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Orthodox - Ultraorthodox - Geschichte - Kleiderordnung - Strömungen im Judentum - Aufklärung zu Vorurteilen

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Beitrag  Rapha 9/10/2013, 18:20





Das Wort orthodox bedeutet rechtgläubig. Wird oft negativ gedeutet.


Beleuchten wir etwas und gehen auf Spurensuche.

Mit diesem Wort werden diejenigen Juden bezeichnet, die trotz der Aufklärung und der gesellschaftlichen Veränderungen nach der Emanzipation ihren Glauben und ihre Bräuche nicht änderten.

Begriff kam im 19. Jahrhundert auf und wurde vermutlich in polemischer Weise von den Anhängern der Reform-Bewegung verwendet.

Mit Recht wird darauf hingewiesen, daß für orthodoxe Juden weniger die Rechtgläubigkeit im Mittelpunkt steht als die richtige Weise der Befolgung der Mitzwot.

Man spricht besser von Orthopraxie oder der Bewegung der richtig Praktizierenden.

Gilbert S. Rosenthal, Walter Homolka "Das Judentum hat viele Gesichter - Die religiösen Strömungen der Gegenwart", Seite 144ff.; Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, 2000.




Herkunft
spätlateinisch orthodoxus - griechisch orthódoxos

Gebrauch
Religion - rechtgläubig, strenggläubig, fromm, glaubensstark, gottesfürchtig, rechtgläubig, religiös, strenggläubig; (gehoben) gottgefällig;
(biblisch) gerecht;

Bildungssprachlich der strengen Lehrmeinung gemäß.

beharrlich, beständig, entschieden, entschlossen, [felsen]fest, gleichbleibend, hart[näckig], kompromisslos, konsequent, rigoros, standhaft, stark etc.


Beispiele
• das orthodoxe Festhalten an Dogmen
• eine orthodoxe Position beziehen


Auch bildungssprachlich abwertend definiert: intolerant, starr, unduldsam, unerbittlich, unflexibel, unnachgiebig;
(bildungssprachlich) apodiktisch, obstinat, rigide;
(abwertend) borniert, engstirnig, halsstarrig, verstockt;
(bildungssprachlich abwertend) dogmatisch, doktrinär;
(umgangssprachlich abwertend) verbohrt, vernagelt;

orthodox: (gehoben) ehern, stählern, unwandelbar, wie ein Fels;

(bildungssprachlich) apodiktisch, insistent, obstinat, renitent;
(umgangssprachlich) dickköpfig;
(schweizerisch umgangssprachlich) pickelhart;
(abwertend) halsstarrig, rechthaberisch, selbstgerecht, starrköpfig, starrsinnig, verstockt;
(bildungssprachlich abwertend) dogmatisch;
(umgangssprachlich emotional abwertend) stur;
(bildungssprachlich gehoben) beharrlich, beständig, eigensinnig, eisern, entschieden, entschlossen, [felsen]fest, gleichbleibend, hart[näckig], kompromisslos, konsequent, rigoros, standhaft, stark, starr, störrisch, streng, strikt,unbestechlich, unbeugsam, unbeweglich, unduldsam, unerbittlich, unerschütterlich, unflexibel, ungebrochen, unumstößlich, unverdrossen, verbissen, widerspenstig, willensstark, zäh [festhaltend], unbeirrbar, unbeirrt;
Unbeirrbarkeit: Konsequenz, Standhaftigkeit, Stehvermögen, Zielstrebigkeit;
un­ver­dros­sen: ausdauernd, beharrlich, beständig, geduldig, hartnäckig, unablässig, unbeirrbar, unbeirrt, unentwegt, unermüdlich, unerschütterlich, verbissen, zäh; (gehoben) beharrsam, nimmermüde;
un­be­stech­lich: nicht bestechlich, keiner Beeinflussung erliegend; sich durch nichts täuschen lassend, anständig, aufrecht, charakterfest, charakterstark, charaktervoll, ehrenhaft, ehrenwert, ehrlich, gerecht, integer, korrekt, nicht korrumpierbar, redlich, sauber, seriös, solide, streng, unbeirrbar, unbescholten, unbeugsam, unerschütterlich, untadelig, vertrauenswürdig;
(schweizerisch) senkrecht;
(gehoben) edel, ehrbar;
(bildungssprachlich) loyal;
(veraltend) rechtschaffen
http://www.duden.de/orthodox

zu: ortho - <Bestimmungswort in Zusammensetzungen mit der Bedeutung gerade, aufrecht; richtig, recht z. B. orthografisch, Orthopädie, orthonym, Orthoptik>

Ortho- und griechisch dóxa = Meinung;
Lehre;
Glaube;


Ultraorthodox besonders rechtgläubig.

ultra-
Alle Trennmöglichkeiten: ultra-, Ultra- Bedeutungen drückt in Bildungen mit Adjektiven eine Verstärkung aus; in höchstem Maße, extrem, äußerst bedeutet in Bildungen mit Adjektiven oder Substantiven jenseits von …, über ... hinaus, hinausgehend über Präfix

Non­plus­ul­t­ra
Gipfel, Glanzpunkt, größtes Maß, höchster Grad, Höchstmaß, Höhepunkt, i-Tüpfelchen, Ideal, Krone, Krönung, Optimum;
(gehoben) Vollendung;
(bildungssprachlich) Maximum;
(umgangssprachlich) Spitze;
(Jargon) Highlight;


Mehr wissen zu einem Charedi ‏‫חֲרֵדִי‬ und mehrere Charedim ‏‫חֲרֵדִים‬

Sie sind politisch und sozial eher konservativ eingestellt..

Die Bezeichnung Aschkenas wurde aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen in der mittelalterlichen rabbinischen Literatur auf Deutschland angewandt.

Im Tanach trägt in Bereschit 10,3 und 1 Chronik 1,6 ein Sohn Gomers, Enkel Japhets und Urenkel des Noach diesen Namen. Sein Volk wurde in der Nähe des Berges Ararat verortet.

Im Buch ‏‫ישעיהו‬ Jeschajahu  51,27 ruft der Prophet Aschkenas und sein Volk auf, gegen Babylon zu ziehen und es zu zerstören.

Mit dem in der Schrift im Zusammenhang mit Mannäern und Urartu erwähnten Königreich der Aschkenas sind jedoch nicht Juden, sondern vermutlich Skythen gemeint.

Die Form Aschkenas beruht nach dieser These auf einem Schreibfehler, der auf eine Verwechslung der ähnlichen hebräischen Buchstaben ו Waw für u mit נ Nun für n zurückgeht.

Hinter dem biblischen Aschkenas steht die assyrische Form (A)sch-ku-zaa bzw. (I)sch-ku-zaa, was dem griechischen Skythai entspricht. Da die Skythen Nachbarn und Verbündete der Mannäer, später auch der Assyrer waren und wiederholt das Reich Urartu (Ararat) angriffen, hat diese These auch die Geographie für sich.

Die ältere Forschung nahm teilweise an, dass die Aschkenasim von Juden abstammten, die nach Ende des Jüdischen Krieges um 70 nach unserer Zeitrechnung von der römischen Regierung in Mitteleuropa, vor allem entlang des Rheins angesiedelt wurden.

Die älteste nachweisbare jüdische Gemeinde war die Gemeinde von Köln, die seit dem Jahr 321 belegt ist.
Sie behielten im Laufe der Völkerwanderungszeit und des Mittelalters ihre Religion und Kultur bei, nahmen aber die deutsche Sprache auf, abgewandelt mit zahlreichen hebräischen Begriffen, Judäo-Deutsch, die in der hebräischen Schrift geschrieben wurde.

Die jüdischen Gemeinden der drei Städte am Rhein Speyer, Worms und Mainz bildeten im 11. bis 13. Jahrhundert den Bund der SCHUM  ‏‫שו״ם‬‎ ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben ihrer hebräischen, auf das Latein zurückgehenden Namen: Shin ש für Spira, Waw ו für Warmaisa und Mem ם für Magenza.

Schon im Zuge des ersten Kreuzzuges kam es zur gezielten Verfolgung des Stadtjudentums durch marodierende Kreuzfahrerbanden. Später vor allem während der Pestepidemie von 1349 kam es im französischen und deutschen Sprachraum zu zahlreichen Übergriffen/Pogromen gegen die jüdischen Gemeinden der Schum-Städte. Einige Überlebende flohen, vor allem nach Polen-Litauen, wo sie willkommen waren und beim Aufbau der Wirtschaft mitwirkten. In diesem Umfeld entwickelte sich Jiddisch, eine linguistisch vorwiegend auf dem Mittelhochdeutschen aufbauende Sprache mit hebräischen, aramäischen und slawischen Elementen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ultraorthodoxes_Judentum




ORTHODOXE JUDEN FOLGEN STRENGEN VORSCHRIFTEN - AUCH ÄUSSERLICH - WAS SCHLÄFENLOCKEN, KIPPA UND HÜTE BEDEUTEN

Vorurteile: Warum sieht der so aus?

Von Oren Geller

TEL AVIV.
Man erzählt sich, dass in der New Yorker U-Bahn eine israelische Frau auf einen schwarz gekleideten Mann zugeht, der einen Bart und einen auffälligen Hut trägt. Sie fährt ihn an, dass es eine Schande sei, wie er sein Judentum zur Schau trägt. Mit diesem althergebrachten Aussehen sei es ja kein Wunder, dass man uns nicht möge, entfährt es der Frau. In der Tat, orthodoxe Juden fallen auf, besonders im nicht-israelischen Ausland. Aber hierzulande sieht man sie an fast jeder Straßenecke. Es existieren zwar keine sicheren Daten, aber das israelische Amt für Statistik geht von einer Gesamtzahl von bis zu 600 000 aus. 2006 sollen es rund sechs Prozent der Gesamtbevölkerung gewesen sein. Obwohl diese gläubigen Juden sehr präsent und mit Bart, Hut und schwarzer Kluft überall zu sehen sind, versteht die säkulare Mehrheit des Landes die Feinheiten der Kleidung nicht. Sie alle werden abschätzig einfach nur "Schwarze" genannt. Aber bei genauem Hinschauen ist nicht alles schwarz. Jede Strömung hat ihre eigene Form der Kopfbedeckungen, der Jacketts oder der Hosen. Alle streng frommen Juden tragen gleichermaßen eine traditionelle Kopfbedeckung, Kippa genannt. Der Ursprung ist im Talmud zu finden, wobei es wohl erst im 16. Jahrhundert zur Pflicht wurde, diese Kappe auch bei nicht-religiösen Handlungen zu tragen. Darüber hinaus haben sich die Charedim, wie die Orthodoxen auf Hebräisch heißen, dem Prinzip verpflichtet, nichts an den Traditionen ihrer Vorväter zu ändern. Deshalb sieht man sie selbst im israelischen Hochsommer in schwarzen Sakkos - und an den Feiertagen sogar mit Pelzhüten aus Zobel, Streimel genannt. Heute trägt jede religiöse Strömung ihre eigene Kippa-Sorte: Bunt gehäkelte werden den zionistischen Strömungen zugeschrieben, eine rein schwarze den Litauern und den chassidischen Strömungen, eine schwarze mit einem goldenen Schriftzug auf dem Rand den Lubawitscher-Chassiden und eine weiß gestrickte mit einer kleiner Bommel oben drauf den Breslower-Chassiden. Eines der markantesten Symbole einer tiefen Gläubigkeit ist der Vollbart. Unter den frommen Zionisten findet man auch gestutzte, jedoch schneiden sich die meisten den Bart nicht. Er und die dazu gehörenden Schläfenlocken, jiddisch Pajess, werden von den traditionelleren Gläubigen nicht rasiert, da im 3. Buch Mose steht, man solle sich die Kopfhaare nicht rundherum scheren und sich seinen Bart nicht barbieren. Racheli, eine Mittzwanzigerin und Mutter von drei Kindern, muss sich keine Schläfenlocken wachsen lassen, da ihre Haare einer anderen Regelung unterliegen. Weibliches Kopfhaar kann, so steht es in den Schriften, die Männer auf "andere" Gedanken bringen. Also muss eine als sittsam geltende Jüdin ihr Haar bedecken. Dies gilt allerdings nur für verheiratete Frauen. Und Racheli, orthodoxe Jüdin einer aschkenasischen Strömung, kann wählen, ob sie zum Beispiel ein Tuch oder eine Perücke trägt. "Frauen der sephardischen Strömung dürfen das nicht", sagt sie. Der führende Geistliche der Sepharden, Rabbiner Owadja Jossef, hat Toupets verboten, weil diese wie Echthaar aussehen und den Mann nach wie vor auf unsittliche Gedanken bringen können. In Rachelis Leben treffen andere Rabbiner die für sie relevanten religiösen Entscheidungen, und diese erlauben das Tragen von Fremdhaar. Heute hat die junge Frau eine weiße, mit einem schwarzen Netz überzogene Kopfbedeckung gewählt, unter der einige Strähnen hervorschauen. Auf die Frage, ob dies denn nicht zu gewagt sei, zitiert sie das Gebot, dass zwei Fingerbreit hervorschauen dürfen. Strengere Jüdinnen bedecken den Kopf so, dass nicht einmal einzelne Haare herausgucken. "Die strengsten rasieren sich den Kopf sogar, damit kein Härchen, nicht einmal versehentlich, herausrutschen kann", sagt Racheli. Sie selbst würde sich kein großes Tuch um den Kopf wickeln: "Das machen nur die Siedler im Westjordanland." Auch für den Mann haben sich unterschiedliche Sitten bezüglich der richtigen Kopfbedeckung herausgebildet, weswegen die schlichte Kippa oft nicht ausreicht. In orthodoxen Kreisen hat es sich eingebürgert, dass man ein ganzer Jude nur dann ist, wenn ein Hut getragen wird. Dieser hat sich zuweilen vom Luxus- zu einem Elementarartikel der streng religiösen jüdischen Garderobe entwickelt. Wie im Falle der Kippa, sitzt mit dem jeweiligen Hut auf jedem Haupt ein anderer Code. Die Ultra-GOttesfürchtigen teilen sich in zwei Lager auf - zumindest was die Hutfrage betrifft: Im einen sind die Litauer und Sepharden zu finden, deren Krone nur eine mittig verlaufende Falte besitzt. Selbige gibt der Tracht den Namen "Kneitsch-Hut". Die Krempe verläuft regulär. Im anderen Lager sind die Chassiden zu Hause, die die Krempe ihres Fedora-Hutes nach oben hin gebogen tragen. Ausnahme sind die Lubawitscher Chassiden, die die Krempe auf der Stirnseite nicht nur sehr stark nach unten biegen; auch sind die Einkniffe auf der Vorderseite der Krone so stark ausgeprägt, dass sie vorne äußerst spitz zuläuft. Dies ist wohl auf den verstorbenen Brooklyner Rabbiner Schneerson zurückzuführen, der unter den Lubawitscher Gläubigen messianischen Status besaß. Dieser packte stets so hart zu, dass sich eben diese Spitze bildete. Darüber hinaus verfügt diese Krempe über eine sehr markante dreiecksartige Einbuchtung auf der hinteren Oberseite. Dieses Dreieck steht für die drei höchsten Güter der Kabbala: Weisheit, Einsicht und Wissen. Aber auch andere Gruppierungen haben ihre Besonderheiten. Weil das jiddische Wort "Samet", auf Deutsch Samt, das hebräische Akronym für "Meide das Böse, tue Gutes" bedeutet, tragen die Wischnitzer Chassiden einen kreisrunden Hut, der aus Biber- oder Hasenfell gemacht wird und ein samtiges Aussehen besitzt. Teile der Sattmerer- und einige der ungarischen Chassiden tragen ebenfalls diese Sorte Hut, nur dass die Krone weitaus flacher ausfällt. Diese Form kann man in Jerusalem antreffen, ihre Träger bezeichnen sie oft als "a plattschiger Samethit". Samstags oder an Feiertagen tragen einige Gruppierungen einen Streimel, dessen Ursprünge sich in Polen oder Russland verlieren. Eine Legende besagt, dass die damaligen Juden sich einen Fuchsschwanz um die Kippa binden mussten, als Zeichen der Erniedrigung - worauf die Not zur Tugend gemacht wurde. Heute besitzt dieser bizarr anmutende Kopfschmuck solch einen vornehmen Status, dass die Versuche, ihn als Kunstpelz-Variante einzuführen, weitgehend gescheitert sind. Auch die von Altkanzler Adenauer gern getragene Hutform Homburger ist unter den Ultra-Frommen beliebt. In Israel setzen ihn Rabbiner als Zeichen besonderer Würde auf - mit einer leicht nach oben gefasste und breiteren Krempe. Rekl und Hoisen Auch die Kleidung weist erhebliche Unterschiede auf. Prinzipiell tragen sowohl die Litauer, die Sepharden als auch die Lubawitscher-Chassiden Sakkos in normaler Länge. Die anderen Chassiden bevorzugen einen bis zu zehn Zentimeter unter das Knie reichenden "Rekl". Dieser besitzt zwei Knopfreihen, die rechte Seite wird über die linke geknöpft. Das kommt daher, dass man sich als orthodoxer Jude keinesfalls wie Nicht-Juden zu kleiden hat. Einige interpretieren die ungewohnte Tragweise mit kabbalistischer Symbolik, denn Rechts steht für Barmherzigkeit und Links für das Recht. So wird der Träger stets daran erinnert, welches Prinzip Vorrang besitzen soll. Unter dem langen Kaftan sind oft Knickerbocker zu finden, da sie im 19. Jahrhundert sehr populär waren. Während der Woche trägt man dazu schwarze Socken, samstags die feierlichen weißen. Die Gur-Chassiden stecken sich nach wie vor die "Hoisen" in die Socken, da sie irgendwann in der polnischen Geschichte verpflichtet worden sind, die Hosen nach Kosaken-Art zu tragen. Auch mussten sie damals ihre Schläfenlocken entfernen, weswegen sie sie unter der Kippa versteckten, was sie bis heute beibehalten haben. Solch einen traditionell gekleideten Juden, einen, der seine Rockschöße "falsch" zuknöpft, oder einen langen Gehrock trägt, wird man in Deutschland äußerst selten treffen. In der New Yorker U-Bahn sind die Chancen weit größer. Und als jene Israelin dort einen derart gekleideten Mann traf, konnte sie wohl nicht anders, als ihm ihre Meinung sagen. Als sie mit ihrer Schimpftirade fertig war, erwiderte er nur freundlich, dass er überhaupt kein Jude sei, sondern zur Amischen Religionsgemeinschaft gehöre. Hätte die Frau um die Feinheiten gewusst, hätte sie gemerkt, dass der Mann zwar einen Vollbart trug, aber keinen Schnurrbart - und demzufolge kein orthodoxer Jude sein konnte.
Zerstoben und wieder vereint Chassidim, von hebräisch "die Frommen", heißen Angehörige verschiedener, voneinander unabhängiger orthodoxer Bewegungen im Judentum. Gemeinsam ist ihnen hohe Religiosität, hoher moralische Anspruch sowie eine besondere GOttesnähe, die häufig mystische Ausprägung findet. Besonders am Sabbat und den Festtagen suchen sie, durch Gebet, Lieder, Tänze und Ekstase GOtt näher zu kommen.
Sephardim heißen die Juden und ihre Nachfahren, die bis zu ihrer Vertreibung 1492 und 1531 in Portugal und Spanien (Andalusien) lebten. Sie siedelten sich mehrheitlich im Osmanischen Reich und in Nordwestafrika an. Andere zogen nach Nordeuropa, Amerika, Indien und Afrika. Sie pflegten die iberische Kultur - das unterscheidet sie von den deutsch geprägten Aschkenasim Mittel- und Osteuropas.
Zionisten sind die Anhänger der jüdischen Nationalbewegung, die sich infolge des Antisemitismus in Europa um 1880 politisch zu organisieren begannen und einen eigenen jüdischen Nationalstaat anstrebten. Der jüdische Journalist Nathan Birnbaum aus Wien prägte 1890 den Begriff. Theodor Herzl schrieb im Jahr 1896 das Buch "Der Judenstaat - Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage".
Quelle: Berliner Zeitung


Juden hatten einen gewissen Status, sie konnten damals schon Lesen und Schreiben, waren keine Analphabeten.
Angeblich wurde ihnen diese typische Kleidung, oder auch Tracht gegeben oder vorgeschrieben, sie haben diese z.T. beibehalten, auch als Zeichen des Dankes, dass sie überlebt haben.



Bekleidungstraditionen also aus Osteuropa, die in diesen verschiedenen religiösen Ultraorthodoxen Gruppen trotz der Zerstörung durch die deutschen im 2. Weltkrieg wieder aufgebaut und weiter geführt werden, deshalb ist es ihnen wichtig, es ist im Prinzip ihre Aussage: "das Hitler, sein Name werde ausgelöscht, uns nicht zerstören konnte."
Das ganze Outfit der Ultraorthodoxen ist Tradition/Konvention. Manches kann man ableiten aus dem Tanach, jedoch vieles auch nicht, ist im Grunde ein traditionell und nicht religiös begründeter Habitus.

Was jüdisch im Sinne der Religion ist, ist zum Beispiel die Bedeckung des Hauptes, auch hier keine genauer geregelt Linie zu finden.
Daher tragen einige Juden das bekannte runde Käppchen, die Kippa (oder polnisch-ostjüdisch Jarmulke), manche ständig, manche nur beim GOttesdienst (sie symbolisiert den Respekt oder die sog. Demut vor GOtt, gehört also in den sakralen und eigentlich nicht in den säkularen Alltags-Bereich); andere tragen die Mützchen wie auf

Orthodox - Ultraorthodox - Geschichte - Kleiderordnung - Strömungen im Judentum - Aufklärung zu Vorurteilen  Outfit10

diesem Foto;

wieder andere tragen Fellmützen, die nicht in Judäa zur Zeit der Enstehung des Tanach getragen wurden, weil so ein Fellmützchen bei 30 Grad in der Wüste unangebracht ist, im kalten Polen durchaus eine Berechtigung hatte.

Im GOttesdienst gibt es auch schon mal Leute, die ihre Kippa vergessen oder verloren haben und sich ein Taschentuch auf`s Haupt legen. Darüber kann dann schon mal gelästert, gelächelt oder gewitzelt werden, religiös ist dies jedoch vollkommen in Ordnung.
In den meisten Synagogen hat man jedoch Reserve-Kippa aus Pappdeckel oder auch aus Stoff, damit ein unvorgesehener Gast, sein Haupt ehrfurchtsvoll bedecken kann..

Diese typische Kleidung wurde im 19. Jahrhundert in den osteuropäischen Ghettos/Stetln getragen.

Die Ultraorthodoxen (nicht die Orthodoxen! - diese kleiden sich relativ normal und sind im Alltag kaum zu erkennen) frieren damit praktisch diese Zeit und diese Lebensweise ein, die, wie klar sein dürfte, mit der Entstehung des Tanach wirklich nichts zu tun hat.

Zwischen Judäa um 1000 v.u.Zeitrechnung und russischem Dorfleben um 1830 (und Deutschland oder Jisrael heute) bestehen erhebliche zeitliche, ideologische und auch klimatische Unterschiede.


Dazu ein jüdischer Witz:



Jemand fragt:

Rabbi, warum tragen Juden denn eine Kopfbedeckung? 

Darauf der Rabbi: Ganz einfach, das steht doch in der Torah: "Und Abraham machte sich auf und ging nach Haran."

- "Und?" -

"Kein vernünftiger Mensch wird von Ur bis Haran ohne Kopfbedeckung gehen!"





Orthodoxe und Ultraorthodoxe halten sich an die gleichen Regeln der Halacha, der jüdischen Religionsgesetze, und akzeptieren die Interpretationen derselben großen Gelehrten, beginnend mit dem Talmud bis hin zum 20. Jahrhundert.
Es gibt jedoch Unterschiede sowohl in der Lebensweise dieser beiden Gruppen als auch in der ideologischen Ausrichtung.

Die Männer der Ultraorthodoxen Juden tragen schwarze Anzüge und Hüte. (Diese Kleidung war typisch für das osteuropäische Stettl des 19. Jahrhunderts.) Hierdurch wird die konservative Einstellung und die Abschottung gegenüber der übrigen Welt zum Ausdruck gebracht.

Orthodoxe Männer tragen modernere Kleidung, auch wenn sie darauf achten, nicht allzu freizügig zu erscheinen.
http://www.payer.de/judentum/jud505.htm


Das ultraorthodoxe Judentum entstand also im 19. Jahrhundert als Reaktion auf die jüdische Aufklärung und die Emanzipationsbestrebungen der Juden in Mittel- und Osteuropa.

Die aschkenasischen ultraorthodoxen Juden teilen sich in chassidische und litauisch-jeschiwische, auch Mitnagdim genannte Gruppen. Äußerlich an ihrem Kleidungsstil erkennbar, unterscheiden sie sich von den übrigen orthodoxen Juden, die oft als „modern orthodox“ bezeichnet werden, dadurch, dass sie weltlichem Wissen ablehnend gegenüberstehen und ein streng reguliertes, meist auf ein rabbinisches Oberhaupt ausgerichtetes Leben abseits der Mainstream-Gesellschaft, sowohl der jüdischen wie nichtjüdischen, führen.

Zentren des ultraorthodoxen Judentums befinden sich unter anderem in New York, besonders in Brooklyn, in London, Manchester und Gateshead, in Antwerpen und in Straßburg. In Israel gehören Jerusalem, etwa das Stadtviertel

"‎מאה שערים - Me'a Sche'arim - 100 Tore"

im Westen der Stadt, sowie die Städte Bnei Brak und Bet Schemesch zu den Orten mit großer ultraorthodoxer Bevölkerung, zahlreiche Charedim leben auch in Siedlungen in der Westbank, so etwa in Betar Illit und Modi'in Illit.

In Israel gehen rund 60 bis 70 Prozent der charedischen jüdischen Männer keiner Arbeit nach, sondern verbringen ihre Zeit ausschließlich in religiösen Lehranstalten mit dem Studium religiöser Schriften. Sie sind vom obligatorischen Militärdienst befreit und werden vom Staat finanziell unterstützt. Oft sind die Frauen berufstätig, die häufig eine bessere Berufsausbildung haben als die theologische Studien betreibenden Männer. In der Regel heiraten sie im Alter von 18 bis 20 Jahren und haben im Durchschnitt sieben Kinder. Etwa 60 Prozent der ultraorthodoxen Familien in Israel leben in Armut.


Zur Erinnerung

Wer die Torah studiert wird von Familienangehörigen finanziell unterstützt.
Im Talmud findet man noch mehr darüber. Juden aus der ganzen Welt unterstützen sich gegenseitig.

Für alle die mehr wissen wollen nun folgende Link-empfehlung!
http://lebeninjerusalem.wordpress.com/tag/haredim-ultra-orthod-juden/
http://lebeninjerusalem.blogspot.co.il/2010/03/vorurteil-nummer-eins-gegenuber-mea.html


Judentum als Lebensform

Die Entstehung des Judentums vor über 3000 Jahren kam einer religiösen Revolution gleich. Erstmals glaubten Menschen nicht mehr an eine Vielzahl von GOttheiten, sondern nur noch an einen einzigen Schöpfer. Damit beginnt die Zeit der Schriftreligionen. Obwohl sie nur ein kleines Volk sind, begründen die Stämme Israels eine Weltreligion, die auch Ausgangs- und Anknüpfungspunkt für Christentum und Islam ist.

Wie groß ist das Judentum?

Auf der Welt leben über sechs Milliarden Menschen. Davon sind geschätzte zwei Milliarden Christen und 1,3 Milliarden Muslime. Gegenüber diesen enormen Zahlen stehen gegenwärtig weltweit etwa 13 bis 15 Millionen Juden. Ein Grund für die geringe Expansion ist die Tatsache, dass Juden nicht missionieren, also keine neuen Anhänger ihrer Religion werben. Die Vernichtung der Juden im Dritten Reich hat darüber hinaus bis heute ungeheure Verwundungen hinterlassen: Der Shoah fielen etwa sechs Millionen Juden zum Opfer. Heute leben knapp sechs Millionen Juden in den USA, über fünf Millionen in Israel. In Deutschland gibt es etwa 100.000 J
Es ist nicht eindeutig zu beantworten, wer letztendlich ein Jude ist. Auch im Judentum selbst ist dies eine bis heute sehr umstrittene Frage. Man kann zwar unter bestimmten Bedingungen auch als Nicht-Jude zur jüdischen Religion übertreten, genauso, wie man das Bekenntnis anderer Religionen annehmen kann. Aber als Jude wird man zunächst einmal geboren. Jude ist, wessen Mutter Jüdin ist. Die Juden bilden aber nicht nur eine Religionsgemeinschaft, sondern auch ein Volk. Erst seit der Mitte des 20. Jahrhunderts gibt es wieder einen jüdischen Staat, den Staat Israel. Jahrhundertelang hatten die Juden aber kein nationalstaatliches Territorium und gehören daher bis heute den unterschiedlichsten Nationen an.
Judentum kann also mit Vokabeln umschrieben werden wie Religion, Volk, Kultur, Glaube, Glaubens-, Schicksals- oder Traditionsgemeinschaft. Die jüdische Religionswissenschaftlerin Ruth Lapide hat auf die Frage "Wer ist Jude?" folgende Antwort parat: "Jude ist man, wenn man als Jude geboren, konvertiert hat oder nicht hinaus-konvertiert ist."

Das Judentum - eine Schriftreligion

Das Judentum ist eine sog. Religion der Schrift. Es kennt weder einen Klerus, wie es ihn in den christlichen Kirchen gibt, noch ein geistliches Oberhaupt wie den Papst. Auch Priester - Vermittler zwischen GOtt und den Menschen - sind dem Judentum fremd. Statt dessen gibt es die Rabbiner, besonders gelehrte, fromme und weise Juden. Sie tragen als Gemeindevorsteher die Verantwortung für ihre Gemeindemitglieder und beraten sie in religiösen, persönlichen und auch alltäglichen Dingen.

Die jüdische Heilige Schrift, der Tanach, besteht aus drei Büchern: Thorah (hebräisch: Weisung), Nebi'im (Propheten/Künder) und Ketubim (Schriften). Außerdem gibt es den Talmud, die rabbinische Auslegung der Thorah und ihrer Gesetze. Mittelpunkt und Quelle des jüdischen Lebens ist die Thorah. Sie umfasst die fünf Bücher Mosche. Bei den Christen sind diese fünf Bücher Teil des sog. Alten Testaments.
Die orthodoxen Juden glauben, dass die Worte der Thorah die Worte GOttes sind, die er vor 3000 Jahren auf dem Berg Sinai an Mosche weitergab. Darin steht die frühe Geschichte der sog. jüdischen Religion und des Volkes Israel. Zudem regelt die Thorah viele Fragen des jüdischen Alltags. Sie wird stets mit Ehrfurcht behandelt. Eigens dafür ausgebildete Schreiber übertragen ihren Text auf Pergamente, die zu Rollen zusammengeheftet und im WortGOttesdienst in der Synagoge hervorgeholt werden.

Eine kleine Gemeinschaft verändert die Welt

Im Koran (Sure 21, 51 - 67) gibt es eine sehr bezeichnende Geschichte (die sich übrigens weder in der Thorah noch in der Bibel wiederfindet), die deutlich macht, dass mit der Geschichte des Volkes Israel eine neue Zeit beginnt. Die Erzählung handelt von Abraham, einem der jüdischen Erzväter, der auch im Islam und im Christentum eine große Rolle spielt.
GOtt erscheint dem Nomaden Abraham und erwartet von ihm Treue und Loyalität. Nun lebt Abraham aber zu einer Zeit, in der die Menschen nicht einen GOtt (Monotheismus), sondern viele Götter (Polytheismus) verehren. Abrahams Vater glaubt nicht an den Einen GOtt, sondern verkauft kleine Götzen und Götter-Statuen. Abraham zerschlägt den kompletten Warenbestand seines Vaters, nur eine der Statuen - und zwar die größte - verschont er. Dieser steckt er den Prügel in die Hand und tut so, als wäre das zerstörerische Werk von dieser Götzenstatue ausgegangen. Einerseits will Abraham seinen Leuten damit vor Augen führen, dass der Glaube an falsche Götter sinnlos ist. Andererseits ist die Geschichte ein Bild dafür, dass der Eine GOtt, der GOtt Abrahams, keine anderen Götter neben sich duldet.
Genau das ist die bahnbrechende Kulturleistung, die vom jüdischen Volk ausgegangen ist. Der GOtt der Juden wird alle anderen Götter verdrängen, die jüdische Religion großen Einfluss auf die Weltreligionen nehmen. Abraham und seine Nachkommen, die vor knapp 4000 Jahren gelebt haben sollen und die Stämme Israels begründet haben, waren nur ein kleines Volk - aber mit großer Wirkung. Die mächtigen Hochkulturen des Erdkreises, die Ägypter, die Mesopotamier, Sumerer und Babylonier, die Griechen und Römer sind heute längst vergangen. Genauso gehören ihre religiösen Vorstellungen und Glaubenswelten, ihre vielen Götter der Vergangenheit an. Doch das kleine jüdische Volk, das politisch nie eine Supermacht war, sondern von Ägyptern und Römern schwer unterdrückt wurde, hat mit seinen religiösen Vorstellungen bis heute überlebt. Und nicht nur das: Das Judentum ist Anknüpfungspunkt für Christentum und Islam.

Verschiedene Richtungen des Judentums

Das Judentum kennt heute eine Vielfalt verschiedener Strömungen und Auffassungen von Frömmigkeit. Im Zeitalter der Aufklärung (18. Jahrhundert) begann sich die Idee einer Reformbewegung durchzusetzen, die neue, zeitgemäße Formen der jüdischen Religionsausübung suchte. Diese sollte nach Ansicht der Reformer in Übereinstimmung mit den Bedürfnissen und Umständen der damaligen Gegenwart erfolgen. Die kritische Auseinandersetzung mit dem althergebrachten Traditionsgut jüdischer Kultur und seiner Integration in die Moderne führte zu verschiedenen Strömungen, die in eine konservative, eine liberale und eine weiterhin orthodoxe Richtung liefen.
Orthodoxes Judentum. 

Die orthodoxen Juden verstehen die Thorah als unmittelbar von GOtt offenbart. Die Halacha, das jüdische Religionsgesetz, wird im Alltag befolgt. Orthodoxe Juden ernähren sich stets koscher und beachten strikt eine große Anzahl ritueller und liturgischer Regeln, zum Beispiel die Einhaltung des Schabbat.
Liberales / Progressives Judentum.

Das progressive Judentum übersetzt und interpretiert die Thorah in die Gegenwart. Die religiösen Gebote werden nicht wie in der Orthodoxie als von GOtt gegeben anerkannt, sondern als vom Menschen gemacht verstanden. Daher können Schrift und Gebote auch vom Menschen neu ausgelegt und erklärt werden. Die Mizwot, die jüdischen Gesetze, werden gemäß der progressiven Lesart locker oder gar nicht gehandhabt.
Konservatives Judentum.

Das konservative Judentum - eine wichtige Strömung besonders in den USA - versteht sich als Mittelweg zwischen orthodoxem und progressivem Judentum. Es will einerseits jüdische Tradition bewahren, andererseits aber mit dem jüdischen Religionsgesetz vereinbare Modernisierungen durchsetzen.
Die verschiedenen jüdischen Frömmigkeitsbewegungen wurden in Deutschland organisatorisch unter dem Dach der "Einheitsgemeinde" gefasst. Vor dem Holocaust bildete die Gruppe der progressiven Juden die Mehrheit, welche die Entwicklung progressiver Gemeinden in anderen europäischen Ländern maßgeblich beeinflusste. So erkannten die verfolgten Juden noch im Dritten Reich einen liberalen Rabbiner, Leo Baeck, als Vertreter des gesamten deutschen Judentums an. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist in Deutschland das jüdische Leben in seiner Ausrichtung mehrheitlich orthodox geprägt.
Gregor Delvaux de Fenffe: Jüdischer Alltag in Deutschland - Alles normal?
http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/juden/weltreligion_judentum/


Tobias Brinkmann
http://www.ieg-ego.eu/de/threads/europa-unterwegs/juedische-migration

Die jüdische Reformbewegung, die ihre Ursprünge im Deutschland der Aufklärung hatte und sich vor allem in den Vereinigten Staaten entfaltete, distanzierte sich vom traditionellen Judentum und vertrat den Anspruch einer eigenen Plattform für das Judentum in der modernen Gesellschaft. In Osteuropa fanden säkulare und ethnische Konzepte jüdischer Identität in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts großen Anklang. Der Zionismus  war eine Antwort auf den wachsenden Antisemitismus und nationalistische Strömungen in Osteuropa, die schon sehr früh Juden aus ihren Reihen ausschlossen. Doch erst nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Zionismus zur Massenbewegung. Die Zahl zionistischer Siedler in Palästina blieb vor 1914 relativ gering.
Predrag Bukovec
http://www.ieg-ego.eu/de/threads/europa-unterwegs/juedische-migration/aschkenasische-juden-im-europa-der-fruehen-neuzeit/predrag-bukovec-aschkenasische-juden-im-europa-der-fruehen-neuzeit

http://www.ieg-ego.eu/de/threads/europa-unterwegs/juedische-migration/predrag-bukovec-sephardische-juden-in-der-fruehen-neuzeit

http://www.ieg-ego.eu/de/threads/europa-unterwegs/juedische-migration/predrag-bukovec-ost-und-suedosteuropaeische-juden-im-19-und-20-jhd

Auszüge:
Gesondert von den eben beschriebenen Entwicklungen in Russland muss Ungarn betrachtet werden. Dort siedelten sich Juden in großer Zahl erst nach den drei Teilungen Polens, in erster Linie aus dem nun zur Habsburger Monarchie gehörigen Galizien an.
Diese Einwanderungswelle erreichte Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Um 1910 lebten schätzungsweise 930.000 Juden in Ungarn, was etwa fünf Prozent der Bevölkerung ausmachte. Der Sonderweg, den Ungarn in seinem Umgang mit den jüdischen Bürgern einschlug, zeigte sich im 19. Jahrhundert vor allem an der hier verfolgten Magyarisierung, wodurch sich vor allem in Budapest eine große ungarisch-aufgeklärte jüdische Schicht herausbildete. Diese Entwicklung fand ihren Ausdruck in der raschen Ausbildung eines liberalen Judentums (sogenannte Neologie) mit einem reformierten Ritus; den Neologen standen die orthodox bzw. chassidisch geprägten Peripheriegebiete in den Südkarpaten und in einzelnen Regionen des heutigen Rumänien gegenüber.

Das Judentum im Zwischenkriegspolen erwies sich im Vergleich zu den Nachbarstaaten als am stärksten politisch aktiv, gleichzeitig war es aber auch gespalten, vor allem in der Frage des Zionismus: Die jüdischen Parteien lassen sich in vier Kategorien einteilen. Die Orthodoxen (d.h. auch die Chassidim) formierten sich am erfolgreichsten in der Partei Agudas Yisroel (Agudat Israel), um das Ziel einer kulturell und gesellschaftlich abgesicherten traditionellen Lebenswelt zu verwirklichen, was die Pflege der jiddischen Sprache einschloss. (Zur Vorgeschichte dieser orthodoxen Bewegung, die ursprünglich im 19. Jahrhundert in Deutschland entstand und in entgegengesetzter Richtung zu ihrem Gegner, dem Zionismus, ihre Ideen von Mittel- nach Osteuropa vermittelte, vgl. Morgenstern, Von Frankfurt nach Jerusalem 1995 (hier v.a. der 1. Hauptteil)
Den Bundisten, der säkularistischen jüdischen Arbeiterpartei, die ebenfalls (aber aus Gründen eines säkularen Volksverständnisses) das Jiddische fördern wollte, gelang erst in den 1930er Jahren – letztlich zu spät – die Kooperation mit den polnischen Sozialisten (PPS). (Über die Verdienste des Bundes um die jiddische Sprache, v.a. in Wilna, informiert Marten-Finnis, Vilna 2004.)
Weiterhin existierten die in sich wieder mehrfach gespaltenen Zionisten, allen voran die Partei Poale Zion ("Arbeiter Zions"), die mit dem Zionismus auch das Neuhebräische förderten. (Vgl. Mendelsohn, World Wars 1983, S. 58f.)
Außerdem gab es die Assimilationswilligen, die sich aber nicht parteipolitisch gruppierten.
Im Jahr 1929 erließ König Aleksandar I. (1888–1934)  ein Judengesetz, das unter anderem die Selbstverwaltung der jüdischen Gemeinden erneut bestätigte und den Juden eine Subventionsquote zugestand, die im Vergleich zu den Subventionsquoten für andere Religionsgemeinschaften prozentual am höchsten lag. Außerdem wurden nach diesem Gesetz die jüdischen Feiertage in bestimmten Kontexten staatlich berücksichtigt und jüdischer Religionsunterricht in staatlichen Schulen gewährleistet. Zu dieser Zeit vollzog sich in den jüdischen Gemeinden ein Generationenwechsel hin zu einer jüngeren, deutlich politisierteren Generation. Während die Oberschicht dieser jüngeren Generation oft mit dem Kommunismus sympathisierte, folgte die Mittelschicht tendenziell dem Zionismus.



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Beitrag  Rapha 9/10/2013, 18:34

Admin schrieb:


Unseres Zeev`s Schulweg






mit dem "Schulbus Nr 18" durch Mea Schearim







Danke Zeev für deinen Tipp!


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Orthodox - Ultraorthodox - Geschichte - Kleiderordnung - Strömungen im Judentum - Aufklärung zu Vorurteilen  Empty Baruch HaSchem

Beitrag  Admin 11/10/2013, 14:23

..


Todah von ganzem Herzen unserem EL für den einen kleinen Rest, wir sollten unsere Geschwister unterstützen und uns freuen, dass sie Torah und Talmud studieren und uns an unser Erbe erinnern, so viele leben in äusserster Armut und brauchen unsere Unterstützung in allen Bereichen. Wir haben uns zu ergänzen, gerade unsere Verschiedenheit ist auch ein Reichtum und Geschenk..

Hier noch eine Link-Empfehlung: http://www.kimizion.org/i64hol.html

Schabbat Schalom,
eure Anastasia JisraEL



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Orthodox - Ultraorthodox - Geschichte - Kleiderordnung - Strömungen im Judentum - Aufklärung zu Vorurteilen  Empty zu dem Link: http://www.kimizion.org/i64hol.html

Beitrag  Rapha 11/10/2013, 18:09

auf, auf nach Israel ‎לשנההבאהבירושליםשיר 
mit Jah`s Hilfe bis nächstes Jahr
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Beitrag  Admin 13/10/2013, 15:03

..

Schalom euch allen!

Es ist das besondere am Judentum, dass es viele Strömungen gibt und mehrere Meinungen und Richtungen im Frieden koexistieren können, wenn es auch dann und wann mal zu grösseren Auseinandersetzungen kommt..

Für mich braucht es auch die Bewahrer und wir dürfen dankbar sein für den kleinen Rest!

Klar ich selbst war früher auch recht orth. gläubig und bei mir, hat mich HaSchem dann in die Weite geführt und ich durfte die Angst verlieren IHN zu verleugnen, deshalb bin ich heute eher progressiv liberal jüdisch eingestellt, doch allem traditionellen, wenn es Sinn macht auch nicht abgeneigt..


Bin sogar sehr dankbar, denn sie sind dieses Zeichen!
Freue mich immer wenn ich Ultraorthodoxe Geschwister sehe, es ist wie den Sieg GOttes zu sehen!

Sehe sie auch gerne, und wünsche mir, dass man hinter die Fassenden blickt um sich gegenseitig zu schätzen und zu verstehen. Immer dann wenn es einen guten Grund und guten Brauch gibt, können durch Wissen auch Ängste und Vorurteile fallen..

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Was GOtt will sollen wir tun, und es ist schön, dass wir uns ergänzen..

AVINU sieht uns in`s Herz..
Baruch HaSchem!

Stelle euch zum Schluss mal die Frage und jeder kann für sich selbst antworten: Was währe gewesen wenn Torah oder Talmud ganz verschwunden währen??


Schalom Anastasia
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Beitrag  RUTH 13/10/2013, 15:23



Die Artikel sind sehr Aufschlussreich, sehr sehr wichtig, bedanke mich.

Schalom Ruth
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