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DER KULTURKRIEG – RUSSLAND, DIE UKRAINE UND WIR von (Hans Friedrich) Robin Renitent
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DER KULTURKRIEG – RUSSLAND, DIE UKRAINE UND WIR von (Hans Friedrich) Robin Renitent
Hans Friedrich/Robin Renitent schrieb:DER KULTURKRIEG – RUSSLAND, DIE UKRAINE UND WIR
Eine bewusst subjektive Sicht
Die akute Phase der Ukrainekrise brach vor 2 Wochen aus. Bisher habe ich keine ausführliche Stellung genommen, was z.B. auf meinem Blog schon moniert wurde. Aber manche schätzen mich immer noch falsch ein. Ich äußere mich erst, wenn ich mir umfassend eine Meinung gebildet habe die dann auch wasserdicht ist. Dazu gehört im Falle der Ukraine nicht das vorrangige Konsumieren von deutschen Mainstreammedien und der Ergüsse grenzdebiler Schreibgriffel in den Onlinegazetten, sondern das eigene Recherchieren. Das bedeutet konkret, dass wir auch unsere Verwandten und Freunde in Moskau und in der Ukraine anrufen und deren Meinung hören. Dann liest mir meine Frau russische Medien vor. Ich lese amerikanische Links....alles das kostet Zeit.
Ich bin ja nicht auf der Flucht. Ich habe ein Familienleben, möchte klassische Musik hören, Sex machen, Kuchen essen. Und wenn ich dann LUST habe was zu schreiben, dann tue ich das. Oder auch nicht. So einfach ist das.
Übrigens eine Sicht aus rein ökonomisch-libertärer Perspektive verbietet sich hier, wir haben es mit einer realpolitischen Situation zu tun, die auch realpolitisch bewertet werden muss. Zum Aufbau einer Privatrechtsgesellschaft braucht es Zeit, Bildung und Bewusstsein. Der Vorwurf einiger Libertärer an andere Fraktionen des libertären Gedankens es besonders „mit Putin“ zu halten und damit die „libertäre Idee“ zu verraten ist albern. Es sind die gleichen Libertären, die so denken, die auch in unendlichen Zirkeln uferlos theoretisieren, ihre Erkenntnisse aber nicht praktisch leben. Wir haben es mit einer Gewaltsituation zu tun und intelligente Marktfunktionsveränderungen mit marodierenden Banden zu erreichen funktioniert nicht. Im Übrigen widerspricht der Sezessionsgedanke in keiner weise libertären Vorstellungen.
Im Internet tobt nun also ein heißer Kampf von Russenfreunden und Russengegnern, von Putinhassern und begeisterten Putinjublern. Es argumentieren Polen, Russen, Deutsche, alles geht quer durcheinander. Am wenigsten hilfreich sind die Massenmedien, es ist wie immer: Experten und solche die sich selbst dafür halten blasen ihre Meinung in die Gazetten und das TV, doch die Wenigsten sind vor Ort, ja viele waren überhaupt nie in Russland oder der Ukraine. Wir kennen diese Szenarien von anderen Krisen, wo Ägyptenexperten aus einem Büro in Tel Aviv berichten, Libyenexperten aus einem Büro in Rom und Berichte über Kalifornien aus dem Büro von Marc Pitzke aus einem Hochhaus irgendwo in New York kommen.
Nein, auch ich habe nicht das Herrschaftswissen was nötig ist um ein ganz dichtes Urteil zu fällen, aber ich habe mir einen Weg durch den Dschungel der Nachrichten gelegt, der mich so nahe wie möglich, und wie das von meinem Wohnsitz in Nordamerika möglich ist, an die Ereignisse und deren Bewertung heranbringt. Hilfreich ist da, dass meine Frau Russin ist, ich seit 21 Jahren jährlich in Russland bin, wir dort eine weit verzweigte Familie und viele Freunde haben. Teile der Familie wohnen auch in der Ukraine. Ich vermag also aus eigener Beobachtung zu schöpfen und der Bewertung russischer Mentalität bin ich ja täglich in meiner Ehe ausgesetzt.... Ich weise schon jetzt darauf hin, dass meine Einlassungen zum Thema absolut subjektiv sind und mir ist auch wichtig zu betonen, dass ich Argumente anderer Bewerter zwar gerne annehme, sie aber auch als subjektiv einstufe. Reine Besserwisser aber können mich mal.
Ich habe also mehrere Möglichkeiten mich des Problems Ukraine und Krim zu nähern. Zunächst die Ökonomische. Die Feststellung, dass die Russen keine Weltmarktprodukte anbieten und dafür aber einen starken Rohstoffsektor haben ist so lang wie der Bart von Barbarossa. Da braucht man keine aufwendigen Analysen hochdekorierter Ökonomen, da reicht ein Gang durch die Elektromärkte in Deutschland, Polen oder einem anderen EU-Land, oder haben sie schon mal eine russische Waschmaschine gesehen? Na also. Andererseits kann ich Ihnen versichern, dass in den 34 Auchan-Märkten Moskaus von Danone-Yoghurt, bis KRAFT-Käse oder Warsteiner so ziemlich alles aus dem Westen kommt. Bei Textilien und Elektrokleinkrempel natürlich aus China. Also nicht anders als bei uns. In Novosibirsk oder Wladiwostok ist das übrigens nicht anders. Die Stärke Russlands auf dem Energiesektor ist auch eine Folge deutscher Dussligkeit. Unsere glorreich-überstürzte Energiewende hat natürlich den Lieferanten stark gemacht. Die Polen und Tschechen sind da schlauer, die bauen unbekümmert ihre eigenen Reaktoren.
Nun schauen wir uns die Lage aus amerikanischer Sicht an. Hier wird es kompliziert, und zwar deshalb, weil man bei jedem kritischen Wort 3 Mal seine pro-amerikanische Haltung beteuern, ja beweisen muss. Ich lebe nun 16 Jahre in Nordamerika, bin 200 000km durch 49 Staaten der USA gereist und habe amerikanisches Denken weitgehend verinnerlicht, meine Liebe zu dem Land ist stark, aber ich kann, wenn ich mich um eine gerechte Bewertung bemühe und die sowohl einerseits an der amerikanischen Rhetorik festmache, wie auch an amerikanischem Handeln, nicht mit zweierlei Maß messen. Danach stehen den russischen Interventionen in Georgien und Abchasien, die natürlich „zum Schutz russischer Interessen“ erfolgten eben auch etliche Invasionen der Amerikaner in nicht benachbarte Länder gegenüber, die, so die amerikanische Sprachregelung, dem berechtigten Schutz „amerikanischer Interessen“ dienten. Erinnerungslücken? Hier:
Ausgerechnet die Pfeife und politische Niete Obama warnt...also schauen wir uns mal die Einmischungen der USA seit dem Mauerfall an:
° 1989: Panama
° 1990: Liberia, Kolumbien, Saudi-Arabien
° 1991: Kuweit, Haiti, Irak
° 1992: Jugoslawien, Irak, Somalia
° 1993: Irak, Bosnien
° 1994: Haiti
° 1995: Kroatien
° 1998: Sudan
° 1999: Kosovo
° 2001: Afghanistan
° 2003: Irak
° 2004: Haiti
° 2011: Libyen
Nun stellen wir uns mal vor wie die USA diesen Einsatz rechtfertigen würden: Obama würde Truppen nach Mexiko entsenden um dort „englischsprachige Bevölkerungsgruppen“ zu schützen. Ich kann die verlogene Mimik von Senator John McCain direkt sehen.
Noch Fragen Statler?
Jetzt zur russischen Seite: Mein Ärger über Putin sitzt tief. Ich nehme ihm persönlich übel, dass ich immer noch über das Loch in der Betontreppe unserer Bahnplattform steigen muss und das niemand es geschafft hat, in 18 Jahren nicht, dieses Loch zu verfüllen. So wie ich einerseits versichern muss (gewissen Schmalspurdenkern und Leuten mit begrenzter Durchsicht und vorschnellem Urteil) dass ich nicht dem zeitgeistgemäßen Antiamerikanismus verfallen bin, so muss ich jetzt (eigentlich völlig überflüssigerweise) versichern kein „Putinist“ zu sein. Es ist schon frustig, wenn man 21 Jahre erlebt und sich darüber ärgert, dass Russland es nicht geschafft hat eine funktionierende Landwirtschaft (Millionen von Hektar liegen brach) aufzubauen, die Infrastruktur zu verbessern und wettbewerbsfähige Produkte zu produzieren. Das schnelle Geld des Immobilienmarktes, die Spekulation und das Investment in Shopping-Center erschien eben reizvoller.
Und doch stelle ich fest, dass Putin Statur gewonnen hat. Nicht, weil er barbusig auf Bären reitet, aber aus dem blassen KGB-Apparatschik ist immerhin eine Mann geworden der eine gewisse Souveränität ausstrahlt. Die permanente Verächtlichmachung Putins ist jedenfalls kontraproduktiv. Einen Gegner muss man ernst nehmen. Anderseits sind es natürlich genau die Medien und Schreibgriffel die sich über Putin auskotzen die sich bei Obama vor Begeisterung in die Hose pinkeln und ihn über Jahre fast heilig geschrieben haben. Jedenfalls im Vergleich mit dem Hannepappel, verhinderten Möchtegerndiktator und Hobbysozialisten Obama hat Putin deutlich mehr Statur. Obama hat Amerika in einer Weise negativ verändert und von seinen ursprünglichen Werten entfernt, die ihn für mich und eben nicht nur für mich zu einem völligen Versager stempeln. Amerika hat Obama so wenig verdient wie die Russen Putin. Putin hat es versäumt das Land in blühende Landschaften zu verwandeln, mit den Einnahmen aus Gas und Öl hätte er das leicht gekonnt. Und dennoch: Der Lebensstandard des Normalrussen hat sich deutlich verbessert. So hatte denn Putin bei mir auch absolute Schonzeit während der olympischen Spiele, die zwar überteuert, aber dennoch genial und gastfreundlich über die Bühne gebracht wurden. Das völlig unangemessene und unfaire Putin plus Russlandbashing in diesen 2 Wochen der Olympiade fand ich schlichtweg zum Kotzen. Besonders die deutsche Presse war so was von grenzdebil-unfair-doof, dass ich mich in Grund und Boden schämte.
Der Zerfall der Sowjetunion ist nach meiner Beobachtung für die jüngeren Russen, also unsere Freunde und deren Generation (40 und jünger) kein großes Problem. Diesem Konstrukt trauern wohl nur ältere Leute nach und Menschen, die in der Bürokratie und Nomenklatura Vorteile davon hatten. Auch die Hinwendung zu Putin ist nicht so intensiv wie im Westen angenommen. Die Leute interessieren sich ÜBERHAUPT NICHT für Politik und wir werden immer ungläubig bestaunt, wenn wir zugeben, dass Politik Teil unseres täglichen Lebens ist. Aber: Die Russen haben, ganz erfreulicherweise, ein starkes patriotisches Vaterlandsgefühl. Das wird nicht so showmässig-disneyesk zelebriert wie bei den Amerikanern, aber ist dem doch in der Substanz sehr ähnlich. Von der EU allerdings halten sie wenig, jedenfalls die Russen in Russland. Die Vorstellung sich EU-Regeln zu unterwerfen würde dem russischen Stolz geradezu widersprechen. Und das ist auch gut so.
Bevor ich zur Ukraine komme nähere ich mich jetzt den unterschiedlichen Werten, also dem, was den generellen Unterschied zwischen uns Westlern und DEM Russen ausmacht. Diese Betrachtung ist eine Herangehensweise die natürlich geboren ist aus meiner eigenen Einstellung, meiner politischen Position, die aber dennoch einige Wahrheiten enthalten dürfte die der Wertezustandsbeschreibung ziemlich nahe kommt. Und diese Betrachtung aus diesem Blickwinkel ist auch deshalb wichtig weil nur so die Vorgänge in der Ukraine zu verstehen sind. Schauen wir mal zurück:
Bis etwa Ende der 50iger Jahre, Anfang der 60iger war Amerika ein Land das absolut faszinieren konnte. Ich meine nicht in seiner landschaftlichen Schönheit, da fasziniert es immer, sondern in der Vermittelung von Werten. Die amerikanische Verfassung, dem deutschen Grundgesetz weit überlegen, funktionierte in ihren demokratischen Festschreibungen immerhin so gut, dass sie uns in Europa als vorbildhaft erschien. Zu dieser Zeit wusste man noch nichts von dem religiösen Fanatismus im Bibelbelt, die Rassentrennung war uns Europäern nicht so nahe, das Reisen, ja das Telefonieren war eine teure Angelegenheit und nur besonders einkommensstarken Menschen vorbehalten. Die amerikanische Familie war ein Ideal und auch die deutsche Familie, oder die europäische Familie erfreute sich einer hohen Beliebtheit als Zukunftskonstruktion für das eigene Leben. Die Freiheit der Mobilität in Amerika erschien uns nachahmenswert. Und besonders der Deutsche päppelte sein liebstes Kind, das Auto, so hoch, dass er, wenn er mit einem Lloyd Alexander nach Italien fuhr, sich vorkam wie James Dean in seinem Cabrio. In dieser Zeit, bzw. in den nächsten zwei Jahrzehnten wurden Fernsehserien gedreht wie die „Waltons“, Familienidyllen die auch nach Europa schwappten und uns ein nachahmenswertes Leben vorführten.
Doch auch die Amerikaner konnten diesen akzeptablen Lebenstraum nicht stringent umsetzen. Es gab mehrere Brüche. Der wohl Wichtigste war die Aufhebung des Goldstandards 1971 und die uferlose Ausweitung der Papiergeldmenge. Die Möglichkeit von nun an über die Verhältnisse zu leben hat zu einer vollständigen Erosion von Moral, Anstand und Respekt geführt. Und zwar nicht nur in Amerika sondern auf der ganzen Welt, zunächst natürlich in der Westlichen. Der mit diesen Papiergeldmengen mögliche „Ausbau“ der Demokratie, aber eigentlich eher des Sozial- und Wohlfahrtsstaates hat zu einer Flut an Staatsangestellten und Staatsalimentierten geführt die es verlernt haben unter Marktbedingungen selbst ihre Existenz bestreiten zu können. In Amerika hatte zumindest der Sozialstaat (nicht die Ausweitung der Staatsbeschäftigten) noch eine langsamere Entwicklung was mit der amerikanischen Geschichte und dem Selbstverständnis zusammenhängt, aber in Europa hat man das als Fortsetzung der unseligen französischen Revolution gesehen und mit dieser Geldflut die Gleichheit nicht durch Überzeugung oder Einsicht, sondern per finanzieller Schubhilfe umsetzen wollen. Die eigentliche „Katastrophe“ aber war die Möglichkeit des Ausbaus von Lehre und Forschung, nicht in substantielle naturwissenschaftliche oder überschaubare geisteswissenschaftliche Fächer, sondern in uferlose Unter- und Splitterfächer der Politik-, Sozial- und Geisteswissenschaften, also der Quatsch- und Laberfächer, deren Gewinn für die Gesellschaft nachrangig war, die aber unzählige staatsabhängige Beschäftigte und pseudointellektuelle Claqueure für die Nomenklatur brachte.
Diese rahmenlose und ergebnisoffene Forschung war einer der Faktoren die es möglich machten die Demokratie in einen Selbstbedienungsladen von Minderheiten zu verwandeln und eine staatlich geförderte Werteumkehr zu erreichen. Damit hatte sich der Staat seine Stützpfeiler selbst geschaffen, die das Bruttosozialprodukt erarbeitenden Deppen des Mittelstandes gerieten in die Minderheit und die Deutungshoheit dessen, was als „gesellschaftliche Notwendigkeit“ ansteht, wurden von eben diesen Sozialkonstrukteuren und ihren Zuarbeitern in den Medien übernommen. Der Feminismus, der den Frauen keine Emanzipation brachte sondern sie in neue Abhängigkeiten verstrickte schwappte aus den staatsalimentierten Zentren geistiger Verkrampfung wie Berkeley oder Berlin zerstörend in die Gesellschaft und ihre Fundamente, die Familien, und findet sich heute in seinen verzweigtesten Formen als Wegbereiter der Auflösung der Geschlechter selbst an den Schulen wieder. Die Dekadenz die Homosexualität nicht als als zu akzeptierendes Miteinander umzusetzen, sondern als erstrebenswertes Lebensmodell einer noch in der Suchphase befindlichen Jugend, ja diese Sicht sogar Kindern zu verkaufen ist eine Ungeheuerlichkeit, die nur als ein ideologisch gesteuerten Angriff auf die traditionelle Gesellschaft gesehen und von einer entfesselten Finanzelite umgesetzt werden kann.
Die ausufernde politische Klasse und das staatsabhängige akademische Proletariat sind eine exzellente Manövriermasse für die Gründer von Finanzdynastien. Die steuergeldersaufenden Zuarbeiter dieser Finanzoligarchie beteiligen sich an der gesteuerte Verarmung und Entwertung der Kleinvermögen breiter Bevölkerungsschichten. Die sozialistischen Utopien unbelehrbarer Träumer und Illusionen hochmotivierter Jungpolitiker können und werden in diese Strategie mit einbezogen und verpassen dem Ziel einer Weltelite oder Weltregierung den nötigen Seitenschub.
Diese Entwicklung in der westlichen Welt fand nur sehr abgestuft, bzw. verlangsamt auch in der „östlichen“ Welt, also Russland statt. Nach dem Zusammenbruch der UDSSR hatten die Menschen andere Sorgen als sich für spinnige Laberfächer an der Uni einzuschreiben, der Gedanke für einen einen BROTerwerb zu studieren oder zu lernen war und ist der Vorherrschende. Die Situation gleicht der Zeit der Aufbaujahre im Wirtschaftswunderdeutschland der Nachkriegszeit. Die Menschen arbeiten für bessere Wohnungen, etwas Komfort, Autos und kleine Reisen. Die Arbeitsbedingungen, die fehlende Infrastruktur, der Zeitaufwand ist in der normalen russischen Familie deutlich höher um ein ähnliches Ergebnis zu erreichen wie es eine vergleichbare Familie im Westen hat. Unsere Freunde erfreuen sich ihrer jetzt gut ausgebauten Wohnung, des Autos, ja der Reisen zum Tauchen auf die Philippinen oder in die Türkei. Aber schon sie sind Ausnahmen. Der normale Russe fährt auf seine Datscha. Ja, Russen sind heute Reiseweltmeister, aber doch in Gruppenreisen und als Kurzreise. Wie hoch der ökonomische Druck ist, zeigt auch, das solche Reisen immer auch als Einkaufsreisen gesehen werden. 1 Tag Kölner Dom, ein Tag Hansaland, aber 3 Tage einkaufen bei C&A. Und Moskau ist nicht die Provinz. Und die Provinzhauptstadt ist nicht das Dorf.
Es ist also ein geistig gesundes Dasein. Der Existenzkampf erfolgt ohne Umwege. Das Sozialamt ist kein Puffer. Nur so, unter dieser Konzentration auf das Wesentliche, kann man zu solchen Aussagen kommen wie zitierte Russen vor einigen Tagen in der WELT: „"Wir wollen nicht in dieses Schwulen-Europa". ("Damit uns nicht diese Homoehe aufgezwungen wird. Ich habe gesehen, dass ein hochrangiger Beamter in der EU in einer Homoehe lebt. Ich will nicht, dass meine Kinder schwul und lesbisch werden.")
In dieser Aussage manifestiert sich letztlich der „Clash of Cultures“, der „Kampf der Kulturen“. Geht es nach den westlichen Eliten und ihren intellektuellen Maulwürfen müsste Russland kulturell kapitulieren. Müsste Russland in die Einbahnstraße westlicher Dekadenz einbiegen. Das Empfinden für Prioritäten ist eben ein Anderes, es gleicht dem der Aufbaugeneration meiner Eltern oder eben der Waltons-Family in den USA vor 50 Jahren. Der Schluss, das Russen damit „zurück“ oder „unterlegen“ sind greift aber zu kurz: Es ist der Stolz der sie dran hindert sich diesen westlichen Entartungen zu unterwerfen. Und es ist eben mitnichten so, dass Russen Homos nicht tolerieren. Meine Schwiegermutter, meine Verwandten kämen doch gar nicht auf die Idee Schwulen ihr Lebensmodell untersagen zu wollen. Aber, und das ist entscheidend, sie wehren sich gegen Schwulenpropaganda, gegen Frühsexualisierung ihrer Kinder und gegen das, was an als Dekadenz empfundenen Informationen aus dem Westen in ihre Wohnzimmer schwappt. Putin hat das erkannt und aufgegriffen. Wenn ich ihn auch für einen Versager im Kampf gegen Korruption, Schlendrian und beim Aufbau einer effizienten Produktivwirtschaft halte, hinsichtlich einer nationalen russischen Identität hat er das Richtige getan. Da ist er dem amerikanischen Patriotismus näher als mancher es wahrhaben will.
Nur wir, die wir an der Zerstörung des Begriffs Nation arbeiten, wo Linksautonome davon träumen das Russland bis an den Atlantik reicht und die deutsche Flagge im Klo runtergespült wird, wir, die wir unsere mühsam errungenen nationalen Freiheiten gegen die Unfreiheit eines übernationalen ideologischen Konstrukts eintauschen, wir wollen den nationalen russischen Patriotismus nicht verstehen. Wir wollen es nicht wahrhaben und akzeptieren, dass sich Menschen eine andere Umgangsform und Gesellschaftsgestaltung wünschen als wir sie „erstreben“. Wir geben keine Ruhe, bis auch das letzte russische Schulkind mit einer Plüschmuschi und einem Plastikpimmel im Unterricht rumfummelt und sich nasebohrend fragt: Bin ich nun Junge oder Mädchen.
Und hier kommt meine persönliche Zwischenbemerkung als Ehemann, Vater und Großvater: Dem Amerika der Waltons kann ich solange etwas abgewinnen wie nicht eine Hysterie wegen eines Brustnippels ausbricht oder ein Schulkind wegen eines Stinkefingers suspendiert wird. Und ein regenbogenflaggenfreies Russland ist mir allemal lieber als eine Gesellschaft die ihre Ausgaben für Gendertoiletten verplempert. Die Arroganz der westlichen Sozialkonstrukteure an ihrem Wesen genesen zu müssen kann mich inzwischen mal.
Bleibt der Begriff der Freiheit und die des Individuums zu durchleuchten. Die Freiheit in den USA sich in ein Auto fallen zu lassen und unkompliziert durch 50 Staaten reisen zu können hat was. Weil es bequem ist. Im Wesentlichen kann ich auch sagen was ich will, eine Penthouse zu kaufen ist schon schwieriger, da übt der Kioskbesitzer eine Vorzensur und nur Larry Flint hat seine Narrenfreiheit. Er erinnert daran das die McCarthy-Ära zu Ende ist. Nicht zu Ende ist aber die Verfolgung des amerikanischen Bürger durch das IRS, das amerikanische Finanzamt. Das ist noch einen Zacken schärfer als das Deutsche. Es verfolgt weltweit und gnadenlos. In Deutschland habe ich die Freiheit noch etwas mehr Irrsinn zu zünden und mich austoben zu können ohne gleich in der Klapse zu landen, kurioserweise habe ich die Freiheit Irrsinn in Deutschland sogar durch den Steuerzahler finanzieren zu lassen. Ganz wunderbar. In Russland kann ich Pornos kaufen, zu Hause einen Schwulen knutschen, im ganzen Land umherreisen, nur nicht so bequem und mich auch wie Pussy Riot verhalten, allerdings nicht auf Altären oder in Kirchen. Alles normal und gefahrlos. Als Russe kann ich auch in jedes Ausland reisen, die Visa werden von den zu bereisenden Ländern gefordert. Es ist halt unbequemer Russe zu sein. Als Russe brauche ich nur 13 Prozent Steuern zu zahlen und werde nicht weltweit verfolgt, wenn ich im Ausland ein Konto eröffne. Auch das ist Freiheit. Kurzum: Vor Schnellschüssen ist zu warnen. Überkommene Vorstellungen müssen mal aufgebrochen werden. Ach ja, und während die amerikanische Dominanz versucht ALLEN Ländern ihren Stempel aufzudrücken beschränken sich die Russen, jedenfalls nach dem Ende der SU, im Wesentlichen auf den euroasiatischen Landrücken, also ihre „historisch gewachsenen“ Einflusssphäre. Das muss man auch als „Transatlantiker“ und Amerikaliebhaber feststellen dürfen.
Nach diesem Schlenker, den ich als notwendig erachtete, komme ich nun zu den aktuellen Ereignissen auf dem Maidan und auf der Krim. Man muss sich aber der vorgenannten Zusammenhänge bewusst sein um zu verstehen was in der Ukraine abläuft und warum dort Menschen verheizt werden und diese Gesellschaft im Umbruch ist. Zunächst Mal kann die Ukraine Westeuropa als Lehrbeispiel gelten. Die Versprechungen der politischen Klasse, dass verschiedene Nationalitäten unter einem Dach zu vereinen sind und das dem Frieden dient sind eine ideologisch motivierte Zwecklüge. Das Gegenteil ist der Fall. Das Zwangskorsett EU hat seine Bewährungsprobe noch gar nicht bestanden. Der Wunsch der Völker nach Selbstbestimmtheit (Spanien-Basken-Katalonen, Belgien-Flamen-Wallonen, Italien-Tirol, England-Schottland) ist latent vorhanden und nur durch die Zuwendungen der EU mühsam unter der Decke gehalten. Da der finanzielle Kollaps der EU vorprogrammiert ist, - auch das Fiat-Money einer endlos laufenden Notenpresse braucht irgendwann einen Gegenwert -, ist mit ihrem Zerfall zu rechnen. Ohne den Klebstoff Geld hält nichts zusammen. Eine europäische Identität gibt es nicht, nur ein Gefühl für Europa aber keines für die EU. Konstrukte dieser Art sind nur begrenzt haltbar. Bei der SU hat das 70 Jahre gedauert, ein Wimpernschlag der europäischen Geschichte.
In dieses Konstrukt also sollen/wollen die Ukrainer hinein. Diesen Fehler haben auch schon die Polen gemacht, sie sind aus dem Hegemonialbereich der SU nahtlos unter das nächste übernationale Dach geschlüpft. Diesmal freiwillig. Ich kenne Polen sehr gut. Kann also bestätigen das die Autobahnen, Landstraßen und Wasserwerke wunderbare Liebesgeschenke der EU an Polen sind, auch deshalb um sie als Puffer gegen den „Osten“ und damit Russland zu missbrauchen. Ich war ja zigmal da. Diese Infrastrukturmaßnahmen waren bitter nötig und die umworbene Braut war schnell bereit sich dem Liebeswerben zu ergeben. Schade eigentlich. Meiner großen Liebe Polen hätte ich mehr Standfestigkeit gewünscht. Immerhin haben aber die Polen als erste Beitrittskandidaten am meisten abgesahnt. (Die weiteren Beitrittsländer haben dann nur die Reste aus dem Topf kratzen können) Letztlich sind neben den Wasserleitungen und Straßen aber die Möglichkeiten der politischen Klasse sich in Brüssel den Hintern zu wärmen und fette Konten anzulegen, sowie eine traumhafte Altersversorgung abzustauben zu können, so verlockend, dass auch hier der polnische Patriotismus zugunsten schnöden Mammons verraten wurde. Allerdings, und das will ich ausdrücklich hinzufügen gibt es dennoch eine starke polnischen Patriotismus, der vorbildhaft für andere EU-Länder ist. Auch die Ungarn gehen einen eigenen Weg, bekommen aber von den Brüsseler Totalitaristen ständig das label „aussätzig“ verpasst, weil sie sich weigern den Schierlingsbecher auf „Ex“ zu kippen.
Doch der Moloch EU ist gefräßig. Ich gehe davon aus, dass die EU in subversiver Weise auch Teile der ohnehin korrupten politischen Klasse der Ukraine weichgeklopft hat. Das sind die, die nicht den Vorteil der Ukraine sehen, sondern zunächst ihren ganz persönlichen. Schon vor dem Aufstand sind etliche Millionen geflossen um die Ukrainer anzufüttern, die Deutschen haben die Berkut-Leute geschult, die Konrad-Adenauer-Stiftung hat den Boxer Klitschko als Agenten westlicher Interessen strategisch in Kiew platziert und auch die Amerikaner haben etliche Offerten in Richtung Ukraine abgegeben. Es ist klar, dass das von Russland nicht gerade als nachbarschaftliche Blumensträuße empfunden und akzeptiert werden kann, es ist ein direktes Wühlen im Vorgarten. Die Zusagen gegenüber Russland Offerten der Nato an die Ukraine zu unterlassen waren vergessen und es wurde ein Pro-EU-Klima erzeugt, wie eine übersteuerte Klimaanlage. Die EU-Konstrukteure in Brüssel und Straßburg haben, das ist ganz offensichtlich, versucht europäische Großmachtträume, ganz als Fortsetzung der Hitler’schen Visionen einer Ostraumbeschaffung, mit Hinterlist in die Tat umsetzen und damit nachzuholen was Hitler versagt blieb: Einen europäischen Großraum mit weiten Expansionsflächen in östlicher Richtung. Es ist eine Schande, dass sich Deutschland an dieser hinterfotzigen Politik beteiligt und keine BESONDERE Zurückhaltung übt. Das ist also das, was man meint, wenn man sagt. „Wir sollen aus der Geschichte lernen!“
Im Prinzip ist die Ukraine ein reiches Land. Theoretisch könnte die Kornkammer dieses Landes ganz Europa ernähren, sowohl mit Getreide als auch mit Kartoffeln. Doch der einfache Ukrainer weiß nicht das Westeuropa bereits jetzt an einer Überproduktion von Lebensmittel leidet, die Markteingriffsexperten in Brüssel den europäischen Landwirten Prämien zahlen um WENIGER zu produzieren und per Verordnung die Produktionsmengen begrenzen. In welchen Markt hätten die Ukrainer hier vorstoßen können? Wo ihre Produkte absetzen? Das Erste was ihnen passiert, wenn sie in die EU kommen würden wäre eine BEGRENZUNG ihrer Produktionsmengen. Ein Desaster. Traditionell aber war und ist die Ukraine ein Lieferant mit funktionierenden Absatzmärkten in Russland. Ebenso die Kohle aus dem Donezbecken. Will Deutschland die kaufen um damit seine gescheiterte Energiewende zu verlängern?
Der Wohlstand der Ukraine liegt zu 2/3 unter dem Russlands. Er kann sich verbessern wenn die Ukraine seine Absatzmärkte gen Osten pflegt und ausbaut. Eine freundschaftliche Anbindung an Russland ist jedenfalls natürlicher, als ein alimentiertes Aushalten durch die EU. Nehmerländer gibt es genug und schon der griechischen Korruption und Erpressung werden wir kaum Herr. Wie soll das mit der Ukraine funktionieren, warum sollten sich die Westeuropäer und die Ukrainer diesen Frust antun? Oder noch anders: Wenn Friesen schon nicht einsehen warum sie den Mezzogiorno unterhalten sollen, warum sollen dann Basken einsehen Gelder nach Kiew senden zu müssen. Diese Form der Umverteilung ist nicht friedensfördernd und es würde sein wie immer: Letztendlich ist der Beitritt zur EU eine Möglichkeit abgehalfterte Provinzpolitiker zu guten Konditionen nach Brüssel zu entsorgen. Insofern ist es ein großer Fehler die Illusion eines Beitritts zu nähren zumal die EU ja auch vorerst gar nicht ernsthaft daran denkt. Das heute vermeldete Hineinpumpen von 20 Milliarden (bis 2020...hahaha...) ist der schäbige Versuch auf Kosten europäischer Steuerzahler (besonders der Deutschen) Einfluss zu behalten und auszubauen, aber doch nicht den Ukrainern eine Lebensniveau zu verschaffen wie das die Familie Schmidt in Berlin-Dahlem hat.
Die EU denkt nicht daran die Ukraine ins Bett zu holen, sie will sie als Bettvorleger, aber ihr und dem Westen, besonders den fernen USA ist es aber ein Dorn im Auge wenn sich in der Ukraine prorussische Konstellationen ergeben. Nach dem Motto, wenn nicht mit uns, dann aber auch nicht mit Anderen. Dabei wäre der mit Eifersucht gesehene und von Putin vorangetriebene „Eurasische Wirtschaftsraum“ nicht die schlechteste Lösung. Die Eifersucht Europas und das Misstrauen Amerikas ist unbegründet. Weder werden die Ukrainer oder Russen eine MIELEgleiche Waschmaschine bauen (können), noch etwa haben die Amis die Chance ihre schrottigen Elektroheizer zu verkaufen. Da sind die Chinesen vor.
Die Regierung Viktor Yanukovych war ein Sauladen. Der Mann eine intellektuelle Niete und typischer raffgieriger Apparatschik. Aber die Ukrainer haben ihn gewählt. Unter der Aufsicht internationaler Wahlbeobachter und der OSZE. Hatten die etwas zu beanstanden? Es ist also zunächst Mal Sache der Ukrainer, wenn sie sich einen Dussel wählen. UNSERE Wahlentscheidungen sind ja auch nur unwesentlich intelligenter. Yanukovych also hat sich eher an Russland als an die EU anlehnen wollen. Und hat das Assoziierungsabkommen nicht unterschrieben. Präsidenten handeln nicht immer so, wie es Mykola Ukrainowitsch gefällt. Mir gefallen 99 Prozent der Entscheidungen meiner Regierung nicht. Es ist auch völlig unerheblich ob und mit welchem Druck seitens Putin dieser Möchtegernoligarch gehandelt hat. Der Druck von Obama oder von Herrn Schulz auf Frau Merkel ist natürlich inzwischen Alltag. Kurzum: Die Entscheidungen unserer Politiker werden ja auch ganz erheblich von außen, also von Brüssel beeinflusst und von einer Entscheidungssouveränität kann in vielen Fragen schon lange keine Rede mehr sein.
Die Entscheidung von Yanukovych sich wirtschaftlich eher an den Nachbarn Russland zu binden macht ja auch Sinn. Die geographische Nähe ist gegeben, die historischen Handelswege sind vorhanden und die technischen Normstandards sind ähnlich oder gleich. Es spielt also gar keine Rolle ob Yanukovych unter dem Druck Moskaus gehandelt hat oder ob er eine Marionette ukrainischer Oligarchen ist. Im Ergebnis ist es egal ob die Ukraine nicht auf die Beine kommt wegen der Ausplünderung des Landes durch eine kleine Clique krimineller Mafiosi oder durch die Beschränkungen, die die EU diesem Land auferlegt. Das nun der rohstoffarme und unterindustrialisierte Westen des Landes eher eine Anbindung an die EU möchte liegt auch auf der Hand. Die subversive Wühlarbeit des Westens in Verbindung mit der optisch-kommerziellen Vorführung des Wohlstandes in dem leidlich gut prosperierenden Nachbarn Polen hat ihre Früchte getragen. Zumindest der Blick auf Luxus kann verführen. Was wir aber sehen können, und was uns bei einer Urteilsfindung zur EU hilft ist die Tatsache, dass viele Ethnien unter einem Dach eine Problemgesellschaft bilden, die nur in prosperierenden Zeiten leidlich zusammenhält aber bei geringsten Verwerfungen wieder in ihre Teile zerfällt. Auch Jugoslawien war ja ein gutes Beispiel dafür.
Wirklich elegant haben die Tschechen und Slowaken es geschafft sich wieder zu entklammern. Die Unterschiede im Lebensstandard sind sichtbar, aber durch die Trennung ist einem Konflikt vorgebeugt worden. Das zwanghafte Festhalten des Westens an einer ungeteilten Ukraine steht dem Umarmungsanspruch Russlands in Perfide nicht nach. Den Machthabern in Washington und Brüssel einerseits und Moskau andererseits geht es nicht um Demokratie und Menschenrechte. Es geht um die jeweilige Ausweitung des Pufferbereichs. Dabei wäre eine Teilung durchaus vorteilhaft. Nicht eine Teilung von außen, sondern ein Plebiszit der Ukrainer.
In so einem Plebiszit würden auch sofort die faschistischen Kräfte profilierter und schärfer abgegrenzt sichtbar werden. Man könnte den Gegner klar erkennen und ihm seine Schranken zuweisen. Die lächerlichen Sanktionsandrohungen des Westens die bei der „großen“ Ukraine wirkungslos verpuffen, zur Disziplinierung Russlands schon gänzlich untauglich sind, könnten aber bei einem isolierten faschistischen Rumpfstaat durchaus Wirkung zeigen. Jedenfalls hat der Westen, insbesondere Deutschland seine Glaubwürdigkeit mit der Unterstützung der „Nationalisten“ in Kiew nachhaltig verspielt.
Im Übrigen zweifle ich die Darstellung an, dass nur Yanukovych’s Schergen die Toten auf dem Maidan zu verantworten haben. Die Scharfschützen waren entweder gelenkte oder fanatisierte „Nationale“. Ich tippe auf ferngesteuerte Faschisten. Sag mir wer deine Freunde sind und ich sage Dir wer Du bist. Die Unterstützung dieser braunen Radikalinskis scheint bei deutschen Weltstrategen jedenfalls nicht unter den „Kampf gegen Rechts“ zu fallen. Während sie zu Hause jedem pubertierenden Jugendlichen, der irgendwo ein Hakenkreuz hinschmiert, nachhecheln und sich seit Jahren nicht darüber einigen können, ob oder ob nicht die NPD verfassungskonform ist, spielt das bei den neuen Kumpels in der Ukraine gar keine Rolle.
De jure ist Viktor Yanukovych zweifellos Präsident. Ein rechtsstaatliches Enthebungsverfahren hat man übersprungen. Die Gewalt der Aufständigen hat man beklatscht und unterstützt. Diese Gewalt ist natürlich eine ganz andere als die, die von deutschen Gewalttätern ausgeht, beispielsweise wenn linksautonome Faschisten um die Rote Flora kämpfen oder die „friedlichen“ Proteste des schwarzen Blocks gegen die Gedenkmärsche brauner Ewiggestriger in Dresden „zerstreut“ werden müssen. Es löst Befremden aus, dass der Westen so übergangslos den neuen Präsidenten Olexandr Turtschynow ohne Wenn und Aber als Gesprächspartner akzeptiert. Währenddessen sich die Videoverkäuferin, Gasprinzessin und Milliardärin Julia Timoschenko, erstaunlicherweise beste Gesprächspartnerin unserer mit zweierlei Maß messenden Eliten, als Anheizerin betätigt und sich erneut dem Westen andient An ihre pro-russische Zeit und ihre guten Bindungen über den Energiekonzern EESU (Vereinte Energiesysteme der Ukraine) will sie jetzt wahrscheinlich nicht erinnert werden und auch im Westen leidet man an Amnesie.
Schaut man sich die deutsche Presselandschaft an entsteht fast der Eindruck, dass die Schreibtisch-Schreibgriffel in den Redaktionsstuben das Kriegsgeschrei noch anheizen möchten. Jede noch so unbedeutende Nachricht wird aufgebauscht und mit den Worten Krieg oder Blut dekoriert. Dabei sind die Prioritäten eindeutig: So wie man damals Obama um den Hals gefallen ist und sich als Claqueur „eines neuen amerikanisch-europäischen“ Zeitalters gefallen hat, so leidenschaftlich, maßlos und stereotyp versucht man jetzt westliche Missgunst an der Person Putin festzumachen.
Kommen wir zur Krim. Auch hier unterschlagen die MSM und die Leitmedien die wesentlichen Tatsachen. Sie stellen die Situation so dar, als ob erst jetzt und unter russischem Einfluss das Parlament der Krim Entscheidungen treffen kann. Tatsache ist, dass die Krim seit 1991 Teil des von der SU unabhängig gewordenen Staates Ukraine ist. Aber die Autonomiewünsche und Bestrebungen der Krim zu einem eigenen, autonomen Staat wurden von der Ukraine nachhaltig torpediert und unterdrückt. Um den Druck aus dem Kessel zu nehmen haben die Ukrainer der Krim immerhin 1992 den Status einer Autonomen Republik innerhalb des Verbundes mit der Ukraine zugestanden. Im Jahre 2010 waren die letzten Präsidentschaftswahlen. Anatolij Mohiljow wurde zum Präsidenten ernannt aber in einer freien und geheimen Abstimmung nach dem Sturz von Viktor Yanukovych am 27. Februar 2014 durch Sergei Aksjonow ersetzt.
Wenn man das Recht der Menschen respektiert über ihre Zukunft selbst entscheiden zu können dann kann es auch für die Krim nur eine Lösung geben: Einen Volksentscheid. Wenn dieser zugunsten Russlands oder eines assoziierten Staates ausfällt haben wir das zu akzeptieren.
Bei der Entscheidung in Schottland am 18. September 2014 ist man gewillt das Ergebnis zu akzeptieren. Hoffen wir, dass eine Entscheidung auch der Bevölkerung der Krim zugestanden wird und das dieser Prozess ähnlich friedlich abläuft wie er in Schottland ablaufen wird.
Quelle Robin Renitent -
http://www.rebellogblog.com/dev
Weitere Info!
..
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/02/22/rabbiner-fordert-juden-zu-flucht-aus-kiew-auf/
http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2014/ukraine357.html - dort auch noch einmal der YouTube-Film..
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/03/03/bbc-neo-nazis-an-der-spitze-von-aufstand-in-der-ukraine/
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/02/22/rabbiner-fordert-juden-zu-flucht-aus-kiew-auf/
http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2014/ukraine357.html - dort auch noch einmal der YouTube-Film..
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/03/03/bbc-neo-nazis-an-der-spitze-von-aufstand-in-der-ukraine/
Jung-Nazis in der Ukraine ...
Mann oh Mann ! ... erschreckend erschreckend ... und "Brüssel" fördert das alles !!!
Was wird da noch auf uns (in Europa) zukommen !? ...
Was wird da noch auf uns (in Europa) zukommen !? ...
alexander pfersdorff- Anzahl der Beiträge : 337
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Ort : Zweibrücken
Re: DER KULTURKRIEG – RUSSLAND, DIE UKRAINE UND WIR von (Hans Friedrich) Robin Renitent
.
Schalom
Was ich bis jetzt verstanden habe geht dahin, dass die Ukrainer eine Demokratie erkämpfen wollen, was legitim und nachvollziehbar ist.
In diesem Kampf hat die Swoboda-Partei eine wichtige Rolle gespielt und das eigentliche Drama ist, dass durch den erfolgten Umsturz, diese Faschisten ihre Verbrechensabsichten nun durchsetzen können, wenn sie nicht von jemandem gestoppt werden.
Der Vorsitzende der Swoboda-Partei hat übelste, antisemitische, verbrecherische Äusserungen geredet und die Partei-Spitzenleute haben sich nie dazu distanziert, geschweige denn dafür entschuldigt!
Ein x-tlicher Europaabgeordneter äusserte sich in die Richtung, dass er "Sprüche aus der Vergangenheit nicht entscheidend" findet …. da kann ich nur mit Empörung rufen: "Welch ein Skandal"!
Russlands Präsident hingegen, hat die brodelnde Gefahr vom Antisemitismus zumindest erkannt und benannt.
Wenn in der Ukraine die Antisemiten nicht aufgehalten werden, befürchte ich, dass das Land vom Regen in die Traufe oder viel schlimmer fallen wird.
Schalom Juditha
Hintergrundinfo aus: http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2014/panorama4885.pdf
Schalom
Was ich bis jetzt verstanden habe geht dahin, dass die Ukrainer eine Demokratie erkämpfen wollen, was legitim und nachvollziehbar ist.
In diesem Kampf hat die Swoboda-Partei eine wichtige Rolle gespielt und das eigentliche Drama ist, dass durch den erfolgten Umsturz, diese Faschisten ihre Verbrechensabsichten nun durchsetzen können, wenn sie nicht von jemandem gestoppt werden.
Der Vorsitzende der Swoboda-Partei hat übelste, antisemitische, verbrecherische Äusserungen geredet und die Partei-Spitzenleute haben sich nie dazu distanziert, geschweige denn dafür entschuldigt!
Ein x-tlicher Europaabgeordneter äusserte sich in die Richtung, dass er "Sprüche aus der Vergangenheit nicht entscheidend" findet …. da kann ich nur mit Empörung rufen: "Welch ein Skandal"!
Russlands Präsident hingegen, hat die brodelnde Gefahr vom Antisemitismus zumindest erkannt und benannt.
Wenn in der Ukraine die Antisemiten nicht aufgehalten werden, befürchte ich, dass das Land vom Regen in die Traufe oder viel schlimmer fallen wird.
Schalom Juditha
Hintergrundinfo aus: http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2014/panorama4885.pdf
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