Jude ohne Tora, ist wie ein Fisch ohne Wasser. Natürlich wissen wir, dass auch das Wasser nicht ohne Schwierigkeiten ist. Es gibt Antisemitismus. Wir gehen von Land zu Land, versuchen eine spanische Inquisition und einen Holocaust zu überleben. Doch auch inmitten der größten Bedrohungen haben wir uns als Volk erhalten. In dem Moment, in dem wir unsere Kultur verlassen – unsere Verbindung zu G’tt und der Tora – sind wir spirituell gestorben.
Tora wird auch mit Wasser verglichen, weil Wasser unverändert von der Spitze eines Bergs zu seinen niedrigeren Schichten und Tälern reist. So brachte G’tt die gleiche tiefe, intellektuelle Tora, welche er im Himmel hatte, in die physische Welt. Der Sohar sagt, dass G’tt in die Tora sah, um die Welt zu erschaffen. Die Tora diente als eine Blaupause für die Schöpfung. Der Reichtum und die Stärke Seines Wassers formen und gehen weiter, um die Grundlage der ganzen Welt zu formen.
Die Mischna, das mündliche Gesetz der Tora, beginnt und endet mit dem Buchstaben Mem. Ihr erstes Wort ist M’eimasai16 und sie schließt mit dem Wort BaSchalom,17 „Frieden.“ Des Weiteren beginnt und beendet der Rambam18 sein großes Werk, Mischne Tora, mit einem Mem – das erste Kapitel mit dem Wort Meschoch und beendet das abschließende Kapitel mit dem Wort Mechasim.
Das Mem steht ebenfalls für den Mutterleib. Und in der Tat ist das Wasser der Mutterleib der Schöpfung. Die Tora beginnt,19 „Am Anfang schuf G’tt die Himmel und die Erde.” Im nächsten Vers heißt es, dass, bevor G’tt die Himmel und die Erde erschuf, „…der Geist von G’tt über dem Wasser schwebte.“20
Die Mikwe verkörpert ebenfalls dieses Konzept. Wenn jemand in der Mikwe untertaucht, ist dies gleich dem Eintritt in den Mutterleib der Schöpfung, dem Zustand der ungeborenen Welt. In dem Moment, wenn ein Mensch untertaucht, ist er oder sie wiedergeboren. Auf einem praktischeren Level, wenn ein Mensch in der Mikwe untertaucht, befindet er sich in einem Medium, wo er oder sie nicht überleben kann und unmittelbar sterben wird. Wenn ein Mensch aus dem Wasser auftaucht, so ist er selbst erneuert.21 Das Wort Mikwe beginnt ebenfalls mit dem Buchstaben Mem.22
Es heißt bei Jeschajahu:23 „L’Marbei HaMisra U’LeSchalom“, was bedeutet, „Seine Herrschaft (d.h. das Königtum von Maschiach) wird zunehmen und ohne Ende mit Frieden gesegnet sein.“ In der ganzen Tora erscheint nur einmal die abschließende Form des Mem in der Mitte eines Wortes – im Wort L’Marbei. Was bedeutet dies? Das der Maschiach das Exil beenden wird. Wir betrachteten zuvor die drei Linien des Beis – zwei horizontale und eine vertikale – welche für drei Richtungen (oder Ecken) der Erde stehen. Die nördliche Seite, die für das Böse offen steht, bleibt ungelöst. Mit der Ankunft des Maschiach wird die vierte Seite des Beis von Bereschit – Schöpfung – vervollständigt und der Buchstabe Beis wird in ein Mem verwandelt.24 Und das Aufkommen von dieser Form des Mems erleichtert wiederum die Vollendung der eigenen Form, wodurch das geschlossene Mem – die verborgenen oder geheimen Aspekte der Tora – den Platz des offenen Mems, der offenbarten Aspekte der Tora, einnimmt. Gemeinsam mit dem ewig währenden Frieden des Maschiach wird auch die Erklärung für die Gründe des Exils, und die Not und das Leid des jüdischen Volkes kommen, welche das Exil begleiteten, kommen.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Nun - Moschiach
Im Talmud1 wird eine Geschichte erzählt, in der Rabbi Jehoschua ben Levi den Propheten Elijahu getroffen hat und ihn fragt: „Wann wird der Maschiach kommen?“ Elijahu antwortet, „Warum fragst du mich? Du kannst den Maschiach selbst fragen.“
„Wirklich?! Wo kann ich den Maschiach finden?“
Elijahu sagte ihm, „Gehe zu den Toren Roms und du wirst ihn finden.“
Rabbi Jehoschua ben Levi dachte einen Moment nach. „Gut, aber an den Toren Roms gibt es viele Menschen. Wie weiß ich, welcher der Maschiach ist?“
„Er wird inmitten der armen Menschen sitzen, welche Schmerz und Not erdulden.“
Rabbi Jehoschua ben Levi fragte nach, „Dort gibt es viele Leute, die Not und Schmerz erleiden. Wie weiß ich, wer von ihnen der Maschiach ist?“
Elijahu schloss seine Ausführungen, „All die anderen Leidenden werden ihre Verbände in einem kontinuierlichen Bewegungsablauf ablegen. Maschiach wird einen Verband entfernen und um gleichen Augenblick neuerlich verwenden, einer nach dem anderen.“
Was bedeutet dies, „einer nach dem anderen“? Die Menschen, die an Krankheiten und Verletzungen leiden, legen ihre Verbände an und entfernen sie zur gleichen Zeit. Aber Maschiach verbindet einen Finger, eine Wunde mit einem Mal. Dies ist, weil, wenn der Maschiach schließlich gerufen wird, wird er nicht für ein Augenzwinkern warten. Er wird nicht die Zeit haben einen langen Verband vollständig anzulegen. Er wird fähig sein Volk unmittelbar zu retten.
So reiste Rabbi Jehoschua zu den Toren Roms und fand den Maschiach dort. Er sagte, „Nu! Wann wirst du kommen?“
Der Maschiach antwortete, “Heute.”
“Heute?! Das ist großartig!” Und er rennt nach Hause, packt seine Taschen und erzählt der ganzen Stadt, „Der Maschiach kommt heute!“ Und so warteten sie. Die Menschen warteten und warteten bis die Sonne schließlich unterging und der Maschiach sich nicht gezeigt hatte. Wenige Tage vergingen. Wiederum traf sich Rabbi Jehoschua ben Levi mit Elijahu. Elijahu sagte, „Nu, hast du den Maschiach getroffen? Was denkst du über ihn?“
Rabbi Jehoschua antwortete, „Er hat mich belogen!“
„Über was sprichst du?“, sagte Elijahu.
„Ich fragte ihn, ‚Wann wirst du kommen?’ Er sagte, dass er heute kommen wird, aber dies war nicht der Fall.“
Elijahu wandte ein, „Das tut mir leid. Ich denke, du hast ihn nicht richtig verstanden. Er [zitierte den Vers]: ‚„Heute, wenn ihr auf Meine Stimme hören werdet“’,2 [und setzte fort mit:] ‚Wenn ihr zu G’tt umkehrt und den Gesetzen der Tora folgt, werde Ich kommen. Bis dahin warte ich.’“
Design
Der vierzehnte Buchstabe des Aleph-Beis ist das Nun.
Es gibt zwei Arten von Nuns. Das „gebeugte“ Nun (Nun Kefufa) steht entweder am Anfang oder in der Mitte eines Wortes. Das aufrechte oder abschließende Nun (Nun Peschuta), befindet sich allein am Ende eines Wortes. Der Talmud3 sagt uns, dass das Nun Kefufa jemanden darstellt, der sich nach vorn beugt und das Nun Peschuta jemanden darstellt, der aufrecht steht.
Der Maharal erklärt,4 dass die zwei Nuns für die beiden grundlegenden Wege G’tt zu dienen stehen: Furcht und Liebe. Die erste Mensch dient G’tt aus Ehrfurcht, Furcht. Deshalb ist er nach vorn gebeugt. Die zweite Person dient G’tt aus Liebe und steht folglich aufrecht. Diese Person wird auch durch Großzügigkeit charakterisiert, weil Liebe Offenheit darstellt.
Eine andere Interpretation finden wir im Werk des Schla,5 wo es heißt, dass das gebeugte Nun auf denjenigen anspielt, der gefallen ist, und das aufrechte nun auf denjenigen, welcher sich wieder aufgerichtet hat.
Raschi sagt dazu, dass, wenn eine Person ihr ganzes Leben hindurch „gebeugt“ ist, dies bedeutet, dass sie demütig ist. Er ordnet sich Recht und Gesetz, Tora und G’tt unter. In der kommenden Welt wird er aufrecht stehen und G’tt wird ihm eine ungeheure Belohnung zuteil werden lassen.
Es ist bemerkenswert,6 dass in einer halachischen Debatte das abschließende Urteil nicht notwendigerweise zu Gunsten der Person ausgeht, die intelligenter ist. Eher wird zu Gunsten der Person entschieden, die demütiger ist. Was sagt uns die Tora über Moses? Nicht dass er ein glänzender Gelehrter war, sondern dass er der Inbegriff der Demut war.
Dasselbe trifft auf Jehoschua, Moses Nachfolger, zu. Wie auch manche Quellen Moses mit einem Fisch vergleichen, einem Nun,7 weil er, durch Pharaos Tochter, aus dem Wasser geholt wurde. So wird Jehoschua „Ben Nun“ genannt, der Sohn (Anhänger) dieses großen Fisches (Moses). Die Tora spricht nicht über seinen Intellekt, sondern vielmehr darüber, dass er Moses Anhänger war – dass er immer an Moses Seite und in Moses Zelt war. Warum verdiente er es die Führung des jüdischen Volkes von Moses zu übernehmen? Weil er von seinem ganzen Wesen her demütig war.
Noch bevor David König wurde, war er bekannt als „das abschließende Urteil.“8 König Schaul, sein Vorgänger, war brilliant, aber die Halacha wurde entsprechend David entschieden. Wir wissen, dass David sehr demütig war; er wird „der Diener des Herrn“ und „Mein Diener David“ genannt.9 Auch Hillel, der berühmte Rabbiner und Gelehrte, hatte von Zeit zu Zeit Fragestellungen zu klären, in deren Auslegung er nicht mit seinem Kollegen Schammai übereinstimmte. Schammai hatte tatsächlich einen schärferen Verstand als Hillel, aber die Halacha ging nach Hillel, wegen seiner Demut und Gnade.
Es heißt im HaJom Jom:10 „Die besondere Qualität des Maschiach ist, dass er demütig sein wird. Obwohl er der Bedeutendste sein wird – da er den Patriarchen und Moses Tora lehren wird – so wird er auch der Demütigste sein, da er auch das einfache Volk lehren wird.“
Ob man G’tt aus Liebe oder aus Furcht dient, oder ob man gebeugt oder aufrecht ist, der Funken des Maschiach in uns allen wird uns mit der Demut stärken, die Vielfalt der Schöpfung anzunehmen.
Gematria
Die Gematria von Nun ist fünfzig. Es gibt fünfzig „Tore“ oder Level von Bina, des Verstehens. Darum zählten die Juden 49 Tage – sieben komplette Wochen von Pesach bis Schawuot – um sich selbst für den Empfang der Tora bereit zu machen. Die berühmte Frage ist, warum sagt uns die Tora, dass wir nach Pesach fünfzig Tage zählen sollen, wenn es unmittelbar danach heißt, dass wir sieben volle Wochen zählen sollen, was wiederum nur 49 Tage sind? Die Antwort darauf ist, dass ein Mensch nur 49 Stufen des Intellekts selbst steigen kann. Die fünfzigste Stufe, diejenige der Transzendenz, ann nur durch G’tt geschehen. Darum sagt G’tt: Ihr vollbringt euren Anteil und Ich werde Meinen einbringen. Wenn ihr die 49. Stufe erreicht, werde Ich euch mit der fünfzigsten segnen; der höchsten Ebene von Bina.11
Im jüdischen Jahr wird jedes 50. Jahr Jowel-Jahr genannt. Im Jowel-Jahr wird allen Ländereien im Land Israel „ihre Freiheit gegeben“, und sie kehren zu ihren ursprünglichen Eigentümern zurück.
Wie ist das Konzept von Freiheit und Tora miteinander verbunden? In Pirkei Awot heißt es: „Jemand der Tora lernt ist wirklich frei“,12 aber wenn ein Skeptiker diese Aussage betrachtet, so könnte ihm dies als zu einfach erscheinen. „Frei?! Was meinst ihr mit frei? Die Tora ist voller Restriktionen! Sie sagt mir, dass ich dies oder jenes nicht tun soll. Etwas Freiheit!“
Und in der Tat, wenn jemand Tora lernt, so ist er frei von den falschen, materialistischen Beschränkungen der Gesellschaft. Frei von seinen egozentrischen Eingebungen. Er hat die Kraft diesen Hindernissen gegenüberzutreten und sie zu überwinden. Weiterhin gibt die Tora einer Person die Fähigkeit ihr Potential zu maximieren, so dass er das Beste erreichen kann, was für ihn möglich ist.
Ein Beispiel dafür ist, wenn du etwas gutes isst, so wird deine Leistung optimal erweitert. Sicherlich kann man auch überleben, wenn man sich von Keksen und Cola ernährt. Doch der Grundsatz ist, wenn du etwas Gesundes isst, bist du fähig größere Leistungen zu vollbringen.
Dasselbe trifft auch zu, wenn man entsprechend den Gesetzen der Tora lebt. Vielleicht glaubst du, dass du die Tora nicht in Deinem Leben brauchst, dass du sehr gut ohne sie überleben kannst. Schließlich hast du all die materiellen Möglichkeiten um zu leben, relativ stressfrei, und dein Leben ist in Schwung. Aber wenn du dich entscheidest der Tora entsprechend zu leben, so wirst du bald bemerken, dass du auf einer viel höheren Ebene des Lebens arbeiten kannst, als der durchschnittliche Mensch. Du fühlst, dass du dein Leben kontrollierst und nicht der Sklave der Vorschriften der falschen Werte der Gesellschaft bist.
Bedeutung
Im Sohar steht,13 dass das Nun für Ona’ah steht. Dem menschlichen Auge erscheint es, dass diese Welt durch die Naturgesetze reguliert wird, da wir G’tt nicht sehen können. Darum ist diese falsche Wahrheit eine vollkommene Täuschung.
Die Mission von uns allen ist es, G’ttes unbegrenztes Licht zu offenbaren und in diese Welt zu bringen,14 so dass wir die eigentliche Wirklichkeit dieser Welt sehe können – dass alles G-ttlichkeit ist und G-ttlichkeit alles ist. Dies wird getan, indem man sich G’tt nähert und Seine Gebote erfüllt. Dieses Konzept wird im aufrechten, langen (, abschließenden) Nun ausgedrückt,15 welches in seiner Form dem Waw ähnelt. Im Gegensatz zum Waw befindet sich sein „Bein“ unterhalb der Grundlinie. Dies impliziert den Abwärtsfluss g’ttlicher Energie, die sogar den tiefsten Abgrund erreicht. Dies wird schließlich mit der Ankunft des Maschiach passieren.
Nun bedeutet ebenfalls „Königtum.“ Es gibt einen Vers in den Tehillim, welcher sich auf den Maschiach bezieht, der lautet:16 „Mag sein Name (Yinon) für immer Bestand haben, so lang wie die Sonne.“ Gemäß Raschi bezieht sich Jinon auf Königtum. Wenn wir das Wort Jinon in zwei aufteilen – Jud und Nun – bedeutet Nun Königtum, und indem man ein Jud voranstellt bezeichnet man die Kontinuität.17 Darum bedeutet der Name Jinon, dass das Königtum des Maschiach ewig andauern wird.
Im Aramäischen bedeutet Nun Fisch. Eine weitere Bedeutung des Nuns ist Bar Nafli, jemand der gefallen ist, oder eine Fehlgeburt. Im Wochenabschnitt Balak,18 prophezeit der Prophet Bilaam das Kommen zweier Könige. Der erste ist König David. Der zweite ist König Maschiach, der zu seiner Zeit aus den Nachkommen Davids hervorkommen wird.
Der Midrasch sagt, dass ursprünglich angenommen wurde, dass David durch eine Fehlgeburt gestorben war. Er war nur fähig zu überleben, weil Adam (der erste Mensch) David 70 seiner Jahre hinterließ.19 Maschiach, ein Nachkomme von David, wird ein Bar Nafli genannt.20 Eine Fehlgeburt bewirkt bei der Mutter, und denen die ihr nahe stehen, große Schmerzen und Leid. Die Rolle von Schmerz und Leiden ist ein wichtiges Element von Mashiachs Gegenwart auf der Erde. Weil er das Leid des jüdischen Volkes fühlt, er betet inbrünstig in ihrem Namen, für die Erlösung und Heilung.
König David ist bekannt als David ben Yischai – der Sohn von Yischai. Es ist interessant, dass die Gematria von „Ben Yischai“, 372 ist, der gleiche Zahlenwert wie bei den Worten Bar Nafli.
Der Talmud erzählt uns,21 dass e seine Debatte über den Namen Maschiach gab. Eine Gruppe sagte, der Name von Maschiach ist Menachem. Die andere Gruppe sagte, das er Schilo sei. Die dritte Gruppe sagte Maschiachs Name sei Jinon, Die vierte Gruppe sagte Chanina. Grundsätzlich hatten sie alle Recht. Maschiach (buchstabiert: Mem, Schin, Jud, Ches) ist ein Akronym aller vier Namen. Das Mem von Maschiach steht für Menachem, was Trost bedeutet, da Mashiach kommen und die jüdischen Leute trösten wird und ihren Schmerz und ihre Qual vom Exil und der Zerstörung des ersten und zweiten heiligen Tempels lindern wird. Dann wird er Schilo sein (Schin), welches bedeutet, dass er König wird und über das Volk herrscht und Recht und Ordnung wiederherstellen wird. Schilo, das auch bedeutet, "Geschenke zu ihm", verweist auf die Verpflichtung, Geschenke zum König zu bringen. Dann wird er Jinon sein (Jud), was fische bedeutet, welche sich rasch vermehren und Bestand haben. Unter Maschiachs Herrschaft wird die Welt fruchtbar sein und sich vermehren. Der letzte Name ist Chanina (Ches). Chanina bedeutet Chein, Anmut. Maschiach bringt letztlich Anmut, Frieden und Harmonie in die Welt.
Weiterhin sagt uns der Talmud, dass ein Mensch. Der träumt, „und Chanina sieht“22 dazu bestimmt ist, "viele, viele" Wunder mitzuerleben, weil es zwei Nuns im Wort Chanina gibt. Das Wort Nun bedeutet ebenfalls Nes, Wunder. Zwei Nuns bedeutet Nisei Nissim: viele, viele Wunder. In der Ära des Maschiach wird jeder große Wunder erleben.
So steht Nun für Demut, ist das Gefäß für alle Segnungen G’ttes. Intellektuell gesehen, wenn jemand demütig ist, erreicht er die 50. Stufe des Verstehens; auf einem materiellen Level, man gelangt zu großem materiellen Reichtum durch seine Fähigkeit "sich wie ein Fisch zu vermehren." Durch unsere Versuche, Demut zu erreichen, werden wir sowohl materiell als auch spirituell mit dem Kommen des Maschiach gesegnet sein.
Im Talmud1 wird eine Geschichte erzählt, in der Rabbi Jehoschua ben Levi den Propheten Elijahu getroffen hat und ihn fragt: „Wann wird der Maschiach kommen?“ Elijahu antwortet, „Warum fragst du mich? Du kannst den Maschiach selbst fragen.“
„Wirklich?! Wo kann ich den Maschiach finden?“
Elijahu sagte ihm, „Gehe zu den Toren Roms und du wirst ihn finden.“
Rabbi Jehoschua ben Levi dachte einen Moment nach. „Gut, aber an den Toren Roms gibt es viele Menschen. Wie weiß ich, welcher der Maschiach ist?“
„Er wird inmitten der armen Menschen sitzen, welche Schmerz und Not erdulden.“
Rabbi Jehoschua ben Levi fragte nach, „Dort gibt es viele Leute, die Not und Schmerz erleiden. Wie weiß ich, wer von ihnen der Maschiach ist?“
Elijahu schloss seine Ausführungen, „All die anderen Leidenden werden ihre Verbände in einem kontinuierlichen Bewegungsablauf ablegen. Maschiach wird einen Verband entfernen und um gleichen Augenblick neuerlich verwenden, einer nach dem anderen.“
Was bedeutet dies, „einer nach dem anderen“? Die Menschen, die an Krankheiten und Verletzungen leiden, legen ihre Verbände an und entfernen sie zur gleichen Zeit. Aber Maschiach verbindet einen Finger, eine Wunde mit einem Mal. Dies ist, weil, wenn der Maschiach schließlich gerufen wird, wird er nicht für ein Augenzwinkern warten. Er wird nicht die Zeit haben einen langen Verband vollständig anzulegen. Er wird fähig sein Volk unmittelbar zu retten.
So reiste Rabbi Jehoschua zu den Toren Roms und fand den Maschiach dort. Er sagte, „Nu! Wann wirst du kommen?“
Der Maschiach antwortete, “Heute.”
“Heute?! Das ist großartig!” Und er rennt nach Hause, packt seine Taschen und erzählt der ganzen Stadt, „Der Maschiach kommt heute!“ Und so warteten sie. Die Menschen warteten und warteten bis die Sonne schließlich unterging und der Maschiach sich nicht gezeigt hatte. Wenige Tage vergingen. Wiederum traf sich Rabbi Jehoschua ben Levi mit Elijahu. Elijahu sagte, „Nu, hast du den Maschiach getroffen? Was denkst du über ihn?“
Rabbi Jehoschua antwortete, „Er hat mich belogen!“
„Über was sprichst du?“, sagte Elijahu.
„Ich fragte ihn, ‚Wann wirst du kommen?’ Er sagte, dass er heute kommen wird, aber dies war nicht der Fall.“
Elijahu wandte ein, „Das tut mir leid. Ich denke, du hast ihn nicht richtig verstanden. Er [zitierte den Vers]: ‚„Heute, wenn ihr auf Meine Stimme hören werdet“’,2 [und setzte fort mit:] ‚Wenn ihr zu G’tt umkehrt und den Gesetzen der Tora folgt, werde Ich kommen. Bis dahin warte ich.’“
Design
Der vierzehnte Buchstabe des Aleph-Beis ist das Nun.
Es gibt zwei Arten von Nuns. Das „gebeugte“ Nun (Nun Kefufa) steht entweder am Anfang oder in der Mitte eines Wortes. Das aufrechte oder abschließende Nun (Nun Peschuta), befindet sich allein am Ende eines Wortes. Der Talmud3 sagt uns, dass das Nun Kefufa jemanden darstellt, der sich nach vorn beugt und das Nun Peschuta jemanden darstellt, der aufrecht steht.
Der Maharal erklärt,4 dass die zwei Nuns für die beiden grundlegenden Wege G’tt zu dienen stehen: Furcht und Liebe. Die erste Mensch dient G’tt aus Ehrfurcht, Furcht. Deshalb ist er nach vorn gebeugt. Die zweite Person dient G’tt aus Liebe und steht folglich aufrecht. Diese Person wird auch durch Großzügigkeit charakterisiert, weil Liebe Offenheit darstellt.
Eine andere Interpretation finden wir im Werk des Schla,5 wo es heißt, dass das gebeugte Nun auf denjenigen anspielt, der gefallen ist, und das aufrechte nun auf denjenigen, welcher sich wieder aufgerichtet hat.
Raschi sagt dazu, dass, wenn eine Person ihr ganzes Leben hindurch „gebeugt“ ist, dies bedeutet, dass sie demütig ist. Er ordnet sich Recht und Gesetz, Tora und G’tt unter. In der kommenden Welt wird er aufrecht stehen und G’tt wird ihm eine ungeheure Belohnung zuteil werden lassen.
Es ist bemerkenswert,6 dass in einer halachischen Debatte das abschließende Urteil nicht notwendigerweise zu Gunsten der Person ausgeht, die intelligenter ist. Eher wird zu Gunsten der Person entschieden, die demütiger ist. Was sagt uns die Tora über Moses? Nicht dass er ein glänzender Gelehrter war, sondern dass er der Inbegriff der Demut war.
Dasselbe trifft auf Jehoschua, Moses Nachfolger, zu. Wie auch manche Quellen Moses mit einem Fisch vergleichen, einem Nun,7 weil er, durch Pharaos Tochter, aus dem Wasser geholt wurde. So wird Jehoschua „Ben Nun“ genannt, der Sohn (Anhänger) dieses großen Fisches (Moses). Die Tora spricht nicht über seinen Intellekt, sondern vielmehr darüber, dass er Moses Anhänger war – dass er immer an Moses Seite und in Moses Zelt war. Warum verdiente er es die Führung des jüdischen Volkes von Moses zu übernehmen? Weil er von seinem ganzen Wesen her demütig war.
Noch bevor David König wurde, war er bekannt als „das abschließende Urteil.“8 König Schaul, sein Vorgänger, war brilliant, aber die Halacha wurde entsprechend David entschieden. Wir wissen, dass David sehr demütig war; er wird „der Diener des Herrn“ und „Mein Diener David“ genannt.9 Auch Hillel, der berühmte Rabbiner und Gelehrte, hatte von Zeit zu Zeit Fragestellungen zu klären, in deren Auslegung er nicht mit seinem Kollegen Schammai übereinstimmte. Schammai hatte tatsächlich einen schärferen Verstand als Hillel, aber die Halacha ging nach Hillel, wegen seiner Demut und Gnade.
Es heißt im HaJom Jom:10 „Die besondere Qualität des Maschiach ist, dass er demütig sein wird. Obwohl er der Bedeutendste sein wird – da er den Patriarchen und Moses Tora lehren wird – so wird er auch der Demütigste sein, da er auch das einfache Volk lehren wird.“
Ob man G’tt aus Liebe oder aus Furcht dient, oder ob man gebeugt oder aufrecht ist, der Funken des Maschiach in uns allen wird uns mit der Demut stärken, die Vielfalt der Schöpfung anzunehmen.
Gematria
Die Gematria von Nun ist fünfzig. Es gibt fünfzig „Tore“ oder Level von Bina, des Verstehens. Darum zählten die Juden 49 Tage – sieben komplette Wochen von Pesach bis Schawuot – um sich selbst für den Empfang der Tora bereit zu machen. Die berühmte Frage ist, warum sagt uns die Tora, dass wir nach Pesach fünfzig Tage zählen sollen, wenn es unmittelbar danach heißt, dass wir sieben volle Wochen zählen sollen, was wiederum nur 49 Tage sind? Die Antwort darauf ist, dass ein Mensch nur 49 Stufen des Intellekts selbst steigen kann. Die fünfzigste Stufe, diejenige der Transzendenz, ann nur durch G’tt geschehen. Darum sagt G’tt: Ihr vollbringt euren Anteil und Ich werde Meinen einbringen. Wenn ihr die 49. Stufe erreicht, werde Ich euch mit der fünfzigsten segnen; der höchsten Ebene von Bina.11
Im jüdischen Jahr wird jedes 50. Jahr Jowel-Jahr genannt. Im Jowel-Jahr wird allen Ländereien im Land Israel „ihre Freiheit gegeben“, und sie kehren zu ihren ursprünglichen Eigentümern zurück.
Wie ist das Konzept von Freiheit und Tora miteinander verbunden? In Pirkei Awot heißt es: „Jemand der Tora lernt ist wirklich frei“,12 aber wenn ein Skeptiker diese Aussage betrachtet, so könnte ihm dies als zu einfach erscheinen. „Frei?! Was meinst ihr mit frei? Die Tora ist voller Restriktionen! Sie sagt mir, dass ich dies oder jenes nicht tun soll. Etwas Freiheit!“
Und in der Tat, wenn jemand Tora lernt, so ist er frei von den falschen, materialistischen Beschränkungen der Gesellschaft. Frei von seinen egozentrischen Eingebungen. Er hat die Kraft diesen Hindernissen gegenüberzutreten und sie zu überwinden. Weiterhin gibt die Tora einer Person die Fähigkeit ihr Potential zu maximieren, so dass er das Beste erreichen kann, was für ihn möglich ist.
Ein Beispiel dafür ist, wenn du etwas gutes isst, so wird deine Leistung optimal erweitert. Sicherlich kann man auch überleben, wenn man sich von Keksen und Cola ernährt. Doch der Grundsatz ist, wenn du etwas Gesundes isst, bist du fähig größere Leistungen zu vollbringen.
Dasselbe trifft auch zu, wenn man entsprechend den Gesetzen der Tora lebt. Vielleicht glaubst du, dass du die Tora nicht in Deinem Leben brauchst, dass du sehr gut ohne sie überleben kannst. Schließlich hast du all die materiellen Möglichkeiten um zu leben, relativ stressfrei, und dein Leben ist in Schwung. Aber wenn du dich entscheidest der Tora entsprechend zu leben, so wirst du bald bemerken, dass du auf einer viel höheren Ebene des Lebens arbeiten kannst, als der durchschnittliche Mensch. Du fühlst, dass du dein Leben kontrollierst und nicht der Sklave der Vorschriften der falschen Werte der Gesellschaft bist.
Bedeutung
Im Sohar steht,13 dass das Nun für Ona’ah steht. Dem menschlichen Auge erscheint es, dass diese Welt durch die Naturgesetze reguliert wird, da wir G’tt nicht sehen können. Darum ist diese falsche Wahrheit eine vollkommene Täuschung.
Die Mission von uns allen ist es, G’ttes unbegrenztes Licht zu offenbaren und in diese Welt zu bringen,14 so dass wir die eigentliche Wirklichkeit dieser Welt sehe können – dass alles G-ttlichkeit ist und G-ttlichkeit alles ist. Dies wird getan, indem man sich G’tt nähert und Seine Gebote erfüllt. Dieses Konzept wird im aufrechten, langen (, abschließenden) Nun ausgedrückt,15 welches in seiner Form dem Waw ähnelt. Im Gegensatz zum Waw befindet sich sein „Bein“ unterhalb der Grundlinie. Dies impliziert den Abwärtsfluss g’ttlicher Energie, die sogar den tiefsten Abgrund erreicht. Dies wird schließlich mit der Ankunft des Maschiach passieren.
Nun bedeutet ebenfalls „Königtum.“ Es gibt einen Vers in den Tehillim, welcher sich auf den Maschiach bezieht, der lautet:16 „Mag sein Name (Yinon) für immer Bestand haben, so lang wie die Sonne.“ Gemäß Raschi bezieht sich Jinon auf Königtum. Wenn wir das Wort Jinon in zwei aufteilen – Jud und Nun – bedeutet Nun Königtum, und indem man ein Jud voranstellt bezeichnet man die Kontinuität.17 Darum bedeutet der Name Jinon, dass das Königtum des Maschiach ewig andauern wird.
Im Aramäischen bedeutet Nun Fisch. Eine weitere Bedeutung des Nuns ist Bar Nafli, jemand der gefallen ist, oder eine Fehlgeburt. Im Wochenabschnitt Balak,18 prophezeit der Prophet Bilaam das Kommen zweier Könige. Der erste ist König David. Der zweite ist König Maschiach, der zu seiner Zeit aus den Nachkommen Davids hervorkommen wird.
Der Midrasch sagt, dass ursprünglich angenommen wurde, dass David durch eine Fehlgeburt gestorben war. Er war nur fähig zu überleben, weil Adam (der erste Mensch) David 70 seiner Jahre hinterließ.19 Maschiach, ein Nachkomme von David, wird ein Bar Nafli genannt.20 Eine Fehlgeburt bewirkt bei der Mutter, und denen die ihr nahe stehen, große Schmerzen und Leid. Die Rolle von Schmerz und Leiden ist ein wichtiges Element von Mashiachs Gegenwart auf der Erde. Weil er das Leid des jüdischen Volkes fühlt, er betet inbrünstig in ihrem Namen, für die Erlösung und Heilung.
König David ist bekannt als David ben Yischai – der Sohn von Yischai. Es ist interessant, dass die Gematria von „Ben Yischai“, 372 ist, der gleiche Zahlenwert wie bei den Worten Bar Nafli.
Der Talmud erzählt uns,21 dass e seine Debatte über den Namen Maschiach gab. Eine Gruppe sagte, der Name von Maschiach ist Menachem. Die andere Gruppe sagte, das er Schilo sei. Die dritte Gruppe sagte Maschiachs Name sei Jinon, Die vierte Gruppe sagte Chanina. Grundsätzlich hatten sie alle Recht. Maschiach (buchstabiert: Mem, Schin, Jud, Ches) ist ein Akronym aller vier Namen. Das Mem von Maschiach steht für Menachem, was Trost bedeutet, da Mashiach kommen und die jüdischen Leute trösten wird und ihren Schmerz und ihre Qual vom Exil und der Zerstörung des ersten und zweiten heiligen Tempels lindern wird. Dann wird er Schilo sein (Schin), welches bedeutet, dass er König wird und über das Volk herrscht und Recht und Ordnung wiederherstellen wird. Schilo, das auch bedeutet, "Geschenke zu ihm", verweist auf die Verpflichtung, Geschenke zum König zu bringen. Dann wird er Jinon sein (Jud), was fische bedeutet, welche sich rasch vermehren und Bestand haben. Unter Maschiachs Herrschaft wird die Welt fruchtbar sein und sich vermehren. Der letzte Name ist Chanina (Ches). Chanina bedeutet Chein, Anmut. Maschiach bringt letztlich Anmut, Frieden und Harmonie in die Welt.
Weiterhin sagt uns der Talmud, dass ein Mensch. Der träumt, „und Chanina sieht“22 dazu bestimmt ist, "viele, viele" Wunder mitzuerleben, weil es zwei Nuns im Wort Chanina gibt. Das Wort Nun bedeutet ebenfalls Nes, Wunder. Zwei Nuns bedeutet Nisei Nissim: viele, viele Wunder. In der Ära des Maschiach wird jeder große Wunder erleben.
So steht Nun für Demut, ist das Gefäß für alle Segnungen G’ttes. Intellektuell gesehen, wenn jemand demütig ist, erreicht er die 50. Stufe des Verstehens; auf einem materiellen Level, man gelangt zu großem materiellen Reichtum durch seine Fähigkeit "sich wie ein Fisch zu vermehren." Durch unsere Versuche, Demut zu erreichen, werden wir sowohl materiell als auch spirituell mit dem Kommen des Maschiach gesegnet sein.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Samech - Zu unterstützen und zu heilen
Yaakov war über mehrere Wochen sehr krank. Er entschloss sich schließlich Rabbi Mordechai von Neshchiz um Rat zu fragen. „Rebbe“, schluchzte er, „bitte hilf mir. Ich bin furchtbar krank. Ich bin zu jedem Doktor in der Stadt gegangen, aber niemand konnte mich heilen.“
„Es scheint so, dass du nicht zu dem richtigen Doktor gegangen bist“, entgegnete Rabbi Mordechai. „Geh sofort nach Anipoli und sprich mit dem dortigen Spezialisten. Dann wirst du geheilt werden.“
Yaakov dankte dem Rebbe für dessen Ratschlag, mietete eine kutsche, und fuhr nach Anipoli. Als er dort ankam, fragte er die erste Person, die er sah, „Bitte, sag mir wo der große Spezialist lebt. Ich bin sehr krank und muss jetzt mit ihm sprechen.“
Der Mensch war ratlos. „Du kamst wegen eines Spezialisten nach Anipoli?! Dies ist eine so kleine Stadt, dass wir hier nicht einmal einen Doktor haben.“
„Das kann nicht stimmen“, drang Yaakov. „Rabbi Mordechai von Neshchiz sagte mir genau, geh nach Anipoli, zum dortigen Spezialisten. Du musst mir jetzt sagen – wo lebt er?“
„Aber hier gibt es keinen Arzt“, wiederholte der Mann.
Yaakov ging zu allen Einwohnern der Stadt, und stellte jedem die gleiche Frage: „Wo ist der Spezialist? Ich muss ihn jetzt unbedingt sehen.“ Und jeder gab ihm die gleiche Antwort: „Es gibt keinen Spezialisten in Anipoli. Es gibt hier nicht einmal einen Doktor.“
Enttäuscht und frustriert kehrte Yaakov zu Rabbi Mordechai von Neshchiz zurück. „Rebbe“, sagte er, „ich verstehe nicht. Du hast mich nach Anipoli gesandt, aber die Leute dort sagten mir, dass es dort nicht nur keinen Spezialisten gäbe, sondern nicht einmal einen Arzt.“
„Hmm. Sie haben nicht einmal einen Doktor?“ fragte der Rebbe. „Hast du die Leute gefragt, was sie tun, wenn sie krank sind?“
„Ja, ich fragte“, entgegnete Yaakov, „sie sagten mir, dass sie, wenn jemand krank ist, zu G’tt bieten und auf Ihn vertrauen, dass er sie heile.“
„Verstehst du nun?“ erklärte Rabbi Mordechai. „Die Menschen von Anipoli gehen zu dem größten Spezialisten der Welt. Sie beten zu G’tt. Er ist derjenige, der alle heilt.“1
Design
Die Form des Samech ist ein geschlossener Kreis. Ein Kreis steht für Undendlichkeit, weil er keinen Anfang und kein Ende hat. In der Kabbala steht das Samech für die unbegrenzte Kraft der Ein Sof, G’ttes unbegrenztem Licht. Das Samech steht für eine ehrgeizige, unternehmungslustige Person.
Der kreisförmige Aspekt des Samech steht für Unterstützung, wie die Ringe, die alle Arten des Lulav zusammenhalten.2
Das Samech ähnelt auch einem Hochzeitsband. Ehemann und Ehefrau haben in einer Beziehung ein starkes Verlangen eins zu sein, wie auch ein periodisch auftretendes Bedürfnis nach Eigenständigkeit. Wie ein Kreis keine unterscheidbaren Merkmale hat, so müssen auch die vielen unterschiedlichen Aspekte der Ehe nicht gegeneinander stehen: sie können letztlich innerhalb derselben ununterbrochenen Struktur des Kreises zusammengebunden werden.
Schliesslich symbolisiert der Ring das Einstehen der Eheleute füreinander. Eine Frau symbolisiert die entschiedene Unterstützung ihres Mannes dadurch, dass sie ihn siebenmal unter der Chuppa umkreist. Ebenso wird die Verpflichtung des Mannes durch das Geben des Ringes symbolisiert. Wenn Sie jemanden aufhelfen, der gefallen ist, unterstützen und umschließen sie ihn oder sie. Mit dem Hochzeitsring sagen wir letztendlich, „ Dieser Ring hat keinen Anfang oder kein Ende, keine Hochs oder Tiefs. Das Merkmal der Umfassung ist, dass sie ununterbrochen ist. So wird auch meine Verpflichtung für Sie dich beständig sein, dein ganzes Wesen umfassen, ganz gleich welche Höhen und Tiefen unsere Beziehung haben wird.“
Wir finden dasselbe Konzept, wenn wir das jüdische Volk betrachten, welches mit G’tt am Berg Sinai verheiratet wurde. Der Talmud sagt,3 dass das Geben der Tora am Sinai „eine Verlobungszeremonie“ war, wenn uns G’tt den Ring, das Hochzeitsband, gab. Zu dieser Zeit verpflichteten wir uns G’ttes Gesetzen zu folgen, „und G’tt verpflichtete sich das jüdische Volk mit Nahrung“ und allen anderen Dingen zu versorgen.4
Gematria
Der Zahlenwert von Samech, dem fünfzehnten Buchstaben des Aleph-Beis, ist sechzig. Im Birkat Kohanim5 gibt es fünfzehn Worte und sechzig Buchstaben. Wenn der Kohen das Volk segnet,6 muss er seine beiden Hände zusammenhalten. Entsprechend der Mischna gibt esw dreißig Knochen in jeder Hand, sechzig, wenn die Hände zusammengehalten werden.
Warum ist Birkat Kohanim so besonders? Die Ergebnisse von solchen Segnungen sind prompt und ohne Unterbrechung, der Stärke eines mächtigen Stroms ähnlich, den kein Damm stoppen kann. Birkat Kohanim verkörpert das Konzept des Samech: unbegrenztes Licht und Kraft.
Eine Halacha bezüglich Kaschrut ist ein Beispiel für die Stärke des Samech. Stell dir vor, dass jemand in einem großen Topf Cholent kocht.7 Der Topf ist voller Fleisch. Zugleich muss aber eine Flasche mit Milch für sein oder ihr Baby vorbereitet werden. Versehentlich fällt ein Tropfen Milch in den Topf. Ist der Cholent nun koscher oder nicht? Das Gesetz sagt, dass, wenn die Menge des Cholent sechzig Mal größer ist, als die des „Tropfen“ Milch, dann ist der Fehler ausgelöscht. Das Verhältnis dieser Annullierung ist eins zu sechzig, und es ist der Ursprung des Ausdrucks Batel Beschischim.
Es ist bemerkenswert, dass das Wort Ayin, welches „nichts“ bedeutet, dieses Konzept widerspiegelt, denn wenn man den Wert seiner Buchstaben addiert: Aleph = 1, Jud = 10, und Nun = 50, gleich 61 sind. Eins zu sechzig ist wie nichts.
Andere bemerkenswerte Verbindungen zu sechzig: König Solomons Nachtlager umgaben sechzig der edelsten Männer, um ihn zu schützen. Die Mischna hat sechzig Traktate. Als der fünfzehnte Buchstabe des Aleph-Beis besitzt Samech, durch die Nummer fünfzehn, eine interessante Verbindung zur Heirat. Im Talmud heißt es:8 “Es gab niemals größere Tage der Freude für das jüdische Volk, als den fünfzehnten Av.” Am fünfzehnten des Monats Av gingen die allein stehenden Mädchen von Israel in das Feld hinaus und tanzten in einem Kreis (einem Samech) und sangen, „Jungen, seht her und findet eine Ehefrau für euch.“ Da sich ein Mann und eine Frau in einer ehe verbanden, stellt dies die größte Einheit und darum die größte Freude in der Welt dar, diese Freude kann auf den Kreis des Samech zurückgeführt werden.
Der Rebbe sagt, dass der fünfzehnte des Av der Tag ist, welcher einen Vorgeschmack auf die Offenbarung gibt, die den Maschiach und die Errichtung des dritten Tempels begleiten wird.9 Es wird gesagt, dass der 15. eines jeden Monats der Zenit des jüdischen Kalenders ist, da das jüdische Volk mit dem Mond verglichen wird, und der fünfzehnte den Vollmond markiert. Der fünfzehnte ist der Höhepunkt des Monats Av. Da der Abstieg im Av das Tief im Kalender markiert (die Zerstörung der beiden Tempel am 9. Av), ist der dann resultierende Aufstieg, der fünfzehnte Av, der höchste Tag im Kalender.10
Av wird Aleph-Beis buchstabiert. Dies weist darauf hin, dass der größte Buchstabe im Aleph-Beis das Samech ist. Der größte Tag des Jahres, der 15. Av, kann auch als der 15. (Buchstabe) des Aleph-Beis gelesen werden.11
Wenn es einen Tag gibt, der das Hochgefühl übertreffen kann, welches entsteht, wenn sich Ehemann und Ehefrau treffen, so würde dies das Kommen des Maschiach und die Wiedererrichtung des Tempels – die ultimative Vereinigung und Wiedervereinigung des jüdischen Volkes mit G’tt – sein. Wie es im Talmud heißt:12 „[Zu dieser Zeit] wird G’tt einen Kreis für alle Gerechten machen [wie einwie ein Samech] und er wird zwischen ihnen sitzen. Jeder von ihnen wird mit seinem Finger zeigen und sagen, ‚Dies ist unser G’tt … wir haben auf Ihn gewartet und Er ist hier um uns zu retten. … Lassen Ihn uns loben und über seine Rettung glücklich sein.’“13
Bedeutung
Das Wort Samech bedeutet „zu unterstützen“, wie es im Schmone Esre heißt:14 „Somech noflim. - Er unterstützt jene, die fallen.“ Es ist nicht zufällig, dass das Samech dem Nun im Aleph-Beis folgt. Wie zuvor erwähnt, ist das Nun jemand, der gefallen ist, und als solcher benötigt er das Samech um unterstützt und erhoben zu werden. Auf der anderen Seite des Nun befindet sich das Mem, welches es ebenfalls stützt. Aber das Samech ist bedeutender als das Mem. Jeden Tag, wenn wir die Segenssprüche am Morgen sagen,15 dass G’tt Somech Noflim ist – Er denjenigen unterstützt, der gefallen ist. Wir sagen ebenfalls, dass er Zokeif Kefufim ist (mit dem Mem, welches am Ende befindet) – Er richtet die Gebeugten auf. Während das mem das Aufrichten von jemandem kennzeichnet, der gebeugt ist, kann das Samech das Gewicht von jenen tragen, die ganz gefallen sind.
Die ersten beiden Buchstaben des Wortes Samech sind Samech–Mem. Zusammen bilden sie das Wort Sam, was ein Trank oder Medizin bedeutet. Dies ist nicht nur relevant bei der Betrachtung der physischen Gesundheit, sondern auch der geistlichen Gesundheit.
Es wird auch gesagt, dass das Samech und das Mem zwei verschiedene Zeiten darstellen.16 Das geschlossene Mem steht für den Garten Eden (was vor dem menschlichen Auge verborgen ist), die Welt der Seelen, welche jetzt in einer anderen Dimension existiert. Das Samech (das größer als das Mem ist) steht für die Zeit von Techiyas HaMeisim, der Auferstehung der Toten.17 Dies ist die endgültige Manifestation, dass der Mashiach kommt, wenn all die Seelen der Verstorbenen zu körperlicher Form zurückkehren und sich für alle Zeiten auf Erden befinden werden.
In der kommenden Welt wird der Ring des Samech noch bedeutender, als seine ursprüngliche Funktion, der Unterstützung der Gefallenen, schon ist. Dann wird er die unbegrenzte, transzendente Heilung ausstrahlen, die für ewig andauern wird.
Yaakov war über mehrere Wochen sehr krank. Er entschloss sich schließlich Rabbi Mordechai von Neshchiz um Rat zu fragen. „Rebbe“, schluchzte er, „bitte hilf mir. Ich bin furchtbar krank. Ich bin zu jedem Doktor in der Stadt gegangen, aber niemand konnte mich heilen.“
„Es scheint so, dass du nicht zu dem richtigen Doktor gegangen bist“, entgegnete Rabbi Mordechai. „Geh sofort nach Anipoli und sprich mit dem dortigen Spezialisten. Dann wirst du geheilt werden.“
Yaakov dankte dem Rebbe für dessen Ratschlag, mietete eine kutsche, und fuhr nach Anipoli. Als er dort ankam, fragte er die erste Person, die er sah, „Bitte, sag mir wo der große Spezialist lebt. Ich bin sehr krank und muss jetzt mit ihm sprechen.“
Der Mensch war ratlos. „Du kamst wegen eines Spezialisten nach Anipoli?! Dies ist eine so kleine Stadt, dass wir hier nicht einmal einen Doktor haben.“
„Das kann nicht stimmen“, drang Yaakov. „Rabbi Mordechai von Neshchiz sagte mir genau, geh nach Anipoli, zum dortigen Spezialisten. Du musst mir jetzt sagen – wo lebt er?“
„Aber hier gibt es keinen Arzt“, wiederholte der Mann.
Yaakov ging zu allen Einwohnern der Stadt, und stellte jedem die gleiche Frage: „Wo ist der Spezialist? Ich muss ihn jetzt unbedingt sehen.“ Und jeder gab ihm die gleiche Antwort: „Es gibt keinen Spezialisten in Anipoli. Es gibt hier nicht einmal einen Doktor.“
Enttäuscht und frustriert kehrte Yaakov zu Rabbi Mordechai von Neshchiz zurück. „Rebbe“, sagte er, „ich verstehe nicht. Du hast mich nach Anipoli gesandt, aber die Leute dort sagten mir, dass es dort nicht nur keinen Spezialisten gäbe, sondern nicht einmal einen Arzt.“
„Hmm. Sie haben nicht einmal einen Doktor?“ fragte der Rebbe. „Hast du die Leute gefragt, was sie tun, wenn sie krank sind?“
„Ja, ich fragte“, entgegnete Yaakov, „sie sagten mir, dass sie, wenn jemand krank ist, zu G’tt bieten und auf Ihn vertrauen, dass er sie heile.“
„Verstehst du nun?“ erklärte Rabbi Mordechai. „Die Menschen von Anipoli gehen zu dem größten Spezialisten der Welt. Sie beten zu G’tt. Er ist derjenige, der alle heilt.“1
Design
Die Form des Samech ist ein geschlossener Kreis. Ein Kreis steht für Undendlichkeit, weil er keinen Anfang und kein Ende hat. In der Kabbala steht das Samech für die unbegrenzte Kraft der Ein Sof, G’ttes unbegrenztem Licht. Das Samech steht für eine ehrgeizige, unternehmungslustige Person.
Der kreisförmige Aspekt des Samech steht für Unterstützung, wie die Ringe, die alle Arten des Lulav zusammenhalten.2
Das Samech ähnelt auch einem Hochzeitsband. Ehemann und Ehefrau haben in einer Beziehung ein starkes Verlangen eins zu sein, wie auch ein periodisch auftretendes Bedürfnis nach Eigenständigkeit. Wie ein Kreis keine unterscheidbaren Merkmale hat, so müssen auch die vielen unterschiedlichen Aspekte der Ehe nicht gegeneinander stehen: sie können letztlich innerhalb derselben ununterbrochenen Struktur des Kreises zusammengebunden werden.
Schliesslich symbolisiert der Ring das Einstehen der Eheleute füreinander. Eine Frau symbolisiert die entschiedene Unterstützung ihres Mannes dadurch, dass sie ihn siebenmal unter der Chuppa umkreist. Ebenso wird die Verpflichtung des Mannes durch das Geben des Ringes symbolisiert. Wenn Sie jemanden aufhelfen, der gefallen ist, unterstützen und umschließen sie ihn oder sie. Mit dem Hochzeitsring sagen wir letztendlich, „ Dieser Ring hat keinen Anfang oder kein Ende, keine Hochs oder Tiefs. Das Merkmal der Umfassung ist, dass sie ununterbrochen ist. So wird auch meine Verpflichtung für Sie dich beständig sein, dein ganzes Wesen umfassen, ganz gleich welche Höhen und Tiefen unsere Beziehung haben wird.“
Wir finden dasselbe Konzept, wenn wir das jüdische Volk betrachten, welches mit G’tt am Berg Sinai verheiratet wurde. Der Talmud sagt,3 dass das Geben der Tora am Sinai „eine Verlobungszeremonie“ war, wenn uns G’tt den Ring, das Hochzeitsband, gab. Zu dieser Zeit verpflichteten wir uns G’ttes Gesetzen zu folgen, „und G’tt verpflichtete sich das jüdische Volk mit Nahrung“ und allen anderen Dingen zu versorgen.4
Gematria
Der Zahlenwert von Samech, dem fünfzehnten Buchstaben des Aleph-Beis, ist sechzig. Im Birkat Kohanim5 gibt es fünfzehn Worte und sechzig Buchstaben. Wenn der Kohen das Volk segnet,6 muss er seine beiden Hände zusammenhalten. Entsprechend der Mischna gibt esw dreißig Knochen in jeder Hand, sechzig, wenn die Hände zusammengehalten werden.
Warum ist Birkat Kohanim so besonders? Die Ergebnisse von solchen Segnungen sind prompt und ohne Unterbrechung, der Stärke eines mächtigen Stroms ähnlich, den kein Damm stoppen kann. Birkat Kohanim verkörpert das Konzept des Samech: unbegrenztes Licht und Kraft.
Eine Halacha bezüglich Kaschrut ist ein Beispiel für die Stärke des Samech. Stell dir vor, dass jemand in einem großen Topf Cholent kocht.7 Der Topf ist voller Fleisch. Zugleich muss aber eine Flasche mit Milch für sein oder ihr Baby vorbereitet werden. Versehentlich fällt ein Tropfen Milch in den Topf. Ist der Cholent nun koscher oder nicht? Das Gesetz sagt, dass, wenn die Menge des Cholent sechzig Mal größer ist, als die des „Tropfen“ Milch, dann ist der Fehler ausgelöscht. Das Verhältnis dieser Annullierung ist eins zu sechzig, und es ist der Ursprung des Ausdrucks Batel Beschischim.
Es ist bemerkenswert, dass das Wort Ayin, welches „nichts“ bedeutet, dieses Konzept widerspiegelt, denn wenn man den Wert seiner Buchstaben addiert: Aleph = 1, Jud = 10, und Nun = 50, gleich 61 sind. Eins zu sechzig ist wie nichts.
Andere bemerkenswerte Verbindungen zu sechzig: König Solomons Nachtlager umgaben sechzig der edelsten Männer, um ihn zu schützen. Die Mischna hat sechzig Traktate. Als der fünfzehnte Buchstabe des Aleph-Beis besitzt Samech, durch die Nummer fünfzehn, eine interessante Verbindung zur Heirat. Im Talmud heißt es:8 “Es gab niemals größere Tage der Freude für das jüdische Volk, als den fünfzehnten Av.” Am fünfzehnten des Monats Av gingen die allein stehenden Mädchen von Israel in das Feld hinaus und tanzten in einem Kreis (einem Samech) und sangen, „Jungen, seht her und findet eine Ehefrau für euch.“ Da sich ein Mann und eine Frau in einer ehe verbanden, stellt dies die größte Einheit und darum die größte Freude in der Welt dar, diese Freude kann auf den Kreis des Samech zurückgeführt werden.
Der Rebbe sagt, dass der fünfzehnte des Av der Tag ist, welcher einen Vorgeschmack auf die Offenbarung gibt, die den Maschiach und die Errichtung des dritten Tempels begleiten wird.9 Es wird gesagt, dass der 15. eines jeden Monats der Zenit des jüdischen Kalenders ist, da das jüdische Volk mit dem Mond verglichen wird, und der fünfzehnte den Vollmond markiert. Der fünfzehnte ist der Höhepunkt des Monats Av. Da der Abstieg im Av das Tief im Kalender markiert (die Zerstörung der beiden Tempel am 9. Av), ist der dann resultierende Aufstieg, der fünfzehnte Av, der höchste Tag im Kalender.10
Av wird Aleph-Beis buchstabiert. Dies weist darauf hin, dass der größte Buchstabe im Aleph-Beis das Samech ist. Der größte Tag des Jahres, der 15. Av, kann auch als der 15. (Buchstabe) des Aleph-Beis gelesen werden.11
Wenn es einen Tag gibt, der das Hochgefühl übertreffen kann, welches entsteht, wenn sich Ehemann und Ehefrau treffen, so würde dies das Kommen des Maschiach und die Wiedererrichtung des Tempels – die ultimative Vereinigung und Wiedervereinigung des jüdischen Volkes mit G’tt – sein. Wie es im Talmud heißt:12 „[Zu dieser Zeit] wird G’tt einen Kreis für alle Gerechten machen [wie einwie ein Samech] und er wird zwischen ihnen sitzen. Jeder von ihnen wird mit seinem Finger zeigen und sagen, ‚Dies ist unser G’tt … wir haben auf Ihn gewartet und Er ist hier um uns zu retten. … Lassen Ihn uns loben und über seine Rettung glücklich sein.’“13
Bedeutung
Das Wort Samech bedeutet „zu unterstützen“, wie es im Schmone Esre heißt:14 „Somech noflim. - Er unterstützt jene, die fallen.“ Es ist nicht zufällig, dass das Samech dem Nun im Aleph-Beis folgt. Wie zuvor erwähnt, ist das Nun jemand, der gefallen ist, und als solcher benötigt er das Samech um unterstützt und erhoben zu werden. Auf der anderen Seite des Nun befindet sich das Mem, welches es ebenfalls stützt. Aber das Samech ist bedeutender als das Mem. Jeden Tag, wenn wir die Segenssprüche am Morgen sagen,15 dass G’tt Somech Noflim ist – Er denjenigen unterstützt, der gefallen ist. Wir sagen ebenfalls, dass er Zokeif Kefufim ist (mit dem Mem, welches am Ende befindet) – Er richtet die Gebeugten auf. Während das mem das Aufrichten von jemandem kennzeichnet, der gebeugt ist, kann das Samech das Gewicht von jenen tragen, die ganz gefallen sind.
Die ersten beiden Buchstaben des Wortes Samech sind Samech–Mem. Zusammen bilden sie das Wort Sam, was ein Trank oder Medizin bedeutet. Dies ist nicht nur relevant bei der Betrachtung der physischen Gesundheit, sondern auch der geistlichen Gesundheit.
Es wird auch gesagt, dass das Samech und das Mem zwei verschiedene Zeiten darstellen.16 Das geschlossene Mem steht für den Garten Eden (was vor dem menschlichen Auge verborgen ist), die Welt der Seelen, welche jetzt in einer anderen Dimension existiert. Das Samech (das größer als das Mem ist) steht für die Zeit von Techiyas HaMeisim, der Auferstehung der Toten.17 Dies ist die endgültige Manifestation, dass der Mashiach kommt, wenn all die Seelen der Verstorbenen zu körperlicher Form zurückkehren und sich für alle Zeiten auf Erden befinden werden.
In der kommenden Welt wird der Ring des Samech noch bedeutender, als seine ursprüngliche Funktion, der Unterstützung der Gefallenen, schon ist. Dann wird er die unbegrenzte, transzendente Heilung ausstrahlen, die für ewig andauern wird.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Ajin - Führerschaft
Rabbi Elazar ben Azarya wurde gefragt, ob er der Nassi einer renommierten Tora-Akademie werden wollte. Nachdem er dies mit seiner Frau besprochen hatte, sagte sie, „Aber du hast kein weißes Haar (d.h., du bist erst achtzehn Jahre alt)! Es ist respektlos, wenn so ein junger Mann eine ganze Akademie leitet.“ Was ist ein Zeichen dafür, dass jemand alt genug ist um respektiert zu werden? Weißes Haar. An diesem Tag ereignete sich ein Wunder, und eine Anzahl von Rabbi Elazar ben Azaryas Barthaaren färbten sich weiß.1
Aus diesem Grund begann Rabbi Elazar ben Azarya seine Rede vor der Akademie, nachdem er ernannt worden war, mit den Worten, „Ich bin wie siebzig Jahre alt“, und nicht „Ich bin siebzig Jahre alt.“
Design
Das Ayin ist der sechzehnte Buchstabe des Aleph-Beis. Nach dem AriSal ist das Ayin ein Waw, welches in einem Nun enthalten ist. Das Nun steht für Demut. Das Waw bezeichnet die Tora, die vom Himmel zur Erde kommt, entsprechend dem inhärenten Design. Waw hat den Zahlenwert sechs. Dies steht für die sechs Ordnungen der Mischna, das mündliche Gesetz. Nur ein Mensch der bescheiden ist, der die Demut des Nuns besitzt, ist es möglich die höhere Ebene des Waw zu erreichen, die „Krone der Tora.“
Wenn wir die Form des Ayins betrachten, so gibt es einen zweiten Aspekt, das Ayin besteht in der Tat aus zwei Augen, die durch ein optisches Chiasma – den Sehnerv, der die Impulse erhält und Sehimpulse interpretiert – verbunden werden. Die beiden Augen, die miteinander verbunden sind, können eindeutig in der Form des Buchstabens erkannt werden.2 Dies ermöglicht uns ein neues Verständnis der Mitzwa des Anlegens von Tefillin: insbesondere der Positionierung der Kopf-Tefillin. In Dwarim heißt es,3 dass es in G’ttes Gebot “zwischen deinen Augen” heißt. Im jüdischen Gesetz deutet zwischen den Augen den Punkt an, der sich gerade oberhalb des Haaransatzes befindet. Tatsächlich ist die korrekte Position der Kopf-Tefillin leicht oberhalb der Haarlinie des weichen Teils des Schädels. Von oben betrachtet, liegt diese weiche Stelle wörtlich im Mittelpunkt zwischen den Augen4 und dem Chiasma. Somit werden die Kopf-Tefillin folglich wirklich zwischen den physischen Augen und dem geistigen Auge, wie es die Tora beschreibt, gelegt.
Alle zweiundzwanzig Buchstaben des Aleph-Beis könnten in kleiner, mittlerer oder einer großen Größe in der Tora geschrieben werden. Die meisten Buchstaben haben eine mittlere Größe, aber es gibt viele Fälle von kleinen und großen Buchstaben. Das erste Wort des Schema wird mit einem großen Ayin geschrieben.
In seinem Kommentar zu den Psalmen erklärt der Tzemach Tzedek,5 dass dieses große Ayin das Gegenstück zum Ayin des Wortes MiYa’ar ist, welches im Psalm 80 erscheint:6 „Der Eber aus dem Wald (MiYa’ar) verwüstet es [den Weinstock Israels], und das Tier auf dem Feld ernährt sich davon.“ Das Ayin des Wortes „Wald“ wird leicht oberhalb der übrigen Buchstaben des Wortes geschrieben. Raschi sagt, dass, wenn die Juden gerecht sind und G’ttes Willen tun, das oberhalb liegende Ayin in das Aleph des Wortes Ya’ar, was „Fluss“ bedeutet, transformiert wird. Ein Eber im Wald ist gefährlich. Er kann Menschen angreifen und ihnen schwere Verletzungen zufügen. Ein Eber kann in einem Fluss nicht bestehen, er kann nicht schwimmen. Er ist harmlos.
Es ist bemerkenswert, dass sich das oberhalb liegende Ayin von MiYa’ar an dem genauen Mittelpunkt des Buches der Psalmen erscheint.7 In der Mitte der Tora steht das Wort Gachon,8 was mit „Schlange“ übersetzt wird. Beide Begrifflichkeiten spielen auf das Böse und das Verhängnis an. Die Kraft der Tora ist es, dass damit der verdienstvolle Jude beide, den Eber des Waldes und die Schlange, Mächte des Bösen „zerreißen“ kann, dies wird noch einmal durch die Platzierung beider Wörter in ihren jeweiligen Büchern verdeutlicht.
Der Maharscha erklärt,9 dass das Ayin von MiYa’ar für das Ayin von Esau und seinen Nachkommen, den Amalekitern steht, welche fortwährend versuchen das jüdische Volk zu vernichten. Es heißt in Chassidus, dass Esau und Amalek und ihre Nachkommen versuchen die leidenschaftliche Suche der Juden nach G’ttlichkeit „abzukühlen.“
Wir betrachten den Vers,10 welcher allgemein mit „[Amalek] schlug jene von ihnen, die zurückblieben“ übersetzt wird. Im Hebräischen bedeutet das Wort, welches hier mit „schlug“ übersetzt wird, tatsächlich „kühlte ab.“ Das Volk von Amalek – gleich ob es außerhalb des jüdischen Volkes existiert oder in uns, in Gestalt der Jetzer HaRa – ist es, welches uns dazu anregt „abzukühlen.“ Esau kannte die Gesetze der Tora wie sein Bruder Jakob. Aber er sagt, „Nimm die Gesetze der Tora nicht so ernst. Du wirst nicht der erste sein, der eine Sünde begeht. Du wirst auch nicht der erste sein, der keine Tefillin legt oder den Schabbat nicht einhält. Kühl dich ab. Es ist nicht so wichtig …“ Darum ist das Ayin des Wortes Schema groß, denn Schema drückt unsere bedingungslose Akzeptanz des g’ttlichen „Jochs“ aus. Und wenn man diese Verpflichtung eingegangen ist, transformiert der Jude das Ayin von Esau und Amalek, welches für Gleichgültigkeit steht, in das Ayin des Schema, welches die Hingabe, die Hinwendung zum G’ttlichen ist.
Gematria
Der numerische Wert des Ayin ist siebzig.
In seiner Eröffnungsrede vor der Akademie sagte Rabbi Elazar ben Azaryah:11 „Ich bin wie ein 70jähriger Mann und es ist mir nie gelungen zu beweisen, dass man das [den Vers über das] Herausgehen aus Ägypten [im dritten Paragraphen des Schema] in der Nacht zu sagen hat, bis ich die Worte von Ben Zoma gefunden habe, der den Vers ‚Erinnere alle Tage deines Lebens an den Auszug aus Ägypten’ wie folgt erklärt: Warum steht im Vers das Wort ‚alle’? Es scheint überflüssig zu sein. Ben Zoma erklärt, ‚Die „Tage deines Lebens“ bedeutet Tag. „Alle“ tritt hinzu und schließt auch die Nacht ein.’ Die Rabbiner fügen zu den Worten von Ben Zoma hinzu, ‚Die „Tage deines Lebens“ beziehen sich auf die Tage in dieser Welt, der Welt in der wir gegenwärtig leben. Alle Tage schließt die Tage des Maschiach mit ein.’“
Nun kommen zwei offensichtliche Fragen auf. Warum ist es bedeutsam, dass Rabbi Elazar ben Azarya sagte, „Ich bin wie siebzig“, als er seine Antrittsrede hielt? Zweitens, warum wählte er für seine erste öffentliche Rede den dritten Abschnitt des Schema?
Siebzig steht für jemanden, der die vollkommene Kontrolle über seine Emotionen besitzt. Wie wir es im Kapitel Kaf dargestellt haben, gibt es sieben allgemeine emotionale Grundzüge. Jede dieser sieben Eigenschaften enthält wiederum zehn Ebenen: drei des Intellekts und sieben emotionale.12 Wenn eine Person alle siebzig Ebenen vervollkommnet hat, dann ist er fähig andere zu führen und zu lehren.
Wenn ein Mensch alle diese siebzig Ebenen verbessert hat, dann ist er fähig andere zu führen und zu lehren. Der Rebbe sagte einmal, „Zuerst musst du ein Herrscher über dich selbst sein, der eigenen Welt in dir. Dann musst du dein familiäres Umfeld im Griff haben. Erst dann kann man sich bemühen ein Führer in der Welt zu sein.“13
Im Alter von siebzig, oder „wie siebzig“, nachdem man die erforderliche Stärke und Vision erworben und diese siebzig Ebenen der Spiritualität erreicht hat, ist man in der Lage ein Nassi in Israel zu sein.
Was ist die Aufgabe eines Führers? Seinem Volk die Erlösung zu bringen. Nun erkennen wir die Brillianz von Rabbi Elazar ben Azaryas Antrittsrede. Es war nicht lediglich eine Rede; es war eine Auftragserklärung,14 wie weiter unten erklärt wird. Etymologisch bedeutet das hebräisches Wort für Ägypten, Mitzrajim, "Zwänge" und "Beschränkungen". Die Aufgabe eines Nassi ist es seinem Volk zu helfen über diese selbst auferlegten oder allgemeinen Beschränkungen hinauszugehen. Dies ist als Ge’ulah – Erlösung – und die Tage des Maschiach bekannt. Es gibt drei Phasen dieser Erlösung:
Die erste Phase ist es, die Passage des „Auszugs aus Ägypten“15 während des Tages zu rezitieren. Dies stellt den Zustand dar, im „Licht zu leben“: wenn die Zeiten gut sind, wenn das jüdische Volk sein Land hat, und es keine Gefahr der Assimilierung oder des Antisemitismus gibt (z.B. den nahezu perfekten Staat, der während der Zeit des ersten heiligen Tempels existierte). Wenn die Dinge gut gehen, ist man verpflichtet noch größere Schritte zu machen: sich in Gebet und Studium zu vertiefen; noch größere Level der Frömmigkeit zu erreichen, indem man anderen hilft; Kommentare zu schreiben und die Lehren der Tora und des Talmuds zu erörtern.
Die zweite Phase ist es, bezüglich ben Zoma, die Passage des „Auszugs aus Ägypten“ zu rezitieren. Da auch während des Exils, auch während der dunkelsten und schwierigsten Stunden, von einem Menschen verlangt wird über die eigenen Grenzen hinauszugehen. Eine Person muss seine Beschränkungen ohne Rücksicht auf seine ökonomische Bedingungen oder seinen sozialen Status überwinden. Der Rambam ist hierfür ein exzellentes Beispiel. Als erstes floh er aus dem Spanien der Almohaden nach Marokko, und danach zog er nach Ägypten, dem Land der „Zwänge und Beschränkungen.“ Was tat der Rambam dort in dieser für Juden dunklen und feindlichen Umgebung? Er schrieb sein bedeutendstes Werk, Mischne Tora, der einzige Text in der Geschichte, der die ganze Tora kodifizierte. Der Rambam überstieg seine Grenzen nicht nur, er transformierte sie.
Schließlich sagen die Rabbiner, dass wir in dieser Welt, auch vor der letztendlichen Offenbarung des Maschiach, die Wirklichkeit der Erlösung in uns einbringen müssen. Wir müssen in unserem Leben als Juden an unsere Grenzen gehen. Wir müssen bedingungslos über unsere Grenzen hinausgehen, seien sie nun materielle Beschränkungen oder durch Zweifel oder Furcht begründet. Ein Führer motiviert seine Anhänger dies zu tun. Der Führer in jedem von uns kann unsere eigene, persönliche Erlösung bewirken.
Bedeutung
Ayin bedeutet Augen, wie es heißt:16 “Und deine Augen, Eineicha, sollen deinen Lehrer (d.h., G’tt) sehen.” In einem anderen Vers heißt es: “Und der Ruhm G’ttes soll gezeigt werden und alles Fleisch soll zusammen sehen, dass der Mund G’ttes spricht.”17 Nur jemand der “wie siebzig” ist – jemand der jedes der sieben emotionalen Attribute vervollkommnet hat, wie oben erklärt – kann dieses Level, das Sehen der G’ttlichkeit in dieser Welt, erreichen. Mit diesem besonderen Einblick kann man das Volk zur Erlösung führen.
Zudem steht das Ayin für Hilfe, Eizer. Rabbi Elazar ben Azaryas Name legt eine besondere Hilfe von G’tt nahe. Elazar (in hebräisch, E-l Eizer) bedeutet „G’tt ist [meine] Hilfe.“ Azarya bedeutet „[Meine] Hilfe ist G’tt.“ Dies erklärt Rabbi Elazar ben Azaryas Erklärung, „Ich bin wie siebzig Jahre alt.“ Da G’tt seine Hilfe war, hatte Rabbi Elazar ben Azarya all die für die Führerschaft erforderlichen Qualitäten erworben. Aus diesem Grund wurde er in so jungen Jahren mit der Führerschaft betraut.
Dies ist dann die Bedeutung ein Führer zu sein: die Erlösung zu visualisieren und diese Nachricht an andere zu übermitteln. Als solcher wandelt man das Ayin von MiYa’ar in das Ayin des Schema um – wo man „[seine] Augen erheben und G’tt sehen“ kann.18
Zuletzt von Admin am 10/4/2012, 19:57 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Pej - Kommunikation
Eines Morgens wachte in Israel ein 15jähriges Mädchen auf und bemerkte, dass es nicht mehr sprechen konnte. Nach drei Tages des Schocks und der Verzweifelung brachten sie ihre Eltern zu einem der besten Ärzte Tel Avivs. Der Doktor untersuchte sie. Dann sprach er zu Vater und Mutter, “Es ist nicht möglich, dass dieses Mädchen jemals gesprochen hat, denn sie hat keine Stimmbänder.” Die Eltern widersprachen umgehend und sagten, dass ihre Tochter fünfzehn Jahre lang gesprochen habe! Trotzdem sagte der Doktor, dass er ihr überhaupt nicht helfen könne.
Nach vielen Monaten und zahllosen Besuchen bei den besten Spezialisten war die letzte Hoffnung der Familie ein Doktor in England. Auch er resümierte, dass der Fall des Kindes hoffnungslos ist. Zufällig traf die Familie auf ihrer Reise einen Chabadnik. Er riet ihnen, dass sie den Lubawitscher Rebbe treffen sollten.
Der Vater zögerte, aber die Mutter bestand darauf. Sie begann zu telefonieren und ihre Reise in die Vereinigten Staaten vorzubereiten. Die Familie ging ins Büro des Rebbe und die Mutter begann sofort unkontrolliert zu weinen. Nach mehreren Minuten fand sie wieder zu sich und erzählte dem Rebbe ihre Geschichte. Der Rebbe bat die Eltern den Raum zu verlassen, damit er mit dem Mädchen allein reden konnte. Er sagte zu ihr, „Ich weiß, dass du ein intelligentes Mädchen bist und verstehen wirst, was ich zu sagen habe. In deiner früheren Gilgul, hast du viele Dinge getan, die nicht sonderlich gut waren. Aber was sie waren, ist nicht bedeutend. Wichtig ist, dass du weißt, dass im Himmel entschieden wurde, dass es deine Strafe war, auf diese Welt zu kommen und als Stummer geboren zu werden. Jedoch, weil du mit großen und heiligen Ahnen gesegnet wurdest, hast du, aufgrund ihrer Verdienste, die Fähigkeit gehabt fünfzehn Jahre zu sprechen. Von nun an wird es dir nicht mehr möglich sein zu sprechen … es sei denn, dass du zustimmen würdest und deinen Mund dazu benutzen wirst, mit anderen Kindern über die Einhaltung des Schabbat zu sprechen. Wenn du zustimmst, so wirst du wieder sprechen können. Bist du damit einverstanden?“
Das Mädchen nickte. Der Rebbe sagte, „Gut, wir haben ein Geschäft?“ Das Mädchen öffnete seinen Mund … und sprach das Wort „Ja.“ Von diesem Tag an versammelte das Mädchen – welches nun eine erwachsene Frau ist – an jedem Schabbat Kinder, um zu ihnen über die Heiligkeit des Tages zu sprechen.1
Design
Der siebzehnte Buchstabe des Aleph-Beis ist das Pei. Die Form des Pei ähnelt einem Mund mit einem Zahn, der aus seinem oberen Kiefer hervortritt. Um die Bedeutung dieser Form zu verstehen, ist es nötig auf eine biblische Geschichte hinzuweisen und den bildlichen Vergleich zwischen den Buchstaben Pei und Kaf zu ziehen. Ein kurzer Blick zeigt, dass das Kaf dem Pei sehr ähnelt; nur der "Zahn" des Pei fehlt beim Kaf.
Im Buch Schemot2 sagt Pharao, dessen Name mit einem Pei beginnt, “Last uns [die Juden als Sklaven halten] aus Furcht, dass sie sich vermehren werden.” Das hebräische Wort für „aus Furcht“ ist Pen: Pei-Nun. G’tt war mit der Erklärung Pharaos unzufrieden, so entfernte er den Zahn des Pei im „Pen“ Pharaos, wodurch ein Kaf entstand. Nun war das Wort nicht länger Pen („aus Angst“), sondern Ken: Kaf-Nun, was „sicherlich“ bedeutet. Sicherlich werden sich die Juden vermehren.3
Gematria
Die Gematria von Pei ist achtzig. Wie es in Pirkei Avot heißt:4 „Wenn jemand achtzig Jahre alt ist, so hat er eine besondere Stärke erreicht.“ Darum finden wir: „Achtzigtausend Menschen mit dem Namen Aaron folgten Aaron zu seiner Ruhestätte.“5 Der Grund dafür, dass dort achtzigtausend Menschen mit dem Namen Aaron waren, ist der folgende: Wir wissen, dass Aaron ein großartiger Redner war. Als G’tt Moses darum bat, mit Pharao zu sprechen, erhob Moses Einwände und sagte, dass er eine Sprachbehinderung hatte. G’tt antwortete, „Ist dort nicht dein Bruder, Aaron der Levite? Ich weiß, dass er gut reden kann.“ Aarons verbale Fähigkeiten dienten ihm auch als Eheberater. Wenn es in einer Ehe einen Streit gab und der Ehemann oder die Ehefrau ging, kam Aaron der Friedensstifter, und schlichtete mit einfühlsamen Worten. Als das wiedervereinigte Paar seinem nächsten Sohn den Namen gab, sagte es immer, ohne Ausnahme, „Wir werden unser Kind nach Aaron, dem Hohepriester, nennen.“ Er söhnte so viele tausend Paare aus, dass tausende Kinder Aaron genannt wurden. Folglich steht die Zahl achtzig (tausend) für die besondere Stärke des Pei, des Mundes.
Moses war achtzig Jahre alt, als er die Juden aus Ägypten führte und achtzig, als er ihnen die Tora übermittelte.
Bedeutung
Der Buchstabe Pei bedeutet „Mund“ – Peh. Den Mund benutzen wir zum Sprechen, und der Zweck des Sprechens ist es mit anderen Menschen zu kommunizieren. Die Fähigkeit zu kommunizieren ist der wesentliche Aspekt der Stärke des Pei.
Sprache hat ungeheure Kraft. Ein König herrscht mit seinen Worten. Doch auch eine gewöhnliche Person kann mit ihren Worten viel bewegen. Worte des Lobes können eine Person in die größten Höhen heben, und mit nur einem einzigen verleumderischen Wort kann das Ansehen eines Menschen zerstört werden.
Dem Baal Schem Tow gemäß hat jeder im Buch der Psalmen einen Psalm – seinem Alter entsprechend.6 Wenn ein Mensch zum Beispiel 80 Jahre alt ist, so sollte er den Psalm 81 sagen. Im Psalm 81 heißt es: „Ich bin G’tt, dein G’tt, Der dich aus Ägypten erhoben hat. Weite deinen Mund und Ich werde ihn füllen.“ Hier stellen sich zwei Fragen. Zuerst, was befähigt uns den Mund zu weiten? Der Mund hat nur eine bestimmte Größe. Wie kann man den Mund über seine normale Maß hinaus weiten? Zweitens, warum heißt es, „Ich bin G’tt, Der dich aus Ägypten erhoben hat.“ Im Buch Schmot ist zu lesen,7 “Hotzeisicha – Ich führte dich hinaus”, nicht wie es im Psalm heißt, „Ich erhob dich.“ Was ist also die Verbindung zwischen diesen beiden Textstellen? Und zudem, was ist die Verbindung zwischen einem achtzigjährigen Menschen und Psalm 81?8
Wie zuvor dargelegt spielt das Wort Ägypten, Mitzrajim, auf Grenzen an, einen begrenzten Platz. Ein Jude muss wissen, dass G’tt ihn an jedem Tag seines Lebens von seinen Ketten in Ägypten befreit („ihn herausführt“), aber ihm auch die Möglichkeit gibt, eine noch höhere Ebene zu durchbrechen ([ihn darüber zu] „erheben“). G’tt gibt einem Juden die Möglichkeit über seine physischen Grenzen und über die Natur hinauszugehen. Auf dies wird in der Aussage, „weite unsere Münder“, angespielt.9
Erinnern wir uns, dass der Buchstabe Beis, mit dem die Tora beginnt, drei Seiten hat. Das Fehlen der vierten Seite zeigt uns, dass die Welt unvollkommen ist. Der Jude hat die Fähigkeit und die Verantwortung die g’ttliche Schöpfung zu vervollständigen, über das hinauszugehen, wo er meint, dass es möglich wäre, und die Welt zu komplettieren. Wir schaffen dies, indem wir unsere Münder weiten. Indem wir mit unseren Mündern G’tt loben, Tora lernen, beten und anderen positive Nachrichten überbringen, vervollständigen wir die Welt. So erfüllen wir unser Ziel, weswegen wir in diese Welt gekommen sind, indem wir die Natur transformieren und die Welt, in der wir leben, in einen besseren Platz verwandeln.
Diese Aufgabe wird durch die Nummer 81 gekennzeichnet. G’tt sagt uns, dass er uns aus Ägypten erhoben hat. Er erhob uns körperlich von dem „begrenzten Platz“, er spornte uns an uns von 80 nach 81 zu bewegen. Auch wenn wir achtzig sind und die Grenze unserer Stärke erreicht haben, gibt uns G’tt die Fähigkeit die Beschränkung zu durchbrechen und zur nächst höheren Ebene zu gelangen.
Deswegen kann man sagen, dass achtzig auch die Stärke in Führung und Charakter bedeutet. Ayin, worüber wir im letzten Kapitel sprachen, steht für Führung. Wenn du für zehn Jahre ein Führer gewesen bist, hast du alle Aspekte deiner Führungsqualitäten verbessert und kannst nun mit Autorität und Vertrauen führen.
Jeder hat die Fähigkeit zu kommunizieren und andere zu inspirieren. Man sollte nicht vor dieser Verantwortung zurückscheuen und sagen, "ich habe eine Behinderung." Moses hatte eine Behinderung, doch er offenbarte die Fähigkeit ein Volk mit vielen Millionen Menschen für vierzig Jahre zu führen. Alle von uns haben Behinderungen, in der einen oder anderen Weise. Doch diese äußeren Schwächen sollten uns nie entmutigen, oder unser Verlangen Güte zu erweisen und inspirierende Worte zu anderen zu sagen, verlöschen lassen.
G’tt sagte zu Moses, „Anochi Eheye Im Picha10 – Ich werde dein Mund sein.“ Das Wort Anochi hat die Gematria 81: Aleph=1, Nun=50, Kaf=20, Jud=10. Wenn ein Mensch demütig ist und darauf vertraut, dass G’tt sein Mund ist, wird die Kraft der Sprache ihre natürlichen Begrenzungen übersteigen und eine Quelle der Stärke für andere sein.
Es gibt eine bedeutende Lehre von Rabbi Levi Yitzchak von Berditschew,11 die die Bedeutung des Feiertages von Pesach erklärt. „Pesach“ bedeutet wörtlich Peh-Sach, „der Mund (Peh) spricht (Sach).“ An Pesach spricht der Mund über die Wunder von G’tt. Pesach stellt die Antithesis zu Pharao dar, der, wie in Megilah Amukos erklärt,12 für Peh-Ra, einen „bösen Mund“, steht. Pharao war jemand, der die g’ttliche Vorsehung in jedem Geschehnis in der Natur bestritt. Unsere Münder wurden uns nicht gegeben um andere zu verleumden oder zu verunglimpfen, sondern um von G’ttes Größe und Wundern zu sprechen.13
Eines Morgens wachte in Israel ein 15jähriges Mädchen auf und bemerkte, dass es nicht mehr sprechen konnte. Nach drei Tages des Schocks und der Verzweifelung brachten sie ihre Eltern zu einem der besten Ärzte Tel Avivs. Der Doktor untersuchte sie. Dann sprach er zu Vater und Mutter, “Es ist nicht möglich, dass dieses Mädchen jemals gesprochen hat, denn sie hat keine Stimmbänder.” Die Eltern widersprachen umgehend und sagten, dass ihre Tochter fünfzehn Jahre lang gesprochen habe! Trotzdem sagte der Doktor, dass er ihr überhaupt nicht helfen könne.
Nach vielen Monaten und zahllosen Besuchen bei den besten Spezialisten war die letzte Hoffnung der Familie ein Doktor in England. Auch er resümierte, dass der Fall des Kindes hoffnungslos ist. Zufällig traf die Familie auf ihrer Reise einen Chabadnik. Er riet ihnen, dass sie den Lubawitscher Rebbe treffen sollten.
Der Vater zögerte, aber die Mutter bestand darauf. Sie begann zu telefonieren und ihre Reise in die Vereinigten Staaten vorzubereiten. Die Familie ging ins Büro des Rebbe und die Mutter begann sofort unkontrolliert zu weinen. Nach mehreren Minuten fand sie wieder zu sich und erzählte dem Rebbe ihre Geschichte. Der Rebbe bat die Eltern den Raum zu verlassen, damit er mit dem Mädchen allein reden konnte. Er sagte zu ihr, „Ich weiß, dass du ein intelligentes Mädchen bist und verstehen wirst, was ich zu sagen habe. In deiner früheren Gilgul, hast du viele Dinge getan, die nicht sonderlich gut waren. Aber was sie waren, ist nicht bedeutend. Wichtig ist, dass du weißt, dass im Himmel entschieden wurde, dass es deine Strafe war, auf diese Welt zu kommen und als Stummer geboren zu werden. Jedoch, weil du mit großen und heiligen Ahnen gesegnet wurdest, hast du, aufgrund ihrer Verdienste, die Fähigkeit gehabt fünfzehn Jahre zu sprechen. Von nun an wird es dir nicht mehr möglich sein zu sprechen … es sei denn, dass du zustimmen würdest und deinen Mund dazu benutzen wirst, mit anderen Kindern über die Einhaltung des Schabbat zu sprechen. Wenn du zustimmst, so wirst du wieder sprechen können. Bist du damit einverstanden?“
Das Mädchen nickte. Der Rebbe sagte, „Gut, wir haben ein Geschäft?“ Das Mädchen öffnete seinen Mund … und sprach das Wort „Ja.“ Von diesem Tag an versammelte das Mädchen – welches nun eine erwachsene Frau ist – an jedem Schabbat Kinder, um zu ihnen über die Heiligkeit des Tages zu sprechen.1
Design
Der siebzehnte Buchstabe des Aleph-Beis ist das Pei. Die Form des Pei ähnelt einem Mund mit einem Zahn, der aus seinem oberen Kiefer hervortritt. Um die Bedeutung dieser Form zu verstehen, ist es nötig auf eine biblische Geschichte hinzuweisen und den bildlichen Vergleich zwischen den Buchstaben Pei und Kaf zu ziehen. Ein kurzer Blick zeigt, dass das Kaf dem Pei sehr ähnelt; nur der "Zahn" des Pei fehlt beim Kaf.
Im Buch Schemot2 sagt Pharao, dessen Name mit einem Pei beginnt, “Last uns [die Juden als Sklaven halten] aus Furcht, dass sie sich vermehren werden.” Das hebräische Wort für „aus Furcht“ ist Pen: Pei-Nun. G’tt war mit der Erklärung Pharaos unzufrieden, so entfernte er den Zahn des Pei im „Pen“ Pharaos, wodurch ein Kaf entstand. Nun war das Wort nicht länger Pen („aus Angst“), sondern Ken: Kaf-Nun, was „sicherlich“ bedeutet. Sicherlich werden sich die Juden vermehren.3
Gematria
Die Gematria von Pei ist achtzig. Wie es in Pirkei Avot heißt:4 „Wenn jemand achtzig Jahre alt ist, so hat er eine besondere Stärke erreicht.“ Darum finden wir: „Achtzigtausend Menschen mit dem Namen Aaron folgten Aaron zu seiner Ruhestätte.“5 Der Grund dafür, dass dort achtzigtausend Menschen mit dem Namen Aaron waren, ist der folgende: Wir wissen, dass Aaron ein großartiger Redner war. Als G’tt Moses darum bat, mit Pharao zu sprechen, erhob Moses Einwände und sagte, dass er eine Sprachbehinderung hatte. G’tt antwortete, „Ist dort nicht dein Bruder, Aaron der Levite? Ich weiß, dass er gut reden kann.“ Aarons verbale Fähigkeiten dienten ihm auch als Eheberater. Wenn es in einer Ehe einen Streit gab und der Ehemann oder die Ehefrau ging, kam Aaron der Friedensstifter, und schlichtete mit einfühlsamen Worten. Als das wiedervereinigte Paar seinem nächsten Sohn den Namen gab, sagte es immer, ohne Ausnahme, „Wir werden unser Kind nach Aaron, dem Hohepriester, nennen.“ Er söhnte so viele tausend Paare aus, dass tausende Kinder Aaron genannt wurden. Folglich steht die Zahl achtzig (tausend) für die besondere Stärke des Pei, des Mundes.
Moses war achtzig Jahre alt, als er die Juden aus Ägypten führte und achtzig, als er ihnen die Tora übermittelte.
Bedeutung
Der Buchstabe Pei bedeutet „Mund“ – Peh. Den Mund benutzen wir zum Sprechen, und der Zweck des Sprechens ist es mit anderen Menschen zu kommunizieren. Die Fähigkeit zu kommunizieren ist der wesentliche Aspekt der Stärke des Pei.
Sprache hat ungeheure Kraft. Ein König herrscht mit seinen Worten. Doch auch eine gewöhnliche Person kann mit ihren Worten viel bewegen. Worte des Lobes können eine Person in die größten Höhen heben, und mit nur einem einzigen verleumderischen Wort kann das Ansehen eines Menschen zerstört werden.
Dem Baal Schem Tow gemäß hat jeder im Buch der Psalmen einen Psalm – seinem Alter entsprechend.6 Wenn ein Mensch zum Beispiel 80 Jahre alt ist, so sollte er den Psalm 81 sagen. Im Psalm 81 heißt es: „Ich bin G’tt, dein G’tt, Der dich aus Ägypten erhoben hat. Weite deinen Mund und Ich werde ihn füllen.“ Hier stellen sich zwei Fragen. Zuerst, was befähigt uns den Mund zu weiten? Der Mund hat nur eine bestimmte Größe. Wie kann man den Mund über seine normale Maß hinaus weiten? Zweitens, warum heißt es, „Ich bin G’tt, Der dich aus Ägypten erhoben hat.“ Im Buch Schmot ist zu lesen,7 “Hotzeisicha – Ich führte dich hinaus”, nicht wie es im Psalm heißt, „Ich erhob dich.“ Was ist also die Verbindung zwischen diesen beiden Textstellen? Und zudem, was ist die Verbindung zwischen einem achtzigjährigen Menschen und Psalm 81?8
Wie zuvor dargelegt spielt das Wort Ägypten, Mitzrajim, auf Grenzen an, einen begrenzten Platz. Ein Jude muss wissen, dass G’tt ihn an jedem Tag seines Lebens von seinen Ketten in Ägypten befreit („ihn herausführt“), aber ihm auch die Möglichkeit gibt, eine noch höhere Ebene zu durchbrechen ([ihn darüber zu] „erheben“). G’tt gibt einem Juden die Möglichkeit über seine physischen Grenzen und über die Natur hinauszugehen. Auf dies wird in der Aussage, „weite unsere Münder“, angespielt.9
Erinnern wir uns, dass der Buchstabe Beis, mit dem die Tora beginnt, drei Seiten hat. Das Fehlen der vierten Seite zeigt uns, dass die Welt unvollkommen ist. Der Jude hat die Fähigkeit und die Verantwortung die g’ttliche Schöpfung zu vervollständigen, über das hinauszugehen, wo er meint, dass es möglich wäre, und die Welt zu komplettieren. Wir schaffen dies, indem wir unsere Münder weiten. Indem wir mit unseren Mündern G’tt loben, Tora lernen, beten und anderen positive Nachrichten überbringen, vervollständigen wir die Welt. So erfüllen wir unser Ziel, weswegen wir in diese Welt gekommen sind, indem wir die Natur transformieren und die Welt, in der wir leben, in einen besseren Platz verwandeln.
Diese Aufgabe wird durch die Nummer 81 gekennzeichnet. G’tt sagt uns, dass er uns aus Ägypten erhoben hat. Er erhob uns körperlich von dem „begrenzten Platz“, er spornte uns an uns von 80 nach 81 zu bewegen. Auch wenn wir achtzig sind und die Grenze unserer Stärke erreicht haben, gibt uns G’tt die Fähigkeit die Beschränkung zu durchbrechen und zur nächst höheren Ebene zu gelangen.
Deswegen kann man sagen, dass achtzig auch die Stärke in Führung und Charakter bedeutet. Ayin, worüber wir im letzten Kapitel sprachen, steht für Führung. Wenn du für zehn Jahre ein Führer gewesen bist, hast du alle Aspekte deiner Führungsqualitäten verbessert und kannst nun mit Autorität und Vertrauen führen.
Jeder hat die Fähigkeit zu kommunizieren und andere zu inspirieren. Man sollte nicht vor dieser Verantwortung zurückscheuen und sagen, "ich habe eine Behinderung." Moses hatte eine Behinderung, doch er offenbarte die Fähigkeit ein Volk mit vielen Millionen Menschen für vierzig Jahre zu führen. Alle von uns haben Behinderungen, in der einen oder anderen Weise. Doch diese äußeren Schwächen sollten uns nie entmutigen, oder unser Verlangen Güte zu erweisen und inspirierende Worte zu anderen zu sagen, verlöschen lassen.
G’tt sagte zu Moses, „Anochi Eheye Im Picha10 – Ich werde dein Mund sein.“ Das Wort Anochi hat die Gematria 81: Aleph=1, Nun=50, Kaf=20, Jud=10. Wenn ein Mensch demütig ist und darauf vertraut, dass G’tt sein Mund ist, wird die Kraft der Sprache ihre natürlichen Begrenzungen übersteigen und eine Quelle der Stärke für andere sein.
Es gibt eine bedeutende Lehre von Rabbi Levi Yitzchak von Berditschew,11 die die Bedeutung des Feiertages von Pesach erklärt. „Pesach“ bedeutet wörtlich Peh-Sach, „der Mund (Peh) spricht (Sach).“ An Pesach spricht der Mund über die Wunder von G’tt. Pesach stellt die Antithesis zu Pharao dar, der, wie in Megilah Amukos erklärt,12 für Peh-Ra, einen „bösen Mund“, steht. Pharao war jemand, der die g’ttliche Vorsehung in jedem Geschehnis in der Natur bestritt. Unsere Münder wurden uns nicht gegeben um andere zu verleumden oder zu verunglimpfen, sondern um von G’ttes Größe und Wundern zu sprechen.13
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Zaddik - Der Baal Tschuwa
Ein in Kalifornien lebender Mann kam eines Tages, wegen einer Jechidus, zum Lubawitscher Rebbe. Er war von einem unheilbaren Fall von Schuppenflechte betroffen und kam nun um den Rebbe um Hilfe zu bitten. Er sagte dem Rebbe, „Ich habe Großes über Sie gehört. Ich habe gehört, dass Sie Wunder vollbringen und ich kam, um Sie zu fragen, ob Sie für mich ein Wunder vollbringen können. Über mich, ich habe den Holocaust überlebt. Ich bete nicht zu G’tt und ich glaube nicht an G’tt. Aber ich glaube an Zaddikim. Mein Vater war ein Bobower Chassid und ging für Segnungen immer zum Rebbe. So habe ich immer an die Kraft von Zaddikim geglaubt.“
Der Rebbe entgegnete, dass ein Zaddik selbst keine Kraft besitzt. Ein Zaddik ist lediglich eine Erweiterung von G’tt in dieser Welt, um Menschen zu helfen, indem er die Kräfte G’ttes erschließt. „Wenn du nicht an G’tt glaubst, so kannst du auch nicht an mich glauben.“
Der Mann erhob seine Hand, „Eh! Ich glaube immer noch an Zaddikim.“ So sagte ihm der Rebbe, dass er sein Hemd und Unterhemd ausziehen und aufstehen sollte. Der Rebbe erhob sich von seinem Stuhl. Er nahm seine zwei Hände und legte sie auf den rechten Arm des Mannes und schob sie von oben bis unten, auf welchem die Schuppenflechte verschwand. Der Rebbe wiederholte die Tat mit dem linken Arm des Mannes, woraufhin sich selbiges erneut ereignete. Dann nahm der Rebbe seine zwei Hände und legte sie auf den Brustkasten und den Rücken des Mannes. Die Schuppenflechte verschwand. Der Rebbe sagte seinem Besucher, dass er normalerweise keine offenen Wunder vollbringen würde.
Allgemeinen würde himmlische Hilfe in einer eher verborgenen Art erscheinen. Aber es gibt immer Ausnahmen von der Regel. Er hoffte, dass der Mann von diesem Tag an wieder an G’tt glauben und ein Leben führen würde, welches von Tora und Mitzwot erfüllt sein wird.1
Design
Zaddik ist der achtzehnte Buchstabe des Aleph-Beis. Die Form eines Zaddik ist ein Jud an der Spitze eines Nuns.2 Eine Interpretation des Nun ist es, dass es die physische Welt ist, welche die Quelle absoluter Wahrheit und Freude ist. Aber das Jud, oder der g’ttliche Intellekt, ist mit dem Nun verbunden worden, um uns zu lehren, dass die materielle Welt vergänglich ist und nicht die Quelle von unendlicher Güte und Freude. Darum muss es etwas geben, was noch wahrer und g’ttlicher ist, auf was wir uns fokussieren. Dies verstärkt die Intention und ist das Wesen des Zaddik.
Der Sohar führt noch einmal an, dass, als G’tt die Welt erschaffen wollte, jeder Buchstabe des Aleph-Beis vor ihn trat und sagte, “G’tt, erschaffe die Welt mit mir.” Das Tav kam zuerst, und dann das Schin, und so weiter. Dann erschien das Zaddik vor G’tt und sagte, „G’tt erschaffe die Welt mit mir, ich bin das Zaddik, das Rechtschaffene.“ Da antwortete G’tt, „Ja, aber weil du gerecht bist, musst du verborgen sein. Darum kann ich die Welt nicht mit dir erschaffen.“
Chassidus fragt, warum dies so ist. Wenn das Zaddik rechtschaffen ist, warum wollte G’tt es dann nicht nutzen die Welt zu erschaffen? Jedes Geschöpf in der Welt würde dann aufrecht und rein sein. Anstatt in einer Welt der Unmoral, des Diebstahls und der Täuschung zu leben, würden wir in einer Welt leben, die sicher, friedlich und g’ttlich ist. Was wäre falsch daran gewesen?
Die Antwort ist, dass es zu leicht wäre. G’ttes Absicht ist es, dass wir in eine unvollständige Welt geboren werden und danach streben sollen, diese zu vervollkommnen. Mit der G’ttlichkeit, die vom Yud fließt, können wir unsere Fähigkeit, das Nun zu überwinden, die Freuden der körperlichen Welt, stärken. Darum musste das Zaddik in der Schöpfung verborgen werden, so dass man selbst nach Rechtschaffenheit strebt.
Gematria
Der numerische Wert des Buchstaben Zaddik ist neunzig. In Pirkei Awot heißt es:3 „Wenn man das Alter von neunzig erreicht, so ist man nach vorn gebeugt (Laschuach).“ Auf einer physischen Ebene bedeutet dies, dass ein Mann mit neunzig gebrechlich und durch Schwäche gezeichnet ist. Auf einer spirituellen Ebene steht dies für das Konzept der Demut. Wenn jemand neunzig wird, ist er so spirituell und demütig geworden, dass er sich vor G’tt verbeugt. Er ist nicht länger ein unabhängiger Charakter, sondern eine Erweiterung von G’tt selbst.
Mit dem Alter von neunzig hat man eine höhere Ebene des Gebetes erreicht. Er besitzt die Fähigkeit beim Gebet eine direkte Verbindung zu G’tt zu fühlen. Zudem wird im Midrasch Schemuel erklärt,4 dass das Wort Laschuach „fortwährend zu beten“ bedeutet. Diese Verbindung ist die Grundlage eines Zaddik. Ein Zaddik lebt nicht für seinen Vorteil, sondern als „Ausläufer“ von G’tt. Wir gehen zu Zaddikim, damit diese in unserem Namen beten, weil wir wissen, dass die Gebete der Zaddikim beantwortet werden.5
Bedeutung
Der Name Zaddik bedeutet „Gerechter“, ein Führer und Lehrer einer Generation. Wir wissen ebenfalls, dass viele Tzaddikim Rebbe genannt werden. Diese Tradition begann mit Moses, dem ersten Rebbe des jüdischen Volkes. Ein anderer berühmter Zaddik, der als „Rebbe“ bekannt wurde, ist Rabbi Jehuda HaNassi. Es gibt einen Rebbe in jeder Generation, ein Zaddik, der der spirituelle Führer in seiner Zeit ist.
Was ist das Konzept eines Rebbe? „Rebbe“ ist ein Akronym für Rosch B’nei Yisrael, „der Kopf des jüdischen Volkes.“6 Was ist ein Kopf? Der Kopf eines Körpers ist das Zentrum der Kontrolle. Er gibt dem Rest des Körpers Leben, Nahrung und Richtung. Er fühlt aber auch die Schmerzen, Verlangen und Bedürfnisse der Teile des Körpers.
Ein Rebbe ist somit wörtlich und im übertragenen Sinne der Kopf der jüdischen Gemeinde. Wenn ein Mensch eine Sorge hat und nicht weiß, was er oder sie tun sollte … Zum Beispiel: sollte ich Israel besuchen oder nicht, ein Haus kaufen, oder einen bestimmten Mann oder eine Frau heiraten. Dieser Mensch geht zum Rebbe. Wie der Kopf die Augen beherbergt, so ist der Rebbe die Augen der Gemeinde. Er hat die Fähigkeit Dinge zu sehen, welche die einsame, fragende Person nicht erkennen kann.7
Die Fähigkeit eines Rebbe, zu Gunsten des jüdischen Volkes zu intervenieren, basiert nicht auf Magie. Es ist eine natürliche Folge seiner Rechtschaffenheit. Wie es für den Kopf vollkommen normal ist die Bedürfnisse des ganzen Körpers zu spüren und zu beantworten, so ist es normal für den Rebbe die Bedürfnisse seines Volkes zu fühlen und zu beantworten.
Welche Quellen stützen die Prämisse, dass ein Jude näher zu G’tt kommen kann , indem er mit einem Rebbe kommuniziert? Darüber hinaus, missbilligt nicht das Judentum „Mittler“ zwischen dem Menschen und G’tt? Die Antwort liegt in der Mitzwa U’Ledavka Bo.8 Der Rambam, basierend auf den Worten des Talmud, fragt,9 „wie ist es möglich, dass man sich G’tt nähern kann? G’t ist Feuer und wir sind physisch. Jemand der ihn berührt wird verbrennen.“ Die Weisen antworten, „’sich ihm zu nähern’, bedeutet, dass wir uns weisen Männern und ihren Anhängern nähern sollen“, d.h. Zaddikim. Wir erreichen diese Nähe durch die Verbindung mit einem Zaddik, der eins mit G’tt ist. Weitergehend basiert der Glaube an Zaddikim auf einem Vers in Schmot, den wir jeden Tag in unserem Morgengebet sagen:10 „[Die Juden] glaubten an G’tt und an Moses, Seinen Diener.“11 Die Mechilta fragt,12 “Warum ist es wichtig, dass das jüdische Volk an Moses, Seinen Diener, glaubte? Wie können wir unseren Glauben an Moses mit unserem Glauben an G’tt gleichsetzen?” Die Antwort ist, ohne den Glauben an Moses, oder den Moses in jeder Generation, kann es keinen Glaube an G’tt geben.
G’tt bringt Zaddikim in diese Welt, damit sie die Tatsache bestätigen, dass G’tt existiert.13 Auf Grund unserer Verbindung zu diesen gerechten Menschen und unseren Glauben an sie, werden wir mit einer Verbindung ausgestattet um uns mit G’tt zu verbinden.
Der Buchstabe Zaddik hat zwei Formen. Es gibt das gebeugte Zaddik, welches am Anfang oder in der Mitte eines Wortes erscheint. Dann gibt es das aufrechte Zaddik [Zaddik Sofit], welches am Ende des Wortes erscheint. Welche Bedeutung haben die unterschiedlichen Formen? Das aufrechte Zaddik steht für den Baal Teschuwa, jemand der daran gearbeitet hat seine Verbindung zu G’tt zu verbessern und zu seinem eigentlichen, heiligen Wesen zurückgekehrt ist. Das gebeugte Zaddik ist der geborene Gerechte, der aber noch nicht das Level des Baal Teschuwa erreicht hat. Wie es heißt, auch ein vollkommener Zaddik kann nicht an der Stelle eines Baal Teschuwa stehen.14 Ein Baal Teschuwa steht höher.
Was bedeutet dies? Wie ist es möglich, dass ein Baal Teschuwa – jemand, der in seinem Leben viele Verfehlungen begangen hat, und sich dann für eine Veränderung entschieden hat – höher steht als ein Zaddik? Hierfür gibt es zwei Gründe. Der erste ist, dass jemand, der diese Wege gegangen ist, Cheeseburger und Hummer geschmeckt und genossen hat. Nun muss er sich von ihnen losreißen. Dies ist einem Raucher nicht unähnlich, der eine lange Zeit geraucht hat und sich dann entschließt nicht mehr zu rauchen. Sicherlich könnte es auch bei denjenigen eine gewisse Versuchung geben eine Zigarette zu rauchen, die nie zuvor geraucht haben. Aber es ist für diejenigen, die nie geraucht haben, wesentlich leichter mit dieser Versuchung umzugehen. Jemand der sein physisches Vergnügen bereits erfahren hat, kann möglicherweise süchtig geworden sein. Es ist sehr schwierig diesen Aspekt in unserem Leben zu überwinden, und es bedarf hierzu erheblicher Anstrengungen und Konstanz. Folglich bildet der Baal Teschuwa, der in ein nichtreligiöses Heim geboren wurde, der niemals etwas über Judentum gelernt hatte und der allein in der sekulären Welt zu Hause war, eine höhere Beziehung zu G’tt, wenn er sich entscheidet sein Leben zu ändern. G’tt sagt, „Du, Mein liebes Kind, stehst höher, als ein Zaddik.“
Der zweite Grund, warum ein Baal Teschuwa höher steht als ein Zaddik, ist, dass sein Fehlverhalten in Mitzwot umgewandelt wird. Wenn er auf seine Sünden von einst verzichtet, so werden sie ihm als positive Gebote angerechnet.15
Wie ist dies möglich? Die Antwort auf die Frage erfordert eine Diskussion der Methode, durch die neutrale und unreine Dinge spirituell erhoben werden können. Es gibt zwei Bereiche in der physischen Welt: das Gebiet des Neutralen und das Gebiet des Unreinen. Der Bereich des Neutralen enthält Dinge, die zur Heiligkeit erhoben werden können, wie koscheres Essen, Schabbat-Kerzen, und einen Esrog für den Lulaw. Die Dinge, die vollkommen unrein sind (z.B. Schwein, verbotene Beziehungen) können nicht erhoben werden und sind darum verboten.
Nehmen wir für die neutrale Ebene ein praktisches Beispiel, zum Beispiel einen Apfel oder ein koscheres Stück Hühnchen, bei dem wir vor dem Essen eine Bracha sagen. Was ist mein eigentliches Ziel beim Essen? Nicht meine egoistischen und persönlichen Bedürfnisse zu erfüllen oder zu befriedigen, sondern die Stärke zu erwerben, um G’tt zu dienen. Das Sprechen eines Segensspruches vor dem Essen ermöglicht dem Menschen das Essen zu erheben. Somit wird der neutrale Bereich des Essens auf die Ebene der Spiritualität erhoben.
Demgegenüber steht, ich esse allein weil ich sehr hungrig bin. Ich möchte nur meinen Magen füllen, und G’tt ist das letzte, woran ich denke. Bei diesem Beispiel nehme ich den neutralen Bereich und ziehe ihn somit auf die drei Ebenen der Unreinheit hinunter. Dieses Areal der Unreinheit bedeutet nicht nur das, was verboten ist – Schwein, Garnelen, nichtkoscheres Fleisch und so weiter – sondern auch das was neutral ist und durch falsche Handlungen oder Absichten herabgesetzt wurde.
Wie erhebe ich aber dasjenige, welche seiner Natur nach unrein ist – welches unter normalen Umständen nicht erhoben werden kann? Indem man ihm widersteht. Zum Beispiel, du gehst die Straße entlang und siehst einen Würstchenverkäufer. Du hast Appetit auf ein heißes Würstchen, auch wenn es nicht koscher ist. In dem Moment sagst du, „Nein, ich werde es nicht essen“, und du hast eine Mitzwa erfüllt. Du erhältst den Lohn für die Mitzwa, indem du nichts isst, indem du dein Verlangen zügelst. Dies ist die Bedeutung der Erfüllung eines negativen Gebotes. Dennoch, obwohl der Verdienst für das Erfüllen einer negativen (passiven) Mitzwa ähnlich dem Vollbringen einer positiven (aktiven) Mitzwa ist, so ist er doch nicht gleich.16
Um nun zur Ausgangsfrage zurückzukehren, nehmen wir an, jemand hat ein negatives Gebot übertreten (z.B. etwas Verbotenes getan oder gegessen). Wie wandelt man nun die Strafen, die die Folge der Verletzung des negativen Gebotes sind, in Verdienste um, welche bei der Erfüllung einer positiven Mitzwa entstehen? Dies wird erreicht, durch den Entschluss Teschuwa zu tun. Du sagst, „G’tt, ich entschuldige mich dafür, was ich in der Vergangenheit getan habe. Ich möchte zu Dir zurückkehren. Ich werde keine weiteren Verfehlungen begehen.“ Ab diesem Zeitpunkt werden alle Verfehlungen der Vergangenheit zu [erfüllten] positiven Geboten.17
Vielleicht kann jemand dadurch, dass er dieses weiß, sagen, „Großartig. Nun kann ich zum Würstchenverkäufer gehen, ein paar Wiener essen und es ungeschehen machen, indem ich später Teschuwa tue.“ Unglücklicherweise funktioniert es aber so nicht. Jedem der sagt, „ich werde absichtlich sündigen und später zu G’tt zurückkehren“, wird nicht die Möglichkeit gegeben zurückzukehren.18 Ein Mensch kann nicht in den Teschuwa-Prozess eintreten, wenn dies auf einer trügerischen Absicht beruhte. Das Wesen der Umkehr des Baal Teschuwa ist das reine Verlangen früheres Fehlverhalten zu korrigieren und zu seiner eigentlichen Verbindung zu G’tt zurückzukehren. Kann derjenige, der mit dem Grundgedanken gesündigt hat, später wieder umzukehren, tatsächlich umkehren? Wenn er hartnäckig ist, ja. Nichts kann der Teschuwa im Wege stehen, selbst die größten Verfehlungen in der Tora nicht. Ein Mensch kann immer umkehren. Aber im Allgemeinen gilt, wenn jemand sündigt um dies später wieder auszulöschen und umzukehren, so wird ihm dazu keine Möglichkeit gegeben.
Es steht im Sohar,19 dass wenn der Moschiach in die Welt kommen wird, er alle Zaddikim dazu veranlassen wird Teschuwa zu tun. Dies bedeutet, dass der Maschiach auch ein höheres Bewusstsein zu dem Menschen bringt, der G’tt in seinem Leben perfekt gedient hat. Dies ist das gebeugte Zaddik. Dieser Zaddik wird mit einem noch größeren Verlangen und einer noch größeren Dringlichkeit gesegnet sein Mitzwot zu erfüllen, als er sie zuvor bereits besaß. Er wird die Fähigkeit besitzen über sein Wesen hinauszugehen und mehr zu tun, als er gestern getan hat. Folglich wird das gebeugte Zaddik ebenfalls die Qualitäten des Baal Teschuwa, des aufrechten Zaddik, erlangen.
Wenn ein Kind geboren wird, sagt man, „Sei ein Zaddik und nicht böse.“20 Von der Geburt an hat jeder Mensch die Fähigkeit ein Zaddik zu werden.21 Wenn man sich allzeit die Existenz dieses Eides vor Augen hält, kann er oder sie das Potential in die Wirklichkeit überführen.
Ein in Kalifornien lebender Mann kam eines Tages, wegen einer Jechidus, zum Lubawitscher Rebbe. Er war von einem unheilbaren Fall von Schuppenflechte betroffen und kam nun um den Rebbe um Hilfe zu bitten. Er sagte dem Rebbe, „Ich habe Großes über Sie gehört. Ich habe gehört, dass Sie Wunder vollbringen und ich kam, um Sie zu fragen, ob Sie für mich ein Wunder vollbringen können. Über mich, ich habe den Holocaust überlebt. Ich bete nicht zu G’tt und ich glaube nicht an G’tt. Aber ich glaube an Zaddikim. Mein Vater war ein Bobower Chassid und ging für Segnungen immer zum Rebbe. So habe ich immer an die Kraft von Zaddikim geglaubt.“
Der Rebbe entgegnete, dass ein Zaddik selbst keine Kraft besitzt. Ein Zaddik ist lediglich eine Erweiterung von G’tt in dieser Welt, um Menschen zu helfen, indem er die Kräfte G’ttes erschließt. „Wenn du nicht an G’tt glaubst, so kannst du auch nicht an mich glauben.“
Der Mann erhob seine Hand, „Eh! Ich glaube immer noch an Zaddikim.“ So sagte ihm der Rebbe, dass er sein Hemd und Unterhemd ausziehen und aufstehen sollte. Der Rebbe erhob sich von seinem Stuhl. Er nahm seine zwei Hände und legte sie auf den rechten Arm des Mannes und schob sie von oben bis unten, auf welchem die Schuppenflechte verschwand. Der Rebbe wiederholte die Tat mit dem linken Arm des Mannes, woraufhin sich selbiges erneut ereignete. Dann nahm der Rebbe seine zwei Hände und legte sie auf den Brustkasten und den Rücken des Mannes. Die Schuppenflechte verschwand. Der Rebbe sagte seinem Besucher, dass er normalerweise keine offenen Wunder vollbringen würde.
Allgemeinen würde himmlische Hilfe in einer eher verborgenen Art erscheinen. Aber es gibt immer Ausnahmen von der Regel. Er hoffte, dass der Mann von diesem Tag an wieder an G’tt glauben und ein Leben führen würde, welches von Tora und Mitzwot erfüllt sein wird.1
Design
Zaddik ist der achtzehnte Buchstabe des Aleph-Beis. Die Form eines Zaddik ist ein Jud an der Spitze eines Nuns.2 Eine Interpretation des Nun ist es, dass es die physische Welt ist, welche die Quelle absoluter Wahrheit und Freude ist. Aber das Jud, oder der g’ttliche Intellekt, ist mit dem Nun verbunden worden, um uns zu lehren, dass die materielle Welt vergänglich ist und nicht die Quelle von unendlicher Güte und Freude. Darum muss es etwas geben, was noch wahrer und g’ttlicher ist, auf was wir uns fokussieren. Dies verstärkt die Intention und ist das Wesen des Zaddik.
Der Sohar führt noch einmal an, dass, als G’tt die Welt erschaffen wollte, jeder Buchstabe des Aleph-Beis vor ihn trat und sagte, “G’tt, erschaffe die Welt mit mir.” Das Tav kam zuerst, und dann das Schin, und so weiter. Dann erschien das Zaddik vor G’tt und sagte, „G’tt erschaffe die Welt mit mir, ich bin das Zaddik, das Rechtschaffene.“ Da antwortete G’tt, „Ja, aber weil du gerecht bist, musst du verborgen sein. Darum kann ich die Welt nicht mit dir erschaffen.“
Chassidus fragt, warum dies so ist. Wenn das Zaddik rechtschaffen ist, warum wollte G’tt es dann nicht nutzen die Welt zu erschaffen? Jedes Geschöpf in der Welt würde dann aufrecht und rein sein. Anstatt in einer Welt der Unmoral, des Diebstahls und der Täuschung zu leben, würden wir in einer Welt leben, die sicher, friedlich und g’ttlich ist. Was wäre falsch daran gewesen?
Die Antwort ist, dass es zu leicht wäre. G’ttes Absicht ist es, dass wir in eine unvollständige Welt geboren werden und danach streben sollen, diese zu vervollkommnen. Mit der G’ttlichkeit, die vom Yud fließt, können wir unsere Fähigkeit, das Nun zu überwinden, die Freuden der körperlichen Welt, stärken. Darum musste das Zaddik in der Schöpfung verborgen werden, so dass man selbst nach Rechtschaffenheit strebt.
Gematria
Der numerische Wert des Buchstaben Zaddik ist neunzig. In Pirkei Awot heißt es:3 „Wenn man das Alter von neunzig erreicht, so ist man nach vorn gebeugt (Laschuach).“ Auf einer physischen Ebene bedeutet dies, dass ein Mann mit neunzig gebrechlich und durch Schwäche gezeichnet ist. Auf einer spirituellen Ebene steht dies für das Konzept der Demut. Wenn jemand neunzig wird, ist er so spirituell und demütig geworden, dass er sich vor G’tt verbeugt. Er ist nicht länger ein unabhängiger Charakter, sondern eine Erweiterung von G’tt selbst.
Mit dem Alter von neunzig hat man eine höhere Ebene des Gebetes erreicht. Er besitzt die Fähigkeit beim Gebet eine direkte Verbindung zu G’tt zu fühlen. Zudem wird im Midrasch Schemuel erklärt,4 dass das Wort Laschuach „fortwährend zu beten“ bedeutet. Diese Verbindung ist die Grundlage eines Zaddik. Ein Zaddik lebt nicht für seinen Vorteil, sondern als „Ausläufer“ von G’tt. Wir gehen zu Zaddikim, damit diese in unserem Namen beten, weil wir wissen, dass die Gebete der Zaddikim beantwortet werden.5
Bedeutung
Der Name Zaddik bedeutet „Gerechter“, ein Führer und Lehrer einer Generation. Wir wissen ebenfalls, dass viele Tzaddikim Rebbe genannt werden. Diese Tradition begann mit Moses, dem ersten Rebbe des jüdischen Volkes. Ein anderer berühmter Zaddik, der als „Rebbe“ bekannt wurde, ist Rabbi Jehuda HaNassi. Es gibt einen Rebbe in jeder Generation, ein Zaddik, der der spirituelle Führer in seiner Zeit ist.
Was ist das Konzept eines Rebbe? „Rebbe“ ist ein Akronym für Rosch B’nei Yisrael, „der Kopf des jüdischen Volkes.“6 Was ist ein Kopf? Der Kopf eines Körpers ist das Zentrum der Kontrolle. Er gibt dem Rest des Körpers Leben, Nahrung und Richtung. Er fühlt aber auch die Schmerzen, Verlangen und Bedürfnisse der Teile des Körpers.
Ein Rebbe ist somit wörtlich und im übertragenen Sinne der Kopf der jüdischen Gemeinde. Wenn ein Mensch eine Sorge hat und nicht weiß, was er oder sie tun sollte … Zum Beispiel: sollte ich Israel besuchen oder nicht, ein Haus kaufen, oder einen bestimmten Mann oder eine Frau heiraten. Dieser Mensch geht zum Rebbe. Wie der Kopf die Augen beherbergt, so ist der Rebbe die Augen der Gemeinde. Er hat die Fähigkeit Dinge zu sehen, welche die einsame, fragende Person nicht erkennen kann.7
Die Fähigkeit eines Rebbe, zu Gunsten des jüdischen Volkes zu intervenieren, basiert nicht auf Magie. Es ist eine natürliche Folge seiner Rechtschaffenheit. Wie es für den Kopf vollkommen normal ist die Bedürfnisse des ganzen Körpers zu spüren und zu beantworten, so ist es normal für den Rebbe die Bedürfnisse seines Volkes zu fühlen und zu beantworten.
Welche Quellen stützen die Prämisse, dass ein Jude näher zu G’tt kommen kann , indem er mit einem Rebbe kommuniziert? Darüber hinaus, missbilligt nicht das Judentum „Mittler“ zwischen dem Menschen und G’tt? Die Antwort liegt in der Mitzwa U’Ledavka Bo.8 Der Rambam, basierend auf den Worten des Talmud, fragt,9 „wie ist es möglich, dass man sich G’tt nähern kann? G’t ist Feuer und wir sind physisch. Jemand der ihn berührt wird verbrennen.“ Die Weisen antworten, „’sich ihm zu nähern’, bedeutet, dass wir uns weisen Männern und ihren Anhängern nähern sollen“, d.h. Zaddikim. Wir erreichen diese Nähe durch die Verbindung mit einem Zaddik, der eins mit G’tt ist. Weitergehend basiert der Glaube an Zaddikim auf einem Vers in Schmot, den wir jeden Tag in unserem Morgengebet sagen:10 „[Die Juden] glaubten an G’tt und an Moses, Seinen Diener.“11 Die Mechilta fragt,12 “Warum ist es wichtig, dass das jüdische Volk an Moses, Seinen Diener, glaubte? Wie können wir unseren Glauben an Moses mit unserem Glauben an G’tt gleichsetzen?” Die Antwort ist, ohne den Glauben an Moses, oder den Moses in jeder Generation, kann es keinen Glaube an G’tt geben.
G’tt bringt Zaddikim in diese Welt, damit sie die Tatsache bestätigen, dass G’tt existiert.13 Auf Grund unserer Verbindung zu diesen gerechten Menschen und unseren Glauben an sie, werden wir mit einer Verbindung ausgestattet um uns mit G’tt zu verbinden.
Der Buchstabe Zaddik hat zwei Formen. Es gibt das gebeugte Zaddik, welches am Anfang oder in der Mitte eines Wortes erscheint. Dann gibt es das aufrechte Zaddik [Zaddik Sofit], welches am Ende des Wortes erscheint. Welche Bedeutung haben die unterschiedlichen Formen? Das aufrechte Zaddik steht für den Baal Teschuwa, jemand der daran gearbeitet hat seine Verbindung zu G’tt zu verbessern und zu seinem eigentlichen, heiligen Wesen zurückgekehrt ist. Das gebeugte Zaddik ist der geborene Gerechte, der aber noch nicht das Level des Baal Teschuwa erreicht hat. Wie es heißt, auch ein vollkommener Zaddik kann nicht an der Stelle eines Baal Teschuwa stehen.14 Ein Baal Teschuwa steht höher.
Was bedeutet dies? Wie ist es möglich, dass ein Baal Teschuwa – jemand, der in seinem Leben viele Verfehlungen begangen hat, und sich dann für eine Veränderung entschieden hat – höher steht als ein Zaddik? Hierfür gibt es zwei Gründe. Der erste ist, dass jemand, der diese Wege gegangen ist, Cheeseburger und Hummer geschmeckt und genossen hat. Nun muss er sich von ihnen losreißen. Dies ist einem Raucher nicht unähnlich, der eine lange Zeit geraucht hat und sich dann entschließt nicht mehr zu rauchen. Sicherlich könnte es auch bei denjenigen eine gewisse Versuchung geben eine Zigarette zu rauchen, die nie zuvor geraucht haben. Aber es ist für diejenigen, die nie geraucht haben, wesentlich leichter mit dieser Versuchung umzugehen. Jemand der sein physisches Vergnügen bereits erfahren hat, kann möglicherweise süchtig geworden sein. Es ist sehr schwierig diesen Aspekt in unserem Leben zu überwinden, und es bedarf hierzu erheblicher Anstrengungen und Konstanz. Folglich bildet der Baal Teschuwa, der in ein nichtreligiöses Heim geboren wurde, der niemals etwas über Judentum gelernt hatte und der allein in der sekulären Welt zu Hause war, eine höhere Beziehung zu G’tt, wenn er sich entscheidet sein Leben zu ändern. G’tt sagt, „Du, Mein liebes Kind, stehst höher, als ein Zaddik.“
Der zweite Grund, warum ein Baal Teschuwa höher steht als ein Zaddik, ist, dass sein Fehlverhalten in Mitzwot umgewandelt wird. Wenn er auf seine Sünden von einst verzichtet, so werden sie ihm als positive Gebote angerechnet.15
Wie ist dies möglich? Die Antwort auf die Frage erfordert eine Diskussion der Methode, durch die neutrale und unreine Dinge spirituell erhoben werden können. Es gibt zwei Bereiche in der physischen Welt: das Gebiet des Neutralen und das Gebiet des Unreinen. Der Bereich des Neutralen enthält Dinge, die zur Heiligkeit erhoben werden können, wie koscheres Essen, Schabbat-Kerzen, und einen Esrog für den Lulaw. Die Dinge, die vollkommen unrein sind (z.B. Schwein, verbotene Beziehungen) können nicht erhoben werden und sind darum verboten.
Nehmen wir für die neutrale Ebene ein praktisches Beispiel, zum Beispiel einen Apfel oder ein koscheres Stück Hühnchen, bei dem wir vor dem Essen eine Bracha sagen. Was ist mein eigentliches Ziel beim Essen? Nicht meine egoistischen und persönlichen Bedürfnisse zu erfüllen oder zu befriedigen, sondern die Stärke zu erwerben, um G’tt zu dienen. Das Sprechen eines Segensspruches vor dem Essen ermöglicht dem Menschen das Essen zu erheben. Somit wird der neutrale Bereich des Essens auf die Ebene der Spiritualität erhoben.
Demgegenüber steht, ich esse allein weil ich sehr hungrig bin. Ich möchte nur meinen Magen füllen, und G’tt ist das letzte, woran ich denke. Bei diesem Beispiel nehme ich den neutralen Bereich und ziehe ihn somit auf die drei Ebenen der Unreinheit hinunter. Dieses Areal der Unreinheit bedeutet nicht nur das, was verboten ist – Schwein, Garnelen, nichtkoscheres Fleisch und so weiter – sondern auch das was neutral ist und durch falsche Handlungen oder Absichten herabgesetzt wurde.
Wie erhebe ich aber dasjenige, welche seiner Natur nach unrein ist – welches unter normalen Umständen nicht erhoben werden kann? Indem man ihm widersteht. Zum Beispiel, du gehst die Straße entlang und siehst einen Würstchenverkäufer. Du hast Appetit auf ein heißes Würstchen, auch wenn es nicht koscher ist. In dem Moment sagst du, „Nein, ich werde es nicht essen“, und du hast eine Mitzwa erfüllt. Du erhältst den Lohn für die Mitzwa, indem du nichts isst, indem du dein Verlangen zügelst. Dies ist die Bedeutung der Erfüllung eines negativen Gebotes. Dennoch, obwohl der Verdienst für das Erfüllen einer negativen (passiven) Mitzwa ähnlich dem Vollbringen einer positiven (aktiven) Mitzwa ist, so ist er doch nicht gleich.16
Um nun zur Ausgangsfrage zurückzukehren, nehmen wir an, jemand hat ein negatives Gebot übertreten (z.B. etwas Verbotenes getan oder gegessen). Wie wandelt man nun die Strafen, die die Folge der Verletzung des negativen Gebotes sind, in Verdienste um, welche bei der Erfüllung einer positiven Mitzwa entstehen? Dies wird erreicht, durch den Entschluss Teschuwa zu tun. Du sagst, „G’tt, ich entschuldige mich dafür, was ich in der Vergangenheit getan habe. Ich möchte zu Dir zurückkehren. Ich werde keine weiteren Verfehlungen begehen.“ Ab diesem Zeitpunkt werden alle Verfehlungen der Vergangenheit zu [erfüllten] positiven Geboten.17
Vielleicht kann jemand dadurch, dass er dieses weiß, sagen, „Großartig. Nun kann ich zum Würstchenverkäufer gehen, ein paar Wiener essen und es ungeschehen machen, indem ich später Teschuwa tue.“ Unglücklicherweise funktioniert es aber so nicht. Jedem der sagt, „ich werde absichtlich sündigen und später zu G’tt zurückkehren“, wird nicht die Möglichkeit gegeben zurückzukehren.18 Ein Mensch kann nicht in den Teschuwa-Prozess eintreten, wenn dies auf einer trügerischen Absicht beruhte. Das Wesen der Umkehr des Baal Teschuwa ist das reine Verlangen früheres Fehlverhalten zu korrigieren und zu seiner eigentlichen Verbindung zu G’tt zurückzukehren. Kann derjenige, der mit dem Grundgedanken gesündigt hat, später wieder umzukehren, tatsächlich umkehren? Wenn er hartnäckig ist, ja. Nichts kann der Teschuwa im Wege stehen, selbst die größten Verfehlungen in der Tora nicht. Ein Mensch kann immer umkehren. Aber im Allgemeinen gilt, wenn jemand sündigt um dies später wieder auszulöschen und umzukehren, so wird ihm dazu keine Möglichkeit gegeben.
Es steht im Sohar,19 dass wenn der Moschiach in die Welt kommen wird, er alle Zaddikim dazu veranlassen wird Teschuwa zu tun. Dies bedeutet, dass der Maschiach auch ein höheres Bewusstsein zu dem Menschen bringt, der G’tt in seinem Leben perfekt gedient hat. Dies ist das gebeugte Zaddik. Dieser Zaddik wird mit einem noch größeren Verlangen und einer noch größeren Dringlichkeit gesegnet sein Mitzwot zu erfüllen, als er sie zuvor bereits besaß. Er wird die Fähigkeit besitzen über sein Wesen hinauszugehen und mehr zu tun, als er gestern getan hat. Folglich wird das gebeugte Zaddik ebenfalls die Qualitäten des Baal Teschuwa, des aufrechten Zaddik, erlangen.
Wenn ein Kind geboren wird, sagt man, „Sei ein Zaddik und nicht böse.“20 Von der Geburt an hat jeder Mensch die Fähigkeit ein Zaddik zu werden.21 Wenn man sich allzeit die Existenz dieses Eides vor Augen hält, kann er oder sie das Potential in die Wirklichkeit überführen.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Kuf - Der Affe
Der Rebbe, Rabbi Schmuel von Lubawitsch, rief nach seinem Schamesch,1 Ben-Zion, und fragte ihn:
„Hast du heute gegessen?“
„Ja“, antwortete er, „ich habe gegessen.“
„Hast du gut gegessen?“
„Gut? Ich bin satt geworden, Baruch HaSchem.“
„Und aus welchem Grund hast du gegessen?“
„Um zu leben.“
„Und aus welchem Grund lebst du?“
„Um ein guter Jude zu sein und das zu tun, was G’tt von mir verlangt.“ Dann seufzte er.
„Bitte sende mir Ivan“, schloss der Rebbe. Als der Kutscher erschien, fragte ihn der Rebbe: „Hast du heute gegessen?“
„Ja“, antwortete er.
„Hast du gut gegessen?“
„Ja.“
„Und aus welchem Grund hast du gegessen?“
„Um zu leben.“
„Und aus welchem Grund lebst du?“
„Um Vodka zu trinken und zu essen.“
Als Ivan gegangen war, wandte sich der Rebbe zu seinen Kindern: „Ihr seht, dass Ben-Zion isst, um zu leben, und lebt, damit er ein guter Jude sein und tun kann, was G’tt ihm befiehlt. Doch nicht nur das, er seufzt sogar, weil er fühlt, dass er G’tt möglicherweise nicht in der Form dient, wie er es tun könnte. Wohingegen Ivan des Vodkas und des Essens wegen lebt. Doch nicht nur das, er lacht, weil er sich die Freude vorstellt, die er erfährt, wenn er trinkt und isst, und dieser Freude wegen lebt er.“2
Design
Der neunzehnte Buchstabe des Aleph-Beis ist das Kuf. Die Form des Kuf ähnelt dem Hei. Aber während das Hei für Heiligkeit steht, stellt das Kuf das genaue Gegenteil, Kelipa, dar. Beide haben zwei Linien, zwei vertikale und eine horizontale. Diese drei Linien stellen im Buchstaben Hei das Denken, das Sprechen und das Handeln dar. Diese drei Linien finden wir auch im Buchstaben Kuf, doch stehen sie hier für schlechte Gedanken, eine böse Sprache und üble Handlungen. Diese negativen Eigenschaften werden mit der Form des Kuf illustriert. Sein langes linkes Bein reicht unterhalb der Grundlinie des Buchstaben. Es stellt jemanden dar, der sich unterhalb des Akzeptablen wagt, einen Menschen, der die fest umrissenen Grenzen der Tora verletzt.
Es ist gleichfalls bemerkenswert, dass der Kopf des Kuf ein Reisch ist (wohingegen es das Dalet ist, welches das Hei umfasst). Wir sagten zuvor, dass der Unterschied zwischen dem Dalet und dem Reisch das Jud, an der rechten Ecke des Dalet, ist, welches für G’ttlichkeit steht. Wenn man dies noch bedenkt, so ist der Unterschied zwischen der Heiligkeit des Hei und seinem Gegenteil, dem Kuf, noch ausgeprägter.
Der Sohar nennt die Buchstaben Kuf und Reisch die Buchstaben der Falschheit und Unreinheit. Wir stellen dies fest, wenn wir das Kuf und das Reisch verbinden, so entsteht das Wort Kar welches „kalt“ bedeutet. Kälte steht für das Gegenteil von Heiligkeit und für Tod. Es ist dem Zustand der Wärme, Liebe und Hingabe entgegengesetzt. Wer lebt? „Und ihr, die ihr dem Ew’gen, eurem G’tt, nah gewesen seid, lebt heute.“3 Jemand der, in jedem Moment in seinem Leben mit G’tt verbunden war, ist warm und lebendig. Demgegenüber stellt Kälte einen „Abgrund“ – die Trennung zwischen dem Menschen und G’tt – und den endgültigen Tod dar.
Nun vertauschen wir das Kuf und das Reisch, woraufhin wir das Wort Reik erhalten. Reik bedeutet “leer.” Wie wir im Wochenabschnitt Wajeschew lesen:4 „Die Grube war leer (Reik); kein Wasser war in ihr.“ Raschi erklärt, dass dort Schlangen und Skorpione in der Grube waren. Warum sollten wir annehmen, dass die Grube Schlangen und Skorpione enthielt, wenn sie die Tora nicht ausdrücklich erwähnt? Raschi antwortet mit einer Frage: „Ist es nicht offensichtlich, dass, wenn die Grube leer ist, kein Wasser in ihr ist? Die Tatsache, dass die Tora sagt, dass dort kein Wasser war, lehrt uns, dass dort Schlangen und Skorpione waren.“ Wir wissen, dass die Tora mit Wasser verglichen wird. Ohne Tora gibt es nur Gift und Verhängnis.
Gematria
Die Gematria des Kuf ist hundert. Darin finden wir auch das Konzept des Todes. Der Talmud5 erzählt über eine Zeit, als täglich 100 von König Davids Soldaten an einer Epidemie starben. David flehte G’tt um Hilfe an. G’ttes Antwort zielte darauf ab, jeden Tag einhundert Segenssprüche zu sagen. Dieses veranlasste David, um den einhundert Toten entgegenzuwirken. Die einhundert Segenssprüche sind in dem Vers versteckt: „Was (Mah) fragt dich G’tt?“6 Das Wort Ma, „was“, kann auch als Meah, was wörtlich „einhundert“ meint, gelesen werden. Was fragt dich G’tt? Nur täglich die einhundert Segensspüche zu sagen. Und wie kommen diese einhundert Segenssprüche zusammen? Indem man das Schmone Esre Gebet (die Amida) dreimal am Tag spricht, welches neunzehn Berachot, also zusammen siebenundfünfzig, enthält. In den Morgengebeten gibt es zusätzliche sechsundzwanzig Berachot. Das Maariv Gebet enthält weitere vier. Das Birkat HaMason hat weitere „vier“ Segenssprüche, plus die beiden, welche man beim Waschen der Hände und bei dem Segensspruch über das Brot sagt. Somit ist es eigentlich ziemlich einfach einhundert Brachot pro Tag zu sagen. Das Kuf, einhundert, steht für den Tod. Aber wenn man täglich diese einhundert Berachot sagt, kann man eine negative Verfügung in eine Feier für das Leben umwandeln.
Bedeutung
Das Wort Kuf bedeutet im Hebräischen Affe. Was ist ein Affe? Ein Imitator, wie ein bekanntes Sprichwort sagt: „Der Affe sieht, der Affe tut.“ Der Buchstabe Kuf ist ebenfalls ein Imitator. Es ahmt den Buchstaben Hei nach. Es ist das ausgestreckte linke „Bein“ des Kuf und das Reisch für seinen Kopf, welche den Unterschied zwischen Leben (Hei) und Tod ausmachen.
Erinnern wir uns an die Geschichte im Sohar, jeder Buchstabe des Aleph-Beis wandte sich an G’tt, als dieser die Welt erschuf, und sprach, „G’tt, erschaffe die Welt mit mir.“ Als das Schin vor G’tt erschien, sagte Er, „Ich kann die Welt nicht mit dir erschaffen, da das Wort Scheker (Falschheit) mit dir gebildet wird.“
Auch wenn der Buchstabe Schin heilig ist, so ist doch die Tatsache, dass es mit Kuf und Reisch verbunden ist, ein Makel. Folglich konnte die Welt nicht mit dem Buchstaben Schin erschaffen werden. Aber wenn das Kuf und das Reisch selbst für Falschheit und Unreinheit stehen, wofür benötigen sie dann das Schin? Weil das Schin der Buchstabe der Wahrheit ist. Und wenn Falschheit sich nicht in irgendeiner Weise an die Wahrheit bindet, kann sie nicht bestehen. Ohne die Wahrheit wird eine Lüge einfach lächerlich. Darum müssen sich das Kuf und das Reisch mit dem Schin, dem Buchstaben der Wahrheit, verbinden, um eine lebensfähige und überzeugende Unwahrheit zu formen.
Es liegt in der Verantwortung des Menschen, das Wort Scheker in das Wort Keresch zu transformieren. Keresch setzt sich aus denselben drei Buchstaben zusammen, aber es bedeutet “Balken.” Als die Juden in der Wüste waren, nutzten sie Keraschim (Balken) um den Mischkan, oder das Haus G’ttes, zu konstruieren. Die Tora erzählt uns, dass diese Balken aus Atzei Schitim, Akazienholz, waren. Die Kommentatoren fragen, „Wie ist es möglich, dass das jüdische Volk, bei der Flucht aus Ägypten, Akazienholz in der Mitte der Wüste finden konnte?“ Die Antwort ist, dass Jacob, durch g’ttliche Inspiration sah, dass die Juden Akazienholz brauchen würden. Er pflanzte diese Bäume, als er 210 Jahre zuvor nach Ägypten hinabzog. Warum nun aber Akazienholz? Warum nicht Eiche oder Pinie?
Das Wort Schitim (Akazie) bedeutet in Hebräisch Schtuss, Torheit. Es heißt im Talmud, dass jemand nicht sündigt, bis ihn der Geist der Torheit erreicht hat.7 Mit anderen Worten, ein Jude möchte von Natur aus nicht, noch kann er seine Beziehung zu G’tt auflösen. Es ist nur der Geist der Torheit, der ihn zu diesen Handlungen führt. Solch ein Mensch mag sagen, „Wer interessiert sich für einen Haufen alberne Regeln? Was kümmert es G’tt, ob ich Schabbat-Kerzen entzünde oder nicht? Was für einen Unterschied macht es, ob ich koscher esse oder Tefillin anlege? Es hat keinen Einfluss auf mein Leben.“ Aufgrund dieser irrationalen Art zu denken, wird ein Mensch zum Sündigen kommen.
Die Antithese des irrationalen Denkens, welches dazu führt zu sündigen, ist suprarationales Denken, das zu großen und lobenswerten Leistungen führt. Wie der Talmud sagt,8 es gab einen Weisen, Reb Schmuel bar Rav Jitzchak, der drei Myrtenzweige jonglieren würde, um die Mitzwa zu erfüllen, die Braut und den Bräutigam zu erfreuen. Die anderen Weisen machten sich über ihn lustig. „Wie kannst du so etwas tun? Du bist ein heiliger Weiser. Du bringst uns in Verlegenheit.“ Als dieser große Weise starb, schoss eine Feuersäule von seinem Grab in den Himmel. Seine Kollegen schlossen, dass er diesen Lichtblitz verdiente, durch seine „Torheit in der Welt von Heiligkeit.“
Dasselbe Konzept trifft auch auf den Mischkan zu. Die Torheit dieser Welt muss in eine Torheit transformiert werden, die suprarational ist. Man muss bereit sein G’tt zu dienen, auch wenn dies über die Rationalität hinausgeht.
Dies zeigt uns die Transposition der Buchstaben des Wortes Scheker in das Wort Keresch. Durch das Handeln gegen die „Ströme“ der Standards der Welt und der Selbsthingabe zur Reinigung der materiellen Welt, transformiert man Falschheit (Scheker) in die aufrechten Bäume des Akazienwaldes (Keresch), die das Heiligtum bilden. Durch dies bringt man G’ttlichkeit von den Himmeln und schafft ein Heim für G’tt hier auf der Erde.
Wir können diese Transformation auch auf das Chanukka-Fest beziehen. Es heißt im Talmud,9 dass man die Chanukka-Kerzen entzünden soll, wenn es dunkel wird. Bis zu welcher Zeit kann man Kerzen zünden? Der Talmud sagt, „Bis keine Füße mehr auf dem Marktplatz sind.“ Das Konzept des Fußes, oder des Beins, ist für den Buchstaben Kuf bedeutsam. Was finden wir auf dem Marktplatz? Eine Kavalkade von Füßen. Erinnern wir uns, der Fuß des Kufs geht über die Grundlinie hinaus; es sinkt unterhalb das Level der Tora. Tatsächlich ist ein Markplatz ein Platz des Chaos, einer Umgebung, wo G’tt kaum bekannt ist. Auf einem Platz der Falschheit kann die Entzündung der Chanukka-Kerzen die Dunkelheit auslöschen und den Bereich stattdessen mit Licht und Freude füllen. Indem wir die Chanukka-Kerzen zur vorgeschriebenen Zeit entzünden, erheben wir folglich den Fuß, der unterhalb der Ebene der Heiligkeit gefallen ist. Wir verwandeln die Negativität von herabgesetzten Gedanken, Sprache und Taten in ein Verhalten, das sich Seinem Gesetz fügt.
Folglich repräsentiert das Kuf Tod, sowie negative Gedanken, Sprache und Taten. Demgegenüber lädt es zur Transformation ein. Wie die Form des dreiseitigen Beis eine gewisse Spannung verkörpert, die im vierseitigen Mem aufgelöst wird, so ruft der Fuß des Kuf dazu auf, von seinem Standpunkt über den Horizont erhoben zu werden. Wir alle haben die Möglichkeit das Irrationale zu dem Suprarationalen zu verwandeln, hierfür richten wir unsere Gedanken, unsere Sprache und unsere Handlungen einzig auf G’tt und Heiligkeit aus.
Der Rebbe, Rabbi Schmuel von Lubawitsch, rief nach seinem Schamesch,1 Ben-Zion, und fragte ihn:
„Hast du heute gegessen?“
„Ja“, antwortete er, „ich habe gegessen.“
„Hast du gut gegessen?“
„Gut? Ich bin satt geworden, Baruch HaSchem.“
„Und aus welchem Grund hast du gegessen?“
„Um zu leben.“
„Und aus welchem Grund lebst du?“
„Um ein guter Jude zu sein und das zu tun, was G’tt von mir verlangt.“ Dann seufzte er.
„Bitte sende mir Ivan“, schloss der Rebbe. Als der Kutscher erschien, fragte ihn der Rebbe: „Hast du heute gegessen?“
„Ja“, antwortete er.
„Hast du gut gegessen?“
„Ja.“
„Und aus welchem Grund hast du gegessen?“
„Um zu leben.“
„Und aus welchem Grund lebst du?“
„Um Vodka zu trinken und zu essen.“
Als Ivan gegangen war, wandte sich der Rebbe zu seinen Kindern: „Ihr seht, dass Ben-Zion isst, um zu leben, und lebt, damit er ein guter Jude sein und tun kann, was G’tt ihm befiehlt. Doch nicht nur das, er seufzt sogar, weil er fühlt, dass er G’tt möglicherweise nicht in der Form dient, wie er es tun könnte. Wohingegen Ivan des Vodkas und des Essens wegen lebt. Doch nicht nur das, er lacht, weil er sich die Freude vorstellt, die er erfährt, wenn er trinkt und isst, und dieser Freude wegen lebt er.“2
Design
Der neunzehnte Buchstabe des Aleph-Beis ist das Kuf. Die Form des Kuf ähnelt dem Hei. Aber während das Hei für Heiligkeit steht, stellt das Kuf das genaue Gegenteil, Kelipa, dar. Beide haben zwei Linien, zwei vertikale und eine horizontale. Diese drei Linien stellen im Buchstaben Hei das Denken, das Sprechen und das Handeln dar. Diese drei Linien finden wir auch im Buchstaben Kuf, doch stehen sie hier für schlechte Gedanken, eine böse Sprache und üble Handlungen. Diese negativen Eigenschaften werden mit der Form des Kuf illustriert. Sein langes linkes Bein reicht unterhalb der Grundlinie des Buchstaben. Es stellt jemanden dar, der sich unterhalb des Akzeptablen wagt, einen Menschen, der die fest umrissenen Grenzen der Tora verletzt.
Es ist gleichfalls bemerkenswert, dass der Kopf des Kuf ein Reisch ist (wohingegen es das Dalet ist, welches das Hei umfasst). Wir sagten zuvor, dass der Unterschied zwischen dem Dalet und dem Reisch das Jud, an der rechten Ecke des Dalet, ist, welches für G’ttlichkeit steht. Wenn man dies noch bedenkt, so ist der Unterschied zwischen der Heiligkeit des Hei und seinem Gegenteil, dem Kuf, noch ausgeprägter.
Der Sohar nennt die Buchstaben Kuf und Reisch die Buchstaben der Falschheit und Unreinheit. Wir stellen dies fest, wenn wir das Kuf und das Reisch verbinden, so entsteht das Wort Kar welches „kalt“ bedeutet. Kälte steht für das Gegenteil von Heiligkeit und für Tod. Es ist dem Zustand der Wärme, Liebe und Hingabe entgegengesetzt. Wer lebt? „Und ihr, die ihr dem Ew’gen, eurem G’tt, nah gewesen seid, lebt heute.“3 Jemand der, in jedem Moment in seinem Leben mit G’tt verbunden war, ist warm und lebendig. Demgegenüber stellt Kälte einen „Abgrund“ – die Trennung zwischen dem Menschen und G’tt – und den endgültigen Tod dar.
Nun vertauschen wir das Kuf und das Reisch, woraufhin wir das Wort Reik erhalten. Reik bedeutet “leer.” Wie wir im Wochenabschnitt Wajeschew lesen:4 „Die Grube war leer (Reik); kein Wasser war in ihr.“ Raschi erklärt, dass dort Schlangen und Skorpione in der Grube waren. Warum sollten wir annehmen, dass die Grube Schlangen und Skorpione enthielt, wenn sie die Tora nicht ausdrücklich erwähnt? Raschi antwortet mit einer Frage: „Ist es nicht offensichtlich, dass, wenn die Grube leer ist, kein Wasser in ihr ist? Die Tatsache, dass die Tora sagt, dass dort kein Wasser war, lehrt uns, dass dort Schlangen und Skorpione waren.“ Wir wissen, dass die Tora mit Wasser verglichen wird. Ohne Tora gibt es nur Gift und Verhängnis.
Gematria
Die Gematria des Kuf ist hundert. Darin finden wir auch das Konzept des Todes. Der Talmud5 erzählt über eine Zeit, als täglich 100 von König Davids Soldaten an einer Epidemie starben. David flehte G’tt um Hilfe an. G’ttes Antwort zielte darauf ab, jeden Tag einhundert Segenssprüche zu sagen. Dieses veranlasste David, um den einhundert Toten entgegenzuwirken. Die einhundert Segenssprüche sind in dem Vers versteckt: „Was (Mah) fragt dich G’tt?“6 Das Wort Ma, „was“, kann auch als Meah, was wörtlich „einhundert“ meint, gelesen werden. Was fragt dich G’tt? Nur täglich die einhundert Segensspüche zu sagen. Und wie kommen diese einhundert Segenssprüche zusammen? Indem man das Schmone Esre Gebet (die Amida) dreimal am Tag spricht, welches neunzehn Berachot, also zusammen siebenundfünfzig, enthält. In den Morgengebeten gibt es zusätzliche sechsundzwanzig Berachot. Das Maariv Gebet enthält weitere vier. Das Birkat HaMason hat weitere „vier“ Segenssprüche, plus die beiden, welche man beim Waschen der Hände und bei dem Segensspruch über das Brot sagt. Somit ist es eigentlich ziemlich einfach einhundert Brachot pro Tag zu sagen. Das Kuf, einhundert, steht für den Tod. Aber wenn man täglich diese einhundert Berachot sagt, kann man eine negative Verfügung in eine Feier für das Leben umwandeln.
Bedeutung
Das Wort Kuf bedeutet im Hebräischen Affe. Was ist ein Affe? Ein Imitator, wie ein bekanntes Sprichwort sagt: „Der Affe sieht, der Affe tut.“ Der Buchstabe Kuf ist ebenfalls ein Imitator. Es ahmt den Buchstaben Hei nach. Es ist das ausgestreckte linke „Bein“ des Kuf und das Reisch für seinen Kopf, welche den Unterschied zwischen Leben (Hei) und Tod ausmachen.
Erinnern wir uns an die Geschichte im Sohar, jeder Buchstabe des Aleph-Beis wandte sich an G’tt, als dieser die Welt erschuf, und sprach, „G’tt, erschaffe die Welt mit mir.“ Als das Schin vor G’tt erschien, sagte Er, „Ich kann die Welt nicht mit dir erschaffen, da das Wort Scheker (Falschheit) mit dir gebildet wird.“
Auch wenn der Buchstabe Schin heilig ist, so ist doch die Tatsache, dass es mit Kuf und Reisch verbunden ist, ein Makel. Folglich konnte die Welt nicht mit dem Buchstaben Schin erschaffen werden. Aber wenn das Kuf und das Reisch selbst für Falschheit und Unreinheit stehen, wofür benötigen sie dann das Schin? Weil das Schin der Buchstabe der Wahrheit ist. Und wenn Falschheit sich nicht in irgendeiner Weise an die Wahrheit bindet, kann sie nicht bestehen. Ohne die Wahrheit wird eine Lüge einfach lächerlich. Darum müssen sich das Kuf und das Reisch mit dem Schin, dem Buchstaben der Wahrheit, verbinden, um eine lebensfähige und überzeugende Unwahrheit zu formen.
Es liegt in der Verantwortung des Menschen, das Wort Scheker in das Wort Keresch zu transformieren. Keresch setzt sich aus denselben drei Buchstaben zusammen, aber es bedeutet “Balken.” Als die Juden in der Wüste waren, nutzten sie Keraschim (Balken) um den Mischkan, oder das Haus G’ttes, zu konstruieren. Die Tora erzählt uns, dass diese Balken aus Atzei Schitim, Akazienholz, waren. Die Kommentatoren fragen, „Wie ist es möglich, dass das jüdische Volk, bei der Flucht aus Ägypten, Akazienholz in der Mitte der Wüste finden konnte?“ Die Antwort ist, dass Jacob, durch g’ttliche Inspiration sah, dass die Juden Akazienholz brauchen würden. Er pflanzte diese Bäume, als er 210 Jahre zuvor nach Ägypten hinabzog. Warum nun aber Akazienholz? Warum nicht Eiche oder Pinie?
Das Wort Schitim (Akazie) bedeutet in Hebräisch Schtuss, Torheit. Es heißt im Talmud, dass jemand nicht sündigt, bis ihn der Geist der Torheit erreicht hat.7 Mit anderen Worten, ein Jude möchte von Natur aus nicht, noch kann er seine Beziehung zu G’tt auflösen. Es ist nur der Geist der Torheit, der ihn zu diesen Handlungen führt. Solch ein Mensch mag sagen, „Wer interessiert sich für einen Haufen alberne Regeln? Was kümmert es G’tt, ob ich Schabbat-Kerzen entzünde oder nicht? Was für einen Unterschied macht es, ob ich koscher esse oder Tefillin anlege? Es hat keinen Einfluss auf mein Leben.“ Aufgrund dieser irrationalen Art zu denken, wird ein Mensch zum Sündigen kommen.
Die Antithese des irrationalen Denkens, welches dazu führt zu sündigen, ist suprarationales Denken, das zu großen und lobenswerten Leistungen führt. Wie der Talmud sagt,8 es gab einen Weisen, Reb Schmuel bar Rav Jitzchak, der drei Myrtenzweige jonglieren würde, um die Mitzwa zu erfüllen, die Braut und den Bräutigam zu erfreuen. Die anderen Weisen machten sich über ihn lustig. „Wie kannst du so etwas tun? Du bist ein heiliger Weiser. Du bringst uns in Verlegenheit.“ Als dieser große Weise starb, schoss eine Feuersäule von seinem Grab in den Himmel. Seine Kollegen schlossen, dass er diesen Lichtblitz verdiente, durch seine „Torheit in der Welt von Heiligkeit.“
Dasselbe Konzept trifft auch auf den Mischkan zu. Die Torheit dieser Welt muss in eine Torheit transformiert werden, die suprarational ist. Man muss bereit sein G’tt zu dienen, auch wenn dies über die Rationalität hinausgeht.
Dies zeigt uns die Transposition der Buchstaben des Wortes Scheker in das Wort Keresch. Durch das Handeln gegen die „Ströme“ der Standards der Welt und der Selbsthingabe zur Reinigung der materiellen Welt, transformiert man Falschheit (Scheker) in die aufrechten Bäume des Akazienwaldes (Keresch), die das Heiligtum bilden. Durch dies bringt man G’ttlichkeit von den Himmeln und schafft ein Heim für G’tt hier auf der Erde.
Wir können diese Transformation auch auf das Chanukka-Fest beziehen. Es heißt im Talmud,9 dass man die Chanukka-Kerzen entzünden soll, wenn es dunkel wird. Bis zu welcher Zeit kann man Kerzen zünden? Der Talmud sagt, „Bis keine Füße mehr auf dem Marktplatz sind.“ Das Konzept des Fußes, oder des Beins, ist für den Buchstaben Kuf bedeutsam. Was finden wir auf dem Marktplatz? Eine Kavalkade von Füßen. Erinnern wir uns, der Fuß des Kufs geht über die Grundlinie hinaus; es sinkt unterhalb das Level der Tora. Tatsächlich ist ein Markplatz ein Platz des Chaos, einer Umgebung, wo G’tt kaum bekannt ist. Auf einem Platz der Falschheit kann die Entzündung der Chanukka-Kerzen die Dunkelheit auslöschen und den Bereich stattdessen mit Licht und Freude füllen. Indem wir die Chanukka-Kerzen zur vorgeschriebenen Zeit entzünden, erheben wir folglich den Fuß, der unterhalb der Ebene der Heiligkeit gefallen ist. Wir verwandeln die Negativität von herabgesetzten Gedanken, Sprache und Taten in ein Verhalten, das sich Seinem Gesetz fügt.
Folglich repräsentiert das Kuf Tod, sowie negative Gedanken, Sprache und Taten. Demgegenüber lädt es zur Transformation ein. Wie die Form des dreiseitigen Beis eine gewisse Spannung verkörpert, die im vierseitigen Mem aufgelöst wird, so ruft der Fuß des Kuf dazu auf, von seinem Standpunkt über den Horizont erhoben zu werden. Wir alle haben die Möglichkeit das Irrationale zu dem Suprarationalen zu verwandeln, hierfür richten wir unsere Gedanken, unsere Sprache und unsere Handlungen einzig auf G’tt und Heiligkeit aus.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Rejsch – Das Böse
Der Ramban (Rabbi Moische ben Nachman)1 hatte einen Schüler, Reb Avner, der unglücklicherweise zum Christentum konvertierte und ein hochrangiger Beamter um Hof des Königs von Spanien wurde.2
Als der Ramban seine Handlungen in Frage stellte, entgegnete Avner: „Ich wandte mich wegen Ihnen vom Judentum ab … Sie lehrten uns, dass alle Gesetze der Tora, Wissenschaft und Geschichte in dem Tora-Abschnitt Haasinu3 versteckt sind … und ich weigerte mich daran zu glauben. Wie kann ein so kleiner Abschnitt derart mit Wissen angefüllt sein? Ihre Aussage brachte mich schließlich dazu die gesamte Tora abzulehnen.“ Der Raman hielt an seiner Aussage fest: „Was ich sagte, war die Wahrheit. Wenn du möchtest, so kannst du mit auf die Probe stellen.“ Avner fragte dann den Ramban, wo sein Name, Avner, in Haasinu erscheint. G’tt stattete Ramban mit g’ttlicher Weisheit aus und er nannte den folgenden Vers von Haasinu:4
Ich sagte, ich würde ihnen ein Ende bereiten. Ich werde bewirken, dass das wissen um ihre Person ausgelöscht wird.“ Der Ramban wies seinen früheren Studenten an, den dritten Buchstaben eines jeden Wortes, des Verses, zu nennen – woraus sich das Wort Avner ergibt.
Avner realisierte, dass sein Lehrer recht hatte und fragte den Ramban, ob er für seine sünden Teschuwa tun konnte. Der Ramban entgegnete, „Deine Umkehr liegt genau in dem Satz, den ich gerade zitiert habe.“ Reb Avner nahm ein Boot und stach in See, ohne dass er von einem Bootsmann oder Kapitän begleitet worden wäre. Es wurde niemals wieder etwas von ihm gehört.
Der Rebbe erklärt,5 dass der dritte Buchstabe des ersten Wortes, des benannten Verses, der Buchstabe Reisch ist, was für Reb (oder Rabbiner) steht. Was das Faszinierendste an dieser Geschichte ist, wie sie in der Tora verborgen ist, dass sie den ehrbaren Titel Reb einschließt den er sich durch seine Umkehr verdiente. Tatsächlich, schließt der Rebbe, trug er auch vor der Umkehr den Titel Reb.
Design
Der zwanzigste Buchstabe des Aleph-Beis ist der Buchstabe Reisch. Die Form des Reisch gleicht einem Menschen, der sich nach vorn beugt; ein bedürftiger Mensch. Das Reisch setzt sich aus zwei Linien zusammen, einer horizontalen und einer vertikalen. Es ähnelt dem Dalet wirklich sehr, doch hat das Dalet ein Jud an der rechten oberen Ecke, welches dem Reisch fehlt.6 Wie wir in dem Kapitel zum Buchstaben Dalet erklärt haben, Das Jud steht für jemand, der sich G’tt unterwirft und sich an jeden Buchstaben des Gesetzes hält. Die beiden Linien des Reisch stehen für Intellekt und Sprache.7 Sie stehen aber für die eigene Genugtuung, da sie nicht mit einem Jud verbunden sind – sie können den Menschen auch degenerieren, so dass er korrupt und böse wird. Die Gedanken und die Sprache so eines Menschen sind oft daraufhin ausgerichtet, dass er Anderen Schmerzen zufügt und sich gegen sie wendet. Diesbezüglich zieht er die grundlegendsten Fähigkeiten in Tiefen, die sich immer weiter von Heiligkeit entfernen.
Die Abwesenheit des Jud ist auch noch in einer weiteren Beziehung bedeutsam. Das Jud steht für Olam HaBa, die kommende Welt. Der Talmud sagt uns,8 dass G’tt die physische Welt mit dem Buchstaben Hei erschaffen hat und dass er die kommende Welt mit dem Buchstaben Jud erschaffen wird. Ein Dalet ist jemand, der immer vor Augen hat, dass es einen Tag des Gerichtes geben wird. Darum geht er mit seinen Gedanken und Taten sorgsam um. Ein Reisch ist ein Mensch, der sich nicht darum sorgt, was er tut. Er nimmt keine Rücksicht bei seinen Gedanken und seiner Sprache, weil er nicht an den ultimativen Tag des Gerichtes glaubt, für den das Jud steht.
So ist das Reisch das unheilige Gegenteil von Dalet.9 Wenn im Wort Echad anstelle des Dalet ein Reisch verwendet, wird das Wort zu Acher, anders. Das bloße entfernen des des Juds vom Dalet verändert das Konzept des „einen G’ttes“ in „andere Götter“, oder Götzendienst. Durch das Entfernen des Juds erklärt man folglich, den eigenen Glauben an andere Götter, der Midrasch sagt uns hierzu, dass es wäre, als wenn jemand „Welten zerstört.“
Wir finden die entgegen gesetzte Situation im Hinblick auf die Geburt von Joseph. Als Joseph geboren wurde, sagte seine Mutter, unsere Matriarchin Rachel: „Joseph li HaSchem ben Acher“ – G’tt, gewähre mir noch einen weiteren Sohn (Ben). In Hebräisch bedeutet das Wort Joseph (hinzufügen). Der Tzemach Tzedek erklärt, dass es die Mission eines jeden Juden ist, einen Menschen zu ändern, der „anders“ ist, der die Heiligkeit nicht würdigt, in jemanden, der ein Sohn ist (ein Kind von G’tt). Mit anderen Worten, wir müssen einen Acher in einen Echad verwandeln, einen Menschen, der eins mit G’tt ist.
Gematria
Der Zahlenwert von Reisch ist zweihundert. Es heißt im Talmud, dass ein bedürftiger Mensch Zedaka von einer Synagoge einsammeln darf, wenn er keine zweihundert Sus besitzt.10 In dem Moment, wo der Bedürftige zweihundert Sus besitzt, kann er nicht mehr als Armer bezeichnet werden.
Bedeutung
Das Wort Rasch steht für jemanden, der arm ist. Diese Bedeutung wird in der berühmten Geschichte von König David illustriert, nachdem er Bat Schewa geheiratet hatte.11 Bat Schewa war die Frau eines Soldaten aus dem Heer von König David, den dieser an die vorderste Frontlinie gesandt hatte, wo er umgehend starb. Der Prophet Nathan kam zu David und wies ihn zurecht. Er erzählte ihm folgende Parabel: „In einer Stadt gab es zwei Männer, der eine war reich und der andere arm. Der reiche Mann hatte viele Herden und der arme Mann nichts, außer einem Lamm … Der reiche Mann nahm sich das Lamm des Armen …“ Im Hebräischen lautet “und der arme Mann hatte nichts” – „v’larasch ein kol …“ Somit steht Reisch / Rasch für Armut.
Die Armut des Reisch ist schlimmer als die Not des Dalet, ein Dal – der ebenfalls ein mittelloser Mensch ist. Der Arme, der durch das Dalet verkörpert wird, hat noch etwas Geld, aber der Rasch hat überhaupt nichts mehr.
Im Talmud heißt es:12 „Es gibt keinen armen Menschen, außer jemand ist arm an Wissen.“ Das Reisch ist weit weg von G’tt. Er trägt unverhohlene, böse Gedanken in sich und spricht negativ. Er ist unterhalb des Levels Geld zu besitzen oder nicht. Er ist spirituell mittellos; der Ärmste der Armen.
Der Talmud sagt uns,13 dass das Reisch auch für das Wort Rascha, welches böser Mensch bedeutet, steht. Wir wissen darum, dass, wenn ein fehlgeleiteter Mensch umkehrt, er zu einem Baal Teschuwa wird, und dann höher als ein Zaddik steigt. Dann hat das Reisch nicht mehr den Status eines Rascha, sondern den von Rosch, oder „Kopf.“ Dieses Konzept ist auch in seiner Form und in der Gematria verborgen, wie es noch erklärt werden.
Wenn man die Linie des Reisch weiterführt, so wird es zu einem Kaf, der für die Sefira von Kesser (Krone) steht.14 Indem dies getan wird, wird das Reisch auf das Level von Kesser erhoben. Dies ist verborgen in der Tatsache, dass Reisch auch für Rosch (Kopf)15 steht und auf den oberen Teil des Kopfes wird die Krone gesetzt. Darüber hinaus ist der Zahlenwert von Reisch (200) der zehnfache von Kaf (Kesser) (20).
Das Reisch, manchmal arm und manchmal schlecht, besitzt die Fähigkeit Teschuwa zu tun. Es kann von seinem Schlummer erwachen und umkehren. Das Reisch kann wirklich in den Rosch verwandelt werden: den Kopf des jüdischen Volkes.
1. (1194-1270) Barcelona, Spanien.
2. Seder HaDoros, S. 214; siehe ebenfalls Emek HaMelech, Schaar Rischon, Kap. 4.
3. Dwarim, Kap. 32, welches aus 52 Versen besteht.
4. Ebenda, 32:26.
5. Toras Menachem 5742, Bd. 1, S. 109.
6. Dies schließt nicht das Jud auf der linken Seite des Reisch aus, das Jud, oder der Anfangspunkt, den jeder Buchstabe besitzt.
7. Siehe Kapitel zum Buchstaben Hei.
8. Menachos 29b.
9. Siehe Kapitel zum Buchstaben Dalet.
10. Pea 8:8.
11. II Schmuel 12:1-3.
12. Nedarim 41a.
13. Schabbat 104a.
14. Siehe Kapitel zum Buchstaben Kaf.
15. Sefer HaArachim Chabad, Osios, Buchstabe Reisch, S. 376.
Der Ramban (Rabbi Moische ben Nachman)1 hatte einen Schüler, Reb Avner, der unglücklicherweise zum Christentum konvertierte und ein hochrangiger Beamter um Hof des Königs von Spanien wurde.2
Als der Ramban seine Handlungen in Frage stellte, entgegnete Avner: „Ich wandte mich wegen Ihnen vom Judentum ab … Sie lehrten uns, dass alle Gesetze der Tora, Wissenschaft und Geschichte in dem Tora-Abschnitt Haasinu3 versteckt sind … und ich weigerte mich daran zu glauben. Wie kann ein so kleiner Abschnitt derart mit Wissen angefüllt sein? Ihre Aussage brachte mich schließlich dazu die gesamte Tora abzulehnen.“ Der Raman hielt an seiner Aussage fest: „Was ich sagte, war die Wahrheit. Wenn du möchtest, so kannst du mit auf die Probe stellen.“ Avner fragte dann den Ramban, wo sein Name, Avner, in Haasinu erscheint. G’tt stattete Ramban mit g’ttlicher Weisheit aus und er nannte den folgenden Vers von Haasinu:4
Ich sagte, ich würde ihnen ein Ende bereiten. Ich werde bewirken, dass das wissen um ihre Person ausgelöscht wird.“ Der Ramban wies seinen früheren Studenten an, den dritten Buchstaben eines jeden Wortes, des Verses, zu nennen – woraus sich das Wort Avner ergibt.
Avner realisierte, dass sein Lehrer recht hatte und fragte den Ramban, ob er für seine sünden Teschuwa tun konnte. Der Ramban entgegnete, „Deine Umkehr liegt genau in dem Satz, den ich gerade zitiert habe.“ Reb Avner nahm ein Boot und stach in See, ohne dass er von einem Bootsmann oder Kapitän begleitet worden wäre. Es wurde niemals wieder etwas von ihm gehört.
Der Rebbe erklärt,5 dass der dritte Buchstabe des ersten Wortes, des benannten Verses, der Buchstabe Reisch ist, was für Reb (oder Rabbiner) steht. Was das Faszinierendste an dieser Geschichte ist, wie sie in der Tora verborgen ist, dass sie den ehrbaren Titel Reb einschließt den er sich durch seine Umkehr verdiente. Tatsächlich, schließt der Rebbe, trug er auch vor der Umkehr den Titel Reb.
Design
Der zwanzigste Buchstabe des Aleph-Beis ist der Buchstabe Reisch. Die Form des Reisch gleicht einem Menschen, der sich nach vorn beugt; ein bedürftiger Mensch. Das Reisch setzt sich aus zwei Linien zusammen, einer horizontalen und einer vertikalen. Es ähnelt dem Dalet wirklich sehr, doch hat das Dalet ein Jud an der rechten oberen Ecke, welches dem Reisch fehlt.6 Wie wir in dem Kapitel zum Buchstaben Dalet erklärt haben, Das Jud steht für jemand, der sich G’tt unterwirft und sich an jeden Buchstaben des Gesetzes hält. Die beiden Linien des Reisch stehen für Intellekt und Sprache.7 Sie stehen aber für die eigene Genugtuung, da sie nicht mit einem Jud verbunden sind – sie können den Menschen auch degenerieren, so dass er korrupt und böse wird. Die Gedanken und die Sprache so eines Menschen sind oft daraufhin ausgerichtet, dass er Anderen Schmerzen zufügt und sich gegen sie wendet. Diesbezüglich zieht er die grundlegendsten Fähigkeiten in Tiefen, die sich immer weiter von Heiligkeit entfernen.
Die Abwesenheit des Jud ist auch noch in einer weiteren Beziehung bedeutsam. Das Jud steht für Olam HaBa, die kommende Welt. Der Talmud sagt uns,8 dass G’tt die physische Welt mit dem Buchstaben Hei erschaffen hat und dass er die kommende Welt mit dem Buchstaben Jud erschaffen wird. Ein Dalet ist jemand, der immer vor Augen hat, dass es einen Tag des Gerichtes geben wird. Darum geht er mit seinen Gedanken und Taten sorgsam um. Ein Reisch ist ein Mensch, der sich nicht darum sorgt, was er tut. Er nimmt keine Rücksicht bei seinen Gedanken und seiner Sprache, weil er nicht an den ultimativen Tag des Gerichtes glaubt, für den das Jud steht.
So ist das Reisch das unheilige Gegenteil von Dalet.9 Wenn im Wort Echad anstelle des Dalet ein Reisch verwendet, wird das Wort zu Acher, anders. Das bloße entfernen des des Juds vom Dalet verändert das Konzept des „einen G’ttes“ in „andere Götter“, oder Götzendienst. Durch das Entfernen des Juds erklärt man folglich, den eigenen Glauben an andere Götter, der Midrasch sagt uns hierzu, dass es wäre, als wenn jemand „Welten zerstört.“
Wir finden die entgegen gesetzte Situation im Hinblick auf die Geburt von Joseph. Als Joseph geboren wurde, sagte seine Mutter, unsere Matriarchin Rachel: „Joseph li HaSchem ben Acher“ – G’tt, gewähre mir noch einen weiteren Sohn (Ben). In Hebräisch bedeutet das Wort Joseph (hinzufügen). Der Tzemach Tzedek erklärt, dass es die Mission eines jeden Juden ist, einen Menschen zu ändern, der „anders“ ist, der die Heiligkeit nicht würdigt, in jemanden, der ein Sohn ist (ein Kind von G’tt). Mit anderen Worten, wir müssen einen Acher in einen Echad verwandeln, einen Menschen, der eins mit G’tt ist.
Gematria
Der Zahlenwert von Reisch ist zweihundert. Es heißt im Talmud, dass ein bedürftiger Mensch Zedaka von einer Synagoge einsammeln darf, wenn er keine zweihundert Sus besitzt.10 In dem Moment, wo der Bedürftige zweihundert Sus besitzt, kann er nicht mehr als Armer bezeichnet werden.
Bedeutung
Das Wort Rasch steht für jemanden, der arm ist. Diese Bedeutung wird in der berühmten Geschichte von König David illustriert, nachdem er Bat Schewa geheiratet hatte.11 Bat Schewa war die Frau eines Soldaten aus dem Heer von König David, den dieser an die vorderste Frontlinie gesandt hatte, wo er umgehend starb. Der Prophet Nathan kam zu David und wies ihn zurecht. Er erzählte ihm folgende Parabel: „In einer Stadt gab es zwei Männer, der eine war reich und der andere arm. Der reiche Mann hatte viele Herden und der arme Mann nichts, außer einem Lamm … Der reiche Mann nahm sich das Lamm des Armen …“ Im Hebräischen lautet “und der arme Mann hatte nichts” – „v’larasch ein kol …“ Somit steht Reisch / Rasch für Armut.
Die Armut des Reisch ist schlimmer als die Not des Dalet, ein Dal – der ebenfalls ein mittelloser Mensch ist. Der Arme, der durch das Dalet verkörpert wird, hat noch etwas Geld, aber der Rasch hat überhaupt nichts mehr.
Im Talmud heißt es:12 „Es gibt keinen armen Menschen, außer jemand ist arm an Wissen.“ Das Reisch ist weit weg von G’tt. Er trägt unverhohlene, böse Gedanken in sich und spricht negativ. Er ist unterhalb des Levels Geld zu besitzen oder nicht. Er ist spirituell mittellos; der Ärmste der Armen.
Der Talmud sagt uns,13 dass das Reisch auch für das Wort Rascha, welches böser Mensch bedeutet, steht. Wir wissen darum, dass, wenn ein fehlgeleiteter Mensch umkehrt, er zu einem Baal Teschuwa wird, und dann höher als ein Zaddik steigt. Dann hat das Reisch nicht mehr den Status eines Rascha, sondern den von Rosch, oder „Kopf.“ Dieses Konzept ist auch in seiner Form und in der Gematria verborgen, wie es noch erklärt werden.
Wenn man die Linie des Reisch weiterführt, so wird es zu einem Kaf, der für die Sefira von Kesser (Krone) steht.14 Indem dies getan wird, wird das Reisch auf das Level von Kesser erhoben. Dies ist verborgen in der Tatsache, dass Reisch auch für Rosch (Kopf)15 steht und auf den oberen Teil des Kopfes wird die Krone gesetzt. Darüber hinaus ist der Zahlenwert von Reisch (200) der zehnfache von Kaf (Kesser) (20).
Das Reisch, manchmal arm und manchmal schlecht, besitzt die Fähigkeit Teschuwa zu tun. Es kann von seinem Schlummer erwachen und umkehren. Das Reisch kann wirklich in den Rosch verwandelt werden: den Kopf des jüdischen Volkes.
1. (1194-1270) Barcelona, Spanien.
2. Seder HaDoros, S. 214; siehe ebenfalls Emek HaMelech, Schaar Rischon, Kap. 4.
3. Dwarim, Kap. 32, welches aus 52 Versen besteht.
4. Ebenda, 32:26.
5. Toras Menachem 5742, Bd. 1, S. 109.
6. Dies schließt nicht das Jud auf der linken Seite des Reisch aus, das Jud, oder der Anfangspunkt, den jeder Buchstabe besitzt.
7. Siehe Kapitel zum Buchstaben Hei.
8. Menachos 29b.
9. Siehe Kapitel zum Buchstaben Dalet.
10. Pea 8:8.
11. II Schmuel 12:1-3.
12. Nedarim 41a.
13. Schabbat 104a.
14. Siehe Kapitel zum Buchstaben Kaf.
15. Sefer HaArachim Chabad, Osios, Buchstabe Reisch, S. 376.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Schin – Die Matriarchen
Rabbi Schalom DovBer Schneerson, der fünfte Rebbe von Lubawitsch, schrieb 1901 einen Brief an seine Anhänger, der den 19. Kislew als das „Neue Jahr des Chassidismus“ benannte.1 Als der Brief die Anhänger des Rebben in der Stadt Brisk erreichte, war der 19. Kislew bereits vorüber. Die Chassidim wollten eine besondere Feier zu Ehren des Rosch HaSchana von Chassidus durchführen und planten diese für den Purim Katan (dem 14. Adar I). Als diese Nachricht, dass sie den 19. Kislew zu Purim Katan feiern wollten, den Raw von Brisk, Raw Chaim Brisker,2 erreichte, gab dieser bekannt, „Wir vermischen nicht einen freudigen Tag mit einem anderen. Jeder Feiertag [/ Jedes freudige Ereignis] verlangt einen eigenen Tag für sich selbst.“
Als seine Kopie des gleichen Briefes die Chassidim in Wilna erreichte, fand sie irgendwie den Weg zum Gericht von Rabbiner Chaim Ozer Grodzinsky.3 Nachdem er eingegangen war, spottete einer der anderen Richter am Rabbinatsgericht des Raws, „Die Mischna sagt, dass es nur vier Rosch Haschanas gibt und sie machen ein fünftes!“ Rabbi Chaim Ozer entgegnete, „Du verminderst die Feiertage. Sie fügen zu Feiertagen hinzu!“4 Rabbi Chaim Ozer Bemerkung implizierte, dass der Richter die Feiertagen, die immer existierten, nicht genug ehrte. Die Lubawitscher hingegen bereitwillig mehr taten, als vorgeschrieben war.
Beide Geschichten belegen, dass der 19. Kislew nicht nur von Chassidim, sondern auch von führenden nichtchassidischen Kreisen anerkannt wurde.
Design
Der einundzwanzigste Buchstabe des Alphabets ist das Schin.
Das Schin umfasst drei vertikale Linien, die für drei Säulen stehen. Der Buchstabe selbst sieht wie eine Krone aus.
Die drei Linien des Schin können als die drei Hauptebenen des Menschen interpretiert werden: Kesser (Wille und Freude), der Intellekt und die Emotionen.5
Zudem kann das ganze Schin nur für eine der Dimensionen stehen, und jede der drei Linien steht für eine Unterglieder dieser Dimension. Im Bezug auf Kesser, Kesser ist das, was jenseits des Intellekts besteht; der Wille und die Freude des Königs. Die Gematria von Kesser ist 620. Da das Schin durch Kesser repräsentiert wird, wurden der Welt, durch die drei Linien – oder Kanäle – des Schin, 620 Strahlen gegeben. Diese Strahlen wurden der Welt durch die rechte Linie gegeben, die Chessed ist; die linke Linie, Gewura; und die mittlere Linie, Erbarmen.
Das Schin steht für die intellektuelle Dimension, die drei Linien stehen für die drei intellektuellen Fähigkeiten der Sefiros: die rechte Linie ist Chochma, ein Gedankenblitz; die linke Linie ist Bina, Verständnis; und die mittlere Linie ist Daas, die Anwendung des Wissens.
Schließlich gibt es die Ebene der Emotionen, oder Middos. Hier stellt die rechte Linie des Schin Chessed dar; die linke Gewura; und die mittlere Linie Tiferes. Weiter können die drei Linien des Schin auch für die drei Säulen stehen, auf denen die Welt ruht:6 das Studium der Tora, Gebet und gute Taten.
Ein weiterer Aspekt der Säulen des Schin wird durch die drei Patriarchen widergespiegelt. Abraham wird durch die rechte Linie, Chessed, repräsentiert, da er diese vollkommen verkörpert, eine nach außen gerichtete Verbindung zu Anderen, und die Vollbringung guter Taten. Isaac steht für die linke Linie, Gewura (Disziplin und Strenge), bezeichnend dafür, dass er sich selbst reflektierte und forderte; er konzentrierte sich auf die Verbesserung seiner Persönlichkeit und intensives Gebet. Jacob ist die mittlere Linie. Diese ist Tiferes, oder Harmonie, weil er die Stärken von Abraham und Isaac, Chessed und Gewura, in sich aufnahm und sie in Erbarmen zusammenfasste. Jacob steht ebenfalls für das Studium der Tora, weil die Tora die positiven und die negativen Gebote in einharmonisches Ganzes einfließen lässt.
Der Buchstabe Schin hat vier unterschiedliche Formen. Es gibt ein Schin mit einem Punkt über der rechten Säule, ein Schin mit einem Punkt über der linken Säule, ein Schin mit vier Säulen, statt drei, und schließlich das stille Schin. Wenn sich der Punkt auf der rechten Seite befindet, betont das Schin Chessed. Wenn der Punkt auf der linken Seite ist, hebt das Schin (gesprochen „Ssin“) den Aspekt des Gerichtes oder der Strenge hervor. Diese beiden Formen werden durch die Wörter Schaar und Sei’ar verkörpert. Das Schin des Wortes Schaar (Tor) hat seinen Punkt auf der rechten Seite, wie es auch ein Tor ermöglicht, dass Menschen hinein- und herausgehen, einem Aspekt der Offenheit oder Chessed. Dieses Schin ist voller Energie und Güte. Wenn wir den Punkt des Schin auf die linke Seite verschieben, die Gewura ist, so ergibt sich daraus das Wort Sei’ar oder Haar. Haar trägt die Eigenschaften des Lebens, aber einer Lebenskraft, die bemerkenswert reduziert oder schwach ist. Ein Haar kann herausgezogen oder abgeschnitten werden, ohne dass man dabei Schmerz verspürt, ganz anders verhält es sich mit einem Finger, oder einem anderen Teil des Körpers. Ein Haar ist in einem Follikel, einer verengten Öffnung, verwurzelt. Wir sagen folglich, dass das Schin, mit dem Punkt auf der linken Seite, Stärke und Beschränkung.
Das Schin mit den vier Säulen finden wir auf den Tefillin, die auf dem Kopf getragen werden. Eine Seite der Tefillin hat ein Schin mit drei Linien und die andere hat eines mit vier Linien. In seinen Persönlichen Notizen7 führt der Rebbe hierfür zwei Gründe an. Als Erstes, das Schin mit den vier Linien ist das Schin der Luchos, der Tafeln mit den zehn Geboten. Die vier Linien repräsentieren die Ehrfurcht und die Heiligkeit vor den eingravierten Worten G’ttes in einen physischen Stein. Um dies zu verdeutlichen, stelle man sich die drei Linien vor, die in einen Stein graviert wurden. Wenn man nun den Stein betrachtet, der um das Schin herum verblieben ist, so wird man vier Säulen erkennen. Dies sind die vier Linien dieser Form des Schins. Sie sind das reflektierte Licht der Luchos.
Der zweite Grund, den der Rebbe anführt, ist, dass das Schin mit den vier Linien für die vier Mütter steht: Sara, Rebekka, Rachel und Lea.
Man kann zwischen diesen beiden Interpretationen eine Verbindung herstellen. Wie die Luchos, so sind auch die Lehren unserer Mütter in unsere Herzen und in unseren Verstand eingraviert. Eine Mutter lehrt Liebe und Mitgefühl. Ihre Lehren beginnen bereits vor der Geburt und hinterlassen einen bleibenden Eindruck auf die auf ihre Kinder. Stellen wir dies nun den Anweisungen des Vaters gegenüber. Diese beginnen kaum später im Leben, oftmals in einer Atmosphäre der Strenge.
Die Erziehung durch die Mutter ist grundlegender und unauslöschlich, sie wird dadurch durch die Luchos repräsentiert, die eingraviert sind. Die Bildung durch den Vater sind wie die Buchstaben der Tora, Tinte auf Papier, die ausgelöscht werden können. Auch wenn die Anweisungen des Vaters wichtig sind, so hat doch die Mutter einen bleibenderen Einfluss auf das Kind. Unsere Mütter, verbunden mit de Ehrfurcht vor ihren Weisungen, werden darum, wie die Luchos, durch das Schin symbolisiert, welches vier Linien besitzt.
Die letzte der vier Formen ist das stille Schin. Das stille Schin finden wir im Namen Jissachar, der zwei Schin enthält. Nur das erste wird betont. Was passierte mit dem zweiten? Zuerst müssen wir verstehen, wer Jissachar war. Jissachar und Zevulun waren zwei von Leahs Kindern. Die beiden Brüder schlossen eine Vereinbarung. Jissachar würde den ganzen Tag Tora studieren und Zevulun hinaus in die Welt gehen und Handel treiben. Zevulun würde danach nach Hause zurückkehren und die Gewinne mit seinem Bruder teilen (50:50). Im ungekehrten Fall würde die Hälfte der Verdienste, die Jissachar durch sein Tora-Studium erwirbt auf Zevulun übergehen. Demzufolge muss es für diejenigen, die sich ganz dem Tora-Studium widmen auch die geben, die das Lernen der Tora unterstützen. Folglich wird das erste Schin in Jissachar – welches für den aktiven Partner, Jissachar, steht – betont. Aber das zweite Schin – welches die stille Partnerschaft, Zevulun, repräsentiert – bleibt „stumm.“8
Das obige Thema wird durch die eigentliche Struktur des Wortes Jissachar unterstrichen, Jissachar kann in zwei Wörter geteilt werden:9 Jesch S’char, bedeutet “es gibt Verdienst.” Diese Übersetzung spielt auf Zevulun und seine Unterstützung an.
Es steht ebenfalls im Einklang mit der letzten Mischna im Traktat Uktzin. In der Mischna heißt es: „In der Zukunft wird G’tt jedem Zaddik und Zaddik (d.h., jedem und jedem Zaddik) 310 Welten vererben.“ Was bildet diese 310 Welten? Der Alter Rebbe erklärt in Likkutei Tora:10 „Als Juden haben wir 613 Mitzwot und 7 rabbinische Gesetze, die zusammen 620 sind, dies ist die gleiche Gematria wie Kesser, Krone. Die Sefirah von Kesser steht für die Welt der Freude, sie ist folglich die ultimative Stufe für das Tun von Mitzwot. Die 310 Welten sind die genaue Hälfte davon.“
Man kann sagen, dass die Teilung der 620 Welten, die Teilung der Verdienste zwischen dem Zaddik Jissachar und dem Zaddik Zevulun widerspiegelt. Dies zeigt sich auch in dem Wort Jesch, gleicht 310: = Jud= 10 , Schin=300. Die 310 (Jesch) Welten dienen als Verdienst (S’char) für Zevulun, für seine Partnerschaft mit Jissachar.
Im Namen von seinem Vater Rabbi Levi Jitzchak Schneerson,11 erklärt der Rebbe, dass es zwei Stufen der Tora gibt: die Stufe, die offenbart ist, der Talmud und die Halacha, und die Stufe, welche verborgen ist, Kabbala und Chassidus. Die offenbarte Stufe wird betont, so wie das erste Schin von Jissachar. Aber das zweite Schin, die verborgene Stufe, bleibt stumm.
Gematria
Der Zahlenwert von Schin ist dreihundert.12 Wir wissen, dass die Zahl 100 Perfektion darstellt. In der akademischen Welt wird es als tadellos betrachtet, wenn man 100 Prozent erreicht. Dieses Konzept bleibt auch im Judentum wirksam. Wenn eine Person drei unerschütterliche Linien von Gedanken, Sprache und Tat bildet, dann ist sie perfekt. Dieser Mensch wird folglich durch die Zahl dreihundert repräsentiert. Jede dieser drei Säulen ist einhundert Prozent.
Das Schin, welches für Schuwa (Reue) steht, versinnbildlicht ebenfalls den Jom Kippur. Die Gematria des Wortes Kapper („Sühne“) ist 300: Kaf=20, Pei=80 und Reisch=200. Der Tag von Jom Kippur generiert die Kraft, die einem Menschen das Potential gibt, während des ganzen Jahres perfekt zu sein. Wenn wir für unsere Sünden am Jom Kippur Buße tun, haben wir das Potential die Perfektion des Schin zu erreichen, was 300 ist.
Wenn nun der Buchstabe Schin ausgesprochen wird, so ist seine Gematria 360: Schin = 300, Jud = 10, Nun = 50. Es gibt 12 Monate im Jahr. Der durchschnittliche Monat hat 30 Tage.13 12-mal 30 sind 360. Folglich hat die Sühne des Jom Kippur (wo das Schin = 360 ist) einen Effekt auf das ganze Jahr (das durchschnittlich 360 Tage hat).14
Bedeutung
Der Buchstabe Schin hat fünf Definitionen.15 Das erste Schin ist Schein, was “Zahn” oder „Zähne“ bedeutet. Das zweite ist Schanisi, was mit „Standfestigkeit im Glauben“ übersetzt werden kann. Das dritte ist Schinoy, was „zum Guten verändern“ ist. Das vierte ist Schuwa, was „umkehren“ bedeutet. Die fünfte ist Schana, „Jahr.“
Im Allgemeinen benutzt man die Zähne (Schein) um Nahrung zu kauen. Die Zähne zerteilen Nahrung und mahlen sie. Diese Tat stellt eine Person dar, die sorgsam mit ihren Taten umgeht, diese "wiederkäut" oder vorsichtig ist. Zudem repräsentieren die Zähne Stärke. Oftmals nutzen wir unsere Zähne, wenn wir nicht die Stärke besitzen etwas mit unseren Händen zu erreichen. Diese Stärke bringt uns zur nächsten Interpretation des Schin, also Lo Schinisi, derjenige, der sich nicht ändert. Dies stellt den Menschen dar, der stark in seinem Glauben ist. Er kann sich an einen anderen Platz bewegen. Es kann sein, dass das Wetter heiß oder kalt ist. Seine Arbeit oder seine finanziellen Mittel können sich verändern. Aber dieser Mensch hat die Fähigkeit stark zu bleiben, und nicht zu schwanken, gleich welche Wendungen das Leben nimmt.
Das Schin steht ebenfalls für das Konzept von Schinoy, was bedeutet, sich zum Guten zu verändern. Wenn ein Mensch erkennt, dass er Fehler besitzt, das er in seinem Intellekt, Verständnis und Wissen oder in seinem Gedanken, Sprache und Tat nicht perfekt ist, unternimmt er einen Versuch dies zu verbessern.
Diese Fähigkeit zur Veränderung hat eine direkte Verbindung zum Konzept von Schuwa, was umzukehren bedeutet – auf den Weg der drei Patriarchen, Abraham, Isaac und Jacob. Als Juden haben wir die Verbindung unserer Vorväter zu G’tt geerbt: die Eigenschaft der Liebe von Abraham, Ehrfurcht von Isaac und Gnade von Jacob. Jeder Jude kann immer zu G’tt zurückkehren.
Dies führt uns zur letzten Bedeutung des Schin, Schana, was „Jahr“ bedeutet. Ein Jahr hat vier Jahreszeiten. Der Herbst ist die Zeit, wenn man in die Geschäftswelt eintritt, nach einem Monat voller Feiertage: Rosch HaSchana, Jom Kippur und Sukkos. Der Winter ist eine Zeit von Kälte und Gleichgültigkeit. Das Frühjahr verkörpert eine Periode von Wiedergeburt und Wachstum. Es erinnert uns daran, nicht selbstzufrieden zu sein, sondern lieber konstant in unserem Streben nach G’tt und in Menschlichkeit zu wachsen. Und die Hitze vom Sommer weckt die Leidenschaften des Körpers. In jedem Aspekt der jahreszeitlichen Änderung muss man in seinem Glauben an G’tt standhaft bleiben. Die vier Jahreszeiten wiederholen sich in den vier Linien des Schin. Das Gegenmittel für die in jeder der vier Jahreszeiten inhärenten Herausforderungen sind die vier Matriarchen. Ihre Liebe und Konsistenz fördern unser Wachstum von einer Jahreszeit zur Nächsten.
Rosch HaSchana ist auch mit dem Buchstaben Schin verbunden. Die Mischna sagt uns, dass es drei unterschiedliche Rosch HaSchanas gibt. Dies spiegelt sich in den drei unterschiedlichen Linien des Schin wieder – jede steht für eines der drei Schanim oder Anfänge des Jahres. Hier muss noch eine weitere Meinung angeführt werden, dass es vier Anfänge des Jahres gibt.16 Dies wird durch das Schin mit den vier Linien dargestellt.
Entsprechend der chassidischen Philosophie gibt es noch ein weiteres Rosch HaSchana. Man kann sagen, dass dies durch die Krone des Buchstaben Schin symbolisiert wird. Dieses Rosch HaSchana ereignet sich am 19. Kislew, dem Tag, an dem der Alter Rebbe 1798 aus dem Gefängnis entlassen wurde. Der Alter Rebbe war letztlich wegen des Verfassens der Tanja, bekannt als dem „geschriebenen Gesetz“ von Chabad Chassidus, eingekerkert worden. Tragischerweise wurde er von einigen seiner Mitjuden verleumdet, die meinten, dass sein mystischer Text zu radikal gegenüber der vorherrschenden Strömung des jüdischen Denkens war. Diese Widersacher verleumdeten den Alter Rebbe gegenüber den Behörden und er wurde umgehend inhaftiert.
Der 19. Kislew wird nicht nur durch die Chassidim gefeiert, er fand auch Anerkennung bei den Führern der litauischen Jeschiwa, einschließlich Rabbi Chaim “Brisker” Soloveitchik und Rabbi Chaim Ozer Grodzinsky von Wilna, wie in der Eröffnung dieses Kapitels dargestellt.
Es sollte angemerkt werden, dass der 19. Kislew für Chassidim als der “Feiertag der Feiertag” bekannt ist.17 Im Judentum wird jeder Feiertag als ein Feiertag der Freude (Simchah) bezeichnet. Seit die chassidische Philosophie lehrt, dass jeder Tag und alles mit Freude erfüllt werden muss, ist daher dass chassidische neue Jahr die Quintessenz und die Quelle für diese Freude. Nun folgt etwas, was das Schin, im Vergleich mit den anderen Buchstaben, einzigartig macht. Es kann an unterschiedlichen Plätzen im Wort selbst erscheinen, ohne dass es die Bedeutung des Wortes selbst ändert. Es kann jedoch die geistliche Bedeutung des Wortes beeinflussen.18
Das klassische Beispiel hierfür ist das hebräische Wort für „Schaf.“ Es kann Kesev oder Keves buchstabiert werden. Ein Schaf war das traditionelle Opfer, welches zweimal täglich, in den Tagen des ersten und zweiten heiligen Tempels, dargebracht wurde. Beide Wörter enthalten genau die gleichen Buchstaben, In Kesev kommt das Schin vor dem Beis. Aber in Keves kommt das Beis zuerst, gefolgt vom Schin. Wir wissen, dass der buchstabe Kaf für Kesser steht, die Krone von G’tt, also Seinen Willen und Seine Freude. Das Beis ist der menschliche Intellekt, der allgemein in zwei Aspekte unterteilt wird: das Konzept und das tatsächliche Verständnis von dieser Idee. Der Buchstabe Schin steht für die drei Säulen der Emotionen eines Menschens (Chessed, Gewura, Tiferes). Die Reihenfolge des meschlichen Verhaltens folgt üblicherweise dem feststehenden Muster von Keves: Zuerst kommt das Verlangen eines Menschen nach Freude (Kaf). Der nächste Schritt ist das Beis, der Intellekt, der dem Verlangen eine kognitive Form verleiht. Dieser Prozess führt zu den Gefühlen, Schin, die dann schließlich zur Erfüllung des Ziels führen.
Manchmal jedoch ist man in der Lage, den Intellekt durch das Verwenden der Emotionen zu umgehen, um das Verlangen zur Erfüllung zu bringen. Zum Beispiel gibt der emotionale Stress von einem allerletzten Termin einer Person die Stärke, die ganze Nacht aufzubleiben und in einer übermenschlichen Art Leistungen zu vollbringen. Wäre der Intellekt sein einziger Motivator, so würde die Aufgabe wahrscheinlich auf eine methodischere, aber weniger effiziente Art erfüllt. Dies ist das Wort Kesev. Anstatt das das Beis (Intellekt) dem Kaf (Kesser) folgt, haben wir nun zuerst das Schin, die drei Säulen der Emotionen. Das Beis, der Intellekt, kommt zum Schluss. Wenn ein Mensch die Fähigkeit besitzt, vor seinem Intellekt seine Emotionen positiv zu verwenden, dient er als Beispiel für das Konzept von Schtus de Keduscha – übernatürliche spirituelle Torheit (wie bereits im Kapitel zum Buchstaben Kuf dargelegt).
Dieser Aspekt von Kesev wird zum Beispiel durch den Weg erklärt, durch den die Juden in der früheren Sowjetunion und Osteuropas ihre Traditionen und Bräuche während der siebzigjährigen Zeit des Kommunismus bewahrten. Sie hatten alle Gründe das Praktizieren des Judentums aufzugeben. Nach den Gesetzen der Tora ist man nicht verpflichtet für das Judentum zu sterben. Man muss sein Leben nicht dafür geben, dass man Schabbos hält. Man muss sein Leben nicht dafür geben, dass man die Mitzwa erfüllt und dreimal am Tag betet oder Tora lernt. Doch über die gesamte Geschichte hindurch haben viele Juden mit Stolz gesagt, „Wir werden weiterhin als Juden leben, auch wenn wir dafür sterben müssen.“
Channuka steht für den gleichen Aspekt. Wenn sich die Geschichte von Channuka darstellt, so waren es nicht die physischen Körper der Juden, die in Gefahr waren, es waren ihre spirituellen Leben. Die syrischen Griechen sagten, „Lebt in Israel. Wir wollen euch nichts tun. Folgt nur unseren Gesetzen. Beschneidet eure Kinder nicht. Haltet keinen Schabbos. Studiert keine Tora.“ Doch der innerste Funke im jüdischen Volk, ihre Verbindung zu G’tt, übertraf ihren Intellekt. Darum waren sie bereit ihre Leben zu geben – und wurden schließlich mit dem Sieg über ihre Feinde und der Entdeckung eines einzigen Kruges mit Öl, welches für acht volle Tage reichte, belohnt. Und wieder sehen wir das eigentliche Wesen von Kesev, wenn die Emotionen des Schin, dem Intellekt des Beis vorausgehen.
Das Schaf (Keves oder Kesev), demütig von Natur aus, folgt seinem Herrn, dem Schäfer. Es unterwirft sich vollkommen dem Willen G’ttes. Als Ergebnis wird es als Opfer auf dem Altar verwendet, um eins mit G’tt zu sein. Dies ist der Buchstabe Schin, der Buchstabe, der einen Mensch Mit G’tt vereint.
Anmerkungen
1. Der Tag, an dem der Alter Rebbe im Jahre 1798 aus dem Gefängnis entlassen wurde. Siehe hierzu auch HaJom Jom, zum 19. Kislev.
2. Rabbi Chaim “Brisker” Soloveitchik (1853-1918).
3. Reb Chaim Ozer war ein Mitglied der litauischen Bewegung und hatte großen Respekt vor den Chassidim, wie sie vor ihm. Er war ein Freund des Rebbe Raschab, der fünte Rebbe von Chabad, und sie arbeiteten bei vielen Projekten zusammen, die zu Gunsten der Juden in Russland waren.
4. Die Geschichte geht wie folgt, Rabbi Chaim Ozer bezog sich darauf, dass sein Kollege nicht am BeHaB fastete – die Tradition, dass man am Montag, Donnerstag und Montag nach den drei Wallfahrtsfesten fastet – oder den Tag vor dem neuen Monat. (Siehe die Einleitung zur hebräischen Ausgabe von Kuntres U’Maayon, einem bekannten Diskurs, geschrieben von Rabbi Shalom Dov Ber Schneersohn, dem Rebbe Rashab, Kehot Publication Society.)
5. Siehe hierzu das Kapitel zum Buchstaben Kaf.
6. Pirkei Awot 1:2.
7. Reschimos #157, S. 9.
8. Zwei weitere traditionelle Gründe werden im nachfolgenden klassischen Werk gefunden: Daas Zekeinim m’Baalei Tosfos, welches Bereschit 30:14 kommentiert.
9. Siehe Or HaChaim zu Bamidbar 26:23. Ebenfalls zu finden in B’nei Jissaschar von R. Tzvi Elimelech of Dinov.
10. Behaalotcha, S. 34a.
11. Sefer HaArachim Chabad, Osios, Buchstabe Schin, S. 453.
12. Die Zahl 300 steht für Schönheit (Mischna Tamid 2:2). Sefer HaSichos 5750, S. 669; siehe ebenfalls Shulchan Aruch des Alter Rebbe, Bd. I, Kap. 25:9.
13. Sefer HaArachim Chabad, loc. cit., S. 452-453, Fußnote 365.
14. Likkutei Levi Yitzchak, Kommentar zum Tanach, S. 37. Dort wird auch erklärt, dass das Wort Haschana, welches wörtlich “das Jahr” bedeutet, die Gematria 360 hat. Siehe ebenfalls Sefer HaArachim Chabad, loc. cit., S. 453.
15. Ebenda, S. 421-424.
16. Im Traktat Rosch Haschana 1:1 wird dargelegt, dass der erste Nissan das neue Jahr für Könige und Feiertage ist, und der erste Tischrei das neue Jahr für Kalenderjahre, für das Verzehnten von Tieren und für Pflanzungen. Der fünfzehnte Schewat ist das neue Jahr der Bäume. Entsprechend Tanna Kamma ist eigentlich der erste Elul das neue Jahr für das Verzehnten der Tiere, was es zu dem vierten neuen Jahr machen würde.
17. Likkutei Sichos, Bd. 35, S. 279.
18. Sefer HaArachim Chabad, loc. cit., S. 448.
Rabbi Schalom DovBer Schneerson, der fünfte Rebbe von Lubawitsch, schrieb 1901 einen Brief an seine Anhänger, der den 19. Kislew als das „Neue Jahr des Chassidismus“ benannte.1 Als der Brief die Anhänger des Rebben in der Stadt Brisk erreichte, war der 19. Kislew bereits vorüber. Die Chassidim wollten eine besondere Feier zu Ehren des Rosch HaSchana von Chassidus durchführen und planten diese für den Purim Katan (dem 14. Adar I). Als diese Nachricht, dass sie den 19. Kislew zu Purim Katan feiern wollten, den Raw von Brisk, Raw Chaim Brisker,2 erreichte, gab dieser bekannt, „Wir vermischen nicht einen freudigen Tag mit einem anderen. Jeder Feiertag [/ Jedes freudige Ereignis] verlangt einen eigenen Tag für sich selbst.“
Als seine Kopie des gleichen Briefes die Chassidim in Wilna erreichte, fand sie irgendwie den Weg zum Gericht von Rabbiner Chaim Ozer Grodzinsky.3 Nachdem er eingegangen war, spottete einer der anderen Richter am Rabbinatsgericht des Raws, „Die Mischna sagt, dass es nur vier Rosch Haschanas gibt und sie machen ein fünftes!“ Rabbi Chaim Ozer entgegnete, „Du verminderst die Feiertage. Sie fügen zu Feiertagen hinzu!“4 Rabbi Chaim Ozer Bemerkung implizierte, dass der Richter die Feiertagen, die immer existierten, nicht genug ehrte. Die Lubawitscher hingegen bereitwillig mehr taten, als vorgeschrieben war.
Beide Geschichten belegen, dass der 19. Kislew nicht nur von Chassidim, sondern auch von führenden nichtchassidischen Kreisen anerkannt wurde.
Design
Der einundzwanzigste Buchstabe des Alphabets ist das Schin.
Das Schin umfasst drei vertikale Linien, die für drei Säulen stehen. Der Buchstabe selbst sieht wie eine Krone aus.
Die drei Linien des Schin können als die drei Hauptebenen des Menschen interpretiert werden: Kesser (Wille und Freude), der Intellekt und die Emotionen.5
Zudem kann das ganze Schin nur für eine der Dimensionen stehen, und jede der drei Linien steht für eine Unterglieder dieser Dimension. Im Bezug auf Kesser, Kesser ist das, was jenseits des Intellekts besteht; der Wille und die Freude des Königs. Die Gematria von Kesser ist 620. Da das Schin durch Kesser repräsentiert wird, wurden der Welt, durch die drei Linien – oder Kanäle – des Schin, 620 Strahlen gegeben. Diese Strahlen wurden der Welt durch die rechte Linie gegeben, die Chessed ist; die linke Linie, Gewura; und die mittlere Linie, Erbarmen.
Das Schin steht für die intellektuelle Dimension, die drei Linien stehen für die drei intellektuellen Fähigkeiten der Sefiros: die rechte Linie ist Chochma, ein Gedankenblitz; die linke Linie ist Bina, Verständnis; und die mittlere Linie ist Daas, die Anwendung des Wissens.
Schließlich gibt es die Ebene der Emotionen, oder Middos. Hier stellt die rechte Linie des Schin Chessed dar; die linke Gewura; und die mittlere Linie Tiferes. Weiter können die drei Linien des Schin auch für die drei Säulen stehen, auf denen die Welt ruht:6 das Studium der Tora, Gebet und gute Taten.
Ein weiterer Aspekt der Säulen des Schin wird durch die drei Patriarchen widergespiegelt. Abraham wird durch die rechte Linie, Chessed, repräsentiert, da er diese vollkommen verkörpert, eine nach außen gerichtete Verbindung zu Anderen, und die Vollbringung guter Taten. Isaac steht für die linke Linie, Gewura (Disziplin und Strenge), bezeichnend dafür, dass er sich selbst reflektierte und forderte; er konzentrierte sich auf die Verbesserung seiner Persönlichkeit und intensives Gebet. Jacob ist die mittlere Linie. Diese ist Tiferes, oder Harmonie, weil er die Stärken von Abraham und Isaac, Chessed und Gewura, in sich aufnahm und sie in Erbarmen zusammenfasste. Jacob steht ebenfalls für das Studium der Tora, weil die Tora die positiven und die negativen Gebote in einharmonisches Ganzes einfließen lässt.
Der Buchstabe Schin hat vier unterschiedliche Formen. Es gibt ein Schin mit einem Punkt über der rechten Säule, ein Schin mit einem Punkt über der linken Säule, ein Schin mit vier Säulen, statt drei, und schließlich das stille Schin. Wenn sich der Punkt auf der rechten Seite befindet, betont das Schin Chessed. Wenn der Punkt auf der linken Seite ist, hebt das Schin (gesprochen „Ssin“) den Aspekt des Gerichtes oder der Strenge hervor. Diese beiden Formen werden durch die Wörter Schaar und Sei’ar verkörpert. Das Schin des Wortes Schaar (Tor) hat seinen Punkt auf der rechten Seite, wie es auch ein Tor ermöglicht, dass Menschen hinein- und herausgehen, einem Aspekt der Offenheit oder Chessed. Dieses Schin ist voller Energie und Güte. Wenn wir den Punkt des Schin auf die linke Seite verschieben, die Gewura ist, so ergibt sich daraus das Wort Sei’ar oder Haar. Haar trägt die Eigenschaften des Lebens, aber einer Lebenskraft, die bemerkenswert reduziert oder schwach ist. Ein Haar kann herausgezogen oder abgeschnitten werden, ohne dass man dabei Schmerz verspürt, ganz anders verhält es sich mit einem Finger, oder einem anderen Teil des Körpers. Ein Haar ist in einem Follikel, einer verengten Öffnung, verwurzelt. Wir sagen folglich, dass das Schin, mit dem Punkt auf der linken Seite, Stärke und Beschränkung.
Das Schin mit den vier Säulen finden wir auf den Tefillin, die auf dem Kopf getragen werden. Eine Seite der Tefillin hat ein Schin mit drei Linien und die andere hat eines mit vier Linien. In seinen Persönlichen Notizen7 führt der Rebbe hierfür zwei Gründe an. Als Erstes, das Schin mit den vier Linien ist das Schin der Luchos, der Tafeln mit den zehn Geboten. Die vier Linien repräsentieren die Ehrfurcht und die Heiligkeit vor den eingravierten Worten G’ttes in einen physischen Stein. Um dies zu verdeutlichen, stelle man sich die drei Linien vor, die in einen Stein graviert wurden. Wenn man nun den Stein betrachtet, der um das Schin herum verblieben ist, so wird man vier Säulen erkennen. Dies sind die vier Linien dieser Form des Schins. Sie sind das reflektierte Licht der Luchos.
Der zweite Grund, den der Rebbe anführt, ist, dass das Schin mit den vier Linien für die vier Mütter steht: Sara, Rebekka, Rachel und Lea.
Man kann zwischen diesen beiden Interpretationen eine Verbindung herstellen. Wie die Luchos, so sind auch die Lehren unserer Mütter in unsere Herzen und in unseren Verstand eingraviert. Eine Mutter lehrt Liebe und Mitgefühl. Ihre Lehren beginnen bereits vor der Geburt und hinterlassen einen bleibenden Eindruck auf die auf ihre Kinder. Stellen wir dies nun den Anweisungen des Vaters gegenüber. Diese beginnen kaum später im Leben, oftmals in einer Atmosphäre der Strenge.
Die Erziehung durch die Mutter ist grundlegender und unauslöschlich, sie wird dadurch durch die Luchos repräsentiert, die eingraviert sind. Die Bildung durch den Vater sind wie die Buchstaben der Tora, Tinte auf Papier, die ausgelöscht werden können. Auch wenn die Anweisungen des Vaters wichtig sind, so hat doch die Mutter einen bleibenderen Einfluss auf das Kind. Unsere Mütter, verbunden mit de Ehrfurcht vor ihren Weisungen, werden darum, wie die Luchos, durch das Schin symbolisiert, welches vier Linien besitzt.
Die letzte der vier Formen ist das stille Schin. Das stille Schin finden wir im Namen Jissachar, der zwei Schin enthält. Nur das erste wird betont. Was passierte mit dem zweiten? Zuerst müssen wir verstehen, wer Jissachar war. Jissachar und Zevulun waren zwei von Leahs Kindern. Die beiden Brüder schlossen eine Vereinbarung. Jissachar würde den ganzen Tag Tora studieren und Zevulun hinaus in die Welt gehen und Handel treiben. Zevulun würde danach nach Hause zurückkehren und die Gewinne mit seinem Bruder teilen (50:50). Im ungekehrten Fall würde die Hälfte der Verdienste, die Jissachar durch sein Tora-Studium erwirbt auf Zevulun übergehen. Demzufolge muss es für diejenigen, die sich ganz dem Tora-Studium widmen auch die geben, die das Lernen der Tora unterstützen. Folglich wird das erste Schin in Jissachar – welches für den aktiven Partner, Jissachar, steht – betont. Aber das zweite Schin – welches die stille Partnerschaft, Zevulun, repräsentiert – bleibt „stumm.“8
Das obige Thema wird durch die eigentliche Struktur des Wortes Jissachar unterstrichen, Jissachar kann in zwei Wörter geteilt werden:9 Jesch S’char, bedeutet “es gibt Verdienst.” Diese Übersetzung spielt auf Zevulun und seine Unterstützung an.
Es steht ebenfalls im Einklang mit der letzten Mischna im Traktat Uktzin. In der Mischna heißt es: „In der Zukunft wird G’tt jedem Zaddik und Zaddik (d.h., jedem und jedem Zaddik) 310 Welten vererben.“ Was bildet diese 310 Welten? Der Alter Rebbe erklärt in Likkutei Tora:10 „Als Juden haben wir 613 Mitzwot und 7 rabbinische Gesetze, die zusammen 620 sind, dies ist die gleiche Gematria wie Kesser, Krone. Die Sefirah von Kesser steht für die Welt der Freude, sie ist folglich die ultimative Stufe für das Tun von Mitzwot. Die 310 Welten sind die genaue Hälfte davon.“
Man kann sagen, dass die Teilung der 620 Welten, die Teilung der Verdienste zwischen dem Zaddik Jissachar und dem Zaddik Zevulun widerspiegelt. Dies zeigt sich auch in dem Wort Jesch, gleicht 310: = Jud= 10 , Schin=300. Die 310 (Jesch) Welten dienen als Verdienst (S’char) für Zevulun, für seine Partnerschaft mit Jissachar.
Im Namen von seinem Vater Rabbi Levi Jitzchak Schneerson,11 erklärt der Rebbe, dass es zwei Stufen der Tora gibt: die Stufe, die offenbart ist, der Talmud und die Halacha, und die Stufe, welche verborgen ist, Kabbala und Chassidus. Die offenbarte Stufe wird betont, so wie das erste Schin von Jissachar. Aber das zweite Schin, die verborgene Stufe, bleibt stumm.
Gematria
Der Zahlenwert von Schin ist dreihundert.12 Wir wissen, dass die Zahl 100 Perfektion darstellt. In der akademischen Welt wird es als tadellos betrachtet, wenn man 100 Prozent erreicht. Dieses Konzept bleibt auch im Judentum wirksam. Wenn eine Person drei unerschütterliche Linien von Gedanken, Sprache und Tat bildet, dann ist sie perfekt. Dieser Mensch wird folglich durch die Zahl dreihundert repräsentiert. Jede dieser drei Säulen ist einhundert Prozent.
Das Schin, welches für Schuwa (Reue) steht, versinnbildlicht ebenfalls den Jom Kippur. Die Gematria des Wortes Kapper („Sühne“) ist 300: Kaf=20, Pei=80 und Reisch=200. Der Tag von Jom Kippur generiert die Kraft, die einem Menschen das Potential gibt, während des ganzen Jahres perfekt zu sein. Wenn wir für unsere Sünden am Jom Kippur Buße tun, haben wir das Potential die Perfektion des Schin zu erreichen, was 300 ist.
Wenn nun der Buchstabe Schin ausgesprochen wird, so ist seine Gematria 360: Schin = 300, Jud = 10, Nun = 50. Es gibt 12 Monate im Jahr. Der durchschnittliche Monat hat 30 Tage.13 12-mal 30 sind 360. Folglich hat die Sühne des Jom Kippur (wo das Schin = 360 ist) einen Effekt auf das ganze Jahr (das durchschnittlich 360 Tage hat).14
Bedeutung
Der Buchstabe Schin hat fünf Definitionen.15 Das erste Schin ist Schein, was “Zahn” oder „Zähne“ bedeutet. Das zweite ist Schanisi, was mit „Standfestigkeit im Glauben“ übersetzt werden kann. Das dritte ist Schinoy, was „zum Guten verändern“ ist. Das vierte ist Schuwa, was „umkehren“ bedeutet. Die fünfte ist Schana, „Jahr.“
Im Allgemeinen benutzt man die Zähne (Schein) um Nahrung zu kauen. Die Zähne zerteilen Nahrung und mahlen sie. Diese Tat stellt eine Person dar, die sorgsam mit ihren Taten umgeht, diese "wiederkäut" oder vorsichtig ist. Zudem repräsentieren die Zähne Stärke. Oftmals nutzen wir unsere Zähne, wenn wir nicht die Stärke besitzen etwas mit unseren Händen zu erreichen. Diese Stärke bringt uns zur nächsten Interpretation des Schin, also Lo Schinisi, derjenige, der sich nicht ändert. Dies stellt den Menschen dar, der stark in seinem Glauben ist. Er kann sich an einen anderen Platz bewegen. Es kann sein, dass das Wetter heiß oder kalt ist. Seine Arbeit oder seine finanziellen Mittel können sich verändern. Aber dieser Mensch hat die Fähigkeit stark zu bleiben, und nicht zu schwanken, gleich welche Wendungen das Leben nimmt.
Das Schin steht ebenfalls für das Konzept von Schinoy, was bedeutet, sich zum Guten zu verändern. Wenn ein Mensch erkennt, dass er Fehler besitzt, das er in seinem Intellekt, Verständnis und Wissen oder in seinem Gedanken, Sprache und Tat nicht perfekt ist, unternimmt er einen Versuch dies zu verbessern.
Diese Fähigkeit zur Veränderung hat eine direkte Verbindung zum Konzept von Schuwa, was umzukehren bedeutet – auf den Weg der drei Patriarchen, Abraham, Isaac und Jacob. Als Juden haben wir die Verbindung unserer Vorväter zu G’tt geerbt: die Eigenschaft der Liebe von Abraham, Ehrfurcht von Isaac und Gnade von Jacob. Jeder Jude kann immer zu G’tt zurückkehren.
Dies führt uns zur letzten Bedeutung des Schin, Schana, was „Jahr“ bedeutet. Ein Jahr hat vier Jahreszeiten. Der Herbst ist die Zeit, wenn man in die Geschäftswelt eintritt, nach einem Monat voller Feiertage: Rosch HaSchana, Jom Kippur und Sukkos. Der Winter ist eine Zeit von Kälte und Gleichgültigkeit. Das Frühjahr verkörpert eine Periode von Wiedergeburt und Wachstum. Es erinnert uns daran, nicht selbstzufrieden zu sein, sondern lieber konstant in unserem Streben nach G’tt und in Menschlichkeit zu wachsen. Und die Hitze vom Sommer weckt die Leidenschaften des Körpers. In jedem Aspekt der jahreszeitlichen Änderung muss man in seinem Glauben an G’tt standhaft bleiben. Die vier Jahreszeiten wiederholen sich in den vier Linien des Schin. Das Gegenmittel für die in jeder der vier Jahreszeiten inhärenten Herausforderungen sind die vier Matriarchen. Ihre Liebe und Konsistenz fördern unser Wachstum von einer Jahreszeit zur Nächsten.
Rosch HaSchana ist auch mit dem Buchstaben Schin verbunden. Die Mischna sagt uns, dass es drei unterschiedliche Rosch HaSchanas gibt. Dies spiegelt sich in den drei unterschiedlichen Linien des Schin wieder – jede steht für eines der drei Schanim oder Anfänge des Jahres. Hier muss noch eine weitere Meinung angeführt werden, dass es vier Anfänge des Jahres gibt.16 Dies wird durch das Schin mit den vier Linien dargestellt.
Entsprechend der chassidischen Philosophie gibt es noch ein weiteres Rosch HaSchana. Man kann sagen, dass dies durch die Krone des Buchstaben Schin symbolisiert wird. Dieses Rosch HaSchana ereignet sich am 19. Kislew, dem Tag, an dem der Alter Rebbe 1798 aus dem Gefängnis entlassen wurde. Der Alter Rebbe war letztlich wegen des Verfassens der Tanja, bekannt als dem „geschriebenen Gesetz“ von Chabad Chassidus, eingekerkert worden. Tragischerweise wurde er von einigen seiner Mitjuden verleumdet, die meinten, dass sein mystischer Text zu radikal gegenüber der vorherrschenden Strömung des jüdischen Denkens war. Diese Widersacher verleumdeten den Alter Rebbe gegenüber den Behörden und er wurde umgehend inhaftiert.
Der 19. Kislew wird nicht nur durch die Chassidim gefeiert, er fand auch Anerkennung bei den Führern der litauischen Jeschiwa, einschließlich Rabbi Chaim “Brisker” Soloveitchik und Rabbi Chaim Ozer Grodzinsky von Wilna, wie in der Eröffnung dieses Kapitels dargestellt.
Es sollte angemerkt werden, dass der 19. Kislew für Chassidim als der “Feiertag der Feiertag” bekannt ist.17 Im Judentum wird jeder Feiertag als ein Feiertag der Freude (Simchah) bezeichnet. Seit die chassidische Philosophie lehrt, dass jeder Tag und alles mit Freude erfüllt werden muss, ist daher dass chassidische neue Jahr die Quintessenz und die Quelle für diese Freude. Nun folgt etwas, was das Schin, im Vergleich mit den anderen Buchstaben, einzigartig macht. Es kann an unterschiedlichen Plätzen im Wort selbst erscheinen, ohne dass es die Bedeutung des Wortes selbst ändert. Es kann jedoch die geistliche Bedeutung des Wortes beeinflussen.18
Das klassische Beispiel hierfür ist das hebräische Wort für „Schaf.“ Es kann Kesev oder Keves buchstabiert werden. Ein Schaf war das traditionelle Opfer, welches zweimal täglich, in den Tagen des ersten und zweiten heiligen Tempels, dargebracht wurde. Beide Wörter enthalten genau die gleichen Buchstaben, In Kesev kommt das Schin vor dem Beis. Aber in Keves kommt das Beis zuerst, gefolgt vom Schin. Wir wissen, dass der buchstabe Kaf für Kesser steht, die Krone von G’tt, also Seinen Willen und Seine Freude. Das Beis ist der menschliche Intellekt, der allgemein in zwei Aspekte unterteilt wird: das Konzept und das tatsächliche Verständnis von dieser Idee. Der Buchstabe Schin steht für die drei Säulen der Emotionen eines Menschens (Chessed, Gewura, Tiferes). Die Reihenfolge des meschlichen Verhaltens folgt üblicherweise dem feststehenden Muster von Keves: Zuerst kommt das Verlangen eines Menschen nach Freude (Kaf). Der nächste Schritt ist das Beis, der Intellekt, der dem Verlangen eine kognitive Form verleiht. Dieser Prozess führt zu den Gefühlen, Schin, die dann schließlich zur Erfüllung des Ziels führen.
Manchmal jedoch ist man in der Lage, den Intellekt durch das Verwenden der Emotionen zu umgehen, um das Verlangen zur Erfüllung zu bringen. Zum Beispiel gibt der emotionale Stress von einem allerletzten Termin einer Person die Stärke, die ganze Nacht aufzubleiben und in einer übermenschlichen Art Leistungen zu vollbringen. Wäre der Intellekt sein einziger Motivator, so würde die Aufgabe wahrscheinlich auf eine methodischere, aber weniger effiziente Art erfüllt. Dies ist das Wort Kesev. Anstatt das das Beis (Intellekt) dem Kaf (Kesser) folgt, haben wir nun zuerst das Schin, die drei Säulen der Emotionen. Das Beis, der Intellekt, kommt zum Schluss. Wenn ein Mensch die Fähigkeit besitzt, vor seinem Intellekt seine Emotionen positiv zu verwenden, dient er als Beispiel für das Konzept von Schtus de Keduscha – übernatürliche spirituelle Torheit (wie bereits im Kapitel zum Buchstaben Kuf dargelegt).
Dieser Aspekt von Kesev wird zum Beispiel durch den Weg erklärt, durch den die Juden in der früheren Sowjetunion und Osteuropas ihre Traditionen und Bräuche während der siebzigjährigen Zeit des Kommunismus bewahrten. Sie hatten alle Gründe das Praktizieren des Judentums aufzugeben. Nach den Gesetzen der Tora ist man nicht verpflichtet für das Judentum zu sterben. Man muss sein Leben nicht dafür geben, dass man Schabbos hält. Man muss sein Leben nicht dafür geben, dass man die Mitzwa erfüllt und dreimal am Tag betet oder Tora lernt. Doch über die gesamte Geschichte hindurch haben viele Juden mit Stolz gesagt, „Wir werden weiterhin als Juden leben, auch wenn wir dafür sterben müssen.“
Channuka steht für den gleichen Aspekt. Wenn sich die Geschichte von Channuka darstellt, so waren es nicht die physischen Körper der Juden, die in Gefahr waren, es waren ihre spirituellen Leben. Die syrischen Griechen sagten, „Lebt in Israel. Wir wollen euch nichts tun. Folgt nur unseren Gesetzen. Beschneidet eure Kinder nicht. Haltet keinen Schabbos. Studiert keine Tora.“ Doch der innerste Funke im jüdischen Volk, ihre Verbindung zu G’tt, übertraf ihren Intellekt. Darum waren sie bereit ihre Leben zu geben – und wurden schließlich mit dem Sieg über ihre Feinde und der Entdeckung eines einzigen Kruges mit Öl, welches für acht volle Tage reichte, belohnt. Und wieder sehen wir das eigentliche Wesen von Kesev, wenn die Emotionen des Schin, dem Intellekt des Beis vorausgehen.
Das Schaf (Keves oder Kesev), demütig von Natur aus, folgt seinem Herrn, dem Schäfer. Es unterwirft sich vollkommen dem Willen G’ttes. Als Ergebnis wird es als Opfer auf dem Altar verwendet, um eins mit G’tt zu sein. Dies ist der Buchstabe Schin, der Buchstabe, der einen Mensch Mit G’tt vereint.
Anmerkungen
1. Der Tag, an dem der Alter Rebbe im Jahre 1798 aus dem Gefängnis entlassen wurde. Siehe hierzu auch HaJom Jom, zum 19. Kislev.
2. Rabbi Chaim “Brisker” Soloveitchik (1853-1918).
3. Reb Chaim Ozer war ein Mitglied der litauischen Bewegung und hatte großen Respekt vor den Chassidim, wie sie vor ihm. Er war ein Freund des Rebbe Raschab, der fünte Rebbe von Chabad, und sie arbeiteten bei vielen Projekten zusammen, die zu Gunsten der Juden in Russland waren.
4. Die Geschichte geht wie folgt, Rabbi Chaim Ozer bezog sich darauf, dass sein Kollege nicht am BeHaB fastete – die Tradition, dass man am Montag, Donnerstag und Montag nach den drei Wallfahrtsfesten fastet – oder den Tag vor dem neuen Monat. (Siehe die Einleitung zur hebräischen Ausgabe von Kuntres U’Maayon, einem bekannten Diskurs, geschrieben von Rabbi Shalom Dov Ber Schneersohn, dem Rebbe Rashab, Kehot Publication Society.)
5. Siehe hierzu das Kapitel zum Buchstaben Kaf.
6. Pirkei Awot 1:2.
7. Reschimos #157, S. 9.
8. Zwei weitere traditionelle Gründe werden im nachfolgenden klassischen Werk gefunden: Daas Zekeinim m’Baalei Tosfos, welches Bereschit 30:14 kommentiert.
9. Siehe Or HaChaim zu Bamidbar 26:23. Ebenfalls zu finden in B’nei Jissaschar von R. Tzvi Elimelech of Dinov.
10. Behaalotcha, S. 34a.
11. Sefer HaArachim Chabad, Osios, Buchstabe Schin, S. 453.
12. Die Zahl 300 steht für Schönheit (Mischna Tamid 2:2). Sefer HaSichos 5750, S. 669; siehe ebenfalls Shulchan Aruch des Alter Rebbe, Bd. I, Kap. 25:9.
13. Sefer HaArachim Chabad, loc. cit., S. 452-453, Fußnote 365.
14. Likkutei Levi Yitzchak, Kommentar zum Tanach, S. 37. Dort wird auch erklärt, dass das Wort Haschana, welches wörtlich “das Jahr” bedeutet, die Gematria 360 hat. Siehe ebenfalls Sefer HaArachim Chabad, loc. cit., S. 453.
15. Ebenda, S. 421-424.
16. Im Traktat Rosch Haschana 1:1 wird dargelegt, dass der erste Nissan das neue Jahr für Könige und Feiertage ist, und der erste Tischrei das neue Jahr für Kalenderjahre, für das Verzehnten von Tieren und für Pflanzungen. Der fünfzehnte Schewat ist das neue Jahr der Bäume. Entsprechend Tanna Kamma ist eigentlich der erste Elul das neue Jahr für das Verzehnten der Tiere, was es zu dem vierten neuen Jahr machen würde.
17. Likkutei Sichos, Bd. 35, S. 279.
18. Sefer HaArachim Chabad, loc. cit., S. 448.
Re: Die Buchstaben des Lichts von Gott geschrieben
Tav – Perfektion
Einmal, als der Rebbe Raschab vier oder fünf Jahre alt war, kam er weinend zu seinem Großvater, dem Tzemach Tzedek. Der Tzemach Tzedek fragte, „Liebes Kind, warum weinst du?“
Der Raschab sagte, „Ich habe gerade in der Cheder gelernt, dass G’tt sich Abraham offenbarte.“
„Aber warum weinst du?“
Der Raschab antwortete, „G’tt offenbarte sich Abraham, aber warum offenbart sich G’tt mir nicht?“ Sein Großvater erklärte, dass ein Mann, der 99 Jahre alt ist und bereit ist G’ttes Gebot, sich selbst zu beschneiden, folgte, die Offenbarung G’ttes verdient. Auch wenn sich selbst um 99 Level anhebt, einem Level vor der Perfektion, so muss er doch immer noch demütig vor G’tt sein.
Design
Der zweiundzwanzigste und letzte Buchstabe des Aleph-Beis ist der Buchstabe Tav.
Die Form des Tav ist ein Dalet und ein Nun. Diese zwei bilden den Namen Dan, einen der Stämme Israels. In der Wüste wurden die zwölf Stämme in vier Lager. Wenn die Stämme aufbrachen, um weiterzuziehen, war das Lager von Dan das Letzte. Wenn einer der Stämme etwas zurückließ, dann sammelte es der Stamm von Dan ein und gab es zurück.
Der Talmud sagt:1 „Wer wird ein Narr genannt? Jemand der [et]was (mah) verliert, dass ihm gegeben wurde.“ In einer tieferen Bedeutung, kennzeichnet das Konzept von „[et]was, was ihm gegeben wurde“, den Zustand von Demut. Jemand der demütig ist, sagt, „Mah – Was [bin ich]? Vor G’tt bin ich nichts.“
Ein Jude, dessen Seele ihren Ursprung in G’tt selbst hat, ist in seinem Innersten demütig. Indem er seine Demut verliert, diejenige „die ihm gegeben wurde“, so wirft er auch seine Verbindung zu seiner Seele weg, und wird als Narr bezeichnet. Der Stamm von Dan hat folglich die Aufgabe die Heiligkeit und die Demut (das mah) zu den anderen Stämmen Israels zurückzubringen.2
Die Bedeutung von Dan kann anhand einer Analogie, mit dem menschlichen Körper, aufgezeigt werden. Ein Körper hat einen Kopf, Hände und Füße. Auf den ersten Blick ist der Kopf, aufgrund seiner intellektuellen Überlegenheit, bedeutender als die Füße. Aber ein Kopf kann sein Ziel nicht erreichen, es sei denn, es wird dorthin von den Füßen gebracht. Der Stamm von Dan umfasst die Füße des jüdischen Volkes. Es stellt das Level dar, den Kopf an sein Ziel zu bringen. Wie? Durch Demut. Der Kopf ist, und das ziemlich wörtlich, das Gehirn der Operation. Dies mündet oft in Arroganz, wie wenn etwas „direkt in den Kopf geht.“ Demgegenüber haben die Füße keinen Verstand. Sie funktionieren und transportieren uns den ganzen Tag lang an unsere Ziele, ohne dass sie jemals eine Anerkennung oder Ehre dafür erhalten. Indem wir uns den demütigen Dienst der Füße vergegenwärtigen, kann uns dies zur Demut bringen.
Die Ferse des Fußes hat kein Gefühl oder Wissen. Das Stecken der Verse eines Fußes in einen Schuh, in dem es dunkel ist, steht für das Konzept des himmlischen Jochs in einer kalten, dunklen Welt. Wie die Füße die Grundlage und die Unterstützung des menschlichen Körpers sind, so ist auch die Akzeptanz des g’ttlichen Jochs die Grundlage des Judentums. Man muss die Demut haben den Willen G’ttes über die Frage und das rationale Verständnis hinaus zu akzeptieren. Es ist der Buchstabe Tav, der Buchstabe der Demut, der es dem Einzelnen ermöglicht die Liebe von G’tt und der Tora vollkommen aufzunehmen, welche nur allzu leicht hinter dem menschlichen Ego und der Arroganz zurückgelassen werden kann.
Aus praktischer Sicht bedeutet das Wort Dan „zu richten.“ Ein Jude erkennt, dass er jede seiner Taten „richten“ muss, noch bevor er sie durchführt. Wenn wir in den Schulchan Aruch sehen, so lesen wir, dass die Durchführung jeder Handlung, sei sie nun tatsächlich ein Gesetz, oder über die Buchstaben des Gesetzes hinausgehend, ihre eigenen beschriebenen Bereiche und Einzelheiten hat. Indem man die Autorität des jüdischen Gesetzes anerkennt, ist man in der Lage, alle Gesetze G’ttes in vollem Umfang zu erfüllen. Wieder kommt dies nur durch Demut. Wenn eine Person nun nur von seinem Verstand und Intellekt abhängen sollte, könnte er der Arroganz erliegen und zu der Überzeugung gelangen, dass dieses oder jenes Gebot nicht wirklich so wichtig ist. Für die „wichtigen“ Gebote – wie Schabbat oder Götzendienst – wird er den Buchstaben des Gesetzes folgen. Aber wegen den „Kleinen“ – wie das Befestigen einer Mesusa oder das tägliche Anlegen von Tefillin, oder die Einzelheiten bezüglich der Kaschrut – nimmt er es nicht so genau. Es interessiert ihn nicht wirklich, was der Schulchan Aruch darüber sagt. Der Stamm von Dan lehrt uns, dass wahrer Gehorsam G’ttes Gesetzen gegenüber Selbsturteil und Demut erfordert.
Ein weiterer Aspekt des Dalets und Nuns[, die im Tav vereint sind,] sind die beiden unterschiedlichen Charaktere der beiden Buchstaben. Wie zuvor im Kapitel zum Buchstaben Dalet erklärt, kann das Dalet sowohl Armut (dal), als auch angehoben (dilisoni) bedeuten. Die Interpretation des Dalet ist das Ergebnis des spezifischen Aspektes seines Begleiters, dem Nun.
Wie zuvor erwähnt, steht der Buchstabe Nun für Ona’ah, Täuschung. Es gibt zwei Arten der Täuschung. Es gibt Ona’ah, die schließlich in Leid und Zerstörung endet, wie es heißt:3 „Und er vergilt Seinen Feinden [In deren Lebenszeit], so dass sie umkommen.“ Obwohl in diesem Fall der Empfänger völlig vom Streben nach maßlosem Vergnügen eingenommen wird, wird er tatsächlich getäuscht, weil er auf lange Sicht leidet.
Dann gibt es Ona’ah, die dazu führt, dass eine Person belohnt und erhoben wird. Als G’tt die Welt schuf, verbarg er sich innerhalb der Naturgesetze: die "ultimative Täuschung." Wenn man sich bemüht, um die Wahrheit, die innerhalb der Täuschung verborgen ist, zu finden, und sich auf die Gesetze von Tora beschränkt, um dies zu tun, so kann es sein, dass die Strecke zeitweise sehr schwierig ist, doch man wird schließlich G’tt finden und die Freuden des Paradieses genießen können.
Wenn das Nun vorangeht, so wird das Dalet zum Dalet der Armut. Wenn sich jemand mit übermäßigem oder begehrlichem Vergnügen beschäftigt, kommt er schließlich dazu zu sündigen dazu. Er wird sich nicht die Zeit nehmen, um sich mit G’tt zu verbinden und sich an den spirituellen Segnungen in seinem Leben zu erfreuen, weil er nach immer größerer Freude verlangen und streben wird. So kann es zwar sein, dass das Vergnügen anfänglich großartig erscheint, doch es führt letztlich zu Armut.4
Wenn das Nun das Letztere darstellt, zu immer weiteren Offenbarungen der G’ttlichkeit und Selbstverbesserung führt, dann wird das Dalet angehoben und der / die Einzelne erhoben.
In Verbindung mit der Generation der Flut erzählt uns die Tora, dass Noach ein Zaddik war – „in seiner Generation“ (b’dorosov). Das Wort b’dorosov, kann in zwei Wort aufgeteilt werden: b’doro und tav.5 Die Sünde der Generation von Noach war folglich der Buchstabe Tav, ein Exzess an Freude, wie er sich in seinem „exzessivem“ Nun widerspiegelt. G’tt erlaubte dem Volk, zu dieser Zeit, dass es all das tat, was es tun wollte. Er beschränkte oder strafte sie nicht für ihr Fehlverhalten. Vielmehr ließ G’tt sie immer weiter gehen, bs sie soweit vom Weg abgekommen waren, dass es ihnen nicht mehr möglich war zu Ihm umzukehren. Die einzige Weg, wie G’tt die Welt an diesem Punkt korrigieren konnte, war, indem er sie durch die Flut zerstörte.
Der Rebbe erklärte einen weiteren Aspekt bezüglich der Form des Tav.6 Das Tav wird von drei Linien gebildet. In diesem Sinn ist es dem Buchstaben Hei ähnlich, der ebenfalls durch drei Linien gebildet: zwei vertikale und eine horizontale. Sie stehen für das Studium der Tora (denken), Gebet (sprechen) und der Vollbringung guter Taten (handeln). Weil es der letzte Buchstabe ist, und folglich der Höhepunkt des Aleph-Beis, steht das Tav für eine Person, der in allen diesen Bereichen perfekt ist. Jedoch kann der Zustand, "perfekt" zu sein, auch zu Arroganz führen. Darum vervollständigt das Jud in der unteren linken Ecke das Tav, um ihm Demut zu verleihen. Wenn eine Person weiß, dass er perfekt ist und dass er seinen Dienst durch Erfüllen seiner Ebene oder seines Schicksals beendet hat, muss er beim Jud von Demut ankommen. Wir sehen dies in der Form des Tav.
Als Abraham 99 Jahre alt und im Wesentlichen perfekt war, sagte ihm G’tt, dass er sich selbst beschneiden sollte. G’tt sagte, wenn du dich selbst beschneiden wirst (auch sinnbildlich für das Entfernen des Egos),7 dann wirst du „perfekt“ sein. Warum? Weil, wenn man in seinen eigenen Augen perfekt ist, ohne Demut, gibt es keine wahre Vollkommenheit. Man kann nur perfekt sein, wenn man sein Ego beschneidet.
Gematria
Der Zahlenwert des Tav ist vierhundert. Die Zahl vierhundert wird in der Tora häufig erwähnt. Ein Beispiel dafür ist, als Abraham für seine Frau Sarah eine Begräbnisstelle kaufen wollte.8 Die Tora sagt uns, dass er zu Ephron ging, dem Anführer des Volkes der Hittiter, in die Stadt Hebron und ihn nach einem Stück Land fragte. Ephron entgegnete, dass er es ihm für vierhundert Schekel verkaufen werde. Der Name Ephron, hat die Gematria von 400: Ayin = 70, Pei = 80, Reisch = 200 und Nun = 50. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass Hebron die erste Stadt im Land Israel war, die offiziell durch das jüdische Volk erworben wurde.9
Darüber hinaus hat der Buchstabe Tav in der „kleinen Gematria“ den Zahlenwert vier.10 Die Begräbnisstätte, in der Chava beigesetzt wurde, wird „das Grab der vier Paare“ genannt, denn sowohl Adam und Chava (Eva), als auch Abraham und Sara, wie auch Isaac und Rebekka, sowie Jacob und Lea wurden dort beigesetzt.
Vierhundert steht auch für die vierhundert „Welten der Freude“, die dem Gerechten in der kommenden Welt zuteil werden.11 Das Land Israel ist, entsprechend der Tora, 400 mal 400 mil groß (ein mil entspricht ungefähr einem Kilometer).
Die Zahl vierhundert tritt auch bezüglich des „Bundes zwischen den Teilen“12 auf, als G’tt Abraham in einen tiefen Schlaf fallen ließ und ihm sagte, dass seine Kinder für 400 Jahre in einem fremden Land (dem Land Ägypten) weilen würden und dann mit großem Reichtum und „einem ausgestreckten Arm“ zurückkommen würden.
Ein weiteres Mal kommt die vierhundert in dem Bericht über Jacobs Zusammentreffen mit Esau, seinem Bruder, vor, nachdem er 20 Jahre im Hause von Laban weilte. Als Abraham sich Esau näherte, wurde ihm mitgeteilt, dass sein Bruder Esau sehr stark ist und von vierhundert Männer begleitetet wird. Als Folge dessen sandte Jacob einen Boten zu Esau, um diesem zu sagen, „Ich wohnte (garti) für zwanzig Jahre im Hause von Laban.“13 Das Wort garti, („wohnte“) hat die Gematria von 613, was gleichbedeutend mit den 613 Mitzwot. Was Jacob seinem Bruder Esau mitteilte war dies, „Obwohl ich im Hause von Laban lebte, verstieß ich gegen keine der 613 Mitzvot.“ Das Wort garti kann auch bedeuten, dass man als Fremder lebt.14 Soweit es Jacobs physisches Leben anbelangte, die materialistischen Aspekte des Lebens, lebte es als Fremder, dass bedeutet, dass er die materialistischen und physischen Aspekte des Lebens bloß als Mittel zum Zweck, um G’tt zu dienen, nutzte, und diese nicht als eigentliche Lebensziele ansah. Dies gab ihm die Stärke die ganze Tora zu halten. Zwanzig mal zwanzig15 ist gleich vierhundert. Darum besaß Jacob, nach den zwanzig Jahren der Selbstverbesserung die Fähigkeit die vierhundert Männer Esaus zu bezwingen.
Schließlich kann der Zahlenwert des Tav sowohl die vierhundert Level des Bösen, wie auch die vierhundert Funken der G’ttlichkeit repräsentieren, die sich in der Welt befinden. Das Tav verkörpert folglich die Fähigkeit diese negativen Energien in positive Funken umzuwandeln.
Bedeutung
Es heißt im Talmud,16 dass der Buchstabe Tav das Wort emes, was Wahrheit bedeutet, repräsentiert. Der Grund dafür, dass emes durch den letzten Buchstaben (Tav), und nicht durch den ersten (Aleph), dargestellt wird, liegt daran, dass die Wahrheit sich am Ende einer Reise zeigt, und nicht an deren Anfang. Es ist oft so, dass, wenn wir etwas beginnen, die Wahrheit nicht wirklich attraktiv erscheint. Erst wenn wir das Resultat sehen, erkennen wir, dass die emes [wirklich] der einzige Weg gewesen war.
Darum nutzen wir das Tav, um die Emes (Wahrheit) zu verdeutlichen. Wenn die Weisen einen Buchstaben benötigten, um die Wahrheit zu symbolisieren, warum wählten sie nicht das Aleph, den ersten Buchstaben von Emes? Weil das Tav das abschließende Ziel der Menschheit darstellt, den Höhepunkt unserer Aufgabe die Welt zu vervollkommnen. Und diese Wahrheit wird in der letzten Phase, dem Kommen des Maschiach, enthüllt. Zudem sagt der Talmud, dass das Wort Scheker, oder Falschheit (der Gegensatz von Emes), mit den Buchstaben Schin, Kuf und Reisch geschrieben wird: den letzten drei Buchstaben des Aleph-Beis vor dem Tav. Demgegenüber wird emes, Aleph, Mem und Tav buchstabiert: dem ersten, dem mittleren und dem letzten Buchstaben des Aleph-Beis. Die Frage ist, warum liegen die Buchstaben von emes so weit auseinander, ganz im Gegensatz zu denen des Wortes Scheker? Der Talmud folgert, dass die Buchstaben des Scheker näher zusammenstehen, weil die Falschheit sehr verbreitet ist. Demgegenüber ist die Wahrheit sehr schwer zu finden. Dies wird durch die große Spanne, die die Buchstaben überbrücken, zum Ausdruck gebracht.
Im Psalm 119 heißt es:17 „Deine erste Aussage ist Wahrheit.“ Es gibt einige Kommentare, die sich auf diese Textstelle beziehen. In einem heißt es, dass der erste Buchstabe, in den zehn Geboten, ein Aleph (Anochi) ist. Der erste Buchstabe der Mischna ist ein Mem (M’eimasai). Der erste Buchstabe de Gemara ist ein Tav (Tanna). Aleph, Mem und Tav bilden das Wort Emes.
Weiter heißt es im Talmud: „Die Unterschrift G’ttes ist das Wort emes.“18 Wie jeder Künstler seine Unterschrift unter seine Bilder setzt, so bringt G’tt seine Unterschrift in das Universum, Seine Schöpfung, ein. Dieses Konzept finden wir im Sohar bei der Erklärung der letzten drei Worte der Schöpfungsgeschichte: „…bara Elokim laasos19 – [Er ruhte von all Seiner Arbeit] welche G’tt verrichtet hatte.“ Die letzten Buchstaben dieser drei Worte, bara Elokim laasos, bilden das Wort emes. Warum? Weil in dem Gemälde von G’tt Seine Unterschrift (Wahrheit) eingebettet ist.
Am Schabbat, dem Ziel der g’ttlichen Schöpfung, wird dies klar. G’tt formte die Welt für die Menschheit, damit diese sich verbessern konnte. Durch die Erfüllung von Tora und Mitzwot und dem anwachsen unserer guten Taten, machen wir die Welt zu einem besseren Platz, in welchem wir leben können. In dieser Form bringen wir G’tt – Wahrheit – in die Welt.
Abschließend sagt uns der Tanja,20 dass G’tt Emes genannt wird, weil die einzige wirkliche Wahrheit G’tt ist.
Der Rebbe erklärt, dass das Wort emes sich aus einem Aleph und dem Wort mes zusammensetzt. Aleph steht für G’tt, den Schöpfer des Universums. Wenn man das Aleph von dem Wort emes trennt, bleibt mes zurück, was „Tod“ bedeutet.
Die eigentliche Bedeutung von Tav ist „Zeichen.“ In Jecheskel heißt es,21 dass as G’tt im Begriff war den heiligen Tempel zu zerstören, sagte Er zu Seinem Engel, dass dieser ein Zeichen auf die Stirn des Volkes zeichnen sollte. Dieses Zeichen war der Buchstabe Tav. Die Gerechten erhielten den Buchstaben mit Tinte. Die Bösen erhielten den Buchstaben in Blut.
Das Tav kann für ticheyeh stehen, was „Leben“ bedeutet. Aber es kann auch für das Wort Tamus, was „Tod“ bedeutet, stehen. Die Bedeutung des Tav, als „Zeichen“, zeigt folglich das zweiseitige Wesen seiner Gematria, vierhundert. Diese hat sowohl einen positiven, wie auch einen negativen Aspekt (d. h., die vierhundert spirituellen Welten der Freude gegen die vierhundert Männer von Esau). Und weil das Tav der letzte Buchstabe des Aleph-Beis ist, ist diese doppelte Bedeutung besonders wichtig. Das Tav, um an das Ende der zweiundzwanzig Buchstaben des Aleph-Beis mit all ihren Verzweigungen und Bedeutungen, sowohl im offenbarten, wie auch im esoterischen Bereich, zu kommen, könnte allzu leicht überheblich sein: „Ich beende das Alphabet. Ich vervollständige, für was jeder Buchstabe steht. Seht wie perfekt ich bin.“
Die Botschaft des Tav ist für uns eine ewige Lehre. Es sagt uns, dass, wenn wir fortfahren den Anweisung der Tora mit Demut zu folgen, dann ist dies ticheyeh, Leben. Wenn wir versuchen die Wahrheit durch Arroganz, Tamus, zu erreichen; so ist dies die Antithesis zu wahrem Leben. Wie weiter oben erwähnt, ist das linke Bein des Buchstaben Tav mit dem Jud verbunden. Nachdem wir jeden der Buchstaben des Aleph-Beis, die die Tora bilden, vertieft haben, dürfen wir das abschließende Level, die Grundlage des ganzen Aleph-Beis, nicht vergessen, das Jud der Demut.
Indem wir diese Demut verinnerlichen, können wir die Grundsätze der Tora mit einer reinen Seele und freudigem Herzen leben. Durch die Erfüllung dieser Gebote wird die zugrunde liegende Qualität der zweiundzwanzig „Letters of Light“ offenbart – der ultimative Zustand, der die bevorstehenden Tage des Maschiach begleiten wird.
Anmerkungen
1. Chagiga 4a.
2. Likkutei Sichos, Bd. 1, S. 103-104.
3. Dwarim 7:10.
4. Sefer HaArachim Chabad, Osios, Buchstabe Tav, S. 472ff.
5. Aus grammatikalischen Gründen wird das Tav in diesem Fall als Sav gesprochen.
6. Sefer HaSichos 5751, Bd. 2, S. 665.
7. Dwarim 30:6.
8. Bereschit 23:4, 15.
9. Aus diesem Grund ist der Besitzanspruch der Juden auf Hebron, insbesondere die Machpela Höhle, berechtigt. Wir kauften sie; sie gehört uns.
Es ist wichtig an dieser Stelle den Schulchan Aruch (Schabbat, Kap. 329:6) zu zitieren, in dem es heißt: "Wenn es eine [jüdische] Stadt nahe bei der Grenze gibt, dann sollten wir, auch wenn [Feinde einen Angriff inszenieren, obwohl sie] nur für den Zweck kommen, Stroh und Stoppeln [zu stehlen], [zu den Waffen greifen] und wegen ihnen den Schabbat entweihen. Denn [wenn wir ihren Angriff nicht verhindern,] können sie die Stadt erobern, und von dort aus wird es leichter sein, [den Rest] des Landes zu erobern.“
Ein Jude hat die Verpflichtung gegen diejenigen, auch am Schabbat, die Waffen zu ergreifen, und dies auch wenn der Feind keine unmittelbare Bedrohung für das Leben darstellt. Dieses Gesetz hat nie eine größere Bedeutung als im zeitgenössischen Israel. Eine Grenzstadt wie Hebron ist der Schlüssel zum ganzen Land. Indem man sie einer anderen Nation ausliefert und das Land Israel verkleinert, bringt man alle Einwohner Israels in Todesgefahr. Es gibt heutzutage diejenigen, die sagen, dass der die Gabe von Land den Friedensprozess erleichtern würde. Aber der Schulchan Aruch, der das Maß für unsere Halacha und Tradition ist, sagt dass ein derartiger Transfer allein in Gefahr münden wird. Jeder Zentimeter von Israel ist eine Grenzstadt.
10. Für eine nähere Betrachtung der “kleinen Gematria”, mispar katan, siehe im Kapitel zum Buchstaben Sayin.
11. Or HaTora, S. 1895, erklärt dass die 400 Welten der Freude, von denen im Sohar die Rede ist, die selben sind, wie die 310 Welten, die in der Mischna erwähnt werden (siehe dazu am Ende von „Design“ im Abschnitt zum Buchstaben Schin). Der Sohar betrachtet die „10“ oder Jud von 310 als vollständig, d.h., 10 x 10 = 100. Darum ergibt die Zahl 400.
12. Bereschit 15:9-13.
13. Ebenda 32:5.
14. Likkutei Sichos, Bd. 1, S. 68.
15. Zur Verdeutlichung der beiden Dimensionen (positiv und negativ), Licht und Dunkelheit, die in allem existieren.
16. Schabbat 104a.
17. V. 160.
18. Schabbat 55a.
19. Bereschit 2:3.
20. [379] Iggeret HaKodesch, Brief 6.
21. 9:4.
Einmal, als der Rebbe Raschab vier oder fünf Jahre alt war, kam er weinend zu seinem Großvater, dem Tzemach Tzedek. Der Tzemach Tzedek fragte, „Liebes Kind, warum weinst du?“
Der Raschab sagte, „Ich habe gerade in der Cheder gelernt, dass G’tt sich Abraham offenbarte.“
„Aber warum weinst du?“
Der Raschab antwortete, „G’tt offenbarte sich Abraham, aber warum offenbart sich G’tt mir nicht?“ Sein Großvater erklärte, dass ein Mann, der 99 Jahre alt ist und bereit ist G’ttes Gebot, sich selbst zu beschneiden, folgte, die Offenbarung G’ttes verdient. Auch wenn sich selbst um 99 Level anhebt, einem Level vor der Perfektion, so muss er doch immer noch demütig vor G’tt sein.
Design
Der zweiundzwanzigste und letzte Buchstabe des Aleph-Beis ist der Buchstabe Tav.
Die Form des Tav ist ein Dalet und ein Nun. Diese zwei bilden den Namen Dan, einen der Stämme Israels. In der Wüste wurden die zwölf Stämme in vier Lager. Wenn die Stämme aufbrachen, um weiterzuziehen, war das Lager von Dan das Letzte. Wenn einer der Stämme etwas zurückließ, dann sammelte es der Stamm von Dan ein und gab es zurück.
Der Talmud sagt:1 „Wer wird ein Narr genannt? Jemand der [et]was (mah) verliert, dass ihm gegeben wurde.“ In einer tieferen Bedeutung, kennzeichnet das Konzept von „[et]was, was ihm gegeben wurde“, den Zustand von Demut. Jemand der demütig ist, sagt, „Mah – Was [bin ich]? Vor G’tt bin ich nichts.“
Ein Jude, dessen Seele ihren Ursprung in G’tt selbst hat, ist in seinem Innersten demütig. Indem er seine Demut verliert, diejenige „die ihm gegeben wurde“, so wirft er auch seine Verbindung zu seiner Seele weg, und wird als Narr bezeichnet. Der Stamm von Dan hat folglich die Aufgabe die Heiligkeit und die Demut (das mah) zu den anderen Stämmen Israels zurückzubringen.2
Die Bedeutung von Dan kann anhand einer Analogie, mit dem menschlichen Körper, aufgezeigt werden. Ein Körper hat einen Kopf, Hände und Füße. Auf den ersten Blick ist der Kopf, aufgrund seiner intellektuellen Überlegenheit, bedeutender als die Füße. Aber ein Kopf kann sein Ziel nicht erreichen, es sei denn, es wird dorthin von den Füßen gebracht. Der Stamm von Dan umfasst die Füße des jüdischen Volkes. Es stellt das Level dar, den Kopf an sein Ziel zu bringen. Wie? Durch Demut. Der Kopf ist, und das ziemlich wörtlich, das Gehirn der Operation. Dies mündet oft in Arroganz, wie wenn etwas „direkt in den Kopf geht.“ Demgegenüber haben die Füße keinen Verstand. Sie funktionieren und transportieren uns den ganzen Tag lang an unsere Ziele, ohne dass sie jemals eine Anerkennung oder Ehre dafür erhalten. Indem wir uns den demütigen Dienst der Füße vergegenwärtigen, kann uns dies zur Demut bringen.
Die Ferse des Fußes hat kein Gefühl oder Wissen. Das Stecken der Verse eines Fußes in einen Schuh, in dem es dunkel ist, steht für das Konzept des himmlischen Jochs in einer kalten, dunklen Welt. Wie die Füße die Grundlage und die Unterstützung des menschlichen Körpers sind, so ist auch die Akzeptanz des g’ttlichen Jochs die Grundlage des Judentums. Man muss die Demut haben den Willen G’ttes über die Frage und das rationale Verständnis hinaus zu akzeptieren. Es ist der Buchstabe Tav, der Buchstabe der Demut, der es dem Einzelnen ermöglicht die Liebe von G’tt und der Tora vollkommen aufzunehmen, welche nur allzu leicht hinter dem menschlichen Ego und der Arroganz zurückgelassen werden kann.
Aus praktischer Sicht bedeutet das Wort Dan „zu richten.“ Ein Jude erkennt, dass er jede seiner Taten „richten“ muss, noch bevor er sie durchführt. Wenn wir in den Schulchan Aruch sehen, so lesen wir, dass die Durchführung jeder Handlung, sei sie nun tatsächlich ein Gesetz, oder über die Buchstaben des Gesetzes hinausgehend, ihre eigenen beschriebenen Bereiche und Einzelheiten hat. Indem man die Autorität des jüdischen Gesetzes anerkennt, ist man in der Lage, alle Gesetze G’ttes in vollem Umfang zu erfüllen. Wieder kommt dies nur durch Demut. Wenn eine Person nun nur von seinem Verstand und Intellekt abhängen sollte, könnte er der Arroganz erliegen und zu der Überzeugung gelangen, dass dieses oder jenes Gebot nicht wirklich so wichtig ist. Für die „wichtigen“ Gebote – wie Schabbat oder Götzendienst – wird er den Buchstaben des Gesetzes folgen. Aber wegen den „Kleinen“ – wie das Befestigen einer Mesusa oder das tägliche Anlegen von Tefillin, oder die Einzelheiten bezüglich der Kaschrut – nimmt er es nicht so genau. Es interessiert ihn nicht wirklich, was der Schulchan Aruch darüber sagt. Der Stamm von Dan lehrt uns, dass wahrer Gehorsam G’ttes Gesetzen gegenüber Selbsturteil und Demut erfordert.
Ein weiterer Aspekt des Dalets und Nuns[, die im Tav vereint sind,] sind die beiden unterschiedlichen Charaktere der beiden Buchstaben. Wie zuvor im Kapitel zum Buchstaben Dalet erklärt, kann das Dalet sowohl Armut (dal), als auch angehoben (dilisoni) bedeuten. Die Interpretation des Dalet ist das Ergebnis des spezifischen Aspektes seines Begleiters, dem Nun.
Wie zuvor erwähnt, steht der Buchstabe Nun für Ona’ah, Täuschung. Es gibt zwei Arten der Täuschung. Es gibt Ona’ah, die schließlich in Leid und Zerstörung endet, wie es heißt:3 „Und er vergilt Seinen Feinden [In deren Lebenszeit], so dass sie umkommen.“ Obwohl in diesem Fall der Empfänger völlig vom Streben nach maßlosem Vergnügen eingenommen wird, wird er tatsächlich getäuscht, weil er auf lange Sicht leidet.
Dann gibt es Ona’ah, die dazu führt, dass eine Person belohnt und erhoben wird. Als G’tt die Welt schuf, verbarg er sich innerhalb der Naturgesetze: die "ultimative Täuschung." Wenn man sich bemüht, um die Wahrheit, die innerhalb der Täuschung verborgen ist, zu finden, und sich auf die Gesetze von Tora beschränkt, um dies zu tun, so kann es sein, dass die Strecke zeitweise sehr schwierig ist, doch man wird schließlich G’tt finden und die Freuden des Paradieses genießen können.
Wenn das Nun vorangeht, so wird das Dalet zum Dalet der Armut. Wenn sich jemand mit übermäßigem oder begehrlichem Vergnügen beschäftigt, kommt er schließlich dazu zu sündigen dazu. Er wird sich nicht die Zeit nehmen, um sich mit G’tt zu verbinden und sich an den spirituellen Segnungen in seinem Leben zu erfreuen, weil er nach immer größerer Freude verlangen und streben wird. So kann es zwar sein, dass das Vergnügen anfänglich großartig erscheint, doch es führt letztlich zu Armut.4
Wenn das Nun das Letztere darstellt, zu immer weiteren Offenbarungen der G’ttlichkeit und Selbstverbesserung führt, dann wird das Dalet angehoben und der / die Einzelne erhoben.
In Verbindung mit der Generation der Flut erzählt uns die Tora, dass Noach ein Zaddik war – „in seiner Generation“ (b’dorosov). Das Wort b’dorosov, kann in zwei Wort aufgeteilt werden: b’doro und tav.5 Die Sünde der Generation von Noach war folglich der Buchstabe Tav, ein Exzess an Freude, wie er sich in seinem „exzessivem“ Nun widerspiegelt. G’tt erlaubte dem Volk, zu dieser Zeit, dass es all das tat, was es tun wollte. Er beschränkte oder strafte sie nicht für ihr Fehlverhalten. Vielmehr ließ G’tt sie immer weiter gehen, bs sie soweit vom Weg abgekommen waren, dass es ihnen nicht mehr möglich war zu Ihm umzukehren. Die einzige Weg, wie G’tt die Welt an diesem Punkt korrigieren konnte, war, indem er sie durch die Flut zerstörte.
Der Rebbe erklärte einen weiteren Aspekt bezüglich der Form des Tav.6 Das Tav wird von drei Linien gebildet. In diesem Sinn ist es dem Buchstaben Hei ähnlich, der ebenfalls durch drei Linien gebildet: zwei vertikale und eine horizontale. Sie stehen für das Studium der Tora (denken), Gebet (sprechen) und der Vollbringung guter Taten (handeln). Weil es der letzte Buchstabe ist, und folglich der Höhepunkt des Aleph-Beis, steht das Tav für eine Person, der in allen diesen Bereichen perfekt ist. Jedoch kann der Zustand, "perfekt" zu sein, auch zu Arroganz führen. Darum vervollständigt das Jud in der unteren linken Ecke das Tav, um ihm Demut zu verleihen. Wenn eine Person weiß, dass er perfekt ist und dass er seinen Dienst durch Erfüllen seiner Ebene oder seines Schicksals beendet hat, muss er beim Jud von Demut ankommen. Wir sehen dies in der Form des Tav.
Als Abraham 99 Jahre alt und im Wesentlichen perfekt war, sagte ihm G’tt, dass er sich selbst beschneiden sollte. G’tt sagte, wenn du dich selbst beschneiden wirst (auch sinnbildlich für das Entfernen des Egos),7 dann wirst du „perfekt“ sein. Warum? Weil, wenn man in seinen eigenen Augen perfekt ist, ohne Demut, gibt es keine wahre Vollkommenheit. Man kann nur perfekt sein, wenn man sein Ego beschneidet.
Gematria
Der Zahlenwert des Tav ist vierhundert. Die Zahl vierhundert wird in der Tora häufig erwähnt. Ein Beispiel dafür ist, als Abraham für seine Frau Sarah eine Begräbnisstelle kaufen wollte.8 Die Tora sagt uns, dass er zu Ephron ging, dem Anführer des Volkes der Hittiter, in die Stadt Hebron und ihn nach einem Stück Land fragte. Ephron entgegnete, dass er es ihm für vierhundert Schekel verkaufen werde. Der Name Ephron, hat die Gematria von 400: Ayin = 70, Pei = 80, Reisch = 200 und Nun = 50. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass Hebron die erste Stadt im Land Israel war, die offiziell durch das jüdische Volk erworben wurde.9
Darüber hinaus hat der Buchstabe Tav in der „kleinen Gematria“ den Zahlenwert vier.10 Die Begräbnisstätte, in der Chava beigesetzt wurde, wird „das Grab der vier Paare“ genannt, denn sowohl Adam und Chava (Eva), als auch Abraham und Sara, wie auch Isaac und Rebekka, sowie Jacob und Lea wurden dort beigesetzt.
Vierhundert steht auch für die vierhundert „Welten der Freude“, die dem Gerechten in der kommenden Welt zuteil werden.11 Das Land Israel ist, entsprechend der Tora, 400 mal 400 mil groß (ein mil entspricht ungefähr einem Kilometer).
Die Zahl vierhundert tritt auch bezüglich des „Bundes zwischen den Teilen“12 auf, als G’tt Abraham in einen tiefen Schlaf fallen ließ und ihm sagte, dass seine Kinder für 400 Jahre in einem fremden Land (dem Land Ägypten) weilen würden und dann mit großem Reichtum und „einem ausgestreckten Arm“ zurückkommen würden.
Ein weiteres Mal kommt die vierhundert in dem Bericht über Jacobs Zusammentreffen mit Esau, seinem Bruder, vor, nachdem er 20 Jahre im Hause von Laban weilte. Als Abraham sich Esau näherte, wurde ihm mitgeteilt, dass sein Bruder Esau sehr stark ist und von vierhundert Männer begleitetet wird. Als Folge dessen sandte Jacob einen Boten zu Esau, um diesem zu sagen, „Ich wohnte (garti) für zwanzig Jahre im Hause von Laban.“13 Das Wort garti, („wohnte“) hat die Gematria von 613, was gleichbedeutend mit den 613 Mitzwot. Was Jacob seinem Bruder Esau mitteilte war dies, „Obwohl ich im Hause von Laban lebte, verstieß ich gegen keine der 613 Mitzvot.“ Das Wort garti kann auch bedeuten, dass man als Fremder lebt.14 Soweit es Jacobs physisches Leben anbelangte, die materialistischen Aspekte des Lebens, lebte es als Fremder, dass bedeutet, dass er die materialistischen und physischen Aspekte des Lebens bloß als Mittel zum Zweck, um G’tt zu dienen, nutzte, und diese nicht als eigentliche Lebensziele ansah. Dies gab ihm die Stärke die ganze Tora zu halten. Zwanzig mal zwanzig15 ist gleich vierhundert. Darum besaß Jacob, nach den zwanzig Jahren der Selbstverbesserung die Fähigkeit die vierhundert Männer Esaus zu bezwingen.
Schließlich kann der Zahlenwert des Tav sowohl die vierhundert Level des Bösen, wie auch die vierhundert Funken der G’ttlichkeit repräsentieren, die sich in der Welt befinden. Das Tav verkörpert folglich die Fähigkeit diese negativen Energien in positive Funken umzuwandeln.
Bedeutung
Es heißt im Talmud,16 dass der Buchstabe Tav das Wort emes, was Wahrheit bedeutet, repräsentiert. Der Grund dafür, dass emes durch den letzten Buchstaben (Tav), und nicht durch den ersten (Aleph), dargestellt wird, liegt daran, dass die Wahrheit sich am Ende einer Reise zeigt, und nicht an deren Anfang. Es ist oft so, dass, wenn wir etwas beginnen, die Wahrheit nicht wirklich attraktiv erscheint. Erst wenn wir das Resultat sehen, erkennen wir, dass die emes [wirklich] der einzige Weg gewesen war.
Darum nutzen wir das Tav, um die Emes (Wahrheit) zu verdeutlichen. Wenn die Weisen einen Buchstaben benötigten, um die Wahrheit zu symbolisieren, warum wählten sie nicht das Aleph, den ersten Buchstaben von Emes? Weil das Tav das abschließende Ziel der Menschheit darstellt, den Höhepunkt unserer Aufgabe die Welt zu vervollkommnen. Und diese Wahrheit wird in der letzten Phase, dem Kommen des Maschiach, enthüllt. Zudem sagt der Talmud, dass das Wort Scheker, oder Falschheit (der Gegensatz von Emes), mit den Buchstaben Schin, Kuf und Reisch geschrieben wird: den letzten drei Buchstaben des Aleph-Beis vor dem Tav. Demgegenüber wird emes, Aleph, Mem und Tav buchstabiert: dem ersten, dem mittleren und dem letzten Buchstaben des Aleph-Beis. Die Frage ist, warum liegen die Buchstaben von emes so weit auseinander, ganz im Gegensatz zu denen des Wortes Scheker? Der Talmud folgert, dass die Buchstaben des Scheker näher zusammenstehen, weil die Falschheit sehr verbreitet ist. Demgegenüber ist die Wahrheit sehr schwer zu finden. Dies wird durch die große Spanne, die die Buchstaben überbrücken, zum Ausdruck gebracht.
Im Psalm 119 heißt es:17 „Deine erste Aussage ist Wahrheit.“ Es gibt einige Kommentare, die sich auf diese Textstelle beziehen. In einem heißt es, dass der erste Buchstabe, in den zehn Geboten, ein Aleph (Anochi) ist. Der erste Buchstabe der Mischna ist ein Mem (M’eimasai). Der erste Buchstabe de Gemara ist ein Tav (Tanna). Aleph, Mem und Tav bilden das Wort Emes.
Weiter heißt es im Talmud: „Die Unterschrift G’ttes ist das Wort emes.“18 Wie jeder Künstler seine Unterschrift unter seine Bilder setzt, so bringt G’tt seine Unterschrift in das Universum, Seine Schöpfung, ein. Dieses Konzept finden wir im Sohar bei der Erklärung der letzten drei Worte der Schöpfungsgeschichte: „…bara Elokim laasos19 – [Er ruhte von all Seiner Arbeit] welche G’tt verrichtet hatte.“ Die letzten Buchstaben dieser drei Worte, bara Elokim laasos, bilden das Wort emes. Warum? Weil in dem Gemälde von G’tt Seine Unterschrift (Wahrheit) eingebettet ist.
Am Schabbat, dem Ziel der g’ttlichen Schöpfung, wird dies klar. G’tt formte die Welt für die Menschheit, damit diese sich verbessern konnte. Durch die Erfüllung von Tora und Mitzwot und dem anwachsen unserer guten Taten, machen wir die Welt zu einem besseren Platz, in welchem wir leben können. In dieser Form bringen wir G’tt – Wahrheit – in die Welt.
Abschließend sagt uns der Tanja,20 dass G’tt Emes genannt wird, weil die einzige wirkliche Wahrheit G’tt ist.
Der Rebbe erklärt, dass das Wort emes sich aus einem Aleph und dem Wort mes zusammensetzt. Aleph steht für G’tt, den Schöpfer des Universums. Wenn man das Aleph von dem Wort emes trennt, bleibt mes zurück, was „Tod“ bedeutet.
Die eigentliche Bedeutung von Tav ist „Zeichen.“ In Jecheskel heißt es,21 dass as G’tt im Begriff war den heiligen Tempel zu zerstören, sagte Er zu Seinem Engel, dass dieser ein Zeichen auf die Stirn des Volkes zeichnen sollte. Dieses Zeichen war der Buchstabe Tav. Die Gerechten erhielten den Buchstaben mit Tinte. Die Bösen erhielten den Buchstaben in Blut.
Das Tav kann für ticheyeh stehen, was „Leben“ bedeutet. Aber es kann auch für das Wort Tamus, was „Tod“ bedeutet, stehen. Die Bedeutung des Tav, als „Zeichen“, zeigt folglich das zweiseitige Wesen seiner Gematria, vierhundert. Diese hat sowohl einen positiven, wie auch einen negativen Aspekt (d. h., die vierhundert spirituellen Welten der Freude gegen die vierhundert Männer von Esau). Und weil das Tav der letzte Buchstabe des Aleph-Beis ist, ist diese doppelte Bedeutung besonders wichtig. Das Tav, um an das Ende der zweiundzwanzig Buchstaben des Aleph-Beis mit all ihren Verzweigungen und Bedeutungen, sowohl im offenbarten, wie auch im esoterischen Bereich, zu kommen, könnte allzu leicht überheblich sein: „Ich beende das Alphabet. Ich vervollständige, für was jeder Buchstabe steht. Seht wie perfekt ich bin.“
Die Botschaft des Tav ist für uns eine ewige Lehre. Es sagt uns, dass, wenn wir fortfahren den Anweisung der Tora mit Demut zu folgen, dann ist dies ticheyeh, Leben. Wenn wir versuchen die Wahrheit durch Arroganz, Tamus, zu erreichen; so ist dies die Antithesis zu wahrem Leben. Wie weiter oben erwähnt, ist das linke Bein des Buchstaben Tav mit dem Jud verbunden. Nachdem wir jeden der Buchstaben des Aleph-Beis, die die Tora bilden, vertieft haben, dürfen wir das abschließende Level, die Grundlage des ganzen Aleph-Beis, nicht vergessen, das Jud der Demut.
Indem wir diese Demut verinnerlichen, können wir die Grundsätze der Tora mit einer reinen Seele und freudigem Herzen leben. Durch die Erfüllung dieser Gebote wird die zugrunde liegende Qualität der zweiundzwanzig „Letters of Light“ offenbart – der ultimative Zustand, der die bevorstehenden Tage des Maschiach begleiten wird.
Anmerkungen
1. Chagiga 4a.
2. Likkutei Sichos, Bd. 1, S. 103-104.
3. Dwarim 7:10.
4. Sefer HaArachim Chabad, Osios, Buchstabe Tav, S. 472ff.
5. Aus grammatikalischen Gründen wird das Tav in diesem Fall als Sav gesprochen.
6. Sefer HaSichos 5751, Bd. 2, S. 665.
7. Dwarim 30:6.
8. Bereschit 23:4, 15.
9. Aus diesem Grund ist der Besitzanspruch der Juden auf Hebron, insbesondere die Machpela Höhle, berechtigt. Wir kauften sie; sie gehört uns.
Es ist wichtig an dieser Stelle den Schulchan Aruch (Schabbat, Kap. 329:6) zu zitieren, in dem es heißt: "Wenn es eine [jüdische] Stadt nahe bei der Grenze gibt, dann sollten wir, auch wenn [Feinde einen Angriff inszenieren, obwohl sie] nur für den Zweck kommen, Stroh und Stoppeln [zu stehlen], [zu den Waffen greifen] und wegen ihnen den Schabbat entweihen. Denn [wenn wir ihren Angriff nicht verhindern,] können sie die Stadt erobern, und von dort aus wird es leichter sein, [den Rest] des Landes zu erobern.“
Ein Jude hat die Verpflichtung gegen diejenigen, auch am Schabbat, die Waffen zu ergreifen, und dies auch wenn der Feind keine unmittelbare Bedrohung für das Leben darstellt. Dieses Gesetz hat nie eine größere Bedeutung als im zeitgenössischen Israel. Eine Grenzstadt wie Hebron ist der Schlüssel zum ganzen Land. Indem man sie einer anderen Nation ausliefert und das Land Israel verkleinert, bringt man alle Einwohner Israels in Todesgefahr. Es gibt heutzutage diejenigen, die sagen, dass der die Gabe von Land den Friedensprozess erleichtern würde. Aber der Schulchan Aruch, der das Maß für unsere Halacha und Tradition ist, sagt dass ein derartiger Transfer allein in Gefahr münden wird. Jeder Zentimeter von Israel ist eine Grenzstadt.
10. Für eine nähere Betrachtung der “kleinen Gematria”, mispar katan, siehe im Kapitel zum Buchstaben Sayin.
11. Or HaTora, S. 1895, erklärt dass die 400 Welten der Freude, von denen im Sohar die Rede ist, die selben sind, wie die 310 Welten, die in der Mischna erwähnt werden (siehe dazu am Ende von „Design“ im Abschnitt zum Buchstaben Schin). Der Sohar betrachtet die „10“ oder Jud von 310 als vollständig, d.h., 10 x 10 = 100. Darum ergibt die Zahl 400.
12. Bereschit 15:9-13.
13. Ebenda 32:5.
14. Likkutei Sichos, Bd. 1, S. 68.
15. Zur Verdeutlichung der beiden Dimensionen (positiv und negativ), Licht und Dunkelheit, die in allem existieren.
16. Schabbat 104a.
17. V. 160.
18. Schabbat 55a.
19. Bereschit 2:3.
20. [379] Iggeret HaKodesch, Brief 6.
21. 9:4.
wirklich nur die Einführung und 2 Zeichen
Einführung
Über sechs Monate hinweg führte Joab, der General von König David, Krieg gegen das Volk der Amalekiter und tötete alle Männer dieses Volkes.1
Als er schließlich zurückkehrte, erzählte er dem König über seinen großen Sieg und wie er alle Männer Amaleks getötet hatte, woraufhin David antwortete, „Die Tora befiehlt uns das ganze Volk Amalek zu bekämpfen, einschließlich der Frauen und der Kinder.2 Warum hast du dich nur gegen die Männer gewandt?“
Joab antwortete, dass die Tora explizit sagt:3 „...timcheh et sachar Amalek – du sollst alle Männer (sachar) des Volkes Amalek bekämpfen.“
König David entgegnete, „Du hast die Worte mit den falschen Vokalen gelesen (nekudos). Es heißt nicht sachar, sondern seicher, was ‘Erinnerung’ [an jedes Mitglied von Amalek] bedeutet.“
Joab ging dann zu seinem Lehrer, der ihn als kleines Kind unterrichtete und tadelte ihn dafür, dass er das Wort seicher falsch, als sachar, ausgesprochen hat. Sein Lehrer antwortete, „Ganz im Gegenteil, ich habe dir richtigerweise das Wort seicher, Erinnerung, gelehrt. Und dies mit der Verpflichtung das ganze Volk Amalek zu bekämpfen. Es tut mir Leid, aber der Fehler liegt bei dir, Joab.“
Wie konnte Joab einen derartigen Fehler begehen?
Wie die Buchstaben, so haben auch die Nekudos, oder Vokale, einen g’ttlichen Ursprung. G’tt gab sie Moses am Berg Sinai und dann wurden sie mündlich überliefert4 von Führer zu Führer, bis sie Esra den Schreiber erreichten,5 der sie dem jüdischen Volk offenbarte und lehrte. Bis zu diesem Zeitpunkt war Hebräisch ohne Vokale geschrieben worden. Der Zwischenfall mit Joab ereignete sich ungefähr 500 Jahre bevor Esra die Vokale offenbarte – soweit die Rechtfertigung für diesen Fehler.
In Sefer Pardes6 und Tikkunei Sohar7 wird erklärt, dass jeder Vokal für eine der zehn Sefiros steht und dass jeder eine Gematria und Bedeutung besitzt. Die Namen der Vokale sind nicht nur heilig, sie tragen auch die Initialen und Akronyme von Engeln in sich.
Die Schriften zur hebräischen Grammatik erklären, dass, wenn die Buchstaben der „Körper“ sind, der Vokal die Seele ist. Ein Körper ohne eine Seele kann nicht überleben. Man kann folglich beginnen sowohl die spirituelle Energie, die über die Nekudos übertragen wird, wie auch ihre Bedeutung zu erkennen.
Die Vokale können, wie auch die Buchstaben, ebenfalls auf drei Ebenen betrachtet werden: Design, Gematria und Bedeutung. Die Gematria kann auf verschiedenen Ebenen berechnet werden. Die einfachste ist, dass jeder Punkt, wie das Jud, zehn bedeutet, und jede Linie (horizontal oder vertikal; ähnlich dem Buchstaben Waw) sechs.
Kamaz – Das Verbergen
Design und Sefirah
Das Kamatz wird aus einer horizontalen Linie gebildet, ähnlich dem Waw. Unter der Linie gibt es einen Punkt, ähnlich dem Jud. Das Kamatz steht für Kesser,1 die Krone, und ist die erste und die höchste der Sefirot.
Gematria
Die Gematria des Kamatz setzt sich aus sechs (die gerade Linie) und zehn (der Punkt), also zusammen sechzehn, zusammen.
Bedeutung
Das Wort Kamatz bedeutet „schließen und verbergen.“ Im Tempel würde der Kohen das Speisopfer in seine Hand nehmen und seine Finger um das Mehl schließen (wie es in der Tora heißt, „vekamatz“2, somit ist es in der Hand verborgen.
Wenn man das Kamatz betont, „aw“, schließt man in der Tat die Lippen.3 Bei der Betonung des Patach tut man das exakte Gegenteil. Das Patach, was „öffnen“ bedeutet, wird geformt, indem man die Lippen öffnet.
Kamatz ist ein Akronym für „das ursprüngliche, helle und reine Licht.“ Diese Stufe der Erleuchtung ist so überwältigend, dass man es nicht voll würdigen oder verinnerlichen kann. Vielmehr kann man nur einen flüchtigen Blick darauf erlangen – dies ist wie der Blick in einen Spiegel, wo man die äußere Form zu erkennen vermag, das Wesen aber nicht mehr.4 Interessanterweise beginnt das Wort Maschiach mit einem Kamatz neben dem Buchstaben Mem. Maschiach wird die verborgenen Level der Tora, wie auch der Schöpfung, verbergen.
Anmerkungen
1. Or HaTefilla, Bd. 1, S. 14.
2. Leviticus 2:2.
3. Tanja, Iggeret HaKodesch, Brief 5.
4. Or HaTora, Bamidbar, S. 1,492.
Über sechs Monate hinweg führte Joab, der General von König David, Krieg gegen das Volk der Amalekiter und tötete alle Männer dieses Volkes.1
Als er schließlich zurückkehrte, erzählte er dem König über seinen großen Sieg und wie er alle Männer Amaleks getötet hatte, woraufhin David antwortete, „Die Tora befiehlt uns das ganze Volk Amalek zu bekämpfen, einschließlich der Frauen und der Kinder.2 Warum hast du dich nur gegen die Männer gewandt?“
Joab antwortete, dass die Tora explizit sagt:3 „...timcheh et sachar Amalek – du sollst alle Männer (sachar) des Volkes Amalek bekämpfen.“
König David entgegnete, „Du hast die Worte mit den falschen Vokalen gelesen (nekudos). Es heißt nicht sachar, sondern seicher, was ‘Erinnerung’ [an jedes Mitglied von Amalek] bedeutet.“
Joab ging dann zu seinem Lehrer, der ihn als kleines Kind unterrichtete und tadelte ihn dafür, dass er das Wort seicher falsch, als sachar, ausgesprochen hat. Sein Lehrer antwortete, „Ganz im Gegenteil, ich habe dir richtigerweise das Wort seicher, Erinnerung, gelehrt. Und dies mit der Verpflichtung das ganze Volk Amalek zu bekämpfen. Es tut mir Leid, aber der Fehler liegt bei dir, Joab.“
Wie konnte Joab einen derartigen Fehler begehen?
Wie die Buchstaben, so haben auch die Nekudos, oder Vokale, einen g’ttlichen Ursprung. G’tt gab sie Moses am Berg Sinai und dann wurden sie mündlich überliefert4 von Führer zu Führer, bis sie Esra den Schreiber erreichten,5 der sie dem jüdischen Volk offenbarte und lehrte. Bis zu diesem Zeitpunkt war Hebräisch ohne Vokale geschrieben worden. Der Zwischenfall mit Joab ereignete sich ungefähr 500 Jahre bevor Esra die Vokale offenbarte – soweit die Rechtfertigung für diesen Fehler.
In Sefer Pardes6 und Tikkunei Sohar7 wird erklärt, dass jeder Vokal für eine der zehn Sefiros steht und dass jeder eine Gematria und Bedeutung besitzt. Die Namen der Vokale sind nicht nur heilig, sie tragen auch die Initialen und Akronyme von Engeln in sich.
Die Schriften zur hebräischen Grammatik erklären, dass, wenn die Buchstaben der „Körper“ sind, der Vokal die Seele ist. Ein Körper ohne eine Seele kann nicht überleben. Man kann folglich beginnen sowohl die spirituelle Energie, die über die Nekudos übertragen wird, wie auch ihre Bedeutung zu erkennen.
Die Vokale können, wie auch die Buchstaben, ebenfalls auf drei Ebenen betrachtet werden: Design, Gematria und Bedeutung. Die Gematria kann auf verschiedenen Ebenen berechnet werden. Die einfachste ist, dass jeder Punkt, wie das Jud, zehn bedeutet, und jede Linie (horizontal oder vertikal; ähnlich dem Buchstaben Waw) sechs.
Kamaz – Das Verbergen
Design und Sefirah
Das Kamatz wird aus einer horizontalen Linie gebildet, ähnlich dem Waw. Unter der Linie gibt es einen Punkt, ähnlich dem Jud. Das Kamatz steht für Kesser,1 die Krone, und ist die erste und die höchste der Sefirot.
Gematria
Die Gematria des Kamatz setzt sich aus sechs (die gerade Linie) und zehn (der Punkt), also zusammen sechzehn, zusammen.
Bedeutung
Das Wort Kamatz bedeutet „schließen und verbergen.“ Im Tempel würde der Kohen das Speisopfer in seine Hand nehmen und seine Finger um das Mehl schließen (wie es in der Tora heißt, „vekamatz“2, somit ist es in der Hand verborgen.
Wenn man das Kamatz betont, „aw“, schließt man in der Tat die Lippen.3 Bei der Betonung des Patach tut man das exakte Gegenteil. Das Patach, was „öffnen“ bedeutet, wird geformt, indem man die Lippen öffnet.
Kamatz ist ein Akronym für „das ursprüngliche, helle und reine Licht.“ Diese Stufe der Erleuchtung ist so überwältigend, dass man es nicht voll würdigen oder verinnerlichen kann. Vielmehr kann man nur einen flüchtigen Blick darauf erlangen – dies ist wie der Blick in einen Spiegel, wo man die äußere Form zu erkennen vermag, das Wesen aber nicht mehr.4 Interessanterweise beginnt das Wort Maschiach mit einem Kamatz neben dem Buchstaben Mem. Maschiach wird die verborgenen Level der Tora, wie auch der Schöpfung, verbergen.
Anmerkungen
1. Or HaTefilla, Bd. 1, S. 14.
2. Leviticus 2:2.
3. Tanja, Iggeret HaKodesch, Brief 5.
4. Or HaTora, Bamidbar, S. 1,492.
zum Buchstaben Rejsch - das Böse
Rejsch – Das Böse
Der Ramban (Rabbi Moische ben Nachman) hatte einen Schüler, Reb Avner, der unglücklicherweise zum Christentum konvertierte und ein hochrangiger Beamter um Hof des Königs von Spanien wurde.
Unglücklicher Weise zum Christentum konvertiert, das ist bewegend..
Es ist kein Wunder dass man bei den Chässidim so denkt, wenn man sich mal die Geschichte ansieht..
Versöhnung ist wichtig, doch Techuwa/Umkehr erste Voraussetzung.
Ja! Der Mashiach/Gesalbte Jeshua Ben Josef/Sohn des Josef, hat nichts anderes gelehrt und gelebt als die Tora/5 Bücher Mose. Hier wird das Leben der Beziehung zu G`TT und zu den Menschen geregelt und gelehrt.
Barmherzigkeit will ich nicht Opfer! Das lesen wir oft in der Tora..
Jeshua hat es uns vorgelebt, auch wir sollen unseren Glauben aufgrund von Taten beweisen können. Doch Taten nur mit eigener Kraft, davon halte ich auch nichts.
Warum, das will ich euch nun in einem kleinen Zeugnis erzählen.
Als ich einmal den G`TT`s Braus bat mir meine Sünde aufzudecken, fiel das Wort Demut in mein Herz, darauf sagte ich: 3 mal habe ich alles verkauft und alles verlassen um den Willen des Vaters zu tun.
Dann kam die Antwort: nimm meine Kraft an, denn mit deiner Kraft erschöpfst du dich zu leicht.
Dann habe ich verstanden, dass ich mit der Kraft G`TT`s handeln soll und mich nicht mehr erschöpfen werde, genau das hat Jeshua getan, er hat alle Salbung und Kraft vom Vater angenommen und konnte uns so Beispiel werden, die Tora zu leben.
Allen gute Woche und ein herzliches Shalom Chaverim..
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